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Samstag, 30. September 2023

Zur Feier des Tages

 Heute vor 232 Jahren am 30. September 1791 wurde in Wien Mozarts "Zauberflöte" uraufgeführt. 

             

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über Unsere Liebe Frau vom Sieg... und andere militärische Attribute die der Mutter Gottes zugelegt werden. Hier geht´s zum Original:  klicken

UNSERE LIEBE FRAU VOM SIEG UND DIE BLAVATNIK-SCHULE DES REGIERENS

Was für ein sprechender Titel: Unsere Frau vom Siege. So West-Katholisch; so Gegenreformation; so barock; so nach dem triumphalistischen Anglo-Katholizismus der 1920-er und 1930-er duftend. Als ich Studienanfänger war, war die Kirche St. Paul up Walton Street noch eine Kirche und über ihr ragte nicht die glänzende Rundheit der Blavatnik Schule des Regierens auf. Im Inneren gab es eine wunderbare Statue Unserer FrauVom Siege.

Unsere Frau vom Sieg....Man kann sich nicht vorstellen, oder?, daß Byzantinische Christen der Theotokos einen solchen Titel geben würden...

Naja, natürlich taten sie es. Einer dieser Griechen hat eine Hymne an Maria als die hypermachos strategos  geschrieben mit einem aprosmakheton kratos (dem beschützenden General mit unwiderstehlicher Kraft). Wenn die Orthodoxen Hymnen -alte und moderne- hatten, würde man in ihnen wohl eine Paraphrase des Hymnos Akathistos finden, der mit:  Steh auf, steh auf für Maria beginnt. Oder um meiner Phantasie noch weiter zu folgen, man stelle sich eine orthodoxe Sabvine Baring Gould vor, die Onwards Christian soldiers, marching as to war; with the Robe of Mary, going in before schreibt.  

Ich denke. es war eine Schande. daß der Oxford-Wohltäter Mr. Blavatnik, ein Herr russischer Herkunft, nicht ermutigt wurde die Überreste von St. Paul, die kürzlich in den Zustand einer Art von Nachtclub reduziert wurde, in eine Kirche zu überführen, angeschlossen an seine Schule des Regierens und sie mit einer traditionellen russischen Kuppel zu krönen und sie der Hypermachos Strategos zu weihen. Ich  werfe ihm das nicht persönlich vor, diese Universität ist jetzt so schrecklich säkularisiert. 

Osten und Westen tragen vielleicht verschiedene Gewänder, aber ihre Realitäten sind oft so unheimlich ähnlich. Weil der Titel "Unsere Frau vom Sieg" natürlich - genau wie der Akathistos Hymnos, militärische Assoziationen hat. Dieser große Papst, der Hl. Pius V  hat das Fest Unserer Lieben Frau vom Sieg eingeführt, um den Triumph der christlichen Waffen in der Schlacht von Lepanto, am 7.Oktober 1571 zu feiern, ein Sieg, der durch die zahllosen Rosenkränze gewonnen wurde, die durch die Hände des Rosenkranz-Bruderschaften in West-Europa klapperten."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke 

Der Oktober 2023 - große Herausforderungen für Papst Franziskus

Phil Lawler kommentiert bei catholic culture die im Oktober bevorstehenden Herausforderungen für Papst Franziskus. Hier geht´s zum Original: klicken 

"OKTOBER 2023: PAPST FRANZISKUS STEHT VOR SEINEN HÄRTESTEN PRÜFUNGEN"

Oktober 2023: das ist der Monat, in dem alle größeren Themen des aktuellen Pontifikates - Ambitionen und Frustrationen, Verwirrung und Korruption, die Rede von Kollegialität und die Akte autokratischer Herrschaft erreichen ein donnerndes Crescendo.  Es ist der Monat, in dem ein Urteil über die Regierung von Papst Franziskus gefällt werden wird, gut oder schlecht.

Der entscheidenden Monat beginnt tatsächlich schon einen Tag früher, am 30. September, wenn Kirchen-Führer sich in Rom zum Konsisgtorium treffen, bei dem der Pontifex 21 neuen Mitlgiedern des Kardinals-Kollegiums die roten Hüte verleihen wird. Der Papst hat kein formales Treffen des gesamten Kardinals-Kollegiums geplant, außer des Konsistoriums selbst. Aber die Kardinäle, neue und alte, werden sich sicher treffen und miteinander sprechen- in kleinen Gruppen bei Essen während des Wochenendes in Rom. Sie haben viel zu diskutieren.  

Zuerst und vor allem wird die Synode zur Synodalität die Vatican-Nachrichten während des kommenden Monats beherrschen. Nach einer ungewöhnlich langen und umstrittenen Vorbereitungszeit werden die Synoden-Väter schließlich mit Überlegungen zu einem Thema - Synodalität- beginnen, das zum Fokus der Vision des Papstes für die Zukunft der Kirche geworden ist. 

Aber so sehr Papst Franziskus sich wünscht, daß die Prälaten der Welt sich auf das Thema Synodalität konzentrieren, werden sie sich unausweichlich auch über seine physische Gesundheit sprechen. Der Vatican hat keine Details über den medizinischen Zustand des Papstes bekannr gegeben, aber Insider wissen, daß er mehr Zeit mit seinem persönlichen medizinischen Team verbringt, und wegen etwas behandelt wird, von dem die meijsten Beobachter annehmen, daß es ernster ist als ein schlimmes Knie. Während der Papst also über die Zukunft einer "Synodalen" Kirche spricht,  reden die Kardinäle untereinander über die Aussichten für ein päpstliches Konklave. Wenn er hofft, die "irreversiblen Veränderungen" vollenden zu können. die seine Unterstützer wollen, geht Papst Franziskus die Zeit aus. Er weiß das und das tun auch seine Verbündeten und seine Kritiker in der Hierarchie.  

Die Gesundheit des Römischen Pontifex ist in Rom  immer Gesprächsthema. besonders, wenn dieser Pontifex sich dem Alter von 87 nähert und eine seltsame medizinische Geschichte zusammenstellt. Aber in den vergangenen Wochen hat ein anderes Thema die Pläne des Papstes von der Spitze der Agenda verdrängt. Der wuchernde Skandal, der Fr. Marko Rupnik umgibt- und die wachsende Sammlung von Beweisen, die andeuten. daß Papst Franziskus den früheren Jesuiten beschützt hat, hat zu wütenden neuen Beschwerden über den Mißbrauch und Vertuschungen geführt, über die enorme Kluft zwischen der Rhetorik der Null-Toleranz und der Realität der Behandlung des päpstlichen Favoriten mit Glacéhandschuhen.

Die Heiligen Erzengel

Zum gestrigen Feiertag der Heiligen Erzengel veröffentlicht CNA einen Beitrag über die einzigen Engel, die in der Hl. Schrift mit Namen genannt werden.  
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"DIE HEILIGEN ERZENGEL MICHAEL, GABRIEL, RAPHAEL"

Sts. Michael, Gabriel, Raphael, Archangels

Die drei Erzengel Michael, Gabriel und Raphael sind die einzigen Engel, die in der Hl Schrift mit Namen genannt werden und alle drei spielen in der Erlösungsgeschichte eine wichtige Rolle.

Der Hl. Michael ist der "Fürst der Himmlischen Heerscharen", der Anführer aller Engel. Sein Name im Hebräischen bedeutet "Wer ist wie Gott?" und war der Kampfruf der guten Engel gegen Luzifer und seine Getreuen ,als sie gegen Gott rebellierten. Er wird vier mal in der Bibel erwähnt, in Daniel 10 und 12, im Judas-Brief und in der Offenbarung.

Michael, dessen Kräfte Luzifer und die bösen Geister in die Hölle hinab wirft, wird zum Schutz gegen Satan und alles Böse angerufen. Papst Leo XIII hatte eine prophetische Vision des Bösen, das im 20. Jahrhundert der Kirche und der Welt zugefügt wird, hat ein Gebet um den Schutz des Hl.Michaels  eingeführt. das am Ende jeder Messe gebetet werden soll.

Die christliche Tradition erkennt vier Aufgaben des Hl.Michaels an: !. gegen Satan zu kämpfen. 2. die Seelen der Gläubigen vor der Macht des Feindes zu retten, besonders in der Stunde des Todes, 3. Kämpfer des Gottesvolkes zu sein. 4. Die Seelen der Menschen von der Erde abzurufen und sie zum Gericht zu bringen. 

"Ich bin Gabriel,  der vor Gott steht" (Lk. 1,19) 

Der Hl. Gabriel, dessen Name "Gottes Stärke" bedeutet, wird viermal in der Bibel erwähnt. Am wichtigsten sind die beiden Erwähnungen im Neuen Testament, bei der Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer an seinen Vater Zacharias und bei der Inkarnation der Wortes in den Leib Mariens. 

