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Mittwoch, 31. August 2022

Was Kardinal Brandmüller über das Konsistorium sagt....Lesen!

S.Magister veröffentlicht bei Settimo Cielo die Zeilen, die Kardinal Brandmüller vor dem Konsistorium für das Konsistorium verfaßte - und die er nicht vortragen durfte.  
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"EXKLUSIV. BRANDMÜLLER IM KONSISTORIUM: DER PAPST WILL DEN KARDINÄLEN DEN MUND VERBIETEN"

                         

Das sind einige handgeschriebene Zeilen mit den Bemerkungen, die Kardinal Walter Brandmüller für das Konsistorium vom 29. bis 30. August vorbereitet hatte, aber nicht vortragen durfte. Wir veröffentlichen sie in voller Länge auf dieser Seite bei Settimo Cielo.

Beim Konsistorium waren die Kardinäle mit Papst Franziskus versammelt. Das geschah hinter verschlossenen Türen, aber außerdem wurde es auf Geheiß des Papstes in Sprachgruppen aufgeteilt und so der direkte Dialog zwischen allen verhindert- wie es de facto auch vor langer Zeit im Februar 2014- dem letzten vollgültigen Konsistorium geschah, das von Franziskus im Hinblick auf die Familien-Synode und die vexata quaestio der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen einberufen wurde, ein Konsistorium, das die vom Papst gewollte Regelung so offen kritisierte, daß es ihn veranlasste, von nun an alle ebenso freien und offenen Kardinalsversammlungen auszuschließen.

Brandmüller, 93, Deutscher, zeitlebens Kirchenhistoriker und von 1998 bis 2009 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, ist kein Neuling bei Vorschlägen zur Rolle der Kardinäle in der katholischen Kirche. Vor weniger als einem Jahr hatte er gegenüber Settimo Cielo bereits eine Reformhypothese für die Wahl der Päpste aufgestellt, die seiner Meinung nach eher den historischen Ursprüngen und theologischen Grundlagen des Kardinals entsprach:

> Weniger  Wähler und mehr Kandidaten. Das Konklave von dem Kardinal Brandmüller träumt. 

Aber bei diesem Konsistorium zielten die Bemerkungen, die er vorbereitet hatte, vor allem auf das Verhältnis, das den Papst und die Kardinäle verbinden sollte, die in der Tat von ihm zum Schweigen gebracht worden sind, im Gegensatz zu dem, wie es sein sollte, vor allem bzgl. der Glaubenswahrheit und der Moral. 

KEIN AUFERLEGTES SCHWEIGEN, SONDERN  “APERITIO ORIS”

Die Bemerkungen von Kardinal Walter Brandmüller beim Konsistorium vom 29. und 30. August 2022. 

Die Einberufung eines Konsistoriums nach so langer Zeit führt zu einer Überlegung zur Natur und Aufgabe des Kardinalats, besonders unter den aktuellen Umständen. Es muß auch betont werden, daß die Kardinäle nicht nur Mitglieder des Konklaves zur Wahl des Summus Pontifex sind. 

Fundstück

kath.net veröffentlicht einen Gastkommentar von Sr. Anna Mirjam Kaschner cps.zur Stellungnahme von Björn Odendahl, Generalsekretär der offiziellen internet-Plattform der DBK katholisch.de zu den offenen Briefen der nordischen und polnischen Bischofskonferenzen an den Vorsitzenden der DBK.
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Unter dem Titel

"DIE NEUE UNSITTE DER OFFENEN UNTERSTELLUNG- ODER: DIE HERMENEUTIK DES VERDACHTS"

beginnt der Beitrag so  - ZITAT

"Statement zu Björn Odendahls Standpunkt auf katholisch.de. Gastkommentar von Sr. Anna Mirijam Kaschner cps, Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz

Sr. Anna Mirijam Kaschner hatte diese Stellungnahme gestern an die Redaktion von katholisch.de eingereicht mit der Erlaubnis zur Veröffentlichung. Die Redaktion des „offiziell inoffiziellen“ Portals der Deutschen Bischofskonferenz zeigte sich an einer Veröffentlichung allerdings nicht interessiert. 
In seinem Standpunkt auf katholisch.de schreibt Björn Odendahl, Redaktionsleiter eben dieser Internetplattform, über die vermeintlichen Absichten jener Bischofskonferenzen, die sich aus Sorge um die Einheit der Kirche in offenen Briefen an den Vorsitzenden der DBK gewandt hatten: „Die eigentlichen Ziele der Briefe aus konservativer Ecke sind jedoch ganz andere: Die Öffentlichkeit soll emotional statt inhaltlich von der Position der Verfasser überzeugt werden – auch, weil die eigenen (theologischen) Argumente zum großen Teil substanzlos sind. Sie wollen den Synodalen Weg als Ganzen diskreditieren,     (...)

Quelle: Sr. A.M. Kaschner. kath.net


Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über ein Statement von Fr. Aidan Nichols - dessen Namenstag heute gefeiert wird, zu häretischen oder unorthodoxen Lehren eines Papstes.
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                                                                 PECCAVI

Hat je irgendwer in der Geschichte ein eleganteres...und sparsameres Wortspiel... erdacht als Napier? 

                                                                     AIDAN

Ja, heute ist onomastico, der Namenstag von Fr. Aidan Nichols, dem größten theologischen Autor (und Dozenten) der aktuellen Anglosphäre. 

Gebete.

Die Leser werden sich an den sehr wichtigen Text erinnern, den Fr. Aidan vor zwei  oder drei Jahren vorgetragen hat. Dabei legte er eine starke Betonung auf die These, daß es kanonische Möglichkeiten geben müßte. die Lehre eines prima facie häretischen oder unorthodoxen Papstes in Frage zu stellen. 

Er schlug vor, daß man das am besten nach dem Pontifikat tun sollte. 

Während dieses aktuelle sehr prima facie Pontifikat sich seinem Ende entgegen kämpft, ist JETZT - sicherlich- die Zeit für alle guten Männer und treuen Frauen, dieses wichtige agendum in die Hand zu nehmen. "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Lumen Gentium und Praedicate Evangelium...ein Widerspruch?

