S. Magister kommentiert bei Settimo Cielo Papst Franziskus´ Umgang mit dem Opus Dei.
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"ES BEDURFTE EINES JESUITENPAPSTES, UM DAS OPUS DEI ZU DEMOLIEREN. SO WURDE DIE LEGENDE WIRKLICHKEIT"
Es ist so viel über die Feindschaft zwischen der Gesellschaft Jesu und dem Opus Dei gesprochen worden. Doch daß die Legende Wirklichkeit würde, dachten und befürchteten die Leiter des Opus Dei sofort, als 2013 der Jesuit Jorge Mario Bergoglio den Thron Petri bestieg. Ihre Entscheidung war, sich in völliges Schweigen zu hüllen, in den Schatten zu treten wie ein Maulwurf in der Höhle, in der Hoffnung, daß dieses Pontifikat vorübergehen würde, ohne ihnen zu schaden, ohne ihre Eroberungen in den goldenen Jahren von Benedikt XVI. und mehr noch von Johannes Paul II zu zerstören.
Aber genau das ist passiert. Erst in langsamem Tempo, dann mit immer schnellerem Tempo bis zum letzten Schlag dieses Monats August hat Papst Franziskus demontiert, was das Opus Dei über Jahrzehnte aus sich selbst aufgebaut hatte.
Im Titel ändert sich nichts: Das Werk ist weiterhin eine "Personalprälatur", die einzige mit dieser Qualifikation in der Kirche, aber zuerst mit der Apostolischen Konstitution "Praedicate evangelium" vom 19. März 2022, dann mit dem Apostolischen Schreiben "Ad charisma tuendum" vom folgenden 14. Juli und dann wieder mit dem Motu proprio vom 8. August 2023 hat Papst Franziskus sie ihrer Substanz beraubt, sie zu einer "klerikalen öffentlichen Vereinigung päpstlichen Rechts mit der Befugnis, Kleriker zu inkardinieren" herabgestuft, d.h. zu einer einfachen Kongregation von Priestern, heute etwa 290, die der Kontrolle des vatikanischen Dikasteriums für den Klerus untersteht, ohne Autorität über die 296.107 Laien, die ihre Stärke in der Gesellschaft waren, nun zurückgekehrt, um kanonisch von ihren jeweiligen Pfarrern und Bischöfen abhängig zu sein.
Das ist richtig: Denn das ist es, was der neue, von Franziskus geänderte Kanon 302 des Codex des kanonischen Rechtes festlegt, der sich wiederum auf den Kanon desselben Codex bezieht (es sei denn, die gegenteilige Auslegung von Juan Ignacio Arrieta, Sekretär des Dikasteriums für Gesetzestexte, nach dem nach dem selben Codex, Vereinigungen, die einfach als "klerikal" definiert werden, werden zwar von Klerikern geleitet, aber sie bestehen auch aus Gläubigen).