Die christliche Tradition gibt an, dap er es ist, der dem Hl. Joseph und den Hirten erscheint und auch, daß er es war, der Jesus während seiner Agonie im Garten Gethsemane "stärkte".

"Ich bin der Engel Raphael, einer der sieben, die vor dem Herrn stehen" (Tob !2:15)

Der Heilige Raphael, dessen Name "Gott hat  geheilt" bedeutet, weil er im Buch Tobit Tobias von Blindheit heilt. Tobit ist das einzige Buch, in dem er erwähnt wird. In der Tradition wird seine Aufgabe im Heilen und in Akten der Barmherzigkeit gesehen. 

Raphael wird auch als der Engel identifiziert, der in Joh. 5: 1-4 in den Teich niedegestiegen ist und ihm heilende Kräfte verliehen hat, so daß der erste, der danach in ihn steigt, von jeglicher Krankheit, an der er leidet, geheilt wird."

Quelle: CNA

Hl.Erzengel Michael, himmlischer Krieger

Fr. Peter Miller, OSB erklärt in einem Beitrag für Rorate Caeli, wie der Hl. Michael in der Christlichen Kunst dargestellt wurde und warum er so dargestellt wurde. 
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"WARUM WIRD DER HEILIGE MICHAEL DARGESTELLT, WIE ER SATAN IN DEN MUND STICHT? ÜBERLEGUNG VON FR. PETER MILLER, OSB" 

                     
                                            
Weihe der Basilika des Hl. Erzengels Michael   

Heute ehrt das spirituelle Fest der Hl. Mutter Kirche den Hl. Erzengel Michael, einen der nach der Hl Schrift und Christlichen Tradition Hauptengel. Michaels Name erscheint in der Hl. Schrift 4 mal: Daniel 10.13; Daniel 12:1; im Judas -Brief ; Offenbarung 12:7.

Im Buch Daniel erscheint Michael als apokalyptischer Krieger, der die Israeliten gegen den Fürsten Persiens verteidigt. Das Buch Offenbarung berichtet, daß im Himmel ein Krieg ausbricht, in dem Michael und seine Armee von Engeln mit dem Drachen kämpfen und der Drache kämpft mit seinen Engeln." (Offb.12:7). Michael und seine Armee von Engeln siegen, und der Drache und seine Engel werden "vertrieben, diese alte Schlange, die der Teufel genannt wird und Satan, der die ganze Welt verführt,"(Offb.12:9). So ist Michael ein kosmischer Krieger, ein Engel, der Satan bekämpft und Gottes Volk gegen die Mächte des Bösen verteidigt. 

Alle Jahrhunderte hindurch haben Künstler den Hl. Erzengel Michael auf unterschiedliche Weise dargestellt,  Mittelalterliche Darstellungen präsentieren ihn über einem schlangenartigen Satan stehen. Anders als viele Renaissance-Darstellungen des Hl. Michaels zeigen ihn mit erhobenem Schwert- nur eine Sekunde bevor er den toten Satan aufschlitzt, der mittelalterliche Hl. Michael wird oft proträtiert, wie er Satan in den Mund sticht. 

Warum ist das so? 

Satans Kampf ist nicht primär gegen unsere Körper gerichtet, sondern gegen unsere Seelen und anders als der Körper, der von außen verletzt werden kann, kann unsere Seele nur von innen geschädigt werden. Am Ende können nur wir selbst unsere eigen Seele schädigen indem wir das Falsche wählen, während wir denken, daß es richtig ist. So ist die Methode Satans anzugreifen, die Lüge, um uns denken zu lassen, daß Böses gut und Gutes böse ist. 

Über das Erbe von Papst Franziskus

Brian A. Graebe, Priester der Diözese New York, veröffentlicht bei firstthings seine Gedanken darüber, was das Erbe von Papst Franziskus sein wird.  Hier geht´s zum Original: klicken

                    "DAS PÄPSTLICHE CHAOS AUFRÄUMEN" 

Als das Time-Magazin seinen Artikel über die 100 einflußreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts veröffentlichte, schrieb die Kolumnistin und Expertin Peggy Noonan das Profil ihres früheren Chefs Ronald Reagan. Sie fing damit an, Clare Boothes witzige Bemerkung wiederzugeben, daß jeder Präsident mit einem Satz erinnert wird. "Er befreite die Sklaven" "Er kaufte Louisiana". Manchmal wird eine Präsidentschaft - fair oder nicht- auf ein einziges Wort zusammen gekocht. Watergate, Lewinsky,  Obamacare. Das trifft auch auf Päpste und Pontifikate zu. "Er berief das Konzil ein" "Er veränderte die Messe" "Er trat zurück". Welches wird der Satz für Papst Franziskus sein? Sein berühmtester Slogan "Who am I to judge" tauchte schon früh auf,  nur Monate nachdem er den Stuhl Petri bestieg und bestimmte eine Tonart von Offenheit oder Ambivalenz (je nach Standpunkt), die der Stempel seines Pontifikates werden sollte. Sein Erbe jedoch wird wahrscheinlich durch einen anderen Satz bestimmt werden, den er während der selben Reise zum WJT in Rio de Janeiro formulierte. Während seiner Ansprache am Strand von Copacabana wich der Hl. Vater von seinem Manuskript ab und ermahnte die Millionen junger Leute dort "Hagan lio!" "Richtet ein Chaos an!" Zu den Bewerbern für den Papst-Franziskus-Satz gehört als Favorit "Er richtete ein Chaos an".

Jeder Papst wird dem kalten Auge der historischen Bewertung unterworfen. Kritiker von Papst Franziskus waren nicht schüchtern, auf  das hinzuweisen, was sie als seine Exzesse betrachten. Das spezielle Chaos, das sehr wohl Papst Franziskus Erbe sein könnte, betrifft jedoch das depositum fidei selbst. Franziskus hat in der Lehre der Kirche ein Chaos angerichtet, nicht nur in dem, was Katholiken glauben, sondern auch darin, wie wir diese Offenbarung aufnehmen und verstehen.

Nach einigen Jahren des aktuellen Pontifikates wurde ich eingeladen, mich einer Gruppe von Mitstudenten in Rom zu einem Essen mit dem verstorbenen Kardinal Pell anzuschließen. Zu der Zeit diente er als Präfekt des Wirtschaftssekretariates, beauftragt mit dem unattraktiven Job die Vatican-Finanzen zu reformieren. Jemand befragte den Kardinal über den Hl. Vater, worauf er antwortete; "Naja, er sät große Verwirrung". Das ist eine Art Feststellung, die man selten von hochrangigen Prälaten hört, sogar bei ungezwungenen Mahlzeiten. Das bestätigte uns, daß unsere Sorgen nicht unbegründet waren, daß die Verwirrung, die wir erlebten, wirklich groß und beispiellos war.

Freitag, 29. September 2023

Christliche Kunst

 "Kaiserin Theodora und Mitglieder ihres Hofes"  Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in der Basilika San Vitale in Ravenna. 


Neues vom Vatican-Prozess

Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den aktuellen Verlauf des Vatican-Prozesses um die Londoner Luxus-Immobilie. 
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DIE LONDONER AFFÄRE

"SLOANE AVENUE: DER FOKUS LIEGT BEI BECCIU, ABER ES SIND ZEHN ANGEKLAGTE"

Unter denen, die einen Schaden von 138 Millionen Euro verursacht haben sollen, (das ist die vom Staatssekretariat geforderte Summe), sind nur zwei Ordensleute. Es besteht dringender Frage-Bedarf zu den Kriterien für die Auswahl von Laienmitarbeitern.

Der Immobilien-Deal an der Sloane Avenue hat dem Heiligen Stuhl insgesamt etwas mehr als 100 Millionen Euro eingebracht, aber die Kläger im Prozess, der aus diesem Kauf resultiert, verlangen 138 Schadensersatz für Imageschäden.

Das ist die vom Corriere della Sera erwartete Summe, die ein Sachverständigengutachten von Beratern, die vom Staatssekretariat beauftragt wurden, beziffert haben soll. Das Staatssekretariat möchte die zehn Angeklagten, Msgr. Mauro Carlino, René Brülhart, Enrico Crasso, Tommaso Di Ruzza, Cecilia Marogna, Raffaele Mincione, Nicola Squillace, Fabrizio Tirabassi, Gianluigi Torzi und natürlich Kardinal Angelo Becciu, zur Rechenschaft ziehen. Geld, das zu den Beschlagnahmungsanträgen hinzukommt, die im vergangenen Juli in der Anklageschrift vom Staatsanwalt der Kurie,  Alessandro Diddi, gestellt wurden. Gegen den ehemaligen Substituten, einen großen Protagonisten des Prozesses, in dem der alle Anschuldigungen zurückwies, war neben einer Geldstrafe von 10.000 Euro die Beschlagnahme von 14 Millionen Euro beantragt worden. Ein Antrag auf Beschlagnahme, der im Augenblick schwierig sein könnte, weil es schwer ist, an eine so große wirtschaftliche Verfügungsmasse des sardischen Kardinals zu glauben.