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die Kritik der Kardinäle Ouellet und Kasper und des Kirchenhistorikers A. Melloni an der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium und der Kurienreform des Papstes.
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"ZWEI KARDINÄLE UND EIN HISTORIKER BESCHULDIGEN PAPST FRANZISKUS, DAS KONZIL ZU VERRATEN" 

Es gibt einen Punkt in der Kurienreform, zu dessen Diskussion die Kardinäle beim Konsistorium am 29. und 30. August einberufen wurden, der "den Kern des II. Vatikanischen Konzils betrifft und einen entscheidenden Punkt für die Zukunft der Kirche darstellt“. Derjenige, der so laut Alarm schlägt, ist Alberto Melloni, ein ausgesprochen fortschrittlicher Kirchenhistoriker und Mitautor der bisher monumentalsten Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils. Aber er ist nicht allein. Auch zwei Kardinäle von solcher Größe und Theologiekompetenz wie der Deutsche Walter Kasper und der ebenfalls nicht den Konservativen zuzuordnende Kanadier Marc Ouellet haben auf die Gefahr aufmerksam gemacht, eine der Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils zu kippen.

Der fragliche Punkt ist, wo "Praedicate Evangelium“, die von Papst Franziskus unterzeichnete apostolische Konstitution, die die Kurie reformierte und letzte Pfingsten in Kraft trat, festlegt, daß "jedes Mitglied der Gläubigen einem Dikasterium oder Amt vorstehen kann“, wenn ihm nur der Papst die Befugnis dazu erteilt. Aber genau das ist in der Kirche über viele Jahrhunderte mit der Trennung der Weihen geschehen, also mit denjenigen, die dem Sakrament der Bischofsweihe und der Jurisdiktion entstammen, wie etwa die, den Äbtissinnen Leitungsgewalt zuzuerkennen- einem Bischof gleichgestellt, oder die, einem Kardinal, der nicht als Bischof oder Priester geweiht ist, eine Diözese zuzuweisen.

Durch das gesamte erste Jahrtausend hindurch, waren diese "Abweichungen" unbekannt. Und es war die originale Tradition, zu der das II. Vaticanische Konzil in der dogmatischen Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" zurückkehren wollte, und die Aufmerksamkeit dafür zurückgewinnen, daß die sakramentale Natur des Epsikopats der richterlichen Natur und der mit ihr verbundenen Macht, nichgt nur zu heiligen und zu lehren, sondern auch zu regieren, vorangeht.

Die entscheidende Abstimmung über diese Punkte im Konzil fand im September 1964 statt. Und die Gegner waren nicht viel mehr als 300 von etwa 3000. Aber heute, mit der von Papst Franziskus reformierten neuen Kurie, sind die Gewinner wieder einmal die vorigen. Zur Veranschaulichung der neuen Regeln der Kurie für die Kardinäle, die sie am 29. und 30. August im Konsistorium erörtern, dient der Bericht, den Bischof Marco Mellino, Sekretär des engeren Rates der Kardinäle, der die Reform mit dem Papst ausgearbeitet und am vergangenen 9. Mai bei einem Treffen mit den Leitern der Kurie vorgelegt hat, neu veröffentlicht am 9. August im "L'Osservatore Romano“.

Über die Gehorsamspflicht der Priester

Peter Kwasniewski  veröffentlicht bei Rorate Caeli die Antwort eines Priesters auf die Äußerungen von Bischof Burbridge über die Gehorsamspflicht der Priester gegenüber falschen oder unerwünschten Anordnungen ihrer Vorgesetzten, speziell des Hl. Vaters, weil der vom Hl. Geist geleitet werde. 
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"PRIESTER ANTWORTET BISCHOF BURBRIDGE: "NICHT JEDE PÄPSTLICHE HANDLUNG IST VOM HL. GEIST GELEITET" 

Bischof Burbridge hat am 10. August - indem er sich auf seine spirituelle Vaterschaft beruft- auf seinem podcast eine respektvolle Herausforderung angeboten. Wenn ich auch keiner seiner Priester bin, so ist seine Herausforderung öffentlich und viele der Dokumente, auf die er sich bezieht, gelten der Universalen Kirche. Ich möchte die Herausforderung annehmen.

Das betrifft den Weg, wie ein Mann eine unerwünschte Anordnung von einem Vorgesetzten annimmt. Der aktuelle Fall bezieht sich auf sein eigenes Dekret, das den Gebrauch der Lateinischen Messe in seiner eigenen Diözese entlang der Direktiven des Hl. Stuhls bzgl. dieser Messe stark einschränkt. Er schlägt zwei Wege vor, die man einschlagen kann: den von Ärger und Bitterkeit oder den des Gehorsams als Gelegenheit, in Heiligkeit zu wachsen. Seine Herausforderung besteht darin, zwischen diesen beiden Wegen zu wählen. 

Aber sind das die einzig möglichen Wege? Sicher muß man zwischen Wut und Frieden wählen- die schließen sich gegenseitig aus- und man muß zwischen Gehorsam und Ungehorsam wählen- so auch sie- aber muß man zwischen Ärger und Gehorsam wählen? Zwischen denen gibt es keine wirkliche Trennung. Die Kombination von zwei gegensätzlichen Einheiten läßt nicht zwei sondern vier verschiedene Wege entstehen: bitterer Gehorsam, friedlicher Gehorsam, bitterer Ungehorsam und bitterer Ungehorsam. Während Bischof Burbridge den zweiten Weg als das, was einen guten Katholiken charakterisiert, vorschlägt, argumentiere ich, daß Weg Nr. 4 in diesem Fall die Katholische Option ist. Diese Wahl beruht auf dem, was ein Katholik ist. Was ist ein Katholik? 

Bischof Burbridge malt ein Bild: 

   -Wie ich von Anfang an gesagt habe, werden wir dem Hl. Vater und einen Direktiven gegenüber Treue und Loyalität zeigen. Das ist es, wie wir als Katholiken sind. Das ist, was ich versprochen habe, als ich akzeptierte, Bischof zu werden. Und das war immer der Schlüssel. 

Und für den Gehorsam gegenüber unerwünschten Anordnungen ist sein Bild dieses:

   - Ich vertraue darauf, daß der Herr in dieser Kirche wirkt, daß der Hl. Geist seine Kirche leitet.... Ich vertraue darauf, daß er immer durch seine Kirche handelt. Sein Geist leitet uns. 

Dienstag, 30. August 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über ein - sanftes und friedliches (!) mögliches Zusammenwachsen der unterschiedlichen liturgischen Richtungen in der Lateinischen Kirche- zumindest im nächsten Pontifikat.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"GEGENSEITIGE BEREICHERUNG UND GEGENSEITIGE BEREICHERUNG JETZT"

Das vergessene Element im Plan Benedikts XVI für ein Zusammenwachsen der unterschiedlichen liturgischen Richtungen in der Lateinischen Kirche war seine Hoffnung, daß die Ordentliche und die Außerordentliche Form sich gegenseitig bereichern würden.

