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Freitag, 8. März 2024

Die letzte Reise des Hl. Thomas von Aquin

Anläßlich des 750. Todestages des Hl. Thomas von Aquin bringt Peter Kwasniewski uns -(besonders den Konvertiten, die mit ihm nicht vertraut sind) den großen Heiligen aus Aquin näher und berichtet bei Rorate Caeli von seiner letzten Reise- die ihn zum II. Konzil von Lyon bringen sollte, aber in einem Kloster in Fossanova (Latium) mit seinem Tod endete. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER 750. GEBURTSTAG INS EWIGE LEBEN DES HL. THOMAS VON AQUIN.

Vor 750 Jahren tat Bruder Thomas von Aquin aus dem Prediger-Orden seinen letzten Atemzug in einem Zisterzienser-Kloster in Fossanova - auf dem Weg zu einem ökumenischen Konzil (Lyon  II), das sein Freund und Kollege, der Franziskaner Bonaventura noch erreichen konnte, dann aber dort auch starb.

Bevor er starb, empfing Thomas das Viaticum mit außerordentlicher Hingabe und übergab alle seine Schriften-- besonders die über das Hl. Sakrament- dem Urteil der Kirche. Das Urteil der Kirche war klar: seit mehr als 700 Jahren hat das Lehramt die Schriften Thomas´ von Aquin als Norm und Maß für Studien in der Katholischen Kirche betrachtet. Beim Konzil von Trient wurde die Summa theologiae als zuverlässige Bezugsquelle neben die Bibel gestellt. Warum? Wie die frühen Biographen berichten, hörte Thomas eines Tages die Stimme Christi, die zu ihm sagte: "Du hast gut über mich geschrieben, Thomas. Welchen Lowünschst du dir?" Worauf der Mönch erwiderte: "Nur dich selbst, Herr". Das war der Lohn, den er immer erstrebte und der war es, den er erhielt.

Die meisten Leute denken an Aquinas als argumentierenden Gelehrten, wenn nicht als Proto-Rationalisten. Und es gibt keinen Zweifel, daß er philosophisch scharfsinnig, syllogistisch geschmeidig, dialektisch getrieben. Aber er war vor allem ein Mann des Glaubens, des durchdringenden Gebets, der intensiven Hingabe und des radikalen Dienstes für seinen Nächsten.

Als Junge wurde er durch das liturgische Leben der Benediktiner gesättigt. Als junger Mann verbündete er sich mit umstrittenen Wanderpredigern, die von ihm verlangten, „dem armen Christus nachzufolgen“. Das ist nichts, was ein typischer Rationalist tun würde. Als Student war er Albrecht dem Großen ein treuer Begleiter und unterstützte ihn bei seiner Arbeit. Als Professor schrieb er ein Buch nach dem anderen, wobei er nicht ausschließlich seine eigenen "Forschungsinteressen“ im Auge hatte, sondern in erster Linie auf die Bedürfnisse anderer einging: die seiner Schüler (z. B. die Kommentare zu Aristoteles), seiner Predigerkollegen (z. B. die beiden Summae ), seine Glaubensbrüder (z. B. polemische Werke zur Verteidigung der Bettelorden, Expertenantworten auf Fragen des Generalmeisters und von weit entfernten Missionen) und tatsächlich der gesamten Katholikenschaft, als er auf Bitten von Papst Urban IV. Offizium und Fronleichnamsmesse, das größte Meisterwerk der lateinischen liturgischen Bücher, komponierte.

Sogar am Ende seines Lebens trat er gebrochen und erschöpft die Reise nach Lyon an, um an einem Konzil teilzunehmen, wobei er aufgrund seines schwachen Zustands ungewöhnlicherweise zu Pferd ritt, anstatt wie den Rest seines Lebens durch die Straßen zu wandern. Bettler mussten ihr Armutsgelübde erfüllen.

Was über diesen großen Heiligen vielleicht am wenigsten bekannt ist, ist seine liturgische Theologie und sein liturgischer Geist. Wie sein früher Biograph Wilhelm von Tocco es ausdrückt:

Er widmete sich besonders dem allerheiligsten Sakrament des Altars; Weil es ihm vergönnt war, so ausführlich darüber zu schreiben, wurde ihm auch die Gnade geschenkt, es umso andächtiger zu feiern … Während der Messe überkam ihn oft ein so starkes Gefühl der Frömmigkeit, daß er in Tränen ausbrach, weil er in die heiligen Geheimnisse des großen Sakraments versunken war und durch dessen Darbringung neue Kraft bekam.

In einer biografischen Skizze stellt Pater Simon Tugwell fest:

Thomas‘ tiefe Hingabe an die Messe geht deutlich aus allen unseren Quellen hervor. Manchmal war er offensichtlich tief darin versunken und zutiefst berührt. Gegen Ende seines Lebens war er manchmal so versunken, daß er einfach aufhörte und von den Brüdern geweckt werden musste, um mit der Feier fortzufahren.

Wenn wir aus der Nähe sehen würden, wie viel Aufmerksamkeit der heilige Thomas von Aquin den von ihm durchgeführten lateinischen Zeremonien schenkte (die schon damals, im 13. Jahrhundert, als unvordenklich und „festgelegt“ galten!), wie bewusst er sich ihrer zahlreichen offenen Zeremonien war, wie bereitwillig er, ihre Legitimität und Angemessenheit verteidigte, brauchen wir nichts weiter zu suchen als bestimmte ausführliche Passagen seiner Schriften, in denen er die Liturgie in ähnlicher Weise kommentiert wie die Heilige Schrift oder die Philosophen.

Glücklicherweise ist die Sammlung und Zusammenfasssung der relevanten Abschnitte aus Thomas´ Schriften rechtzeitig zu diesem 750. Jahrestag von Urban Hannon in seinm neuen Buch "Thomistische Mystagogik" (Os Justi Press) vollendet worden, das ich sehr empfehlen kann.

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