Angela Pelliciari hat im Osservatore Romano einen Artikel über Luther gelesen und fühlt sich an Bemühungen des offiziellen Organs des Hl. Stuhls vor einigen Jahren erinnert, den guten Marx wieder salonfähig zu machen. Jetzt also Luther,
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"LUTHER. WENN DIE BARMHERZIGKEIT DER WAHRHEIT WIDERSPRICHT"
"Ich weiß nicht wie viele Leser der Osservatore Romano hat, man sagt nicht viele. Was mich angeht, lese ich nur die Artikel, die mir angezeigt werden. So ist mir vor etlichen Jahren zufällig zu meiner Beunruhigung der Versuch untergekommen, den guten Marx wiederzuentdecken, geschrieben von einem Bischof- zum Beifall einer maximal cavourianisch "freien Kirche" nach Spadolini-Lesart.
Jetzt wurde mir ein Beitrag über Luther angezeigt, eine Seite mit dem Titel "Der historische Moment
der Versöhnung". "Von der gequälten Seele eines Mannes auf der Suche nach einem Gott, bei dem er Barmherzig finden könnte, ging ein Same der Zwietracht aus," schreibt die Autorin Caterina Ciriello.
Wehe! Wir hatten wohl die evangelische Maxime vergessen: "An ihren Früchten wollt ihr sie erkennen."?
So viele gute Gefühle, so viele gute und fromme Worte, soviel Pilgern zwischen Geschichte, Kunst, theologischer Weisheit, ein so heiliger Gegensatz zur Konfrontation, die einmal Katholiken und Protestanten trennte, und sie heute wieder vereinigt! Ein Artikel voller heiliger Vorschläge und guter Absichten, sich zu lieben, sollte nicht kommentiert werden.
Aber er ist im Osservatore erschienen.
Dann also zu Recht einige ungeordnete Gedanken:
Ciriello berichtet von einer internationalen Konferenz "Die Reformation neu lesen", die am 22.-22 Februar in Florenz stattfand. Die Protestanten hätten die künstlerische Pracht des katholischen Florenz bewundert, die sie dank des mönchischen Ikonoklasmus auf der Suche nach der Göttlichen Barmherzigkeit für immer verloren haben.
Sehr wahr. Man sollte aber nicht vergessen zu sagen, daß während Luther ein wilder Ikonoklastiker war (das ist keine Kleinigkeit, weil- wie wir seit jeher wissen, vor allem aus den Werken des Hl. Giovanni Damascenus-die Zerstörung der Bilder bedeutet gleichzeitig die Grundlagen des Christentums zu leugnen, gleichbedeutend damit die Inkarnation in Parenthese zu setzen) er gleichzeitig ein glühender Bewunderer der Bilder war, die er im Lauf der Jahrzehnte zusammen mit Lukas Cranach erarbeitete, um den ungehobelten Deutschen jene satanische Lasterhöhle, die die Katholische Kirche mit ihrem ganzen Apparat von Päpsten, Kardinälen, Bischöfen und Ordensleuten war. Schreckliche Bilder, abstoßend, die zu einer Schule für die Revolutionäre aller Zeiten wurden
Holzschnitte, mit denen Luther so viele Deutsche wie möglich mit einfachen und wirkungsvollen Mitteln das Gefühl lehren wollte, das sie angesichts Roms haben sollten: Hass.
Ciriello beendet ihren Text mit einem effektvollen Satz: "Wie kann ich einen barmherzigen Gott haben?" fragte uns Luther. Heute sollten vielleicht jene, die Luther immer noch als den "Dämon" definieren, der die Kirche gespalten hat, sich um Gott sorgen"
Hier würde es genügen, sich an einige Beinamen zu erinnern, die der Sucher nach Gottes Barmherzigkeit den Päpsten gab, zu erinnern (Esel, Hund, Rattenkönig, Krokodil, Wurm, Bestie, teuflischer Drache) und darüber hinaus noch einmal die beiden ersten seiner "sieben heilsamen Ratschläge" zu lesen, die er an die Fürsten richtete, um klarzustellen, wie man mit den Juden umgehen solle.
Erstens: "es ist eine nützliche Sache, alle ihre Synagogen niederzubrennen, und wenn einige Ruinen vom Feuer verschont bleiben, sie mit Schlamm und Sand zu bedecken, damit niemand mehr auch nur einen Stein oder einen Ziegel von diesem Bau sehen kann."
Zweitens: "auch ihre privaten Häuser sollen zertört werden. Die gleichen Dinge, die sie in den Synagogen tun, tun sie auch in ihren Häusern."
Quelle: LNBQ, A Pelliciari
p.s. dazu ist noch zu sagen, daß Pelliciari die Ratschläge Luthers, wie mit den Juden selbst zu verfahren sei, gnädigerweise nicht wiedergegeben hat.
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