Und daß sie das sanft und harmonisch tun würden. Er wünschte sich keinerlei Art wütender Bigotterie, die zu einem so beklagenswerten Element der täglichen Durchsetzung der Bergoglianität in ihrer aktuellen bösartigen und äußerst intoleranten Form geworden ist.   

Dennoch hat sich eine solche Annäherung bereits ereignet.

Im Ritus des Ordinariates, kann die Messe optional mit der "alten" Vorbereitung am Fuß des Altars beginnen. Das stille Offertoriums-Gebet Pius` V kann optional jene des Hl. Paul VI ersetzen. Und am Ende der Messe kann der Johannes-Prolog , das "Letzte Evangelium" optional dem Segen folgen. 

Und diese drei Elemente sind durch die Signatur von PFs eigenem Roche autorisiert worden. 

Natürlich verbietet sogar PFs Rechtsprechung auf keine Weise den Gebrauch des Lateins. Es wäre sogar für PF grotesk. zu versuchen, im Namen des II. Vaticanums für Rom das zu verbieten, was das II. Vaticanum ausdrücklich vorschreibt: den fortgesetzten Gebrauch von Latein. 

Eine solche Ausweitung der Zulassung, die den früheren anglikanischen Priestern frei zusteht, auf den gesamten Klerus des Lateinischen Ritus wäre sowohl eine Bereicherung als auch ein willkommenes henotikon. 

Eine Vorschrift, die das zuließe, würde den nächsten Schritt  zur gegenseitigen Bereicherung - sanft und christlich differenziert - ermöglichen. 

Eine frühe Aufgabe für das nächste Pontifikat? 

Böswillige Cupichianer würde das nicht mögen...aber... wie vielen  Lesern würde das schlaflose Nächte bereiten? "

Quelle: litrugicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Zur historischen Entwicklung und zu den Gefahren des Hyperpapalismus

Philip Campbell veröffentlicht bei OnePeterFive einen Beitrag über die Machtbefugnisse der Päpste und ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte
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HYPERPAPALISMUS  UNTER DEM HL. PAPST GREGOR VII (1015-1085)

VON DER HYPOTHETISCHEN SPEKULATION BIS ZUR SCHRECKLICHEN REALITÄT

Im Licht der präzedenzlosen Zentraalisierung der Autorität unter dem Pontifikat von Franzisksu, gewinnt die Diskussion des Ausmaßes der päpstlichen Macht neue Dringlichkeit. Die Frage betrifft nicht so sehr die päpstliche Lehrautorität als eherdie Breite seiner disziplinarischen Macht. Die Neuerungen im Pontifikat von Franziskus haben anscheinend jede Katholische Disziplin auf den Tisch gelegt. Könnte der Papst z.B. die gesamte Kirche vom Fasten in der Fastenzeit dispensieren? Könnte er dem Vater.unser eine Formel hinzhufügen? Oder die liturgischen Farben der Jahreszeiten ändern? Fragen dieser Art waren einmal akademische Denkübungen für Autoren von Handbüchern, die hypothetisch von Scholastik-Spezialisten diskutiert wurden; jetzt sind es beängstigend relevante Szenarien, weil die gesamte Kirche- gusammengekauert- ängstlich darauf wartet, zu sehen, was Tag für Tag nach Meinung unserer Papstes der Gott der Überraschungen der Kirche auferlegen will. 

Es hat ausgezeichnetet traditionelle Antworten auf das Problem des "Hyperpapalismus" gegeben,. Ich möchte besonders Dr. Peter Kwasniewskis zwei Kolumnen "Auf dem Weg vom Hyperpapalismus zum Katholizismus" bei Arouca Press zitieren -ebenso wie den Vortrag "Die Gebundenheit des Papstes an die Tradition als Begrenzung der Legislative" vom selben Autor. Erwähnt werden muß auch dr. Jon Joys ausgezeichnete Serie auf dieser website zu umstrittenen Fragen der päsptlichen Unfehlbarkeit. Diese und andere Arbeiten dieser Art sind sehr nützlich um die theoretischen Grenzen der päpstlichen Autorität aufzuzeigen. 

Historische Präzedenzfälle

Im historischen Umfeld jedoch war das Problem immer verworrener. Natürlich gab es für die Institution Papsttum keine geschriebene Verfassung klar aufgezählter Machtbefugnisse; Christus hat dem Hl.Petrus kein dogmatisches Handbuch ausgehändigt, als er ihm die Schlüssel zum Königreich gab. Wie kam es dann dazu, daß das Papsttum den Umfang seines Handelns abgrenzte? 

Montag, 29. August 2022

Christliche Kunst

 "Die Agonie im Garten"  Raphael,  1504

Fr. Hunwicke spricht...


bei liturgicalnotes heute über König Jacob VII (II)  von Schottland und England und seinen Besuch in  Chester im Jahr 1687, einem wirklich ökumenischen Augenblick der Religionsgeschichte. 
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                   "WILLIAM PENN, DER PAPIST? "

1687 besuchte unser verstorbener souveräner Lehnsherr, Lord und König Jacob VII. (von Schottland) und zu gleich der II. ( von England), Chester. Sein Gastgeber, Bischof Thomas Cartwright, schrieb:

"Am Sonntag, 28. August, schritt er durch die Stadt (der barhäuptige Bürgermeister, der das Schwert trug, voraus) zum Schloss und hörte die Messe in der Shire-Halle.

Um 9 Uhr ging er in den Chor der Kathedrale, wo er 350 Menschen heilte. Danach ging er zu seinen Gottesdiensten in die Shire-Hall und Mr. Penn macht auf dem Tennis-Platz weiter und ich predigte in der Kathedrale

Seine Majestät brach am nächsten Tag zum großen und königlichen Schrein in Holywell auf, um für die Geburt eines Erben zu beten. Man zeigte ihm die Kleidung, die seine Urgroßmutter, Königin Maria der Schotten trug, als sie enthauptet wurde. Ihm wurde tatsächlich ein Erbe gewährt; unser verstorbener souveräner Lehnsherr König Jacob VIII und III.

Ich nehme an, daß "heilte" bedeutet, daß er das "Übel des Königs" berührte.

Bischof Cartwright war einer dieser anglikanischen Bischöfe, die den prinzipiellen Wunsch des Königs unterstützten, die Duldung aller zu erlauben, Papisten, Anglikaner, Quäker und den Rest. Er veröffentlichte die Erklärung eines Indults und war einer der Kommissare für die Reform des Magdalen-Colleges. Und -nach der holländischen Invasion- folgte er dem König ins Exil. Er starb 1689 in Dublin.