Viel Wasser ist unter der Brücke hindurchgeflossen, seit der Kardinalstaatssekretär vor vier Jahren in der Öffentlichkeit die erste Ratlosigkeit über die als "undurchsichtig" bezeichnete Londoner Immobilientransaktion durchsickern ließ. Damals ließ Becciu, der immer noch Leiter der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse war, das Urteil seines ehemaligen Oberen nicht durchgehen und verteidigte die Investition, indem er daran erinnerte, daß der Heilige Stuhl immer in Ziegelsteine investiert habe, auch in London. Der sardische Kardinal hat nicht gelogen, denn die Strategie, die sich auf den Immobilienmarkt konzentriert, geht auf die Zeit von Bernardino Nogara zurück, den Mann, dem Pius XI. den Notgroschen in die Hände legte, mit dem der italienische Staat die römische Frage im Rahmen der Lateranverträge auslöste.

Das Problem war nicht der Kauf eines Gebäudes in der Stadt, sondern die Gestaltung dieses Deals, der zur Einleitung einer Untersuchung und dann zu einem Prozess im Vatikan führte. Vier Jahre nach Parolins erstem Eingeständnis kam das Staatssekretariat und warf seiner ehemaligen Nummer zwei  einen Image-Schaden vor, nachdem sein Nachfolger, Monsignore Edgar Peña Parra, offen von "Betrug" gesprochen hatte. In der gleichen Aussage des jetzigen Stellvertreters taucht die zentrale Rolle von Msgr. Alberto Perlasca auf, der zum Zeitpunkt des Geschehens die Spitzen- Figur der Sektion für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats war. Die Worte von Peña Parra haben viele Zweifel an Perlascas Verhalten in den Schlüsselmomenten dieser Affäre aufkommen lassen, insbesondere an dem aufsehenerregenden Kontroll-Verlust über das Unternehmen, an das der Palast übergeben wurde. Obwohl die Unterzeichnung der Verträge, die dem Makler Gianluigi Torzi die tausend Aktien mit Stimmrechten der Muttergesellschaft zuschrieben, wahrscheinlich der Höhepunkt der teuren Londoner Operation war, steht Perlascas Name nicht auf der Liste der Angeklagten. Der ehemalige Dreh- und Angelpunkt des ersten Abschnitts wird nicht Adressat des  Ersatzanspruchs wegen der Imageschäden sein.

Es war Becciu als Person, der die mediale Aufmerksamkeit auf die Affäre zog, der erste Kardinal, der nach einem Ad-hoc-Motu proprio von Franziskus, der ihn schon zuvor bestraft hatte, indem er ihm die Rechte des Kardinalats entzog, vor den Schranken des Vatikan-Gerichtes landete. Es würde jedoch nicht schaden, wenn der Skandal um die Sloane Avenue einige weitere Fragen über die Auswahl von Laien aufwerfen würde, die verantwortungsvolle Positionen oder Mitwirkungen innerhalb der Kurie und des Staates innehatten. In der Liste derjenigen, die – nach Angaben des Staatssekretariats – einen Imageschaden von 138 Millionen Euro verursacht hätten, sind  tatsächlich nur zwei Ordensleute."

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Gewohnheit, verstorbene Kinder  als "kleine Engel" zu bezeichnen.  Hier geht´s zum Original:  klicken

                                     "KLEINE ENGEL"

Einer der Schrecken unserer Gesellschaft ...ich weiß nicht, ob das besonders für Blighty gilt... ist Mord, offensichtlich aus sexuellen Motiven, an kleinen Kindern, besonders kleinen Mädchen. (Ich habe den furchtbaren Verdacht, daß vor einem halben Jahrhundert die Schuld zu Unrecht auf die jüdische Gemeinschaft gefallen wäre).

Ein allgemeines soziales Phänomen, das diesen Grausamkeiten folgt, ist die Errichtung großer Haufen von Teddybären und anderen Gegenständen im öffentlichen Raum, der im Denken der Sympathisanten mit kleinen Kindern verbunden wird. Ich habe nie die Rationale dieses Brauches erkannt. Ist das ein instinktives Erinnern an die Logik der Opferung ? Vielleicht gibt es Analogien zu anderen ähnlich primitiven Gesellschaften, die ein Licht auf die beteiligten mentalen Vorgänge werfen könnte?  Möglicherweise ist das eine Variante von Ereignissen, die den Tod -von Diana Spencer umgaben und dann Kult wurden?

Diese Berge von "Infantilien" werden oft von Inschriften begleitet, die besagen, daß die Opfer jetzt Kleine Engel im Himmel sind.

"Engel" sind in der Christlichen Tradition nichts, was den ...Seelen ermordeter Kleinkinder ähnlich wäre. Wie wir alle wissen, sind Engel mächtige Boten des Allmächtigen. Angesichts dessen, daß viele moderne Kleinkinder ungetauft geblieben sind, sind diese noch mit der Ursünde bezeichnet...anders als die nicht gefallenen Engel. 

Wie kann man also an Christliche Engel denken? Ich weiß es nicht; und C.S.Lewis wußte es auch nicht. Aber der Vorteil dieser hypothetischen Bilder ist ihre Andersartigkeit...die Unwahrscheinlichkeit ererbter ikonographischer Überhöhung. Keine Flügel; keine Federn! 

"Schon jetzt schien ihm das ganze Haus zu kippen und zu stürzen wie ein Schiff in einem Sturm im Golf von Biskaya. Er wäre schrecklich gezwungen gewesen, diese Erde nicht als den Boden des Universums, sondern als eine Kugel zu empfinden, die sich dreht und weiterrollt.“ beides mit wahnsinniger Geschwindigkeit, und nicht durch Leere, sondern durch ein dicht besiedeltes und kompliziert strukturiertes Medium. Bis seine empörten Sinne ihn verließen, hätte er sinnlich gewusst, dass die Besucher in diesem Raum sich darin befanden, nicht weil sie in Ruhe waren, sondern weil sie durch die dichte Realität des Himmels (den die Menschen leeren Raum nennen) blickten und kreisten, um ihre Masten auf diesem Fleck der sich bewegenden Erdoberfläche aufrecht zu halten."

Und ihre Macht? Der Engel der Sprache, Oyarsa, kann Sprache so ungeschehen machen, daß sie zu einem Kauderwelsch wird, (gibt es da Überschneidungen mit 1984?): " Das Madrigore des Verjus muss talthibianisiert werden … Die Ersatzstoffe werden in einer Reihe poröser Variationen eingebettet … Das werden wir werden nicht tun, bis wir die Wiederherstellung aller Prostundiar-Initems sicherstellen können …“

Und ist es mittelalterlich oder abergläubisch sich große Zahlen verschiedener Engel oder Engel mit unterschiedlichen Rängen vorzustellen? Die reale Welt wird uns in einer sehr reichen Auswahl und Vielfalt beschrieben; wenn es nicht mittelalterlich ist, zu denken, daß England 365 verschiedene Arten von Hummeln hat, was sind dann die Probleme mit Engeln?

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Die Diözese des Hl. Ambrosius - ein Hort der Häresie?

Louis Knuffke kommentiert bei lifesitenews einen Hirten-Brief des Mailänder Erzbischofs vor Beginn der Synode zur Synodalität.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"TAGE BEVOR DIE SYNODE BEGINNT  UNTERSTÜTZT DER ERZBISCHOF VON MAILAND IN EINEM NEUEN HIRTENBRIEF HOMOSEXUALITÄT"

Die hastige Kennzeichnung "homosexuell" "heterosexuell" tötet die Beziehungs-Dynamik und neigt dazu, sie auf eine "sexuelle Praxis" zu reduzieren, sagte Mario Delpini in massiv kritisierten Richtlinien.  
Mailand: Der Erzbischof von Mailand hat einen pastoralen Brief verfaßt, in dem er Homosexualität zu befürworten scheint. 

HOMOSEXUALITÄT ALS VARIANTE VON "ATTRAKTION" 

"Angesichts der heutigen Sensibilität muss der Begleitung und dem Verständnis des Liebes-Erlebens und der unterschiedlichen Nuancen der Anziehung, sowohl gegenüber Menschen unterschiedlichen Geschlechts als auch gegenüber Menschen gleichen Geschlechts, besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. "Die voreilige Bezeichnung ‚homosexuell‘, ‚heterosexuell‘ dämpft die Beziehungsdynamik und tendiert dazu, sie auf eine ‚sexuelle Praxis‘ zu reduzieren“, schrieb der von Papst Franziskus ernannte Delpini, in einem Kapitel mit Leitlinien zur "affektiven Erziehung“.

