Fortsetzung von hier und hier
Der Autor von Fratelli Tutti andererseits, hat wiederholt seine Träume von einer "einzigen menschlichen Familie" (Nr.8) als Gelegenheit benutzt, um einen religiösen Relativismus zu propagieren. Diese Absicht war besonders verblüffend im Kontext der sog. Gebetsintention für Januar 2016, die mit einem sprechenden Video kombiniert wurde. Da wurden die Symbole der verschiedenen Religionen -gleichwertig neben einander gesetzt- gezeigt. Das Kind Jesus war auch dabei- in nächster Nähe zu den anderen Symbolen in einem Kreis in die Kamera gehalten und aufgereiht in Glaubensbekenntnissen zu Allah und im Vertrauen zu Buddha.
Der frühere israelische Präsident Shimon Peres legte am 4. September 2014 -nach seiner Audienz im Vatican- Zeugnis für seinen Vorschlag an die Römischen Bischöfe ab, "die Vereinten Religionen" nach dem Vorbild der Vereinten Nationen zu gründen.
Die Spanische Großloge hat -angesichts der Weihnachtsansprache vom 25. Dezember 2018-bereits ihre Begeisterung ausgedrückt und- im Namen aller Freimaurer-verkündet, sich der "Brüderlichkeit zwischen den Menschen verschiedener Religionen" (14) anzuschließen. Angesichts der letzten Broschüre, stößt die Große Orient einen noch lauteren Begeisterungsschrei aus, wenn sie feststellt, daß in Fratelli Tutti "jetzt die universale Bruderschaft, das große Prinzip moderner Freimaurerei" (15) akzeptiert wird.
Diese Idee wurde bereits im Zusammenhang mit der Abu Dhabi-Erklärung vorgebracht. Der Bischof von Rom - hat in der Folge dieses Dokuments- das sog. "Höhere Komitée für Menschliche Brüderlichkeit" gegründet, um sie durchzusetzen. Das Bauprojekt "Abrahamitisches Familienhaus" wurde schon in Abu Dhabi gestartet- ein interreligiöses Haus aus Moschee, Synagoge und Kirche. Die drei Gebäude der sog. "Abrahamitischen Religionen" sehen gleich aus, wurden in identischer Größe entworfen und erwecken den Eindruck von Gleichheit. Das gemeinsame Grundstück mit Schulzentrum verbindete die Tempel. Der nächste Schritt der weltvereinenden Religion ist also nicht weit entfernt.
Der Bischof von Rom hat vor kurzem verkündet, daß die Menschen verpflichtet sind, den UN zu gehorchen. Indem es ihre Charta preist, hat Fratelli Tutti diese Forderung erneut betont.(Nr.257)
Die Agenda, die in Abu Dhabi Gestalt annahm, ist natürlich nicht neu, sondern die genaue Anwendung der Freimaurer-Ideologie in Lessings Drama "Nathan der Weise", das auf dem Credo der Logen basiert, daß Wahrheit und Religion relativ sind. Im Kampf gegen die Behauptung der Absolutheit Christi und der Kirche hat Lessing in der Ringparabel das Bild einer angenommenen brüderlichen Einheit der drei sog. "Abrahamitischen Religionen" gezeichnet, die in ihrer historischen Bedingtheit von nur relativer Bedeutung und austauschbar waren-in einer für das rationalistische Toleranzdiktat der Aufkläung typischen Weise.
Das Streben nach einem weltweiten Ökumenismus der Religionen war immer eine Sorge der Freimaurer auf dem Weg zu ihrem Ziel, namentlich zum Durchbruch der selbst-konstruierten Religion, in der alle menschlichen Wesen übereinstimmen.
Bischof Dr. Rudolf Graber hat den fortbestehenden Plan proklamiert, die religiöse Koexistenz zu einem "ökumenischen Geflecht" zu machen und so die Eine-Welt-Religion in dem Eine-Welt-Staat vorzubereiten. " Das entscheidende Wort ist hier die sog. "Synarchie" -auf dem Weg zu einer als Gegenkirche geplanten vereinten Regierung."
Die Französische Revolution ist für die Freimaurer-Strategie von besonderer Wichtigkeit. Es verblüfft, daß Fratelli Tutti sogar ihren Slogan wörtlich übernimmt, wie man in der Überschrift der Nummern 103 bis 105 lesen kann "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit".
Ein Blick in die Geschichte macht klar, daß die gerade erwähnte "Große" Revolution nur äußerlich als politischer und sozialer Aufstand erschien - ihre innerste Essenz aber als anti-christlich beschrieben werden muß.
