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Samstag, 31. Dezember 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über "verschiedene" Päpste als solche... Hier geht´s zum Original: klicken

                                            "VERSCHIEDENE PÄPSTE" 
Kleine Dinge können Großes bedeuten. 

Papst Ratzinger benutzte Gewänder und andere Ausrüstungen aus den Depots des Vaticans, um zu betonen, daß er der Nachfolger von Päpsten sowohl von vor dem als auch nach dem Konzil; und die Tatsache, daß die Kirche sowohl vor als auch nach dem Konzil die selbe Kirche war. 

Papst Bergoglio fand es schwer, der Versuchung zu widerstehen, sich selbst auszudrücken und die Trommel für die Ruptur zu schlagen " Seht mich an... ich bin nicht auf die übliche Weise gekleidet... ich teile den Namen mit keinem vorhergehenden Papst...ich verfolge Leute, die die Alten Dinge respektieren... ich bin verschieden." 

Benedikt mag manches falsch gemacht haben und Franziskus mag manches richtig gemacht haben.

Aber Benedikt  schaute auf die Tradition...während Franziskus auf sich selbst zeigte...ich und ich und ich und ich. 

Und Tradition ist das lebendige Wort des lebendigen Herrn unter seinem Volk. 

Heiliger Vater bitte für uns. Die Wölfe sind los. Beschütze uns. 

Sei unser starker Fürsprecher."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
 

 

Gott ist Liebe- ein Nachruf

Andrea Tornielli hat für Vatican-News einen Nachruf auf den Papa emeritus Benedikt XVI veröffentlicht. Hier geht´s zum Original: klicken
Unter dem Titel

"GOTT IST LIEBE": DER SCHLÜSSEL DES PONTIFKATS"

beginnt der Nachruf so - ZITAT

"Angesichts von Skandalen und kirchlichem Karrierismus hat Benedikt XVI. unermüdlich zu Umkehr, Buße und Demut aufgerufen und das Bild einer Kirche gezeichnet, die sich von materiellen und politischen Privilegien löst, um sich wahrhaft der Welt zu öffnen. 
Seit 1417 ist es nicht mehr vorgekommen, dass ein Pontifikat nicht mit dem Tod eines (ehemaligen) Papstes endete. Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, ist heute im Vatikan gestorben, fast 10 Jahre nach seinem Rücktritt, den er den erstaunten Kardinälen am 11. Februar 2013 mit dem Verlesen einer kurzen Erklärung in lateinischer Sprache bekannt gegeben hatte. In zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte hatte noch nie ein Papst den Stuhl Petri verlassen, weil er sich körperlich nicht mehr in der Lage sah, die Last des Pontifikats zu tragen.
(...) "

Quelle: A. Tornielli, Vatican-News 

Sonderausgabe...

Die Sonderausgabe des Osservatore Romano zum Tode des Papa emeritus ist online.  

Kardinal Gerhard Müller würdigt den verstorbenen Papst Benedikt XVI

Edward Pentin hat Kardinal G. Müller für den National Catholic Register zum Tod des Papa emeritus interviewt. Hier geht´s zum Original:  klicken

"KARDINAL  MÜLLER: BENEDIKT XVI WIRD ALS EIN WAHRER "KIRCHENLEHRER FÜR DIE HEUTIGE ZEIT" ERINNERT WERDEN."

Im Gespräch mit dem Register bedenkt der deutsche Kardinal und Theologe das große Erbe des verstorbenen Papa emeritus.

Kardinal Gerhard Müller hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI geehrt und ihn als "großen Denker" und einen "wahren Kirchenlehrer für die heutige Zeit" beschrieben. Der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation beschreibt Joseph Ratzinger, der am 31. Dezember um 9:34 in Rom starb, als einen Mann von großer Sensibilität, Demut und Humor beschrieben, der als Empfänger von Gottes Liebe eine "tiefe Weisheit" besaß. 

In diesem Interview mit dem Register antwortet der deutsche Kardinal und Theologe, der das Benedikt XVI-Institut  gründete, um die gesammelten Werke Joseph Ratzingers verfügbar zu machen, das Erbe Benedikts XVI an die Kirche, einigen seiner Kritiker und denkt darüber nach, wie sein Tod den stark kritisierten deutschen Synodalen Weg beeinflussen könnte. 

Frage: Eminenz, welches ist das größte Erbe Benedikts XVI im Hinblick auf die Theologie und die Lehre?

Kard. Müller: Die besten Bücher sind seine "Einführung ins Christentum" und "Eschatologie: Tod und Ewiges Leben" und seine Jesus-Trilogie für ein gebildetes allgemeines Publikum, während die Bücher über Augustinus und Bonaventura für ein besseres Verstehen eine akademisch-theologische Ausbildung erfordern. Für jeden lesbar sind auch seine erhebenden und glaubens-stärkenden zahlreichen Predigten, die ebenfalls in den Gesammelten Werken (16 Bände) zur Verfügung stehen. 

Wie möchten Sie, dass er am besten in Erinnerung bleibt, sowohl in der Lehre als auch im weiteren Sinne als Priester, Bischof, Kardinal und Papst?

K.M: In allen seinen Ämtern und allen seinen Aufgaben, er war ein großer Denker und persönlich ein glaubender Christ. Er ist ein wahrer Kirchenlehrer für heute.

Welche seiner Enzykliken ist für Sie die tiefgründigste und hilfreichste und diejenige die unserer Zeit entspricht?

K.M: Ich denke, seine erste Enzyklika Deus Caritas Est (Gott ist Liebe, weil hier die Summe und der Höhepunkt der Selbstoffenbarung der Dreieinigen Gottes in seiner Essenz und die Beziehung der drei Göttlichen Personen dem zeitgenössischen Menschen auf höchster lehramtlicher Ebene präsentiert wird.

