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Samstag, 2. März 2024

Die Lanze des Hl. Longinus

Jacob Stein berichtet für  EWTN /Vatican über die alljährliche Ausstellung der Hl.Lanze zur Fastenzeit. Hier geht´s zum Original (mit Fotos) : klicken 

"DER VATICAN ENTHÜLLT DIE HEILIGE LANZE: EIN FEIERLICHER TRIBUT FÜR DEN SOLDATEN, DER GLAUBTE, FÜR DEN HL. LONGINUS"

Gemäß der Tradition war Longinus nicht nur Zeuge der Kreuzigung sondern wurde auch durch das Blut, das aus der Seite Jesu floss, von einer Augenkrankheit geheilt. 

 
Die Heilige Lanze, auch bekannt als die Lanze des Longinus, nimmt einen wichtigen Platz in der Christlichen Tradition eine bedeutende Rolle , weil sie die Waffe ist, von der geglaubt wird, daß sie die Seite Jesu bei seiner Kreuzigung durchbohrte. Die Tradition besagt, daß die Peters-Basilika eine eifersüchtige Hüterin einer Reliquie, Teil der Hl.Lanze, ist.

Das Johannes-Evangelium liefert den einzigen biblischen Hinweis auf dieses Ereignis, indem es erzählt, daß ein Römischer Soldat, namens Longinus.am Abend des  Sabbats den Tod Jesu sicherstellt, in dem er ihn mit einer Lanze in die Seite sticht. Diese Tat- wie sie in Johannes 19:34 beschrieben wird, hat sich in Jahrhunderten der Verehrung und der Faszination über Europa und im Vatican ausgebreitet. 

Ein Soldat des Glaubens
Die Geschichte des Hl.Longinus hat sich in verschiedene örtliche Legenden entwickelt und zum reichen Wandteppich der Christenheit beigetragen. Die Stadt Lanciano in den Abruzzen versichert, sein Geburtsort zu sein und behauptet, daß sein Martyrium dort geschah.  Umgekehrt behauptet Mantua in der Lombardei, daß Longinus in der Gegend gepredigt habe, dort den Märtyrertod erlitten habe und Reliquien des kostbaren Blutes des Herrn sowie den Schwamm, der während der Passion verwendet wurde, in die St.-Andreas-Basilika der Stadt gebracht habe.

Die vielfältigen Erzählungen rund um den heiligen Longinus verdeutlichen die weitverbreitete Verehrung und die Wirkung seiner Taten, die im Johannesevangelium und in Legenden dokumentiert sind, die über die biblische Tradition hinausgehen.



Liturgisches Gedenken
Das Fest des Heiligen Longinus wurde historisch am 15. März gefeiert. In der römischen Martyrologie wird der Heilige jedoch am 16. Oktober erwähnt, ohne dass das Martyrium erwähnt wird. Im Eintrag heißt es: „In Jerusalem das Gedenken an den heiligen Longinus, der als der Soldat verehrt wird, der dem gekreuzigten Herrn mit der Lanze die Seite öffnet.“

Im Vatican
Die Statue des Heiligen Longinus, die von Gian Lorenzo Bernini geschaffen wurde und im Petersdom steht, ist ein Zeugnis seiner Rolle in der christlichen Geschichte. Sie ist eine von vier Statuen, die in den Nischen der Pfeiler stehen, die Michelangelos Kuppel tragen.

Im Vatikan findet in der ersten Fastenwoche eine besondere Zeremonie im Petersdom statt. Am Vorabend des zweiten Fastensonntags – dieses Jahr am 24. Februar – versammeln sich die Kanoniker des Petersdoms mit dem Erzpriester der Basilika, derzeit Monsignore Mauro Gambetti, sowie mit konzelebrierenden Priestern und den anderen Geistlichen. Sie begeben sich zum Hochaltar, der derzeit restauriert wird und das Grab des heiligen Petrus markiert. Am Fuße des Altars begegnen sie den Gläubigen, die auf den Beginn der Liturgie warten.