Der Philosoph der späten Aufklärung, Sylvain Maréchal war einer der Initiatoren des "Manifests der Gleichen" von 1796. Er betrachtete die Französische Revolution und ihre blutige Terrorherrschaft nur als "Vorgängerin einer anderen, viel größeren, viel ernsteren Revolution, die bleiben würde." Das Manifest schlägt bereits den Sozialismus als praktische Politik vor und hat seinerzeit entscheidende Ideen für spätere revolutionäre soziale Bewegungen geliefert. Karl Marx war seit seinen Jahren im Pariser Exil überzeugt, daß 1789 nur das Vorspiel für die zeitgenössische, kommunistische Revolution war.
Wenn Fratelli Tutti ausdrücklich die durch Covid-19 ausgelöste Krise als Gelegenheit benutzt, um den Ruf "Laßt uns also als eine einzige menschliche Familie träumen" (Nr. 8) zu formulieren, sollten wir uns wohl des klaren Statements bewußt sein, das von denen hinter der Bühne schon mit dem Ziel einer globalisierten Neuen Welt ausgesprochen wurde.
Bischof Dr. Rudolf Grabner hat die derzeitige entsprechende Strategie treffend zusammengefaßt: "Politisch strebt die Synarchie die Integration aller sozialen- und -Finanzmächte an, die diese Weltregierung unter sozialistischer Führung natürlich unterstützen und fördern muß. Der Katholizismus würde deshalb-wie alle Religionen- von einem universalen Synkretismus absorbiert."
Die Enzyklika Fratelli Tutti macht sich im achten Kapitel zum Anwalt aller Religionen., wenn sie sie im Plural als im "Dienst an der Brüderlichkeit in unserer Welt" (Nr. 271) preist. Das Konzept von Religion ist hier auf ihre immanente Funktion reduziert, eine angenommene menschliche Gesellschaft zu errichten.
Der Leser wird praktisch zum Indifferentismus eingeladen, wenn der Autor die Botschaft aus dem Film über ihn selbst zitiert, daß Gottes Liebe "für alle gleich ist- unabhängig von Religion. Sogar wenn sie Atheisten sind, ist seine Liebe die gleiche." (Nr. 281) Welchen "Gott" und welche "Liebe" meint er? Hier wird die alles entscheidende Frage der Wahrheit vollkommen ignoriert.
Basierend auf dem Zeugnis der Hl. Schrift (Tim. 2:4) hat die Erklärung Dominus Jesus im Hl. Jahr 2000 verkündet: "Gott will die Erlösung aller durch die Erkenntnis der Wahrheit. Erlösung wird in der Wahrheit gefunden."
Der dem achten Kapitel von Fratelli Tutti zugrunde liegende Indifferentismus wurde vom Hl. Johannes Paul II in seiner Enzyklika Redemptoris missio scharf zurückgewiesen, weil diese Haltung "durch religiösen Relativismus gekennzeichnet ist, der zu dem Glauben führt, daß eine Religion so gut ist wie die andere."
In dieser apokalyptischen Zeit falscher Prophezeiungen, in der die teuflische Lüge herumhinkt, hat die Kirche des Herrn die Pflicht, Jesus Christus als den einzigen Retter und wahren Erlöser zu verkünden.
Der Hl. Papst Johannes Paul II hat mit großem Nachdruck darauf hingewiesen: "Heute wird der Ruf zur Bekehrung, den die Missionare an Nicht-Christen richten in Frage gestellt oder zum Schweigen gebracht. Er wird als ein Akt des Proselytismus angesehen; es wird behauptet, daß es genügt, den Leuten zu helfen, menschlicher zu werden oder in ihrer eigenen Religion gläubiger, daß es genügt, Gemeinschaften aufzubauen, die in der Lage sind, für Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden und Solidarität zu arbeiten. Was übersehen wird, ist daß jeder Mensch das Recht hat, Gottes "Frohe Botschaft" zu hören, die ihm Christus offenbart und gibt, so daß jeder in der Fülle seiner oder ihrer eigenen Berufung leben kann."
!3. Oktober 2020
Jahrestag der letzten Erscheinung der Sel. Jungfrau Maria, Königin des Rosenkranzes und Siegerin in allen Schlachten Gottes, in Fatima
Pater Frank Unterhalt
Quelle: Dr. M. Hickson, LifeSiteNews, P. F. Unterhalt