R.i.p. Papst Benedikt XVI

 

Breaking: Papst Benedikt XVI ist tot

Freitag, 30. Dezember 2022

Auch in Marktl am Inn

wird für  Papst Benedikt XVI gebetet. Das Münchener Kirchenradio MK-online berichtet.
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Messe für Papst Benedikt XVI in der Lateranbasilika

 domradio berichtet über die Hl.Messe die Kardinal Angelo De Donatis heute nachmittag in der Lateranbasilika San Giovanni in Laterano für den kranken Papa emeritus gefeiert hat. 

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Unter dem Titel  

"HUNDERTE BETEN  IN ROM FÜR BENEDIKT XVI"
"Mit einer Messe in der Lateranbasilika hat das Bistum Rom seines ehemaligen Bischofs und Papstes Benedikt XVI. gedacht. "Wir sind hier, um ihn mit unserem hoffnungsvollen Gebet und all unserer Zuneigung zu unterstützen, um Gott die Dankbarkeit dieser Diözese auszudrücken, die er so sehr geliebt und mit selbstloser Liebe bedient hat", sagte Kardinalvikar Angelo De Donatis am Freitagabend." (...)

Quelle: domradio.de 

Tweet zum Tage...

Fundstück

kathnet hat anläßlich der Sorgen um den Gesundheitszustand des Papa emeritus einen Brief wieder veröffentlicht, den Martin Lohmann zu Joseph Ratzingers 95. Geburtstag geschrieben hatte. 
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Unter dem Titel:

                           "LIEBER VATER BENEDIKT"

beginnt der Brief so - ZITAT:

"Ihr leises und zugleich starkes Wort wird trotz aller Versuche, es zu bekämpfen und zu vernichten, bleiben. Sie sind für mich ein Großer und ein vom Glauben gänzlich Durchseelter.“  Von Martin Lohmann

Es ist mir ein Herzens- und Seelenanliegen, Ihnen anläßlich Ihres 95. Geburtstages die besten Segenswünsche zu senden. Die hier gewählte Anrede ist Ausdruck meiner unglaublich tiefen und vertrauten Dankbarkeit Ihnen gegenüber. Als ich Ihnen vor einigen Jahren einmal erklären wollte, warum ich statt „Heiliger Vater“ meistens und lieber „Vater Benedikt“ sage, legten Sie in der für Sie so typischen und liebevollen Weise Ihre Hand auf die meinige und meinten: „Natürlich weiß ich das, schließlich habe ich Sie ja auch geprägt wie ein Vater!“

Ja, das haben Sie. Fast schon mein ganzes Leben lang. Unsere erste Begegnung war nicht lange nach dem zu frühen Tod meiner geliebten Mutter. Ich war sieben Jahre alt, und in Bad Adelholzen lernte ich Sie, den engen Freund der besten geistlichen Freunde meiner Eltern, kennen. Sie waren damals ein noch junger Theologieprofessor, und ich weiß, dass mich Ihre feine Art des Redens faszinierte und ich als kleiner Bub irgendwie das Gefühl hatte, einem besonderen Menschen zu begegnen. Mag sein, dass ich damals bereits bruchstückhaft ahnte, wie anziehend die Klarheit des Geistes sein kann." (...)

Quelle: M. Lohmann, kathnet

   

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Messe für Benedikt XVI in San Giovanni in Laterano

Das Vicariat von Rom kündigt für morgen um 17:30 in der Lateranbasilika eine Messe für Benedikt XVI  an.

Kurzes up-date zum Gesundheitszustand des Papa emeritus

MarcoTosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae ein kurzes up-date zum Gesundheitszustand des Papa emeritus und stützt sich dabei auf die Aussagen von des Direktors des Vaticanischen Presseamtes, Matteo Bruni. Papst Franziskus hat die Bitte erneuert, für den Erkrankten zu beten.
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"PAPST RATZINGER GEHT ES ETWAS BESSER, ABER SEIN ZUSTAND IST NOCH IMMER ERNST."

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, ein kurzer Beitrag, um Sie, basierend auf den wenigen verfügbaren Informationen, über den Gesundheitszustand von Benedikt XVI. zu informieren. Der anscheinend besser ist als gestern, obwohl sein Zustand bei weitem nicht vollständig wiederhergestellt ist.

Der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, beantwortete heute die Fragen von Journalisten wie folgt:
"Der emeritierte Papst hat es gestern Abend geschafft, sich gut auszuruhen, er ist absolut klar und wachsam, und heute, obwohl sein Zustand ernst bleibt, ist die Situation im Moment stabil. Papst Franziskus erneuert die Einladung, für ihn zu beten und ihn in diesen schweren Stunden zu begleiten."
Gerüchte über eine Krise verbreiteten sich gestern Nachmittag; Benedikts Zustand hatte sich am Dienstagabend erheblich verschlechtert. Einigen Quellen zufolge verlor der emeritierte Papst sogar das Bewusstsein. Papst Franziskus war darüber vor der Generalaudienz am Mittwoch informiert worden. Neben Atemwegsproblemen wäre eine Nierenkrise aufgetreten, die glücklicherweise gestern abgeklungen ist.

Im Laufe des Mittwochs erlebten jedoch diejenigen, die ihm nahe standen, eine Reihe von Höhen und Tiefen in seinem Zustand, so sehr, daß man dachte, er könnte sterben. Später fand jedoch eine Besserung statt, und heute ist die Situation so, wie sie von Matteo Bruni beschrieben wurde; obwohl jede Entwicklung möglich ist. Es ist nicht bekannt, ob ihm die Krankensalbung gespendet wurde, obwohl es wahrscheinlich ist, daß dies angesichts eines allgemeinen Zustands der Gefahr und Zerbrechlichkeit geschehen ist."

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae


Zum Gesundheitszustand des Papa emeritus

Nico Spuntoni berichtet und kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana.  
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"BENEDIKT XVI, DER ZUSTAND HAT SICH VERSCHLECHTERT"

Die Einladung von Papst Franziskus gestern Morgen bei der Generalaudienz, für Benedikt XVI. zu beten, weil er sehr krank ist, kam ein wenig überraschend, weil er vor Weihnachten noch in guter Verfassung erschienen war. Nach dem, was La Nuova Bussola gestern Nachmittag erfuhr, hatte er immer noch Momente der Klarheit, wenn er aufwachte.