Kurz vor seinen Bemerkungen zur Homosexualität sagte der Erzbischof, "bei dieser dringenden und faszinierenden Aufgabe ist die Christliche Gemeinschaft - besonders in ihrem Erziehungsauftrag, den Oratorien, Sportvereinen, Verbindungen und Bewegungen- dazu aufgerufen, Wege des Zuhörens, Studierens und Dialogs zu schaffen, um alle Situationen zu begleiten und nicht zuzulassen, daß irgendwer dazu gebracht wird, zu denken "schlecht behandelt zu werden" weil er "falsch ist". 

"Jetzt ist die Zeit, sich zu bemühen die affektive Dimension im gegenseitigen Dialog mit der zeitgenössischen Kultur zu interpretieren, damit die Christliche Weisheit nicht auf das Bild eines staubigen Bandes in einer Bibliothek reduziert wird" stellte er auch fest. 

Der italienische Herausgeber von  La Nuova Bussola Quotidiana, Riccardo Cascioli kritisiert den Prälaten massiv und erklärt, daß die Erzdiözese Mailand durch "derartige Richtlinien völlig die von der schwulen Lobby vorgezeichnete Linie annimmt, die  jetzt das Kommando der Katholischen Kirche übernommen hat nd jetzt ihren Stein in das Gebäude einfügt, das angesichts der Synode gebaut wird, die am 4.Oktober im Vatican beginnt."

"Eines der Hauptziele der Synode wird die Normalisierung der Homosexualität sein und Mailand setzt sich sofort an die Spitze" erklärt Cascioli. "Tatsächlich geht es nicht um die Frage" , wie heuchlerisch gesagt wird, "Menschen mit homosexuellen Neigungen willkommen zu heißen, was sicher nichts Neues wäre (man lese einfach den Katechismus), sondern darum homosexuelle Handlungen zu legitimieren, angefangen damit, das Hingezogensein zu Menschen des selben Geschlechts als eine von möglichen Varianten der Sexualität zu betrachten."

Indem er die Aufmerksamkeit auf den Gebrauch der Euphemismen, die in der Kirche en vogue sind, wann immer die LGBT-Ideologie unterstützt wird,  lenkt- so wie "Begleitung", "Willkommen", "Zuhören" und "Bestätigen", weist Cascioli darauf hin, daß das Ungenaue dieser Begriffe es dem Prälaten erlaubt, homosexuelle Handlungen zu legitimieren, die die Kirche immer als in sich falsch und schwer sündig verurteilt hat.

Populismus und Movimenti, Grundlinien eines Pontifikates

Peter Kwasniewski veröffentlicht bei Rorate Caeli den Artikel, den ein "Ludovicus"  2013 für "caminante.The Wanderer" hellsichtig zu Beginn des aktuellen Pontifikates verfaßt hatte. 
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Angeregt durch die kürzliche dringende Empfehlung von Caminante Wanderer habe ich auf den folgenden Essay von 2013 zurückgegriffen, um zu sehen, was er wohl zu sagen haben könnte. Seine Klarsicht ist nichts weniger als erstaunlich, weil er vor fast 10 Jahren publiziert wurde! Sagen wir also nie mehr, daß die Beobachter von der Richtung des Pontifikates von Franziskus vollkommen überrascht wurden. Hier werden die Grundlinien bereits vorgezeichnet. 

"PÄPSTLICHER POPULISMUS UND "MOVIMENTISMUS" 

Mary Lennox hat die moderne Kirche als "Kirche der Warlords" definiert. Ich fand diesen Ausdruck bemerkenswert gut, weil er bestimmte Formen eines deformierten Katholizismus- Papsttums charakterisiert, das in einem Rahmenwerk zuerst von "Bewegung" und dann "Neo-Populismus" geplant wurde. Lassen Sie mich erklären. 

Charakteristik einer "Bewegung" würde Perogrullo sagen, ist daß sie etwas vorwärts bewegt. D.h. daß es eine programmatische Agenda gibt, bestehend aus einem Projekt mit eigener Dynamik und dem Stil eines Caudillo, -also dem Anführer der Bewegung. Kurz gesagt: der Papst fängt an sich selbst als Caudillo zu konfigurieren und den Katholizismus als Religion des Papstes. 

In der Prophezeiung des Hl. Malachias gibt es etwas sehr Interessantes oder genauer in der Art das Motto zu lesen. Bis vor 200 Jahren wurden das Motto gemäß einiger bestimmter Merkmale interpretiert: Geburtsort, Diözese deren Bischof er zuvor war, Wappen usw.  Aber vom 19. Jahrhundert an -Überraschung- beginnt man die Voraussagen im Licht der Wechselfälle im Leben der Päpste zu machen: schon bei Pius VII "Aquila rapax" wird -zu Recht-von seiner bewegten Beziehung zu seinem Peiniger Napoleon angespielt wurde. Bei Pius X - wurde dessen Motto "Crux de Cruce" außer einigen heraldischen Anspielungen auch auf seine Unglücksfälle und Verluste zurückgeführt. Das Gleiche gilt auch für Leo XIII, dessen Motto "Lumen in Coelo"  auf zweierlei Arten interpretiert wird -einerseits weil sein Familie einen Stern im Wappen führte und andererseits wegen seines neuen und leuchtenden Lehramtes. Und ab dem Hl. Pius X ("Ignis ardens") sind die Deutungen mit Historizität aufgeladen. Ich entschuldige mich  dafür, weiterhin zu zitieren, aber fast jedes folgende Motto wird im Licht des Programmes oder des Charakters/Charismas des Pontifikates gelesen. Unter ihnen darf man den paradigmatischen "Pastor Angelicus" von Pius XII vergessen, bis zu einem Grad als Propaganda-Quelle gebraucht und mißbraucht,daß dadraus sogar der Titel eines Filmes gemacht wurde. 

Was und hier interessiert ist, daß die Art das Motto zu interpretieren, ein Symptom dafür ist, wie sich die populäre oder nicht so populäre Wahrnehmung des Pontifikates sich entwickelt, von dem wir erkennen, daß es deformiert und theologisch unglücklich ist. Natürlich werden die kleinen Abweichungen nach dem Konzil betont und verschlimmert. 

Donnerstag, 28. September 2023

Fr. Hunwicke spricht...

 bei liturgicalnotes heute über die Gefahren der Latinisierung. Hier geht´s zum Original: klicken

"DIE ÜBEL DER LATINISIERUNG: CHAOS IN KERALA"

Die aus meiner Generation erinnern sich vielleicht daran, wie -als wir viel jünger waren- wir über die "Latinisierung" der Östlichen Riten empört waren. Offensichtlich waren da schlechte Lateiner, die herumgingen und Unierte dazu überredeten, ihr Ikonostasen wegzuräumen!! Man konnte in eine Unierte Kirche gehen und entdecken, daß eine freistehende Statue...wahrscheinlich der Hl. Joseph , möglicherweise sogar der Hl. Patrick-- in ihre rein-byzantinische Ausstattung eingedrungen war. 

Wie wirklich wirklich schrecklich! 

Wir waren beruhigt, als wir informiert wurden, daß die nachfolgenden Päpste derlei liturgische "Umweltverschmutzung" strikt verboten haben!

Möglicherweise haben uns die jüngsten Ereignisse in Südindien ein besseres Verständnis dafür vermittelt, was "Latinisierung“ wirklich bedeutet.

Ich vermute, daß die den übermäßigen Einfluss einer größeren, stärkeren, weltweiteren und kulturell selbstbewussteren Ritualgemeinschaft auf eine andere Ritualgemeinschaft definiert.

Sie wird heute nicht mehr durch den Import minderwertiger Gipsstatuen von Heiligen bewiesen, deren Kultus im 19. Jahrhundert eine herausragende Rolle spielte; ihr Zeichen lautet nun: dem Volk zugewandte Liturgie

In Kerala gibt es also offenbar heftigen Widerstand gegen eine Kompromissregel, wonach die Wort-Liturgie dem Volk zugewandt, die eucharistischen Teile der Liturgie jedoch dem Altar zugewandt sein sollen. Das ist nicht das Ergebnis einer Latinisierungs-Aggression von außen, sondern dessen, daß die örtlichen Geistlichen und Laien sich das aneignen und verinnerlichen, was ihnen seit zwei Generationen (verlogenerweise) gesagt wurde, daß "das Konzil“ oder "die katholische Kirche“ es jetzt fordern oder bevorzugen. Mittlerweile ist das alles, was die meisten von ihnen jemals gekannt haben. Für sie ist es "katholischer Gottesdienst“.