Ich nehme an, daß Mr. Penn der Quäker William Penn war, der Geschäfte in Nordamerika hatte und die Politik religiöser Toleranz des Königs als ernst gemeint akzeptierte.

Der Besuch in Chester muß eine jene wirklichen ökumenischen Gelegenheiten gewesen sein, die in England während dieser Regentschaft vorkamen, bevor der Große Verrat von 1688 ihnen ein Ende bereitete.

Es überrascht, wie wenig wir über diesen besonderen kleinen Teil der Geschichte hören."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

  

Was das Reskript des Papstes zum IOR für die Vatican-Finanzen bedeutet.

M Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Kommentar von Msgr. ICS über die Entscheidungen des Hl. Vaters zu den Vatican-Finanzen und ihrer Verwaltung. 
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Liebe StilumCuriale, gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt (teilweise erzwungen, wie Sie sich vielleicht erinnern, weil Stilum Curiae für mehrere Tage Mitte August nicht erreichbar war ...) haben wir mit Vergnügen diesen Artikel von Mons Ics gefunden, der uns sehr interessant erscheint... Viel Spaß beim Lesen.

§§§


"MSGR. ICS, DAS RESCRIPT DES PAPSTES ZUM IOR SAGT VIEL ÜBER ZWANGSZAHLUNGEN"

Lieber Tosatti, willkommen zurück. Ich füge eine Entscheidung des Aller-aller-Heiligsten Vaters bei, die so sehr nach einem erzwungenen Zugriff auf das Vermögen reicher Institutionen des Heiligen Stuhls riecht. Bitte lesen Sie sofort hier  unten.

"Ich werde mit einigen Überlegungen beginnen, dann werde ich ein paar verdächtige Hypothesen äußern und formulieren.

Betrachtungen:

Ich war überrascht, daß die Begründung und die Ziele nicht im beigefügten Dokument stehen. Ein Geheimnis?

– das Dokument erklärt nicht, welches die "Institutionen, die mit dem Heiligen Stuhl verbunden sind" sind. Sind es zum Beispiel nur APSA und BambinGesu oder sind es alle Stiftungen, die in ihr tätig sind, oder sogar kirchliche Institutionen, die notwendigerweise mit dem Heiligen Stuhl verbunden sind (zum Beispiel CL oder OD?).

– das Dokument verweist auf Art. 219 der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium vom März 2022, der dahingehend auszulegen ist, daß die Tätigkeiten der Vermögensverwaltung und der Verwahrstelle von beweglichen Vermögenswerten (Achtung: nicht der Immobilien) des Heiligen Stuhls und der damit verbundenen Institutionen ab morgen ausschließlich mit dem IOR  wetteifern. 

– Nr. 4 präzisiert, daß alle Institute, die Vermögenswerte in irgendeiner Form bei anderen Finanzinstituten als dem IOR unterhalten, dieses zunächst unterrichten und ihm dann innerhalb von 30 Tagen ab dem 1. September 2022 die Mittel übertragen müssen.

Ich stelle die Ignoranz desjenigen fest, der dieses Dokument redigiert hat, und zeige zweimal, daß er nicht einmal weiß, was IOR bedeutet. Tatsächlich schreibt er "....ausschließlich an das IOR" und schreibt dann "... muss das IOR informieren". Nun sollte jeder wissen, daß das IOR "Institut für die Religiösen Werke" bedeutet, so die richtige Diktion, die im Vatican in Gebrauch ist  Der Vatikan hat immer zum IOR überwiesen und das IOR informiert  und nicht: " die Institute Informiert" oder "an das Institut übertragen". Fahren wir fort. 

Das aktuelle Konsortium zwischen Kardinals-Kreierung und Rücktritts-Gerüchten

Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den bisherigen Verlauf des Konsistoriums. Hier geht´s zum Original:  klicken

"ZWEI TAGE KARDINALAT WÄHREND DER GERÜCHTE ÜBER DAS KONKLAVE" 

Sieben Jahre nach dem vorherigen beginnt das Treffen der Kardinäle fast vollständig mit der jüngsten Neudefinition der Kurie, die bereits in Kraft getreten ist. Und vielleicht auf die Nachfolge von Papst Franziskus, so die wachsenden Mediengerüchte. Zugenähte Münder bei den Wählern des zukünftigen Papstes, von denen viele die Möglichkeit hatten, sich zum ersten Mal zu treffen.

Das lange erwartete Treffen der Kardinäle über die neue Apostolische Konstitution Praedicate Evangelium wird heute Morgen im Vatikan eröffnet. Die Kurienreform könnte jedoch in diesen zwei Tagen, nach mehr als sieben Jahre nach der vorherigen marginal sein. Es war am 12. Februar 2015, als Franziskus zum letzten Mal alle Kardinäle versammelte und schon damals war es der Zweck, über die Richtlinien und Vorschläge für die Reform der Kurie nachzudenken.

Eine Reform, die jedoch bereits am 5. Juni letzten Jahres in Kraft getreten ist und über die es wenig zu diskutieren geben wird, da – wie von der Dagospia-Website erwartet – den Mitgliedern des Kollegiums bereits mitgeteilt wurde, daß es am Ende der Verlesung des Berichts des Sekretärs des C9-Rates, Monsignore Marco Mellino, keine Fragen oder Interventionen geben wird. Vor diesem Hintergrund ist in den letzten Tagen die Hypothese, daß dieses Treffen einem anderen Zweck dienen und vielleicht die Frage der Nachfolge betreffen könnte, immer beliebter geworden.

Ein Gerücht, das sich in angelsächsischen Kreisen verbreitet hat und das auch durch die Unterschrift von Damian Thompson im Spectator neu belebt wurde, will sogar wissen, daß der Papst bereit ist, einen Koadjutorbischof von Rom zu ernennen, der zu seiner Nachfolge bestimmt ist. Ein durchschlagendes Szenario, das die Opposition eines wesentlichen Teils (aber kaum der Mehrheit) des Heiligen Kollegiums finden könnte, obwohl bis zu 112 von 226 der Lebenden (im Vatikan werden aber knapp 200 anwesend sein) von Franziskus kreiert wurden. Alberto Melloni, Speerspitze der sogenannten Schule von Bologna, der sich quasi in Repubblica offenbarte, scheint zu glauben, daß in der Sitzung von heute und morgen das Nachfolgethema die Bank halten könnte: "Es ist bekannt, daß Franziskus eine Reform des Konklaves geschrieben hat: sehr notwendig, um sich selbst wegen des Schweigens über die Missbräuche zu bestrafen, von denen die Kirche von Rom ein Teil war, und die ihr ein Rechtssystem auferlegt, das alle Kardinäle verletzlich und Aufdeckung und Verleumdung ununterscheidbar macht".