"Das letzte Stück Straße vom Kloster bis zu den Toren des Himmels". So definierte Benedikt XVI. vor wenigen Monaten das Kapitel seiner Existenz, das mit dem Rücktritt von 2013 begann. Die Anwesenheit des alten ehemalig regierenden Papstes »auf dem Berg«, auf den zu steigen  ihn der Herr Leben, das noch mehr dem Gebet und der Meditation gewidmet war, von grundlegender Bedeutung für die Kirche war, um sie zu erhalten. Aus diesem Grund gab es gestern, als Franziskus am Ende der Generalaudienz um Gebete für den emeritierten Papst bat und der Welt offenbarte, daß er sehr krank ist, nicht nur unter den geistlichen Kindern von Ratzingers leuchtendem Pontifikat, sondern unter den Gläubigen im Allgemeinen (und nicht nur) ein weit verbreitetes Gefühl des Verlustes. Und die Manifestation eines tiefen Gefühls der Dankbarkeit: Es war an der Zeit, diese Gebete zu erwidern und sich dem Aufruf seines Nachfolgers anzuschließen.

Einige Stunden nach den Worten in der Aula Paul VI. bestätigte das Presseamt des Heiligen Stuhls die Verschlechterung des Gesundheitszustands Ratzingers und erklärte, daß die Situation unter Kontrolle sei, von Ärzten begleitet werde und daß die Verschlechterung auf das "fortschreitende Alter" zurückzuführen sei. Wenig später erfuhr ANSA, daß die Verschlechterung zu Weihnachten mit dem Auftreten von Atemproblemen eingetreten sei. Der emeritierte Papst ist über 95 Jahre alt und jetzt sehr zerbrechlich, aber in der päpstlichen Familie wurde nicht erwartet, daß sich die Situation so drastisch beschleunigen würde. Monsignore Georg Gänswein, sein historischer persönlicher Sekretär, war so ruhig, daß er bereits geplant hatte, das Jahr in Deutschland zu beenden: Er wurde tatsächlich in Riedern am Wald, seinem Heimatdorf, erwartet, und sollte gestern, heute und morgen in der Pfarrei St. Leodegar die Messe zelebrieren. Andererseits wurde er am vergangenen 22. Dezember lächelnd gesehen, als er Franziskus am Ende der Audienz bei den Weihnachtsgrüßen in der Kurie die Hand schüttelte.

Kurz gesagt, trotz seines Alters und seiner Beschwerden war die Nachricht von der Krankheit des emeritierten Papstes ein Blitz aus heiterem Himmel. Diejenigen, die die Gelegenheit hatten, ihn kurz vor Weihnachten zu sehen, berichteten dem New Daily Compass, daß sie ihn schwach, mit zunehmenden Schwierigkeiten beim Sprechen vorgefunden hätten, aber immer noch bei vollem Bewusstsein und auch in der Lage, sich verständlich zu machen, wenn auch nicht leicht. Die letzten beiden "öffentlichen" Termine liegen im November und Anfang Dezember zurück: das Treffen mit dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Monsignore Swjatoslaw Schewtschuk, und die Audienz mit den Gewinnern des Ratzinger-Preises, begleitet von den Leitern der ihm gewidmeten Stiftung.

Sorge um den Papa emeritus

 Anläßlich der beunruhigenden Nachrichten aus Mater Ecclesiae veröffentlicht Sandro Magister bei Settimo Cielo  einen Auszug aus der im November 2008 veröffentlichten Enzyklika Spe Salvi und Teile seines Briefes vom März 2007 an die Katholischen Bischöfe der Welt. 

  "BENEDIKT XVI: MEIN LEBEN, MEINE PRIORITÄTEN"

In diesen Stunden der Sorge um das irdische Leben von Papst emeritus Benedikt -sind hier zwei seiner selbstgeschriebenen und autobiographischen Texte, die für ihn charakteristisch sind. Der erste Text stammt aus dem Brief, den er am 10 März 2009 an die Bischöfe der Katholischen Kirche gesandt hat, in dem steht, welches die "Prioritäten" seines Pontifikates gewesen sind. Der zweite ist der Enzyklika Spe Salvi vom 30. November 2007 entnommen, die er zur Gänze eigenhändig verfaßt hat und die die Hoffnung offenbart, die ihn immer belebt hat-sogar in den schwierigsten Stunden der Kirche, er der sich selbst gerufen sah, zu regieren anstatt sich selbst einem Leben des Studiums zu widmen, gerade so wie es dem Theologen und Bischof Augustinus passierte, dem Kirchenlehrer, den er am meisten liebte.

Ratzinger


                                        “DIE ÜBERGEORDNETE PRIORITÄT”

Ich denke, daß ich die Prioritäten des Pontifikats in meinen Reden zu dessen Anfang deutlich gemacht habe. Das damals Gesagte bleibt unverändert meine Leitlinie. Die erste Priorität für den Petrusnachfolger hat der Herr im Abendmahlssaal unmißverständlich fixiert: „Du aber stärke deine Brüder" (Lk 22, 32). Petrus selber hat in seinem ersten Brief diese Priorität neu formuliert: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die in euch ist" (1 Petr 3, 15).

In unserer Zeit, in der der Glaube in weiten Teilen der Welt zu verlöschen droht wie eine Flamme, die keine Nahrung mehr findet, ist die allererste Priorität, Gott gegenwärtig zu machen in dieser Welt und den Menschen den Zugang zu Gott zu öffnen. Nicht zu irgendeinem Gott, sondern zu dem Gott, der am Sinai gesprochen hat; zu dem Gott, dessen Gesicht wir in der Liebe bis zum Ende (Joh 13, 1) - im gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus erkennen. Das eigentliche Problem unserer Geschichtsstunde ist es, daß Gott aus dem Horizont der Menschen verschwindet und daß mit dem Erlöschen des von Gott kommenden Lichts Orientierungslosigkeit in die Menschheit hereinbricht, deren zerstörerische Wirkungen wir immer mehr zu sehen bekommen."

