Montag, 31. Juli 2023

Wenn südamerikanische Kollegen über den neuernannten Glaubenspräfekten urteilen

Nico Spuntoni veröffentlicht bei La Nuova Bussola Quotidiana das Urteil, das Msgr. Aguer, Erzbischof em. der Diözese La Plata über seinen Nachfolger, den designierten Kardinal Msgr.Tucho Fernandez ausgesprochen und an verschiedene Redaktionen geschickt hat und stellt dessen Nachfolger Msgr. Gabriel A. Mestre vor. 
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AGUER:"DOKTRINÄRER RELAVTISMUS", TUCHO AUS DER SICHT DERER, DIE IHN GUT KENNEN"

Der neue Präfekt des Dicasteriums für die Glaubenslehre, Tucho Fernandez, erzählt von dem, der ihn gut kennt, seinem Vorgänger in der Diözese La Plata, Msgr. Aguer. Der schreibt an La Nuova Bussola: "Die päpstliche Monarchie verfolgt und liquidiert diejenigen, die sich nicht mit dem doktrinären Relativismus vertraut machen, der sich zum lateinamerikanischen Beamtentum bekennt."

An die Stelle von Victor Manuel Fernández an der Spitze der Erzdiözese La Plata tritt Monsignore Gabriel Antonio Mestre, bis heute Bischof von Mar del Plata. Diese Ernennung lag in der Luft, weil das Profil von Mestre zu jener Generation von Bischöfen unter 60 gehört, die sich stark für die Sozialarbeit engagieren und mit denen Franziskus das gegenwärtige und zukünftige Gesicht der argentinischen Kirche neu gestalten will.
Diese Linie wurde mit der kürzlichen Ernennung des 55-Jährigen Jorge García Cuerva für die Erzdiözese Buenos Aires nachgezeichnet, die einst Jorge Mario Bergoglio gehörte. Die Übergabe zwischen Mestre und Fernández wird sich sicherlich stark von der letzten in La Plata unterscheiden, die auf das Jahr 2018 zurückgeht. Die Messe zur Einsetzung in die neue Erzdiözese findet am 16. September in Anwesenheit des Apostolischen Nuntius in Argentinien, Msgr. Miroslaw Adamczyk, statt.
Zur gleichen Zeit nahm der designierte Kardinal Víctor Manuel Fernández den Schreibtisch von Joseph Ratzinger im Dikasterium für die Glaubenslehre in Besitz und erhält am 30. September im Petersdom den Purpur aus den Händen des Papstes. Tucho nannte die Ankunft von Mestre an seiner Stelle "ein Geschenk Gottes". Wie gesagt, das Klima dieser Nachfolge ist bereits ein ganz anderes als das, das Fernández' Ankunft vor fünf Jahren begleitete.
Damals trat der neue Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre an die Stelle von Msgr. Hector Aguer, einem historischen Gegner der bergoglianischen Linie im argentinischen Episkopat. Es überrascht nicht, daß Franziskus eine Woche nach seinem 75. Geburtstag seinen Rücktritt als Titularerzbischof annahm. Eine wenig überraschende Behandlung, die der Papst vielen Prälaten vorbehielt, die ihn nicht (oder nicht mehr) mochten.

Fr. Hunwicke spricht...

bei litugicalnotes heute darüber, wer der passende Schutzheilige für das Vereinigte Königreich sein könnte. Hier geht´s zum Original:  klicken

                                   "ZUTIEFTS ALBERN..."

Das dachte ich zuerst, um den zu beschreiben, der in der Times den Vorschlag machte, daß das UK einen Schutzheiligen haben sollte. Ian Bradley ist ein presbyterianischer Geistlicher, der in der (vom Gegenpapst Benedikt XIII gegründeten)  St. Andrews-Universität  gearbeitet hat. Weil der Heiligen-Kultus nicht unbedingt eines der am tiefsten verwurzelten Eigenschaften im täglichen Leben der Presbyterianischen Kirche ist, will ich zugeben, daß Bradley diesbezüglich sich vielleicht nicht eines katholischen oder orthodoxen Instinkts erfreut. Deshalb würde ich ihn Zutiefst Albern nennen.  Aber da hat ihn nicht daran gehindert, den Rest von uns zu belehren; und Zutiefst Albern beschreibt seinen Vorschlag exakt. 

England, Schottland, Wales und Irland haben natürlich ihre eigenen Schutzpatrone, die mit der Geschichte dieser großen Länder verbunden sind. Aber das Yewkay (UK) niemals. 

Weil das Yewkay ein zerbrechliches und instabiles und irreales Konstrukt ist. 1707 erfunden, kam Irland nach weniger als hundert Jahre später dazu; der größte Teil Irland wurde nach wenig mehr als 100 Jahren verloren. Im 18. Jahrhundert weigerten sich die exilierten de-jure Monarchen, ihre Anhänger sowohl in Schottland und England ebenso wie fremde Mächte die Gültigkeit der "Union" anzuerkennen. 

Heute wird sie von separatistischen Bewegungen in Schottland, Ulster, Wales, Cornwall und (zuletzt) auf den Orkneys heimgesucht. (Ich warte auf aktuelle Informationen von der Isle of Wight und den Goodwin Sands.) Der Yewkay ähnelt einem Bewohner einer mittelalterlichen Leprakolonie ... ständig fallen Teile ab. Es muss so ziemlich der vielfältigste und lächerlichste falsch beschriebene "Nationalstaat“ der Welt sein.

Das ist kein reales Land. Es besteht aktuell natürlich aus England und den wenigen anderen Teilen des Atlantischen Archipels, an dem Englands Kolonialmentalität festhalten konnte.