Die Gerüchte werden jedenfalls von den Kardinälen nicht bestätigt, die in der Ewigen Stadt angekommen sind und am Samstag am Konsistorium zur Schaffung von zwanzig neuen Mitbrüdern teilgenommen haben. Die Münder der Protagonisten sind wie zugenäht, die- nach dem Thema gefragt, mit einem lakonischen "Man werden sehen" antworten, selbst die Erfahrensten. Die Zeremonie am Samstagnachmittag jedenfalls diente den fast zweihundert Kardinälen dazu, sich nach der auch durch die Pandemie geprägten langen Pause wieder zu treffen und zu verbrüdern.

Wann zeigt Papst Franziskus sein wahres Gesicht?

In seiner heutigen Kolumne für Monday at the Vatican setzt sich A. Gagliarducci  mit dem "wahren Gesicht" von Papst Franziskus auseinander und mit der Frage- wann er dieses zeigt und wann nicht.
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 "PAPST FRANZISKUS,WAS IST SEIN WAHRES GESICHT?"

Zu der Zeit, in der ich dieses schreibe, wissen wir nicht, ob die Spekulationen über die mögliche große Geste von Papst Franziskus in Aquila Wirklichkeit wird. Es wird gesagt, daß Papst Franziskus auf das Pontifikat verzichten will. Er soll eine Reform der Sedisvakanz präsentieren, die es ihm irgendwie ermöglicht seinen Nachfolger zu beeinflussen. Man sagt, daß der Papst die Kirche auf die Zukunft hin plant. Für alles das gibt es jedoch keine Bestätigungen- nur Spekulationen. Und es ist nicht sicher, daß irgendwas am Ende des außerordentlichen Konsistoriums vom 29.-30. August passieren wird.

Ob es darum geht, sich zu verabschieden oder nicht, Papst Franziskus´ Pontifikat hat in der vergangenen Woche mehrere Schocks bekommen.  Diese Schocks bezeugen auf alle Fälle, daß Papst Franziskus den Sympathie-Vorschuss, den die Presse ihm bisher gegeben hat und das Vertrauen vieler Männer der Kirche verliert. Das kann natürlich vorübergehend sein und das passiert immer in bedeutenden Übergängen. Die Ereignisse zusammen zu setzen, kann allerdings zu ein allgemeineres Verständnis verhelfen. 

Bei der Generalaudienz am Mittwoch hat Papst Franziskus aus dem Stegreif über den Krieg in der Ukraine gesprochen und dabei eine nicht unwichtige Kränkung begangen. Der Papst hat Angreifer und Opfer auf die selbe Ebene gestellt und die Ermordung von Darya Dugina in Moskau mit dem Krieg in Verbindung gebracht.   Das waren ziemlich unvorsichtige Worte, wenn man bedenkt, daß noch nicht bewiesen ist, wer das Attentat verübt hat und warum- wobei die offizielle Moskauer Version viele Zweifel offen läßt. 

Papst Franziskus´  Worte haben sehr harsche Proteste des Ukrainischen Botschafters beim Hl. Stuhl, Andriy Yurash, und von verschiedenen Vertretern der Ukraine - kirchlichen und nicht-kirchlichen hervorgerufen. Andrea Tornielli, Herausgeber und Direktor von Vatican News, hat auf dem ukrainisch-sprachigen Portal gesprochen, um die Worte des Papstes zu erklären und in den Kontext zu stellen.  Aber in der Zwischenzeit hat die Ukraine den Nuntius in Kiew zu einem Protest ins Ministerium einberufen.

Sonntag, 28. August 2022

Tweet zum Tage

"Die Kirche ist nicht gemacht, um zuzuhören, sie ist gemacht um zu lehren, sie ist Mater und Magistra, "Mutter" und "Erzieherin". Während die Mutter ihrem Kind zuhört, ist sie zunächst anwesend, um zu lehren, zu führen und zu leiten, weil sie besser als ihr Kind weiß, welche Richtung eingeschlagen werden muß."  Kardinal R. Sarah

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über seinen Vorschlag zur Änderung des Procederes bei der Wahl eines neuen Papstes im Konklave.
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                               "ES LEBE DER PAPST!" 

                                            Viva il Papa! 

Wo wir jetzt mit diesem Ende des Papsttums-Wahnsinn fortfahren, kann ich einen konstruktiven Beitrag leisten. 

Ich denken, wie immer ein Pontifikat endet, wenn ein Pontifikat wirklich endet, sollte der Kardinal Proto-Diakon auf dem Balkon erscheinen und ein Formel sprechen die so beginnt: 

Nuntio vobis gaudium magnum
caremus papa..
(wir vermissen den Papst...)

Und meine Idee geht noch weiter. Jedes mal, wenn ein weiterer Wahlgang in der Sixtinischen Kapelle stattfindet, sollte der Protodiakon  auf den Balkon taumeln  und das Gaudium Magnum verkünden. Bis er zum Verb in der zweiten Zeile kommt, würde die wartende Menge jedes mal nicht wissen, ob ihre Große Freude auf der großen Gabe eines wundervollen neuen Papstes beruht; oder ob sie sich freuen, weil sie für einige weitere gesegnete Stunden verschont bleiben...hm. "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

Was Chesterton über die Idolatrie zu sagen hatte...

La Nuova Bussola gibt einen Text über das Wesen der Idolatrie wieder, den G.K. Chesterton 1934 veröffentlicht hat und der bis heute nichts an seiner Aktualität verloren hat. 
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                     "CHESTERON: IDOLATRIE IST IDIOTIE"

Ein ironischer und vernichtender Chesterton hebt die lächerliche Logik des modernen Götzendienstes hervor, die sich hinter den ernsthaften Konstruktionen von Intellektuellen verbirgt. Dies ist die Übersetzung eines Textes, der am 14. April 1934 in den Illustrated London News veröffentlicht wurde und erstmals von Andrea Colombo in Nr. 233 (November 2018) der Monatszeitschrift Luoghi dell'infinito ins Italienische übersetzt wurde.

Die Anbetung von Götzen ist gegen alles, woran ich glaube, aber ich denke, eine Kultur ist falsch, wenn sie manchmal nicht mit ihnen spielen kann, als wären sie Puppen. Und im Bereich der Kultur, unabhängig von modischen Überzeugungen, werden wir bald mit einem neuen Fall von Götzendienst konfrontiert sein. Ich beziehe mich auf das Böse bei den Intellektuellen.