Ich frage mich, wie viele westliche Liberale erkennen, daß das Chaos in Kerala darauf zurückzuführen ist, daß Papst Franziskus darauf besteht, daß Zelebranten der Eucharistiefeier ... dem Volk den Rücken kehren sollen!!

Ich vermute, daß der Hauptwiderstand gegen die Latinisierung in der Vergangenheit von den Bischöfen des Lateinamerikanischen Ritus kam, als sie großen, gewaltsamen moralischen Druck ausübten, um den Orientalischen Klerus daran zu hindern, zu heiraten...Ruthenier...??? aber die Dinge sind jetzt anders.

In nichts erkenne ich darin eine Respektlosigkeit gegenüber den Süd-Indischen Christen, die heldenhaft den Glauben behielten, als wir brittunculi ihn verfolgten. Immerhin beschritt die Church of England den selben fehlgeleiteten Weg wie die Keralianer in genau der selben Zeit. Ich erinnere, daß das "eine ökumenische Liturgie feiern" genannt wurde oder irgendso eine la-didel-da Phrase.

Wir wir alle reingelegt wurden! "

Quelle:liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

Paul VI

Kelly Marcum berichtet im National Catholic Register, welche Rolle der Hl.Papst Paul VI und seine Enzyklika Humanae Vitae in ihrem Leben gespielt haben. 
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"WARUM ICH DEN HL.PAUL VI, DEN PAPST VON HUMANAE VITAE, LIEBE"

Paul VI scheute sich nicht vor dem Leiden, das dem Erinnern an die alte Lehre der Kirche zur Empfängnisverhütung folgen würde. 

Meine jüngere Schwester hat am vergangenen Freitag geheiratet. Zu einem bestimmten Zeitpunkt während des Empfanges tönte der Lieblings-Song meiner Mutter aus den Lautsprechern. Meine Geschwister und ich eilten auf die Tanzfläche, Gatten und Nachwuchs im Schlepptau, um um sie und meinen Vater herum zu tanzen. In diesem Moment dachte ich- umgeben von meinen acht Geschwistern, meine kleine Tochter auf dem Arm, meinen ältesten Sohn an der anderen Hand  dachte ich mit Humor an den Hl.Papst Paul VI. 

Paul VI; dessen Geburtstag der 26. September ist, hatte zweifellos einen größeren, spürbaren Einfluss auf mein Leben, als die meisten anderen, selbst kanonisierte.. Seine Enzyklika Humanae Vitae von 1968 bestätigte endgültig die traditionelle Lehre der Kirche gegen den Gebrauch künstlicher Empfängnisverhütung. Dieser Lehre und dem gläubigen Zeugnis meiner Eltern verdanke ich die Existenz meiner Brüder und Schwestern.

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die großenteils von der Lehre der Kirche zur Empfängnisverhütung geformt wurde, die so wunderbar von Paul VI erklärt wurde und sie folgte mir bei meiner Berufung als Ehefrau und Mutter. Manchmal nehme ich die dankbar an, manchmal weniger. Immer wenn ich einen positiven Schwangerschaftstest in Händen halte, ist das überschwängliche Freude aber auch große Angst. Mein Mann und ich haben Fehlgeburt und sehr schwierige Schwangerschaften erlebt. Wie werde ich 9 Monate Krankheit überstehen, und dabei meiner Familie dienen? Was, wenn dieses Kleine uns verläßt, um sich seinen Geschwistern im Himmel anzuschließen? Um welche Opfer werde ich andere um  meinetwillen bitten müssen, während dieses  Leben in mir heranwächst? Welche Opfer werden mit abverlangt werden? 

Paul VI scheute nicht vor dem Leiden zurück, das dem Ausleben der Aufforderung der Kirche, offen für das Leben zu sein, folgen würde? In den Eröffnungszeilen von Humanae Vitae erkennt er sofort an, daß Schwierigkeiten und Härten oftmals die Freude eines neuen Lebens begleiten und er erkennt diese dazugehörigen Spannungen durch die gesamte Enzyklika hindurch an. Aber sogar wenn er sein Mitgefühl mit Ehepaaren ausdrückt, erinnert er sie sanft daran, daß sie nicht Gott sind und nicht als Gott handeln können. Diese Wahrheit zu leugnen, ist zu signalisieren, daß wir "zustimmen, daß die Verantwortung für die Procreation des Lebens dem Urteil des Menschen überlassen werden sollte." (HV)  Entweder ist Gott ein all-liebender und allwissender Schöpfer, der die Sehnsüchte unserer Herzen sein und seine Pläne für unser Leben sind besser als unsere es je sein könnten, oder er ist nur eine abstrakte Einheit, der wir folgen können, falls es unserem Willen entspricht. Er kann nicht beides sein.

Paul VI wurde 2014 selig gesprochen, nachdem ein Wunder in den 1990-ern auf Grund seiner Fürsprache anerkannt worden war. Ein zweites bestätigtes Wunder, das 2014 stattfand, ebnete den Weg für seine Heiligsprechung 2018. Durch eine wunderbare Manifestation der Vorsehung betrafen beide Wunder die Heilung eines ungeborenen Kindes. Ich liebe das. Ich liebe, daß die Heilung  zweier ungeborener Babys der Beweis ist, den wir haben, daß dieser große Papst im Himmel ist, für uns am Thron Gottes eintreten. Vor mehr als 55 Jahren haben diese Leute kühn die Lehre Christi verkündet, daß Kinder nicht als Last oder Rohstoffe angesehen werden dürfen, sondern als unersetzliche und unwiederholbare Individuen, die zu ihrem eigenen Wohl geschaffen wurden - geliebt von ihrem Schöpfer."

Quelle: K. Marcum, NCR

Fundstück in der Causa Bischof Hengsbach

Felizitas  Küble veröffentlicht bei christliches forum einen Kommentar zum Umgang der Diözese Essen mit den Mißbrauchsvorwürfen gegen den  früheren Bischof Franz Hengsbach, deren Glaubwürdigkeit man sicher bezweifeln kann. 
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Unter dem Titel:

"ZUR CAUSA HENGSBACH: WO BLEIBT HIER DIE RECHTSSTAATLICHE UNSCHULDSVERMUTUNG?"

beginnt der Kommentar so - ZITAT

"Man faßt es nicht: Gegen den beliebten „Ruhr-Bischof“ Franz Hengsbach werden über drei Jahrzehnte nach seinem Tod zwei Beschuldigungen wegen angeblichen Mißbrauchs hochgespielt, obwohl sich der Verstorbene dazu nicht mehr äußern und in keiner Weise wehren kann.

Sodann sind die Vorwürfe hinsichtlich eines behaupteten Übergriffs aus dem Jahre 1954 (!) sowohl von der vatikanischen Glaubenskongregation wie auch von der zuständigen Bistumsleitung als „nicht plausibel“ beurteilt worden. Nun soll die mutmaßliche sexuelle Attacke aus „heutiger“ Sicht  – und aus heiterem Himmel?!  –  als glaubwürdig einzustufen sein. (...)"

Quelle: F. Küble. christliches forum

Msgr. Gänsweins Rückkehr nach Rom

Nico Spuntoni berichtet in Il Giornale über einen Besuch von Erzbischof Georg Gänswein nach Rom- als Gast beim Jahrestreffen des Ratzinger-Schülerkreises und zum Grab von Benedikt XVI. 
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GÄNSWEINS RÜCKKEHR NACH ROM (ZUM GRAB RATZINGERS) 

Knapp drei Monate nach seiner Abreise aus dem Vatikan, um in seine Heimatdiözese Freiburg zurückzukehren, kehrte Msgr. Georg Gänswein nach Rom zurück. Der ehemalige Sekretär von Benedikt XVI. verbrachte 28 Jahre innerhalb der heiligen Mauern und kehrte in den letzten Tagen dorthin zurück, um an der Jahresversammlung des Schülerkreises teilzunehmen, dem Kreis derer, die Schüler von Professor Joseph Ratzinger waren und der seit einigen Jahren auch einen Anhang mit jungen Theologen hat, die in seinen Texten geschult sind.

Das erste Mal ohne Ratzinger

In diesem Jahr war der Schülerkreis zum ersten Mal ohne seinen Lehrer, der am 31. Dezember im Alter von 95 Jahren verstarb. Die Sitzung fand am Samstag im Patristischen Institut Augustinianum statt und wurde von Prof. Dr. Christoph Ohly, Professor für Kirchenrecht in Trier, koordiniert. Zu den geplanten Berichten gehört auch der Bericht von Kardinal Kurt Koch, dem Schweizer, den Benedikt XVI. 2010 an die Spitze des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen berufen hatte. Koch, ein Theologe mit einer Sensibilität, die der von Ratzinger sehr nahe kommt, ist einer der wenigen Veteranen des vorherigen Pontifikats, der noch eine verantwortungsvolle Rolle in der Kurie innehat: Er ist immer noch Präfekt dessen, was inzwischen zum Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen geworden ist. Seine Rede widmete sich genau dem Thema des theologischen Denkens Joseph Ratzingers.