                                                     "EIN VÖLLIG NEUES LEBEN"

Die wahre, die große und durch alle Brüche hindurch tragende Hoffnung des Menschen kann nur Gott sein – der Gott, der uns "bis ans Ende", "bis zur Vollendung" (vgl. Joh 13, 1 und 19, 30) geliebt hat und liebt. Wer von der Liebe berührt wird, fängt an zu ahnen, was dies eigentlich wäre: "Leben". Er fängt an zu ahnen, was mit dem Hoffnungswort gemeint ist, das uns im Taufritus begegnete: Vom Glauben erwarte ich das "ewige Leben" – das wirkliche Leben, das ganz und unbedroht, in seiner ganzen Fülle einfach Leben ist. 
Jesus, der von sich gesagt hat, er sei gekommen, damit wir das Leben haben und es in Fülle, im Überfluß, haben (vgl. Joh 10, 10), hat uns auch gedeutet, was dies heißt – "Leben": "Das ist das ewige Leben: dich erkennen, den einzigen wahren Gott und den du gesandt hast, Jesus Christus" (Joh 17, 3). Leben im wahren Sinn hat man nicht in sich allein und nicht aus sich allein: Es ist eine Beziehung. Und das Leben in seiner Ganzheit ist Beziehung zu dem, der die Quelle des Lebens ist. Wenn wir mit dem in Beziehung sind, der nicht stirbt, der das Leben selber ist und die Liebe selber, dann sind wir im Leben. Dann "leben" wir.

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Fundstück

Auch domradio berichtet über den verschlechterten Gesundheitszustand des Papa emeritus. 
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Unter dem Titel:

"LAGE UNTER KONTROLLE"

beginnt der Beitrag so - ZITAT

"Auf dem Petersplatz herrscht das alltägliche Chaos aus Touristen, fliegenden Händlern und Handwerkern, die letzte Stühle aus den Weihnachtstagen zurück in die Lager transportieren. Nichts zeugt derzeit davon, daß der einst mächtigste Mann der katholischen Kirche offenbar am Ende seines Lebens steht. Der Zustand des früheren Papstes Benedikt XVI. soll sich laut Vatikanangaben in den vergangenen Stunden deutlich verschlechtert haben." (...)

Quelle: domradio.de

Betet für Papst Benedikt XVI !

Wie aus dem Vatican verlautet, hat sich der Gesundheitszustand des Papa emeritus stark verschlechtert und Papst Franziskus bittet um Gebete für Benedikt XVI..

Marco Tosatti berichtet bei Stilum Curiae:   klicken

BETET FÜR PAPST BENEDIKT, ER IST SEHR KRANK, SAGT PAPST FRANZISKUS.

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, wir können nicht umhin, das zu wiederholen, was der regierende Papst vor einigen Minuten während der Generalaudienz gesagt hat:

Ich möchte euch alle um ein besonderes Gebet für den emeritierten Papst Benedikt bitten, der schweigend die Kirche unterstützt.

Wenn er an ihn denkt, ist er sehr krank und bittet den Herrn, ihn zu trösten, ihn in diesem Zeugnis der Liebe zur Kirche bis zum Ende zu unterstützen.

Die Nachricht von einer Verschärfung des Zustands von Papst Benedikt hatte sich gestern Nachmittag herumgesprochen, aber später kamen beruhigende Gerüchte.

"In Bezug auf den Gesundheitszustand des emeritierten Papstes, für den Papst Franziskus am Ende der Generalaudienz heute Morgen um Gebete gebeten hat, kann ich bestätigen, daß es in den letzten Stunden eine Verschlimmerung aufgrund des fortschreitenden Alters gegeben hat. Die Situation bleibt im Moment unter Kontrolle, ständig verfolgt von Ärzten. Am Ende der Generalaudienz suchte Papst Franziskus das Kloster Mater Ecclesiae auf, um Benedikt XVI. zu besuchen. Dies teilte der Direktor der Pressestelle Matteo Bruni den Journalisten mit.

Benedikt XVI. befindet sich in einem äußerst fragilen Gesundheitszustand; Das Sehvermögen hat ihn fast vollständig verlassen, und er braucht Hilfe, um aus dem Bett zu kommen und zu gehen. Aber abgesehen von einem Zustand zunehmender allgemeiner Fragilität sind keine spezifischen Krankheiten bekannt. Wie uns ein ihm ernannter Kardinal vor einiger Zeit sagte: "Es ist eine Kerze, die Tag für Tag verblasst und darauf wartet, gelöscht zu werden."

Benedikt XVI. wurde am 16. April 1927 in Marktl-am-Inn im Bistum Passau geboren."

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae


Weihnachten: Krippe, Kreuz und Krone

Ian Stone schreibt bei OnePeterFive über den Zusammenhang zwischen Krippe, Kreuz und Krone in den Ereignissen, die in den Liturgien der Weihnachtsoktav gefeiert werden. 
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         "DIE KRIPPE, DAS KREUZ UND DIE KRONE" 

Auf dem Demidoff-Altar (von Carlo Crivell, 1476) erscheint in der rechten oberen Ecke neben dem Hl. Thomas der Hl. Stephanus. Die Krippe, das Kreuz und die Krone. Diese drei Objekte erfüllen unterschiedliche Funktionen im Leben Christi und in der Realität unserer Errettung und sind doch auf unglaubliche Weise miteinander verflochten. Die Kirche lenkt unsere Aufmerksamkeit natürlich auf diese drei Realitäten im Leben Christi, aber auch durch ihre Anwendung in einem neuen, einem Proto oder Ersten. In diesem Fall der erste Märtyrer, St. Stephen.