Es gibt eine Kultur, die mit Bildern spielt, als wären sie Puppen. Ein Volk kann mit den Götzenbildern anderer spielen, aber nicht mit seinen eigenen. Viele fromme Menschen gehen so weit, falsche Gottheiten für ferne und fremde Religionen zu schaffen. Die meisten von uns beschränken sich auf ein kaum angedeutetes und freundliches Lächeln, wenn wir ein grünes, schwarzes oder gelbes Idol mit vielen Armen, die ein Rad bilden, und mit zu vielen Köpfen sehen. Und diese Art von Spott, sowohl in der freundlichsten als auch in der rauesten, hat viel mit der Geschichte religiöser Kontroversen zu tun.

Die Bibel selbst zum Beispiel beschränkt sich nicht darauf, Götzen anzuprangern, sondern verspottet sie. Die großen Propheten des Alten Testaments sind besonders klar und ironisch, wenn es darum geht, die intrinsische Unlogik des Götzendienstes zu zeigen. Und alle, gemäßigt oder extremistisch, von den jüdischen Propheten bis zu den griechischen Bilderstürmern, von den islamischen Kalifen bis zu Cromwells Puritanern, haben sich immer auf die Witzdefinition des Alten Testaments bezogen, im Guten wie im Schlechten: daß der Götzendienst eine Form der Idiotie ist.

Warum ist der Götzendienst falsch? Und vor allem, warum macht er Spaß? Die hebräischen Propheten näherten sich der Sache mit der Klarheit und Logik der Griechen. Er ist nicht nur unterhaltsam, weil er irrational ist, sondern auch, weil er eine Umkehrung ist. Das wurde in jenen alten Zeiten auf unwiderlegbare Weise gesagt: "Sie beteten das Werk ihrer Hände an" (Jer 1,16).

Jeder, der über das Thema nachdenkt, erkennt, daß das keine Vorurteile von Missionaren sind, sondern vernünftige Einwände von Philosophen. Der Fetischanbeter mag der angenehmste Wilde sein, den es gibt, aber seine Form der Verehrung ist irrational und komisch. Er nimmt einen Haufen Ton und beginnt, ihn zu formen, um ein ideales Wesen für ihn mit riesigen Ohren und einer sehr langen Nase zu schaffen, schmückt es mit Hörnern und Beinen, je nach seinem Geschmack oder dem berühmtesten seines Stammes. Und dann, wenn er das Werk vollendet hat, betet er, anstatt Gott, der ihn erschaffen hat zu danken, das als Gott an, was er geschaffen hat.

Nach dem Konsistorium

"Papst Franziskus und die neuen Kardinäle haben Benedikt XVI besucht. Dieses wunderbare Treffen fand nach dem heutigen Konsistorium statt. Beten wir weiter für ihre Intentionen und ihre Gesundheit."

Samstag, 27. August 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute darüber, daß Moden, die vor mehreren Jahrzehnten noch völlig undenkbra waren - jetzt 50, 60 Jahre später zu einer "soliden Reslität" werden können, wie z-B. auch das vielfarbige, streifige Färben der Haare... 
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                                  "VIELFARBIGKEIT" 

Vor fünf oder sechs Jahrzehnten war es möglich,  Frauen zu finden, die Grazie und Eleganz mit großer Intelligenz vereinten. Solche rarae aves-  seltenen Vögel- sind jetzt noch rariores -seltener; in den Straße und auf den Fernsehschirmen sind Frauen, die z.B. mit ihrem Haar bemerkenswerte Dinge getan haben. Vielfarbig und unterschiedlich gefärbt und streifig. 

Sie haben erfolgreich versucht, in Erinnerung zu bleiben. 

In Waugha satirischem Bild der 1930-er  und 1940-er, gibt es einen Charakter, ein korruptes Mitglied der oberen Klassen, namens Basil Seal. Während die städtischen Armen wegen der Bombardierung Londons auf´s leidende Land bewegt werden, entdeckt Seal, der die Macht eines Einquartierungsoffiziers benutzt, einen Weg,  das Einquartieren in einen finanziell lohnenden Zeitvertreib zu verwandeln. Er benutzt eine widerliche und ekelhafte Familie namens ´die Connolies´ dazu, seine Nachbarn dazu zu erpressen, Geld zu berappen, damit ihnen nicht die Conollies zugeteilt werden.  Daß der älteste Connolly "lieb" zu ihm ist, macht die Operation zu einem kollaborativen Unternehmen. 

"[Doris] verschwand allein im Dorf, kehrte mit einem kleinen Paket zurück und blieb den ganzen Morgen im Junggesellenflügel verborgen. Kurz vor dem Lunch erschien sie mit einem Handtuch um den Kopf in der Orangerie. "

"Ich wollte, daß ihr seht," sagte sie und enthüllte einen feuchten Haufen Haare, der teilweise hellgelb, teilweise original schwarz und teilweise in jeder dazwischen liegenden Schattierung  gesprenkelt war....

"Doris schaute nur auf Basil. "Gefällt es dir? Ich werde diesen Nachmittag einen weiteren Versuch machen"

"Das würde ich nicht" sagte Basil. "Ich würde es einfach so lassen, wie es ist." 

"Magst du es? Ich denke, daß es gut ist."

"Nicht zu streifig?" "Kein bißchen zu streifig."

"Wenn noch irgendwas nötig gewesen wäre, um den Horror von Doris Erscheinung zu vervollständigen, hatte das Werk dieses Morgens das erledigt." 

Hat irgendwer (vor mir) bemerkt, daß das, was in einem Jahrzehnt eine lächerliche Unmöglichkeit war, neu oder zehn Jahrzehnte später unausweichlich zu einer soliden (wenn auch unwahrscheinlichen) Realität wird? 

Manchmal erscheint es mir, daß es nicht eine sondern (mindestens) zwei Vorsehungen geben muß- jede ewig damit beschäftigt, zu versuchen, die andere zu übertreffen. 

Aber das ist genug Tiefen-Theologie für einen Morgen."

Quelle: liturgicalnotes. Fr. J. Hunwicke

Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter und wer waren die Samariter?

Fr. J. Zuhlsdorf  erklärt bei  OnePeterFive das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter und auch gleich, wer die Samariter eigentlich waren und kommentiert die Lesung des morgigen Sonntags im Vetus Ordo - die Erprobung Jesu durch den Pharisäer mit der Frage. Wer ist mein Nächster?". 
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"DER 12. SONNTAG NACH PFINGSTEN:  VON DER WAHRHEIT ÜBERTROFFEN" 

Werfen wir einen Blick auf das Evangelium im Vetus Ordo für diesen 12. Sonntag nach Pfingsten.