Gänswein spricht

Aber der am meisten erwartete Gast des Treffens des Kreises war zweifellos der Mann, der bis zur letzten Stunde des irdischen Lebens an der Seite von Benedikt XVI. war. Msgr. Gänswein übernahm den Vorsitz für ein Gespräch mit dem jungen Münchner Professor und griechisch-orthodoxen Priester Stefanos Athanasiou. Ein Gespräch, in dem es keinen Raum für Kontroversen gab. Der ehemalige Präfekt des päpstlichen Hauses erinnerte an die Tage unmittelbar nach dem Tod von Benedikt XVI. und verglich diese Bilder mit einem Film. Die Erinnerung ging an die Menschenmenge, zuerst im Kloster Mater Ecclesiae und dann im Petersdom im Gebet vor dem Leichnam und dann bei der Beerdigung. "Es waren mehr Leute da, als man hätte erwarten können", stellte Gänswein fest und merkte an, daß Ratzinger durch seine Freundlichkeit und seinen Intellekt die Menschen für sich gewinnen konnte. "Seine Antwort war klar, auch wenn die Frage nicht klar war", sagte der Prälat und unterstrich die Gabe der Klarheit, die die akademische und pastorale Tätigkeit des päpstlichen Theologen seit jeher auszeichnete.

Auf Drängen von Athanasiou sprach der ehemalige Sekretär über den Einfluss, den Ratzinger in seinem Leben hatte, der sich in zwei Phasen abspielte: zuerst traf er ihn 1995 persönlich und assistierte ihm dann als Mitarbeiter des ehemaligen Heiligen Offiziums, als Sekretär des Kardinals, des amtierenden Papstes und des emeritierten Papstes. Vor dem Treffen kannte und schätzte Gänswein Ratzingers Gedanken in Büchern während seines Studiums. Eine Begegnung, die, so der Erzbischof, schon damals sein Leben und seine Auffassung von Theologie tiefgreifend beeinflusst habe. Der ehemalige Präfekt des Päpstlichen Hauses räumte ein, daß die gegenwärtigen Zeiten für die Kirche "schwierige Zeiten" seien, lobte aber den von Benedikt XVI. aufgezeigten Weg, nämlich Gott wieder in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Messe am Grab

In seiner Rede scherzte Gänswein über die Frage "Wie geht es dir?", die ihm der Moderator stellte. Der Prälat zog nach Freiburg, gab das Reisen aber nicht auf. So war er Mitte September mit dem Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki zum 75-jährigen Jubiläum der katholischen Zeitschrift "Die Tagespost" in Würzburg. Vor Rom hatte er jedoch in der Toskana Halt gemacht, wo er in Forte dei Marmi das Buch "Nichts als die Wahrheit" vorstellte, das er zusammen mit Saverio Gaeta geschrieben hatte und das wegen der Passagen über seine Beziehung zu Franziskus viele Kontroversen hervorgerufen hat. Generell erzählte Gänswein den Anwesenden des Schülerkreises, dass er nach dem Start seiner neuen Erfahrung in Freiburg gut aufgenommen worden sei. Obwohl er sich bewusst war, daß die Situation schwierig ist, sagte der Prälat, daß er an die Vorsehung glaube und deshalb dank dieser Gewissheit weitergehe.

Während seines Aufenthalts in Rom kehrte Gänswein weder in das Kloster Mater Ecclesiae noch in die Wohnung von Santa Marta Vecchia zurück, die Franziskus selbst vor seiner Abreise für ihn bestimmt hatte. Aber er verzichtete nicht darauf, am Grab von Benedikt XVI. in den Vatikanischen Grotten zu beten. In der Krypta von St. Peter feierte Gänswein mit Kardinal Koch und den anderen Priestern aus Ratzingers Studentenkreis die Messe und verharrte anschließend im Gebet vor dem Grab des deutschen Theologen. Die Begegnung findet jedes Jahr statt und wird auch von Pater Stephan Otto Horn besucht, der Ratzingers Universitätsassistent zu seiner Zeit als Lehrstuhlinhaber in Regensburg war.

In seiner Ansprache im Augustinianum hatte Msgr. Gänswein auch die Gelegenheit, daran zu erinnern, daß es Benedikt XVI. war, der 2012 Kardinal Koch zum Beschützer des neuen Studentenkreises, des Neuen Schülerkreises, erwählte und wie dieses jährliche Treffen, das seine Wurzeln schon 1977 hat, im Laufe der Zeit, auch während des Pontifikats, fortgesetzt wurde. oft in der Stadt Castel Gandolfo, die von Ratzinger sehr geliebt wurde. Jetzt wird es auch nach dem Tod des Gründers weitergeführt."

Quelle: N.Spuntoni, Il Giornale

Der Papst und der schockierende Rupnik-Skandal

Damian Thompson kommentiert auf der website unherd. com den Umgang des Papstes mit dem Rupnik-Skandal und stellt die Frage nach der Zukunft des Pontifikates.
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"KANN DER PAPST DEN RUPNIK-SKANDAL ÜBERLEBEN?"

Rom fragt sich, was er über die historischen Verbrechen wußte.

Es sind die Augen- geschwollen, dunkel und gnadenlos- die jeder bemerkt. Sie starren von den Mosaik-Wänden eines der beliebtesten Schreine der Katholischen Welt, einschließlich Lourdes, Fatima und St.Padre Pio. 

Sie sind "Roswell-Augen" genannt worden, weil sie die Leute an Alien-Entführungs-Kunst erinnern. Seit Jahrzehnten haben sich die Besucher dieser heiligen Stätten gefragt, warum der Künstler- ein gut-vernetzter slowenischer Jesuit namens Fr. Marko Rupnik - beauftragt wurde, sie in die Gesichter der Seligen Jungfrau Maria und Christi selbst einzusetzen. 

Jetzt hat sich Unbehagen in Abscheu verwandelt. Rupnik, 68, ist glaubwürdig wirklich grotesken sexuellen Mißbrauchs beschuldigt worden. Religiöse Schwestern, die einer Gemeinschaft angehörten, die er in den 80-ern gegründet hat, behaupten, sie hätten so scheußliche Übergriffe erduldet, daß "The Pillar", eine größere Katholische Plattform, die Geschichte unter der Überschrift "WARNUNG. Verstörender Inhalt" veröffentlichte.

Im Dezember 2022 wurde aufgedeckt, daß Rupnik exkommuniziert worden war, weil er die Absolution im Beichtstuhl dazu mißbrauchte, eine Frau zum Sex mit ihm zu zwingen. Die Jesuiten haben ihn- nachdem sie "schaurige" Anschuldigungen durch andere Schwestern, die er rekrutiert hatte, in allem Nonnen außer dem Namen nach- untersucht hatten, warfen ihn aus dem Orden. 

Aber das ist nur der Anfang des öffentlichen Skandals. Heute droht der den Papst selbst zu verschlingen. Während er sich darauf vorbereitet, einer Bischofs- und Laienaktivisten-Synode vorzustehen, die das Profil in der Kirche schärfen soll, wird Franziskus beschuldigt, seinen persönlichen Schutz auf einen sadistischen, klerikalen Frauen-Mißbraucher auszudehnen.

Die timeline erklärt, warum der 86-Jahre alte Pontifex sich in einer so verzweifelten Lage befindet. 

Im Oktober 2018 wurde Rupnik nach Rom gemeldet, weil er seinen Sexual-Partnern in der Beichte die Absolution erteilte. Im Mai 2020 wurde er exkommuniziert.  Unglaublicherweise predigte Rupnik mitten in der Exkommunikations-Prozedur die Fasten-Exerzitien im päpstlichen Apostolischen Palast. Dann wurde seine Exkommunikation innerhalb eines Monats nach ihrer Verhängung aufgehoben, weil er "bereut" hatte.

Im frühen Dezember 2022 enthüllten italienische Blogs daß bis zurück in die 90-er Jahre, Schwestern, die zu Rupniks slowenischer Loyola-Gemeinschaft gehörte, ihn des Mißbrauchs beschuldigt hatten. Der Jesuiten-Orden war gezwungen, zuzugeben, daß er 2021 diese Vorwürfe an die Glaubenskongregation, die frühere Inquisition,  weitergegeben hatte, die über die Lehre und die Sexual-Moral wacht. 