Der 26. Dezember ist der Festtag des heiligen Stephanus, des großen Diakons und Proto-Märtyrers. Dieses für uns überraschende Datum – der zweite Tag in der Weihnachtsoktav, der „Second Day of Christmas“ – kontrastiert die festliche Weihnachtsfeier, die am Vortag ihren Höhepunkt erreicht hat.

                                     DER WEIHNACHTSGEIST DES CHRISTEN

Unser erster Zeuge oder Märtyrer zeigt uns die Tiefen des ursprünglichen christlichen Geistes und des wahren richtigen Weihnachtsgeistes. Die Kirche nutzt ihr liturgisches Leben, um unsere Augen zu lenken, noch bevor das Weihnachtsfest beendet ist, um uns wieder auf das Leiden, das Opfer und damit natürlich das Kreuz zu konzentrieren. Als Dom Guéranger die Rolle der anderen Feste diskutiert, die in der Oktave kommen werden, stellt er dies schön heraus: Der Ehrenplatz unter allen, die um die Krippe des neugeborenen Königs stehen, gehört Stephen, dem Proto-Märtyrer, der, wie die Kirche von ihm singt, als erster dem Retter den erlittenen Tod zurückzahlte der Retter. Auf diese Weise gibt der traditionelle liturgische Kalender den Katholiken eine spirituelle Linse, um die Geheimnisse unseres Glaubens auf neue Weise zu sehen.

Wir sentimentalisieren die Feier der Geburt des Kindes und seines Sieges ohne den heiligen Stephanus, ohne das Bewusstsein des nahenden Opfers. Im Wesentlichen verlieren wir die wahre Freude der Krippe, wenn wir den wahren Schrecken des Kreuzes verlieren. Das Jesuskind wird geboren und sofort auf … Holz gelegt. Die hölzerne Krippe. Und sofort gibt uns die Kirche die glorreiche Krone des heiligen Stephanus.Indem sie den heiligen Stephanus hervorhebt, versetzt uns die Kirche sofort in diese Realität – vom Schrei des Christuskindes in der Krippe bis zu Stephans eigenem Schrei am nächsten Tag: 

Herr, halte ihnen diese Sünde nicht vor.

Unser erster Zeuge oder Märtyrer zeigt uns die Tiefen des ursprünglichen christlichen Geistes und des wahren richtigen Weihnachtsgeistes. Die Kirche nutzt ihr liturgisches Leben, um unsere Augen noch bevor das Weihnachtsfest beendet ist, wieder auf das Leiden zu lenken, das Opfer und damit natürlich auf das Kreuz zu konzentrieren. Wenn Dom Guéranger die Rolle der anderen Feste diskutiert, die in der Oktav kommen werden, stellt er dies schön heraus: Der Ehrenplatz unter allen, die um die Krippe des neugeborenen Königs stehen, gehört Stephan, dem Proto-Märtyrer, der, wie die Kirche von ihm singt, als erster dem Retter den erlittenen Tod zurückzahlte.

So gibt der traditionelle liturgische Kalender stellt den Katholiken eine spirituelle Linse zur Verfügung, um die Mysterien unseres Glaubens auf neue Weise zu sehen.

Kardinäle verhindern Ernennung Wilmers zum Glaubenspräfekten.

Wie es aussieht, geschehen in Rom auch in diesem Pontifikat noch Zeichen und Wunder....

Rorate Caeli veröffentlicht den Bericht, in dem Giuseppe Nardi für Katholisches.info  über die von einer Gruppe von Kardinälen verhinderte Ernennung des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer zum Präfekten des Dicasteriums für die Glaubenslehre berichtet. 
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KARDINÄLE VERHINDERTEN DIE ERNENNUNG WILMERS ZUM GLAUBENSPRÄFEKTEN

DAS AUFBEGEHREN DER PURPURTRÄGER

(Rom) Es schien alles schon fix zu sein: Kurz vor Weihnachten wurde die Ernennung eines neuen Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre (vormals Glaubenskongregation) erwartet. Doch dann kam alles anders – zumindest vorerst.

Der noch immer amtierende Glaubenspräfekt Kardinal Luis Ladaria Ferrer hatte sein Mandat auf unerwartete Weise im Sommer 2017 erhalten. Der spanische Jesuit war bis dahin Sekretär der Glaubenskongregation gewesen, also die rechte Hand des Präfekten.

Präfekt war damals noch Kardinal Gerhard Müller, der vormalige Bischof von Regensburg, den Papst Benedikt XVI. 2012 nach Rom berufen hatte; in der Absicht, diese Schlüsselposition in zuverlässige Hände zu legen, um eine Kontinuität über seinen Amtsverzicht hinaus sicherzustellen.

Die abgewürgte Glaubenskongregation

Die Wahl von Papst Franziskus brachte alle Koordinaten jedoch viel mehr durcheinander als manche in ihren kühnsten Vorstellungen erwartet hatten. Kardinal Müller, nun als "Ratzingerianer“ beargwöhnt, sah sich ständig genötigt, Treuebekundungen gegenüber dem neuen Papst abzugeben. Er wurde von jenen, die besondere Erwartungen in den neuen Papst setzten, unter die Generalanklage gestellt, jene Kirche zu repräsentieren, die nun endgültig überwunden werden sollte. Der deutsche Kardinal versuchte mit einer Gratwanderung, bei der er sich der Risiken bewußt war, in eine neue Rolle hineinzuwachsen. Diese skiziierte er in einem Interview mit der französischen Tageszeitung La Croix Ende März 2015 mit dem Hinweis, daß es einen Bedarf gibt, das Pontifikat von Franziskus "theologisch zu strukturieren“. Er sah sich zunehmend in der Notwendigkeit, neben dem "Papst der Gesten“ und der "spontanen Rede“ als eigentlicher Glaubenswächter handeln zu müssen – notfalls auch gegen allzu improvisierte und deviante Wege des Papstes selbst. So hielt er im Frühjahr 2016 eine Lectio magistralis in Madrid, mit der er das umstrittene nachsynodale Schreiben Amoris laetitia in die kirchliche Kontinuität stellte, ihm also den "bergoglianischen“ Zahn zu ziehen versuchte.