Kontext:  In Lukas 10  sendet der Herr die 72 aus, immer zwei zusammen, mit der Instruktion, wie sie reisen und sich verhalten sollen.  Er sagt Chorazin, Bethsaida und Kapernaum ein schreckliches Schicksal voraus, schlimmer als das von Sodom, weil sie den Herrn zurückgewiesen haben. die 72 kehren mit ihren Geschichten über die Austreibung von Dämonen zurück. Unser Herr offenbart etwas von seiner Göttlichkeit indem er sagt: "Ich habe Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sehen". Dann hält der Herr eine kurze Rede, die einen Rechtsgelehrten provoziert zu haben scheint. Christus erfreute ich in dieser Stunde am Hl. Geist und sagte: 

 - Alles ist mir von meinem Vater offenbart worden und niemand kennt den Vater außer der Sohn, oder weiß, wer der Vater ist, außer der Sohn und jeder, dem der Sohn beschließt, ihn zu offenbaren." (22)

Wenn Christus sich im Evangelium auf diese Weise mit dem Vater verbindet, deutet ER an, daß auch ER göttlich ist, steht oft ein Schriftgelehrter oder Pharisäer, d.h. ein Experte für das Gesetz und die Propheten gegen IHN auf und befragt IHN. Sofort nach seiner Rede in Vers 22 stand ein "Rechtsgelehrter " auf, um Christus zu prüfen. Griechisch für Rechtsanwalt- Gelehrter für Gesetz, Torah, speziell die ersten 5 Bücher der Hebräischen Schriften (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium). Torah- großzügiger gebraucht- kann auch einfach die gesamte Schrift bedeuten, wie die Propheten und den Rest, den Tanach. 

Der Rechtsgelehrte "prüft" Christus. Griechisch "peirazo"  bedeutet "prüfen" oder "versuchen" und ekpeirazo ist sogar noch intensiver,  Im Dialog Christi mit Satan während seiner Versuchung in der Wüste sagt Jesus zum Feind: "Du sollst den Herrn deinen Gott nicht versuchen (Lk 4:12) . Paulus sagt den Korinthern "Laßt uns nicht den Herrn versuchen, wie manche von ihnen es getan haben und von den Schlangen vernichtet wurden" (1 Kor 10:9)-Das bezieht sich auf Exodus, wo es viele Beispiele gibt, wie es dem Volk an Vertrauen fehlt und einen Beweise von Gott braucht, ihn auf die Probe stellt, was zur Bestrafung führt. Z.B. bei Massah / Meribah war das Volk durstig und murrte gegen Moses:

"Sie versuchten den Herrn und sagten, "Ist er Herr unter uns oder nicht?" (Exodus 17:1-7 mit peirazo) . Hebräer 3 bezieht sich mit peirazo auf diese Episode, die jeden Tag im Einleitungsgebet zu Beginn der Offiziums wiederholt wird. Aber bei Lukas 10 haben wir das provokativere ekpeirazo, daß für mi0ch ein bißchen wie "anstacheln" klingt. 

Der erste Teil ihrer Begegnung ist so wie man erwarten würde, daß jüdische Schriftgelehrte eine Befragung beginnen würden.

Schriftgelehrter: "Rabbi, was muß ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?" 

Rabbi: "Was steht im Gesetz geschrieben? Wie verstehts du das?"

A. Gagliarducci: Der Papst und der Ukraine-Krieg: ein MIßverständnis

A. Gagliarducci kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana die Verstimmung, die - nach der Äußerung des Papstes zum Tod der russischen Journalistin Darya Dugina während der letzten Generalaudienz zwischen dem Papst und der Regierung der Ukraine entstanden ist.
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"DER PAPST UND DIE UKRAINE, DIE GRÜNDE FÜR DAS MISSVERTÄNDNIS'

Die ukrainische Regierung ist wütend auf den Papst wegen der Worte zum Terroranschlag gegen Darya Dugina: eine schlechte Stimmung, die aus der Ferne kommt und das Kind eines Missverständnisses   über die Rolle der Kirche in weltlichen Streitigkeiten ist, das auch von Rom geschürt wurde.

"Ich denke an das arme Mädchen, das in Moskau durch eine Bombe in die Luft gesprengt wurde, die unter dem Sitz des Autos lag. Die Unschuldigen zahlen für den Krieg, die Unschuldigen! Lasst uns über diese Realität nachdenken und einander sagen: Krieg ist Wahnsinn." Dieser Satz von Papst Franziskus, auf dem Höhepunkt eines Friedensappells "für das geliebte ukrainische Volk, das seit sechs Monaten unter den Schrecken des Krieges leidet" bei der Generalaudienz vom 24. August, löste die wütende Reaktion der Ukraine aus, die gestern nur teilweise gemildert wurde.

Der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Monsignore Visvaldas Kulbokas, wurde vom Außenminister von Kiew einbestellt, und auch der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andrii Yurash, hielt sich nicht zurück, die Worte von Papst Franziskus als "enttäuschend" zu erklären, weil sie "Aggressor und Opfer, Vergewaltiger und Vergewaltigung" auf die gleiche Stufe stellten. Die gestrigen Worte der ukrainischen Botschaft, die den Ton milderten, indem sie die Bedeutung der Beziehungen zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl betonten, löschen nicht die Tiefe des neuen Missverständnisses mit Papst Franziskus, zumal selbst aus Polen unterschiedliche Reaktionen von den Medien und einigen Politikern bis hin zur Beleidigung kamen.

Ausgelöst hat die Reaktion das Mitleid für Darya Dugina, die am 20. August durch einen Terroranschlag getötet wurde und die vom Papst als unschuldiges Opfer definiert wurde, während sie tief in die Welt der Informationen verstrickt war, die russische Invasion der Ukraine zu rechtfertigen und zu unterstützen. Darüber hinaus bestreitet die Ukraine jede Verantwortung für den Anschlag: "Wir sind kein terroristischer Staat wie Russland", so die von Kiew festgelegte Linie.