Mittwoch, 27. September 2023

Christliche Kunst

"Die Heiligen Kosmas und Damian transplantieren auf wundersame Weise das schwarze Bein eines kürzlich verstorbenen Äthiopiers auf den weißen Körper eines Küsters mit einem "krebsigen" Bein, und erscheinen dem Patienten im Traum." 16. JH

Stuttgart, Landesmuseum Württemberg pic.twitter.com 

Atheismus und Gottes-Sehnsucht

John Waters kommentiert bei firstthings das Buch des Atheisten David Baddiel "Die Gottes-Sehnsucht" das sich von den vielen anderen klischeebeladenen Ausführungen anderer Atheisten unterscheidet.  Hier geht´s  zum Original:  klicken 

"DER VERLUST DES WUNDERS FÜHRT ZUM SÄKULARISMUS"        Ich lese fast nie Bücher von Atheisten- nicht mehr seit der Zeit, als ich mehrere Tage damit verbracht habe, Christopher Hitchens "Gott ist nicht groß" voller Klischees zu lesen, mit dem ich mich vertraut machen mußte, bevor ich damals, 2007, mit ihm bei einem Dubliner Literatur-Festival diskutieren mußte. Am Ende unserer Diskussion sagte er ziemlich uncharmant: "ich weiß nicht über welche Religion Sie reden, jedenfalls keine, die ich kenne." Darauf antwortete ich "Sie haben die letzten 2 Jahre in Ihrem Bau verbracht, und alle möglichen Fanatiker und Fundamentalisten herauf beschworen und  jetzt kommen Sie damit, daß sie keine finden können!", 


Hitchens war voller Neurosen und Wut -in etwas, was ein Konfomritäts-Requisit auch anderer Neo-Atheisten zu sein scheint. A.C. Crayling, Stephen Fry und Sam Harris. Am Abend vor unserer Diskussion saßen wir beim Essen nur wenige Fuß voneinander entfernt voneinander, am Tisch gegenüber und er hatte angestrengt versucht, drei Stunden lang, jeden Augenkontakt mit mir zu vermeiden. 

David Baddiel ist anders. Ein früherer Comedian im BBC-Fernsehen, ist er Atheist aber kein "pain un the neck". Sein jüngstes Buch "Die Gottes-Sehnsucht" ist entweder der Beginn eines neuen, sanfteren kulturellen Angriffs auf den Glauben oder eine schlaue Übernahme des Zeitgeistes unserer säkularen, atheistischen Ära. Weil Baddiel sowohl den Skeptizismus unserer Zeit als auch die Sehnsucht, die darüber hinausgeht ausdrückt. 

Er ist die Art Atheist, die ganz gern mag, ein bißchen wie der Oxford-Dozent mit dem ich damals im Cork-Universitäts-College über die Bewegung "Unsere Gesellschaften brauchen keinen Gott mehr" diskutierte. Professor Peter Atkins,ein außerodentlich angenehmer Mann, behielt nicht -wie so vieler seiner Mit-Atheisten- nach Ende der Diskussion den Ton der Debatte bei. Als wir hinterher durch den Campus gingen, sagte ich im Scherz, daß es ein bißchen ironisch sei, daß ich angesichts der Vehemenz seiner Argumente der einzige von uns beiden sei, der die Chance habe,  bestätigt zu werden. Er fragte mich, was ich meine. Ich sagte: Wenn Sie Recht haben, wird das keiner von uns je wissen, wenn ich dagegen Recht habe, werden wir es beide wissen!" Er lachte, schwieg einen Moment und antwortete: "Es ist viel schlimmer als das John. Ich fürchte, weil wenn Sie Recht haben, ich sehr glüklich sein werde!" Baddiel erscheint mir als nach dem selben Muster geschaffen. 

Er beschreibt sich selbst als einen "fundamentalistischen Atheisten". Seine Haupt-These ist, daß Gott nicht existiert, aber daß die Sehnsucht nach ihm besteht, einschließlich bei ihm -Baddiel-selbst. Trotz einer Unterstützung durch Stephen Fry auf der Rückseite des Umschlags, erweist das Buch sich als sehr interessant, wenn auch nur, weil es nicht der übliche unangenehme und hochnäsige 90.000 Worte-Hohn ist. Tatsächlich kann man es in einer Sitzung lesen und es gibt nur eine Handvoll höhnischer Bemerkungen. Baddiel hat seinen Fall gegen Gott auf Seite 6 zusammengefaßt - und widmet den Rest des Buches einer nur unterhaltsamen Zusammenfassung seiner jüdischen Verwirrung und dem Angst vor dem Tod. 

Die Kirche ist schon am Vorabend der Synode zur Synodalität gespalten

Stefano Fontana berichtet bei La Nuova Bussola Quotidiana von den Vorbereitungen auf die kommende Synode. Hier geht´s zum Original:  klicken

DIE OKTOBERREVOLUTION

"ZWISCHEN SCHWEIGEN UND SPALTUNG BEREITET SICH DIE KIRCHE AUF DIE SYNODE VOR"

Am Vorabend der Versammlung, die am 4. Oktober eröffnet wird, herrschen Informationsdefizite im (wenn auch erhabenen) "Volk" und Polarisierung unter Insidern. Es fehlt genau eine Woche, aber die Effekte sind bereits sichtbar und sie sind nicht gut.

Die erste Versammlung der Synode zur Synodalität wird am 4. Oktober eröffnet, die zweite im Jahr 2024. Man fragt sich, was diese Synode sein wird und was mit der Kirche geschehen wird. Diesbezüglich lassen sich viele Antworten lesen. Neben der berechtigten Frage, was aus der Synode wird, kann es vielleicht auch hilfreich sein, darüber nachzudenken, wie der Zustand der Kirche im Umgang mit ihr ist: Wie stellt sich die Kirche vor dem Appell der Synode dar? Ist sie zuversichtlich? Hat sie Sie klare Vorstellungen? Ist sie zuversichtlich? Kommt sie mit einer soliden Theologie ? Kommt sie mit einem klaren Lehramt ? Wenn es diese Bedingungen gäbe, gäbe es keine Notwendigkeit für die Synode, werden einige sagen. Wenn diese Bedingungen nicht gegeben wären, wäre eine Synode sehr gefährlich, werden andere sagen. Auf jeden Fall ist der Versuch, die Situation der Kirche am Vorabend der Synode im Voraus zu klären, keine Zeitverschwendung.

Die erste Feststellung ist das Schweigen über die Synode. Wohlgemerkt, Insider haben darüber gesprochen und reden viel darüber. Es sind Ausgaben von Fachzeitschriften erschienen, die ganz der Synode gewidmet sind. Aber man fragt sich, ob das katholische Volk in seiner großen Mehrheit weiß, daß die Synode stattfindet, ob es sich bewusst ist, was sie sein wird, und ob es sich vor allem der ernsten Probleme bewusst ist, die auf dem Tisch liegen. Die Zahl der Beteiligungen des christlichen Volkes an der Vorbereitungsphase des Zuhörens war sehr gering. Es gibt ein Defizit an Information (und damit an Partizipation), das mit der Betonung der Synodalität kollidiert. In den Pfarreien hört man nichts von der Synode. In den Predigten wird sie nicht erwähnt. Es wird gesagt, daß das Thema in Gesprächen zwischen Priestern und in Diözesanversammlungen systematisch vermieden wird. Selbst die Bischöfe, zumindest in ihrer Mehrheit, schweigen zu diesem Thema, und niemand weiß, wie sie denken.

Dieses Schweigen ist nicht wenig beunruhigend und spricht zu uns von einer unsicheren und zögerlichen Kirche mit einer großen grauen Masse, die das Ereignis ohne Verständnis und ohne Überzeugung erträgt. Wenn aus der Synode beunruhigende Entscheidungen hervorgehen würden, würde vielleicht ein großer Teil dieses Volkes des Schweigens nichts darüber sagen, weil es nach Amoris laetitia nichts mehr gesagt hat, aber es könnte auch sein, dass dieses Schweigen ein Auftakt zum passiven Widerstand ist und daß es schon heute als solcher betrachtet werden kann. Diese "Kirche des Schweigens" könnte dann sprechen, zumindest mit Taten, wenn nicht mit Worten.

Alle Macht dem Volk oder absolute Monarchie? Die Widersprüche von Papst Franziskus

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo den widersprüchlichen Regierungsstil des amtierenden Papstes.Hier geht´s zum Original:  klicken

"MACHT FÜR DAS VOLK ODER ABSOLUTE MONARCHIE?  FRANZISKUS´ WIDERSPRÜCHE"

In der Katholischen Kirche passiert vieles Widersprüchliche. Einerseits ist da die Feier einer Synode zur Synodalität, die die Teilnahme an der Leitung der Kirche weit über den Papst und die Bischöfe auf Priester, Ordensleute und Laien, Männer und Frauen ausdehnt. Andererseits  gibt es Zeugnisse für eine Ausübung der päpstlichen Macht durch Franziskus, die so autoritär und monokratisch ist wie nie zuvor.