Der soeben zum Kardinal kreierte Gerhard Müller mit Papst Benedikt XVI.

Beobachtern war klar, daß dies in jeder Hinsicht nicht nur ein schwieriges, sondern letztlich ein unmögliches Unterfangen war. Manche sprachen frühzeitig von einem „Himmelfahrtskommando“. In der Tat ging die Sache nicht lange gut und Franziskus entließ Kardinal Müller Ende Juni 2017 von einem Tag auf den anderen, und das auf eine ziemlich unfreundliche Art und Weise. Die Mißbilligung, die Franziskus dem letzten Glaubenspräfekten von Papst Benedikt XVI. entgegenbringt, zeigt sich bis heute: Franziskus übertrug dem deutschen Kardinal seither kein Amt mehr. Müller, in dessen Bischofsstadt Benedikt XVI. 2006 seine historische Regensburger Rede gehalten hatte, ist jedoch weiterhin Kardinal und verfügt als solcher nach wie vor über einen nicht unbedeutenden Einfluß, den er geltend zu machen sucht.

Auch auf das motu proprio Traditionis Custodes, mit dem Franziskus den überlieferte Ritus abwürgen, jedenfalls repressiv zurückdrängen will, gab Kardinal Müller eine Antwort, indem er unmittelbar nach dessen Veröffentlichung die Priesterweihe im überlieferten Ritus spendete.

Dienstag, 27. Dezember 2022

Heute vor 1485 Jahren

 am 27. Dezember 537  hat Kaiser Justinian die Hagia Sophia eingeweiht.

Kardinal Sarah - ein Fundstück

Katholisches veröffentlicht ein Interview, das Kardinal Robert Sarah, der emeritierte Präfekt der Liturgiekongregation, dem Wochenmagazin "Valeurs Actuelles" gegeben hat.
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unter dem Titel:

"KARDINAL SARAH: " ES GIBT IN DER KIRCHE TIEFES UNBEHAGEN UND EIN ECHTES LEIDEN  AN DER LITURGIE"

beginnt der Beitrag so: ZITAT

"Valeurs Actuelles: 

Das Motu proprio Traditionis Custodes hat bei den Katholiken, die dem traditionellen Ritus verbunden sind, viel Unverständnis und Entmutigung hervorgerufen: Was sagen Sie Priestern, die in lateinischer Sprache zelebrieren und durch die Anfeindungen, denen sie ausgesetzt sind, entmutigt sind? Wie erklären Sie die Diskrepanz zwischen dem Erfolg dieser Liturgie, vor allem bei der Jugend, und dem Mißtrauen, das sie in einem Teil der Kirche hervorruft? 


Kardinal Sarah: 

Die Liturgie ist keine Nebensache, sie drückt unsere Art und Weise aus und formt sie mit Gott in Beziehung zu treten. Die Liturgie ist keine vage Wahlmöglichkeit, sondern eine grund-legende Quelle der christlichen Seele. Sie ist die Anerkennung, Verehrung und die Zelebration der christlichen Mysterien und des göttlichen Handelns. Die Formen des Gottesdienstes prägen unsere christliche Kultur. In der Tat sind alle unsere Gesten und Worte in der Liturgie durch jahrhundertelange christliche Erfahrung geläutert und geformt worden. Die Liturgie folgt kodifizierten Mustern, die über die Generationen über Jahrtausende hinweg weitergegeben wurden." (...)

Quelle: Katholisches, Valeurs Actuelles, Kard. R. Sarah

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über eine Hymne des Hl. Peter Damian zum Fest des Hl. Evangelisten Johannes und den Gebrauch des Sapphischen Metrums.  
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         "MAGNUS AETERNI LOGOTHETA VERBI"

Das II.Vaticanum hat sehr vernünftig vorgeschlagen, daß die Sammlung des Alten Breviers dadurch bereichert werden könnte, andere Hymnen aus dem Schatz der West-Kirche zu retten. Glücklicherweise wurde für das Fest des Hl. Evangelisten Johannes eine großartige Komposition des Hl. Peter Damian (gest. 1072) gefunden: Virginis virgo venerande custos im Sapphischen Metrum (ich frage mich, was dieses gute, alte Mädchen daraus gemacht hätte, wenn sie gewußt hätte, wie viel Gebrauch christliche Lateiner aus ihrer metrischen Erfindung machen sollten.) Die schlechte Nachricht: Dom Anselmo Lentini und seine fröhlichen Männer entschieden sich, es zu korrigieren.

Bereits vor der Karolingischen Renaissance  haben Latein schreibende Autoren und besonders Hymnographen oft, wenn sie einen Eindruck von Majestät und Größe erzielen wollten, auf die Griechische Sprache zurückgegriffen. So fuhr der Hl. Peter nach der ersten Zeile mit ihrem alliterativen Wortspiel (o ehrwürdige Jungfrau, Hüterin der Jungfrau) in der zweiten noch weiter: magnus aeterni logotheta verbi.  Nach einer irdischen Übersetzung, würde das "großer Wortsetzer des ewigen Wortes" heißen, wo der griechische Neologismus logotheta einen mit seiner ganzen viersilbigen Klangfülle trifft, direkt hinter der Zäsur. Das ist ein Spiel mit der johanneischen beschreibung unseres Herrn als das Wort, der Logos, Verbum, und die Suggestion von Assonanz bei aeterni...logotheta. Aber während der Autor in der ersten Zeile mit ihrem "virginis ...virgo" das selbe lateinische Wort benutzt und nur den Fall ändert ("anaphora mit polyptoton" ; eine Eleganz, die besonders den hellenistischen Dichtern zugeschrieben wird) , erreicht er in der zweiten Zeile eine elegante Variatio, indem er eine griechische Verbindung schafft, die logos enthält, passend zu seinem lateinischen verbi. 