Es muss gesagt werden, daß die Unzufriedenheit Kiews mit Papst Franziskus aus der Vergangenheit kommt, aus den ersten Tagen der Invasion, denn der Papst blieb zu Beginn sehr vorsichtig bei der Verurteilung der Aggression und wollte den ökumenischen Dialog mit dem orthodoxen Patriarchen von Moskau Kyrill nicht gefährden, mit dem bereits ein Treffen im Juni geplant war, das dann verschoben wurde. Die ukrainische Regierung hat immer versucht, die Beziehung zum Vatikan für die Bedeutung, die sie der Unterstützung des Papstes für ihre eigene Sache beimisst, wiederherzustellen, aber sie hat sich auch schwer getan, diese Äquidistanz zu verstehen. Und tatsächlich gab es gerade anlässlich des Karfreitags ein zweites Missverständnis wegen der Idee, zwei Frauen, eine Ukrainerin und eine Russin, eine Via Crucis-Station in Rom gehen zu lassen, die auch eine Meditation hätten lesen sollen, die dann aus dem Programm gestrichen wurde: ein Wunsch nach Frieden des Papstes, ein unerträglicher Affront nach Ansicht der ukrainischen Regierung, Mit der üblichen Erklärung: man könne den Aggressor und den Angegriffenen nicht auf die gleiche Ebene stellen.

Freitag, 26. August 2022

Heute vor 44 Jahren,

am 26. August 1978 wurde Albino Luciani zum Papst gewählt. Das Pontifikat von Johannes Paul I, bekannt als der "lächelnde Papst" , war das kürzeste in der modernen Geschichte: 33 Tage.   Er wird am 4. September selig gesprochen. 

Martin Mosebach und das drohende Schisma in der deutschen Kirche

Cathwalk veröffentlicht das Interview, in dem Martin Mosebach sich gegenüber Una Voce zur Lage der Katholischen Kirche und der Katholiken in Deutschland geäußert hat. 
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Der Titel des Interviews spricht Bände: 

"EIN TRADITIONALIST SOLLTE DAS SCHISMA DER DEUTSCHEN KIRCHE HERBEISEHNEN"

Mosebach stellt mit einigen präzisen Sätzen der Kirche in Deutschland eine treffende Diagnose: ZITAT

"Große Teile der gegenwärtigen Kirche sind arianisch, ikonoklastisch, protestantisierend, antisakramental, säkularisiert. Aber im Unterschied zur Vergangenheit fehlt das gläubige Volk, das immer wieder die Rückkehr zur Tradition erzwungen hat. Das ist für Westeuropa jedenfalls aber sehr gut erklärlich. Nach 50 Jahren Fehlen eines rechtgläubigen Religionsunterrichts ist die katholische Religion gerade auch unter ihren verbliebenen Anhängern unbekannt geworden. Viele der vergangenen theologischen Katastrophen haben die „kleinen Leute“, die eigentliche Herde Christi nie erreicht. Sie fuhren fort, katholisch zu sein."  (...)

Quelle: M.Mosebach, cathwalk, UnaVoce

Neues vom Malteser Orden

Nico Spuntoni kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana die Entwicklung beim Malteser Orden.  Hier geht´s zum Original:  klicken

  • BÖSARTIGE ANSCHULDIGUNGEN

"MALTESER ORDEN: DER DEUTSCHE FLÜGEL GEGEN DEN PÄPSTLICHEN DELEGIERTEN" 

Das Klima innerhalb des Malteser Ordens wird immer aufgeheizter, zwischen Laien- und Profess-Rittern und in den Beziehungen zum Heiligen Stuhl: In einem Interview in einer tschechischen Zeitung beklagt die deutsche Ordensleitung ohne jede Zurückhaltung, den Verlust der Souveränität des Ordens durch die Reformarbeit Kardinal Tomasis. 

Die erste Septemberwoche rückt näher, in der Franziskus einer Delegation des Malteserordens eine neue Audienz gewähren wird. In der Zwischenzeit lassen jedoch die Angriffe des sogenannten deutschen Flügels nicht nach, der in jeder Hinsicht versucht, die endgültige Annahme des Entwurfs der Verfassung-Charta und des vom Tomasi-Team ausgearbeiteten Malteser-Kodex zu verhindern.

Die Gerüchte, die wir über die Unzufriedenheit die Johannes Lobkowicz, dem scheidenden Prokurator des Großpriorats von Böhmen und Bruder des Präsidenten der deutschen Assoziation des Malteserordens, mit den jüngsten Entwicklungen im Leben des Ordens geäußert hatte, bestätigen sich. Tatsächlich gewährte der Mann der tschechischen Online-Zeitung Seznam Zprávy ein bösartiges Interview und schürte erneut die Gefahr des Verlusts der Souveränität des SMOM für den Fall, daß die Reform so zustande kommen sollte, wie Kardinal Tomasi und seine Mitarbeiter es sich vorgestellt haben. Laut Lobkowicz würde ein solches Szenario den Orden in "eine Einheit, die sichtbar vom Heiligen Stuhl kontrolliert wird" verwandeln, mit "einer massiven Übertragung der Verantwortung von den Laien in die Hände des Klerus, die Autorität der Regierung und die Verantwortung für 13.400 Menschen, meist Laien, würde 36 Rittern erster Klasse anvertraut, nicht wegen ihrer Fähigkeiten oder gar ihrer Frömmigkeit. sondern einfach, weil sie religiöse Gelübde abgelegt haben."

In der Tat zielt der Entwurf gerade darauf ab, das Wesen des religiösen Ordens zu bekräftigen und die Tendenz einer Befreiung von seiner historischen Verbindung mit dem Heiligen Stuhl zu bremsen. Der Status subiectionis des Apostolischen Stuhls hat bis heute nie den Verlust der Souveränität bewirkt, weil die gleiche Verfassungscharta in Kraft ist, die besagt, "daß der religiöse Charakter die Ausübung der souveränen Vorrechte aufgrund des Ordens als von den Staaten völkerrechtlich anerkanntes souveränes Völkerrechts-Subjekt nicht ausschließt".

Das ist jedoch nicht dasselbe, weil der Bruder der Nummer eins des deutschen Verbandes, der auf dem tschechische Portal mit dem Finger auf die "neuen Regeln, zeigte, die vom Sonderdelegierten vorgeschlagen wurden und die es dem Vatikan ermöglichen, durch die Ritter der Profess jeden Funktionär des Ordens zu entlassen, Kommissare zu ernennen, wie er es für angemessen hält, und - wie er will- alle Gelder aus den Ländern zu bewegen, über die er die Kontrolle übernimmt". Für die gegenwärtige deutsche Regierungsführung als souveräne Einheit und internationales Subjekt ist der Orden nicht dem Heiligen Stuhl unterstellt, der daher die Regierungsstruktur nicht in die Hände bekommen könnte, im Gegensatz zu dem, was er zu anderen Zwecken tun würde, die nach Lobkowicz alles andere als nobel sind.