Der Zelebrant beginnt mit dem Eröffnungsgebet und inzensiert das Prozessionskreuz, das den Korpus Christi trägt. Der Chor singt die Litanei der Heiligen bis zur Intonation von " Hl. Petrus, bete für uns“ – wird dreimal zu Ehren der "Station“ gesungen, die an diesem Tag in der Fastenzeit gefeiert wird. (Während der Fastenzeit pilgert die örtliche Kirche von Rom jeden Tag zu einem anderen Grab eines Märtyrers, die sogenannte Pilgerroute zur römischen Stationskirche.
Nach der dritten Anrufung zum heiligen Petrus führen die Ministranten hinter dem Kreuzträger die Prozession an. Ihnen folgen die konzelebrierenden Priester, die Kanoniker und der Zelebrant. Die Prozession zieht durch das Kirchenschiff der Basilika. Die Anwesenden, Nonnen und Gläubige, schließen sich der Prozession an und singen weiterhin die Litanei der Heiligen. Die Prozession geht weiter durch die Basilika und findet ihren Höhepunkt in der Hl.Messe im Bereich des Cathedra-Altars.

Eine weitere Prozession
Nach der Messe entfaltet sich ein besonderer Moment, wenn die Geistlichen und Diener um den Hochaltar schreiten und der Chor das "Stabat Mater“ singt. Auch die folgende Antiphon wird auf Lateinisch gesungen: "Unus militum lancea latus eius aperuit et Continuo exivit sanguis et aqua“, deren Übersetzung lautet: "Einer der Soldaten öffnete seine Seite mit einem Speer, und alsbald floss Blut und Wasser heraus.“:

Aufgrund der Arbeiten am Baldacchino des Petersdoms wird die Prozession in diesem Jahr um den Baldachin des Altars fortgesetzt und vor der Statue des Heiligen Andreas innegehalten. Die Geistlichen legen ihre Kopfbedeckung, Mitra und ihr Birett ab und wenden sich der Kapelle über der Statue der Heiligen Veronika zu. Ein Gebet wird vom Kanoniker gesprochen, der die Reliquie der Heiligen Lanze freizulegen. Dann holt er die Reliquie zusammen mit zwei weiteren Kanonikern heraus.

Die Reliquie wird von der Mitte der Loggia aus gezeigt, dann nach links und rechts und wieder zurück in die Mitte, um die Reliquie besonders für einen letzten Blick hochzuheben.

Die Glocken läuten noch einmal, während die Reliquie zurück in ihre Kapelle getragen wird – schließlich marschieren die Geistlichen der Messe in die Sakristei der Basilika. Damit ist die Stationsliturgie beendet.

Ein Beispiel für die Fastenzeit
Der Überlieferung nach war Longinus nicht nur Zeuge der Kreuzigung, sondern wurde durch das Blut, das aus der Seite Jesu floss, auch von einer Augenkrankheit geheilt. Er soll auch der Hauptmann gewesen sein, der sagte: "Wahrlich, dieser Mann war der Sohn Gottes“ (Mt 27,54).

Im komplizierten Wandteppich der römischen Tradition stehen die Heilige Lanze und die Figur des Heiligen Longinus als Symbole für Hingabe, Opferbereitschaft und Heilung. Der biblische Bezug im Johannesevangelium, gepaart mit jahrhundertelanger Verehrung, hat eine Erzählung verwoben, die das eigentliche Gefüge der Fastenerfahrung in der Ortskirche der Diözese Rom und der Spiritualität des Petersdoms bildet.

Die Heilige Lanze fesselt weiterhin Herz und Geist und lädt die Gläubigen ein, über die tiefe Bedeutung des Opfers Christi am Kreuz nachzudenken und mit dem heiligen Longinus zu sagen: "Wahrlich, dieser Mann war der Sohn Gottes.“

Quelle: J.Stein, EWTN

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