Die post-konziliaren Revidierer haben diese Art von Spaß mit Worten verabscheut; in ihren schulmeisterlichen Kommentaren gibt es kaum  ein strikteres "schaut auf mich Nachfahren" als das nimius iusus verborum. Hier rufen sie das Prinzip des graecismus nunc insueteum zu Hilfe. Und Dom Anselmo behauptet es sei inakzeptabel den Nominativ magnus (an Stelle des Vocativs magne) zu finden: ungezogener Anselmo: er muß sehr wohl gewußt haben, daß dieses kleine Problem, wenn es denn eines ist, durch "magne et" hätte korrigiert werden können.

Was haben dann die Revidierer geschrieben? "praeco qui Verbi coleris fideis". 

O je! (Aber um fair zu sein, Lentini war selbst ein Lateinischer Dichter von nicht geringen Fähigkeiten und hat sein Bestes für die Assonanz  "praeco ...coleris" gegeben). 

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*Nominative an Stelle von Vocativen scheinen im Gloria in excelsis Deo, Sanctus, Agnus kein Problem zu sein, je mehr man nach ihnen sucht, desto mehr findet man sie sowohl im klassischen als auch im Kirchen-Latein. 

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Und ewig der Rücktritt...

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Kommentar von Pezzo Grosso zum immer noch und immer wieder aktuellen Thema des Rücktritts von Papst Benedikt XVI und seinen Folgen. 
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"PEZZO GROSSO. BEDEUTUNG UND KONSEQUENZEN DES VERZICHTS (RICHTIG ODER FALSCH, GÜLTIG ODER NICHT...)  VON BENEDIKT XVI" 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, frohe Weihnachten! (Die Frist für die Kirche dauert eine Woche...). Am Vorabend erhielt ich einige Artikel, die ich Ihnen heute zur Kenntnis bringe und die ich gestern aus offensichtlichen heiligen Gründen nicht bearbeiten konnte... Viel Spaß beim Lesen und nochmals die besten Wünsche. Beginnen wir mit einem sehr, sehr realistischen und signifikanten Pezzo Grosso, leider...

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Guten Morgen Dr. Tosatti, wie geht es Ihnen? Es ist schon eine Weile her, daß ich Ihnen geschrieben habe, vielleicht habe ich Ihnen nicht gesagt, daß ich seit 4 Jahren in Portugal lebe. Aber nicht aus steuerlichen Gründen wie andere Italiener, die von einer unfairen Steuerbehörde schikaniert werden.  Nein. Ich habe mich entschieden, nach Portugal zu gehen, weil die Muttergottes (Schwester Lucia in Fatima) versprochen hat, daß "in Portugal das Dogma des Glaubens immer eingehalten wird" (mit einem Zusatz - wenn dem Abtreibungsgesetz nicht zugestimmt wird). 
Nachdem ich das gesagt habe, warum schreibe ich Ihnen? Um Sie einzuladen, nach Portugal zu kommen? Beeindruckend! Sie sind da, um zu kämpfen, heute müssen wir kämpfen.

Bei der Lektüre von Stilum Curiae in jüngster Zeit habe ich den Austausch widersprüchlicher und zunehmend unnötig polemischer Kommentare zur Geschichte des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. verfolgt.
Ich habe auch ein paar Texte gelesen, die mit Mons. ICS und OM.  
Beide laden mehr oder weniger "die besten Köpfe der katholischen Intelligenz" ein, sich mehr mit dem Nachfolgepapst zu befassen als mit dem zurückgetretenen und den Folgen der Nachfolge und nicht mit dem Rücktritt. Und sie laden uns daher ein, die praktischen Konsequenzen des Lehramtes des Nachfolgers Benedikts XVI. zu analysieren.

Ich stimme zu, beteilige mich jedoch nicht an der Diskussion. Aus Respekt vor denen, die ihre Meinung klar dagegen geäußert haben. Ich beschränke mich nur auf die Erwähnung von 4 Artikeln, die heute in der italienischen Zeitung La Verità erschienen sind (ich habe sie gelesen, weil ich in den Weihnachtsferien in Italien bin). 

Für diejenigen, die sie lesen möchten, sind diese vier Artikel auf zwei vollen Seiten auf  S.16 und S.17 der Zeitung. Ich berichte über die vier Titel und gebe eine letzte Bemerkung ab.

1. Sie schlagen Weihnachten, um Gott aus dem Weg zu räumen (von Silvana De Mari).
2. Die blasphemischen "Leuchten" von Bologna feiern das Ende der Religion (von Fabrizio Cannone).
3. Eine Frau betet schweigend vor der Abtreibungsklinik: sie wird verhaftet (von Valerio Benedetti).
4. Kirchen und Krippen in Frankreich als Reibungspunkte (von Matteo Ghisalberti).

Die Titel sind eloquent, der Inhalt erschreckend. Aber ich fürchte, wir fangen gerade erst an.

Montag, 26. Dezember 2022

                       "Good King Wenceslas looked out on the feast of Stephen,
                       when the snow lay round about, deep and crisp and even.(...)"

              

Fr. Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes heute über Pelagianismus, die Rechtfertigungslehre des alten, kleinen Bruders Luther und eine Grabinschrift aus dem 16. Jahrhundert als Beispiel für alle protestantischen -lutherischen wie calvinistischen Lobeshymnen postmortem der damaligen Zeit.
Hier geht´s zum Original: klicken

       "PELAGIANISMUS UND GEBET FÜR DIE VERSTORBENEN"

Vor einiger Zeit haben wir den Bus nach Shipton-under-Wychwood (haben wir nicht hinreißende Ortsnamen in England?) genommen und machten einen Spaziergang im Tal des Evenlode (und wunderschöne Flußnamen?). In der Kirche von Shipton gibt es eine Messingplatte mit einem Palimpsest

Die Vorderseite trägt eine Inschrift über eine Frau, die 1548 starb. Interessanterweise gibt es keinen Hinweis darauf, daß es angemessen sein könnte, für ihren Seelenfrieden zu beten. Das verlangt eine Erklärung: damals 1549 erhoben sich im Hinterland von Oxfordshire die Leute gegen das Prayer Book. Also kann man nicht erwarten, darin auch nur einen Hinweis auf einen Protestantismus zu finden, der bis dahin bis auf einige sehr kleine Gebiete im Osten Englands nur sehr wenig voran gekommen war. Aber die Inschrift versichert uns fröhlich, daß ihre Tugenden und tugendhaften Taten sie zweifellos geradewegs in den Himmel geführt haben.

