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Samstag, 25. November 2023

Advent - das Warten auf den Guten Hirten und die guten Hirten

Peter Leithart hat bei firstthings einen Beitrag über die Rolle des guten Hirten im Christentum und zuvor im Judentum veröffentlicht. Hier geht´ s zum Original: klicken

                                    GUTE HIRTEN

Der Advent, der in etwas mehr als einer Woche beginnt, feiert das Kommen des Guten Hirten, der sein Leben für seine Schafe gibt. Die gute Nachricht von seiner Ankunft wird zuerst den Hirten auf den Feldern rund um Bethlehem verkündet. Das ist ein Schlüssel für Zweck und Ziel der Mission Jesu, ein Zeichen, daß das Kommen des Guten Hirten eine Schar guter Hirten hervorbringen wird.  

Bethlehems anbetende Hirten symbolisieren Israel Von Anfang war Israel ein Volk von Hirten. Abraham, Isaak und Jakob sorgten für ihre Schaf-und Ziegenherden. Als Jakobs Haus nach Sünden nach Ägypten zog, isolierte der Pharao sie im Lande Goshen, weil die Ägypter dieses Volk von Hirten abstoßend fanden. Moses und David waren Hirten im wörtlichen Sinn. Moses bestellte Joshua dazu Israel als Hirte ins Gelobte Land zu führen und die Propheten Israels stellen die Könige regelmä9ig als Hirten dar. Laut Jesaja wird Israel von einem heidnischen Hirtenkönig- Kyros- aus dem Exil geführt.  

Viele der Hirten Israels haben Jahwes Herde ignoriert und übel angegriffen. Während der Herrschaft Ahabs, blieb Israel wandernd zurück - wie Schafe ohne einen Hirten. Israels Propheten beschuldigen die Hirten regelmäßíg. In einer der anklagendsten Prophezeiungen der Schrift, beschuldigt Ezekiel Israels Hirten daß sie die Schafe schlachten anstatt sie zu nähren und zu beschützen. Hirten sollen die Schwachen und Kranken stärken, heilen und aufrichten ber stattdessen beherrschen sie sie.  Die Hirten beuten sie aus und lassen Jakobs Herde für andere Räuber schutzlos zurück.

Ezekiel prophezeit, daß Jahwe diesen Mißbrauch nicht tolerieren wird. Er stellt sich gegen die schlechten Hirten um die Schafe dem Maul der räuberischen Könige und Anführer zu  entreissen. Jahwe droht, die Fetten und Starken zu zerstören, die seine Herde fressen. Von denen, die sich so ernähren, sagt er "ICh werden sie mit dem Urteil füttern"  Und er verspricht Juda persönlich zu hüten. Jahwe selbst wird für seine Schafe sorgen, sie aus allen Orten -in die sie zerstreut sind- sammeln, "sie auf den Bergen und an den Strömen Israels nähren". Er wir sie auf gute Weiden führen, so daß sie auf den Höhen der Berge grasen können. Zur gleichen Zeit, verspricht Jahwe einen neuen David als Hirten für sie einzusetzen, der die Herde Gottes weidet und leitet. 


Jesus ist der Gute Hirte der Prophezeiung Ezekiels. Er ist Jahwe und David in einer Person- ungetrennt, ohne Vermischung, in einem Hirten und er greift die schlechten Hirten Israels im 1. Jahrhundert an und sammelt die verlorene Herde, die jetzt so viele umfaßt, die nicht aus Israels Gewandfalten stammen.

In Jeremia 23, einer Prophezeiung, die eng mit der Prophezeiung Esekiels übereinstimmt, verspricht Jahwe, weitere Hirten zu scbicken, um dem neuen David beizustehen: "Ich werde Hirten über sie erwecken, und sie werden sie weiden; und sie werden sich nicht länger fürchten, noch werden sie erschrecken, noch wird eines mehr vermisst werden.“ Jesus erfüllt auch diese Prophezeiung, und deshalb sind die Hirten die ersten, die von der Geburt des Hirtenkönigs erfahren. Als Herodes, der offizielle Hirte der Juden, von Jesus hört, beauftragt er seine Soldaten, alle Neugeborenen rund um Bethlehem abzuschlachten. Er ist eher Pharao als David. Als die Hirten die Botschaft der Engel hören, preisen sie Gott, ehren den kleinen König und verkünden seine Ankunft in der ganzen Region. Die Hirten von Bethlehem sind ein Versprechen dafür, dass die Geburt Jesu eine neue Ära für das Volk Gottes einleiten wird, in der die Schafe keine Angst mehr vor ihren eigenen Hirten haben werden.

Wie Maria im Magnificat singt, kommt Jesus, um die Stolzen zu zerstreuen, Herrscher von ihren Thronen zu stürzen und die Reichen mit leeren Händen wegzuschicken. Marias Lied ist nicht metaphorisch, und wir sollten es nicht vergeistigen, genauso wenig wie wir das ähnliche Lied vergeistigen sollten, das Hannah bei der Geburt ihres Sohnes Samuel singt. Wie Samuel belebt Jesus sein Volk wieder, und um dies zu erreichen, muss er blutrünstige Könige wie Herodes und Schriftgelehrte stürzen, die wie Pharao das Volk mit unerträglichen Lasten bedrücken. Als Jesus mit Israel fertig ist, hat es eine neue Elite. Bescheidene Fischer werden zu den höchsten Plätzen erhoben, die Armen und Hungrigen werden satt. Petrus, Jakobus und Johannes ersetzen den Hof des Herodes, und der bekehrte Pharisäer Paulus verdrängt die gierigen, nach Ruhm strebenden Pharisäer als Hauptlehrer.

Das passiert seitdem immer wieder. Wo immer das Evangelium Fuß fasst, löst es eine Revolution der Eliten aus: Christliche Könige ersetzen Heiden; fromme Bischöfe gewinnen an Bedeutung; mitfühlende Friedensstifter errichten Krankenhäuser, Waisenhäuser, Wohnungen und andere Einrichtungen der Barmherzigkeit. Dafür kam Jesus. Er lebte, starb, erstand auf und stieg in den Himmel auf, um den Menschen – Propheten, Apostel, Lehrer, Hirten Evangelisten – Gaben zu geben, damit die Kirche das volle Ausmaß der Größe Christi erreichen konnte. Der Advent feiert das Kommen des Guten Hirten, der immer mit guten Hirten kommt."

Quelle: P.Leithart, firstthings

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