Tyler Arnold berichtet bei CNA über die Reaktion von Bischof Thomas Paprocki auf das Reskriptum zu Traditionis Custodes, das die Feier der Alten Messe weiter einschränkt, und wie er diese neue Anweisungen interpretiert.
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"BISCHOF PAPROCKI: BESUCHER DER ÖRTLICHEN TRADITIONELLEN MESSE SIND "TREUE KATHOLIKEN".
Während der Vatican anfängt, auf Bischöfe loszugehen, die Gemeinden Dispens gewährt haben, die die Traditionelle Lateinische Messe anbieten, verteidigt mindestens ein Bischof die Gemeinde der Lateinischen Messe in seiner Diözese und drängt zu einem mehr örtlichen Zugang.
Bischof Thomas Paprocki von der Diözese Springfield, Illinois, stellte gegenüber CNA fest, daß die Lateinische Messe-Gemeinde in seiner Diözese der Kirche treu war und daß den Bischöfen die Autorität zugestanden werden sollte, diese fromme Messe weiter bestehen zu lassen.
"Ich glaube, daß die örtlichen Diözesan-Bischöfe vielmehr auf das eingestimmt sind,was in ihrer Diözese vor sich geht, als irgendein Amt in Rom" sagte Bischof Paprocki.
Am 16. Juli 2021 veröffentlichte Papst Franziskus ein motu proprio mit dem Titel "Traditionis Custodes", das die Bischöfe anwies, Örtlichkeiten für die Lateinische Messe festzulegen, stellte aber fest, daß die nicht in Gemeindekirchen sein durften. Weil einige Gemeinde bereits blühende Lateinische-Messe-Gemeinschaften haben, hat eine Anzahl von Bischöfen bestimmten Gemeinden die Genehmigung erteilt, weiterhin die Lateinische Messe zu feiern.
Kardinal Arthur Roche, Präfekt der Liturgie-Kongregation, hat am 21. Februar ein Reskript, eine formelle Klarstellung des Vaticans, formuliert. Das stellt fest, daß solche Genehmigungen dem Hl. Stul vorbehalten sind und weist die Bischöfe, die bereits derlei Genehmigungen erteilt haben, die Liturgie-Kongregation zu informieren, die die einzelnen Fälle bewerten wird."
In einem Begleitbrief für Traditionis Custodes, rechtfertigt Papst Franziskus seine ursprünglichen Restriktionen, indem er behauptet, daß die Feier der antiken Form der Messe "häufig durch eine Ablehnung nicht nur der Liturgie-Reform sondern auch des II.Vaticanischen Konzils selbst gekennzeichnet ist."
Paprocki, der in seiner Diözese in beiden Kirchen, die die Lateinische Messe anbieten, die Messe zelebriert hat, berichtete CNA, daß er das "in diesen Gemeinden keineswegs gesehen hat".
"Ich finde, daß die Leute dort sehr zugänglich für die Lehre der Kirche sind, sehr eifrig darin, der Lehre der Kirche zu folgen" sagte Paprocki "Sie sind sehr gläubige Katholiken."
Der Bischof stellte auch in Frage, ob das Reskript mit der ursprünglichen Absicht von Traditionis Custodes des Hl. Vaters übereinstimmt und bemerkte, daß eher Kardinal Roche die Initiative zu dieser Klarstellung ergriffen hat, als Papst Franziskus. Er erklärte, daß Traditionis Custodes ein motu proprio ist und als solches ein päpstliches Dekret aus eigener Initiative des Pontifex´. EIn Reskript, also die Klarstellung, ist eine Antwort auf eine von jemandem anderen gestellte Aufforderung- in diesem Fall Kardinal Roche.
"Das war keine Initiative des Hl. Vaters" sagte Bischof Paprocki, sondern eher "eine Initiative von Kardinal Roche."
Bischof Paprocki stellte fest, daß der Begleitbrief des Papstes, den Eindruck erweckt, daß es seine Absicht war, die Bischöfe zu ermächtigen. In dem Brief sagte der Papst den Bischöfen "...es ist an euch, zur Nutzung des Missales von 1962 zu autorisieren...und es ist an euch...Fall für Fall die Realität der Gruppen, die nach diesem Missale Romanum zelebrieren, zu urteilen."
"Ich stelle die Weisheit [des Reskripts] unter dem Prinzip der Subsidiarität in Frage" sagte der Bischof. Er sagte, daß die Subsidiarität erfordert, daß diese Entscheidungen "üblicherweise auf örtlicher Ebene getroffen werden."
Weil es schon Gerüchte gab, daß der Vatican die Autorität in dieser Sache zentralisieren werde. kam Paprocki dem Reskript zuvor,indem er zusätzliche Maßnahmen ergriff, um sicher zu stellen, daß Traditionis Custodes keine der lateinischen Messen in seiner Diözese beeinträchtigen würde.
Im Januar 2022 widmete Paprocki formal die Kirche Sacred Heart in Springfield zur Nicht-Gemeinde-Pfarrkirche um. Er konnte das tun, weil die Gemeinde, die St. Katharina Drexel-Gemeinde bereits zwei Kirchen hatte.
"Nur um jeden Zweifel auszuräumen...ich konnte diese Kirche umwidmen" sagte Papsrocki. "Das hat für die Sacred Heart Kirche gesorgt."
Jetzt ist die einzige Gemeinde-Kirche, die die Traditionelle Lateinische Messe anbietet, St. Rosa von Lima in Quincy, deren Priester Mitglied der Priesterbruderschaft des Hl. Petrus ist (FSSP). Weil die FSSP vom Vatican einen Dispens bekam, würde das Reskript - seinem Verständnis nach- auf sie nicht zutreffen, sagte Paprocki. Er sagte, daß der Dispens ihnen die Erlaubnis gab, damit fortzufahren, zu tun was sie tun."
Ein Sprecher der Erzdiözese Denver sagte, daß die Erzdiözese "da befolgen wird, was von ihr verlangt wird" und ein Sprecher der Diözese von Lale Charles, Louisiana, sagte, daß die Diözese "jede Anstrengung unternimmt, um dem kanonischen und liturgischen Gesetz Folge zu leisten und sich auf ihre Rechtsexperten verläßt, die an den päpstlichen Universitäten dazu ausgebildet wurden, Berater zu sein."
Einige Diözesen, wie die Diözese Arlington, haben bereits vom Vatican die Erkaubnis erhalten, bestimmten Gemeinden Dispens zu gewähren. Diese Dispensierungen sind zeitlich begrenzt und erlöschen nach einer gewissen Zeit. Im Fall von Arlington haben drei Gemeinden einen für zwei Jahre garantierten Dispens erhalten: St. Anthony in King George County, St. Rita in Alexandria und St. John the Beloved in McLean. Der Bischof hat auch 5 weitere Optionen für die Lateinische Messe ausgewählt, die nicht in Gemeinde-Kirchen stattfinden sollen.
In anderen Diözesen, so wie der Diözese von Winona.Rochester, haben die Bischöfe versucht, den Besuchern der Lateinischen Messe entgegen zu kommen, indem er ihnen neue Räumlichkeiten gab, die nicht in den Gemeindekirchen sind. Im Fall von Winona-Rochester, hat Bischof Robert Barron eine neue Kapelle für die Feuer der Lateinischen Messe bereitgestellt, die nicht innerhalb einer Gemeinde-Kirche liegt."
Quelle: T. Arnold, CNA