Sie brauchen mich nicht daran erinnern, daß diese Annahme nicht ganz das ist, was der arme.gute Minderbruder Luther gedacht hat, als er "Rechtfertigung Durch Den Glauben Allein" zusammenstopfte. Aber sie ist auf einer Linie mit den 10-Tausenden Grabinschriften aus den folgenden protestantischen Jahrhunderten, die sicher und sofortige Heiligkeit für jeden Verstorbenen postulierten- auf Grund ihres unglaublich tugendhaften Lebens (da gibt es diese Geschichte von einem kleinen Mädchen. die die Inschriften auf den Grabsteinen auf einem Friedhof las und ihre Mutter fragte: "Wo sind alle die schlechten Menschen begraben?")

Ich frage mich, ob irgendwer jemals einen interpretierenden Bericht darüber verfaßt hat, wie der akademische, doktrinäre Protestantismus von Luther und Calvin (Glaube nicht Werke) mit solcher sofortigen und offensichtlich automatischen Präzision zu seinem genauen und absoluten Gegenteil (Werke) geführt hat, praktisch zu einem populären Pelagianismus. 

Darüber habe ich eine Theorie. Es war genau das viel verspottete "Gesangs“-System mit seiner finanziellen Verbindung zwischen der Vergütung der Geistlichen und den Messen zum Heil der Seelen der treuen Verstorbenen, das die gewöhnlichen unakademischen Mittelalter-Zeitgenossen de facto daran erinnerte, dass wir alle Sünder sind und für unser Heil angewiesen auf Gottes gnädige Barmherzigkeit Nehmen Sie das de facto weg, und normale Nichtakademiker, die ein konzeptionelles Vakuum füllen müssen, werden es in ihren eigenen Gedanken durch die Annahme ersetzen, daß die kürzlich verstorbene Mary Smith keine Messen für ihre Seele braucht – die Regierung hat das gerade erst erklärt und hat alle Vermögenswerte aller Kirchen beschlagnahmt - ergo, wenn wir Ms Smith lieben, müssen wir davon überzeugt sein, daß ihre guten Taten alle Sünden aufwiegen.

Predigt für die Messe am Weihnachtstag

Rorate Caeli veröffentlicht die Predigt des Abtes von Fontgombault, Dom Jean Patou, für die Messe am Weihnachtstag. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WEIHNACHTEN: FONTGOMBAULT PREDIGT FÜR DIE MESSE AM WEIHNACHTSTAG: "DAS KIND IN DER KRIPPE IST WIRKLICH GOTT."

Predigt des hochwürdigen Dom Jean Pateau, Abt von Unserer Lieben Frau von Fontgombault" 
Et verbum caro factum est (Jh.1:14)

Liebe Brüder und Schwestern
Meine geliebten Söhne

Seit gestern Abend führt uns die Liturgie mit beunruhigender Leichtigkeit aus einem ärmlichen Stall zu den unergründlichsten Geheimnissen der Dreifaltigkeit. Die Geburt im Fleisch eines Kindes in einem Stall liegt im Schulterschluss mit der ewigen Zeugung der zweiten Person der Trinität im Schoß des Vaters. Die Engel nähern sich den Hirten. Sehr bald werden wir erfahren, daß ein Stern drei Könige in der Gegenwart des Göttlichen Kindes zusammengerufen hat. Während das Wort Gottes auf unserer Erde Gestalt annimmt, scheinen die Naturgesetze auf den Kopf gestellt zu sein.

Was ist dann der göttliche Plan, der vor unseren Augen ausgeführt wird? Es ist ein Heilsplan, der den Menschen von Gott „nicht durch die Werke der Gerechtigkeit, die wir getan haben, sondern gemäß seiner Barmherzigkeit“ gewährt wurde. In der Adventszeit bat die Kirche in der Schule der Völker des Alten Testaments immer wieder um diese Barmherzigkeit: "Ostende nobis, Domine, misericordiam tuam. – Zeige uns, o Herr, deine Barmherzigkeit.“

Gott hat gehört. Seine Barmherzigkeit ist die Quintessenz der göttlichen Gabe, völlig kostenlos, durch die Gott seine Macht manifestiert. Das Kreuz wird der unschätzbare Preis für unsere Errettung sein: "Größere Liebe als diese hat kein Mensch, als daß ein Mensch sein Leben für seine Freunde hingibt.“

Der Kreuzweg begann für Joseph und Maria mit der Suche nach einem Ort, an dem ihr Kind geboren werden könnte. Das Land Davids zeigt dem von den Propheten versprochenen König nicht viel Willkommen. Im Gasthof ist kein Platz. Nur ein Stall öffnet seine Türen, und es ist eine Krippe, die das göttliche Kind in Windeln gewickelt empfängt.

Sollten wir empört oder überrascht sein? Gott geht dorthin, wo er empfangen wird. Die ersten, über die Seine Barmherzigkeit ihren Mantel ausbreiten wird, sind die Hirten. Das Evangelium gibt an, dass sie draußen auf den Feldern blieben, um nachts ihre Herde zu bewachen. Diese Privilegierten sind dem Göttlichen Kind nicht unähnlich, zu dem sie gehen und es betrachten, Er, der sich eines Tages der Gute Hirte nennen wird, Er, der Seine Schafe kennt und den Seine Schafe kennen.