Mit einer zusätzlichen spontanen Neuerung, die am 11. September vom neuen Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre, dem Argentinier Victor Manuel Fernández, angekündigt wurde, der schriftlich auf die Fragen von Edward Pentin für den National Catholic Register”antwortete, in der er Franziskus ein "spezielles Charisma" für das Bewahren hat, das der Herr nur Petrus und seinen Nachfolgern gegeben hat“, von dem aber bisher noch niemand gehört hatte.

Das ist eine "lebendige und aktive Gabe" erklärte Fernández, "das in der Person des Hl. Vaters wirkt. Weder Sie noch ich haben dieses Charisma, auch nicht Kardinal Burke. Heute hat es nur Papst Franziskus. Wenn Sie mir jetzt erzählen, daß irgendwelche Bischöfe eine spezielle Gabe des Hl. Geistes haben, die Lehre des Hl. Vaters zu beurteilen, betreten wir einen Circulus Vitiosus (in dem jeder behaupten kann, die wahre Lehre zu besitzen) und das wäre Häresie und Schisma. Erinnern Sie sich, daß Häretiker immer denken. daß sie die wahre Lehre der Kirche kennen. Unglücklicherweise verfallen heute nicht nur einige Progressive diesem Irrtum sondern paradoxerweise auch einige traditionelle Gruppen."

Es ist schwer an eine weitergehende Ausdehnung der päpstlichen Unfehlbarkeit in Gaubensdingen, die vom I. Vaticanischen Konzil innerhalb sehr enger Grenzen bestätigt wurde. Und tatsächlich geriet das neue, von Fernández verkündete Dogma sofort in ein Sperrfeuer der Kritik.

Die am meisten in die Tiefe gehende und bissigste kam aus dem konservativen Lager, auf dem blog Caminante Wanderer,” von einem anonymen und gebildeten argentinischen Gelehrten.

Erzbischof Gadecki: die Kirche in Deutschland erlebt ihre schwerste Krise seit der Reformation

Erzbischof Stanislaw Gadecki, Präsident der polnischen Bischofskonferenzkommentiert bei FFSPX-news den aktuellen Zustand der deutschen Kirche.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE KIRCHE IN DEUTSCHLAND DURCHLEBT IHRE SCHWERSTE KRISE SEIT DER REFORMATION"

Stanislaw Gadecki, Erzbischof von Posen und Präsident der Polnischen Bischofskonferenz, hat die Situation der Kirche in Deutschland als die größte Krise seit der Reformation beschrieben. Der polnische Prälat kritisiert auch das instrumentum laboris für die kommende Synode.

Der Erzbischof warnt vor der Indifferenz gegenüber dem, was passiert, weshalb er im Februar des vergangenen Jahres einen Brief an den Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Bischof Georg Bätzing geschrieben hat. 

"Die Gefahr ist groß, daß eine mißverstandene Reform des Christentums wieder einmal die Kirche spalten wird und sich in die Nachbarländer ausweiten wird," sagte er der Tagespost. Erzbischof Gadecki betonte, daß das Problem nicht in den Reformen liegt, sondern darin zu wissen "ob sie menschlich oder göttlich sind,"

Der Prälat erklärte, daß wahre Reformen nicht aus einem Glaubensmangel kommen, sondern aus einem Übermaß an Glauben und Treue. Aber bei allzu vielen Reformen sehen wir, daß wir uns heute eher auf Soziologie als auf die Theologie  verlassen. Die Sozialwissenschaften enthalten immer "gewisse ideologische Elemente", besonders die Gender-Theorie, Marxismus, Rassismus und Eugenik.

Obwohl es Fortschritte im Wissen gegeben hat, solche wie die Würde der Frauen und die Rechte von Kindern, sind viele "Entdeckungen" der Human-Wissenschaften einfach nur die Folge anthropologischer Irrtümer. 

Im Hinblick auf die kommende Synode zur Synodalität, beklagte der Polnische Erzbischof, daß das Instrumentum Laboris ideologische Termini wie "Inklusivität"  benutzt und das die Frage der Funktion sich zu sehr auf  Aspekte der Macht konzentrieren und nicht genug auf den Aspekt des Dienens.

In der Machtfrage orientieren wir uns zu sehr an der Politik: "Es geht um die Demokratisierung der Kirche, obwohl die Kirche von Natur aus hierarchisch ist." Außerdem warnte er davor, die Lehre der Kirche zur Empfängnisverhütung in Frage zu stellen, weil das auch die Lehre zu Abtreibung verändern würde.

Erzbischof Gadecki sprach auch über die akademische Theologie in Deutschland. Ihre Hauptprobleme sind "ihre Trennung von der Pastoral und der pastoralen Verantwortung", der Mangel an Integration in die Kirche und die zunehmende Spezialisierung der Professoren.

Kritik und Anmerkungen sind am Vorabend der Synodal-Versammlung willkommen, in der Hoffnung, daß sie von einer großen Zahl von Bischöfen geteilt werden.

Besonders seit Bischof Georg Bätzing sich wieder dadurch hervortat, daß er vor kurzem verlangte, daß Homosexuelle zu Priestern geweiht werden sollten- im Gegensatz zu den beiden letzten Päpsten - Benedikt XVI und Franziskus- die anordneten, diese nicht zu den Seminaren zuzulassen. 

Was Kardinal Reinhard Marx betrifft, betonte der zwei Tage früher, er sei bereit, homosexuelle Paare zu segnen, oder sogar jede Art von Verbindungen, die nicht als Ehe in der Kirche zelebriert werden können. "

Quelle: EB S. Gadecki, ffspxnews

Dienstag, 26. September 2023

Die Musik, die Papst Benedikt XVI mit Präsident Napolitano verband...

Marco Mancini berichtet bei aciStampa über die Rede, die Kardinal Gianfranco Ravasi bei der Gedenkfeier für den verstorbenen italienischen Präsidenten Napolitano in der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlamentes gehalten hat. Hier geht´s zum Original:  klicken

"NAPOLITANO, KARDINAL RAVASI ERINNERT AN DIE ENGE VERBINDUNG ZU BENEDIKT XVI" 

In der Abgeordneten-Kammer in Rom fand heute morgen in laikaler Form die Feier zur Erinnerung an den emeritierten Präsidenten der Republik statt. Zu den Rednern gehörte auch der Purpurträger.
Von Marco Mancini

Heute morgen fand in der Abgeordnetenkammer in Rom die zivile Gedenkfeier an den emeritierten Präsidenten der Republik Giorgio Napolitano statt, dem auch der Papst am vergangenen Sonntag im Senat die letzte Ehre erwiesen hat. 

Unter den vorgesehenen Rednern war auch Kardinal Gianfranco Ravasi, emeritierter Präsident des Päpstlichen Kulturates, Freund des verstorbenen ehemaligen Staatsoberhauptes.

In der Rede erinnerte der Purpurträger an die große Freundschaft, die den Präsidenten der Republik mit Benedikt XVI verbunden hat. 

" Für viele Personen- so sagte Kardinal Ravasi-ist das ein bißchen überraschend - wie auch mich, daß ich dieses Zeugnis bei dieser so großen Feierlichkeit ablege und ich würde gern nur ein Zeugnis geben, das einerseits persönlich ist aber auch allgemeine, öffentliche Werte betrifft. 

Nachdem er an ihre erste Begegnung  1998 in Mailand erinnerte, als Ravasi Präfekt der Ambrosianischen Bibliothek war und Napolitano Innenminister, ist der Kardinal zu einer Erinnerung an 2010 zurückgekehrt "als eine Persönlichkeit dazukam, die eine enge Verbindung mit Giorgio Napolitano hatte, Benedikt XVI; deren Dialoge und zahlreichen Begegnungen große Übereinstimmung zeigten. 

Was den Präsidenten und den Papst verband, war die Musik. "Wie viele Konzerte -fügte Kardinal Ravasi hinzu- hat er Papst Benedikt zu seinen Geburtstagen geschenkt- bis zum Ende-: auch ein Konzert, als er im Begriff war als Präsident zurückzutreten und der Papst ihm anvertraute, daß auch er wenige Tage danach sich vom Petrinischen Amt zurückziehen werde. So zahlreich sind auch meine Erinnerungen, weil ich die Musik an seiner Seite hörte. In diesem Augenblick möchte ich mir vorstellen, daß ihn ein religiöses Werk begrüßt, ein Werk, das Mozart für das Corpus Domini 1791 komponiert hat".  Als die Aufführung beendet war, sagte Napolitano zu mir- schloß der Kardinal-"das waren vier Minuten überirdischer Schönheit".
Quelle: M. Mancini, aciStampa

"Ave verum corpus"  W. A. Mozart