Bradleys Kandidat ist St. Aidan. Ohne ihm gegenüber respektlos zu sein, könnten an den Hl.Theodor denken... einen Griechisch-Syrer , der von einem Römischen Papst zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde. Mit ihm als Schutzpatron könnten alle diese jungen Männer aus dem Mittleren Osten, die täglich unter Mr. Sunaks wohlwollendem Blick über den Kanal hereinfluten, sich vielleicht mehr patriotisch britisch fühlen.

Ich werden den Hl. GERMANUS, für heute im Martyrologium, nominieren, der in den Tagen des Untergangs der Zivilisation in Britannien den Katholizismus wiederherstellte, der von der pelagianischen Häresie verwüstet war... dem ewigen Irrtum dieses Landes... und der einen gewaltigen Sieg über die einfallenden Barbaren errungen hat. Halleluja!! (Das heutige liturgische Beachten des Hl. Germanus in der Diözese Portsmouth scheint mir im Einklang mit der Bestimmung zu stehen, daß "die Messe eines Festes der dritten Klasse, das durch ein höherrangiges Fest ersetzt wird, anstelle des höherrangigen gefeiert werden darf". Fest der dritten Klasse mit einem Gedenken an das höherrangige Fest mit niedriger Messe. Würden Sie den Hl. Ignatius wirklich vermissen??)

Das Zeitalter des S. Germanus war in vielerlei Hinsicht weniger ein dekadentes als vielmehr ein goldenes Zeitalter; als ein Bischof ein großer Mann war und sowohl zur politischen als auch zur religiösen Elite gehörte und sogar über militärische Fähigkeiten verfügte; als der Hl. Prosper uns seinen Aphorismus über die Priorität der lex supplicandi hinterließ und der Hl. Leo die Barbaren aus eigenem Können schlug, den Römischen Kanon perfektionierte und die Hypostatische Union definierte; und der heilige Vinzenz schrieb meisterhaft darüber, was "Entwicklung“ ist und was nicht. Diese Generation hat uns die Bausteine für unsere eigene notwendige Widerlegung und den Widerstand gegen das gegenwärtige kirchliche Regime hinterlassen.

Hl. Germanus, Hl. Lupus bittet für uns.

Aber Bradleys ganze Idee ist tatsächlich zutiefst albern. Es gelingt ihm nicht, wie man es von einem armen Presbyterianer erwarten kann, zu verstehen, daß Schutzheilige sowohl diachron als auch synchron mit ihren Klienten interagieren; Sie tragen uns durch die vergangenen Jahrhunderte und stehen uns sowohl in schlechten als auch in guten Zeiten vor dem Thron der Gnade zur Seite.

Das ist keine Institution für schlaue kleine zeitweilige Schätzchen, mit cleveren Ideen, mit denen man herumexperimentieren kann."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

Wer hat´s gewußt?

Wie Eduard Habsburg bei Twitter berichtet- kommt der Name des berühmte Pariser Stadtteil Montmartre vom lateinischen Mons Martyrum, Berg der Märtyrer (wo der Hl. Ignatius die weltweite Gesellschaft Jesu gründete).

Beginnt der Endspurt des Pontifikats?

In seiner heutigen Kolumne für Monday at the Vatican kommentiert A. Gagliarducci die jüngsten Entscheidungen und Ernennungen des Papstes als Zeichen eines "Endspurts". 
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"PAPST FRANZISKUS IN RICHTUNG AUF EINEN WACHWECHSEL"

Es wurde nicht erwartet, daß Papst Franziskus im Monat Juli Audienzen haben werde- mit wenigen Ausnahmen. Aber im letzten Teil des Monats traf er sich mit jungen Pilgern, die auf dem Weg zum  Weltjugendtag durch Rom kamen. Msgr. Leonardo Sapienza, Regent des Päpstlichen Haushalts, der in den vergangenen Jahren immer ein treuer Hüter jedes Treffens von Papst Franziskus  war bei diesen Treffen  nicht anwesend. 

Msgr. Sapienza war nicht da, weil  er rechtmäßig im Urlaub war, im Wissen, daß der Papst keine Audienzen abhalten werde. Aber die Tatsache, daß Papst  Franziskus beschlossen hat, auf alle Fälle Audienzen abzuhalten, ohne das zu kommunizieren, hat auch eine Bedeutung. Es bedeutet, daß der Papst sagt, daß er die Dinge unabhängig handhaben kann, ohne Wächter.  

Vielleicht spekulieren wir zu viel darüber, dennoch gibt es in letzter Zeit klare Hinweise. Einer ist der plötzliche Abgang von Msgr. Gonzalo Aemilius. seinem Sekretär aus Uruguay, der erst vor zweieinhalb Jahren gekommen war und durch einen Priester aus Argentinien ersetzt wurde, den der Papst seit einiger Zeit kannte.

Die Privatsekretäre sind für Papst Franziskus nicht essentiell. Der Papst hat immer zwei Alternativen bereit gehalten: die offizielle und die seine eigenen Treffen zu planen, vor jedermann verborgen - sogar vor den Sekretären. Der Papst ist nicht gleich zu Beginn seines Pontifikats dazu übergegangen, seine Besuche selbst zu organisieren, weil er andere persönliche Verpflichtungen hatte, über die niemand etwas wußte. Auch über diese Abwesenheiten wurde eine Legende gebildet, die von einem Papst berichtete, der weltlichen Ereignissen fernblieb. Dahinter stand eine mehr praktische Wahrheit.

Und natürlich konnte aus diesem Grund der plötzliche Weggang eines Sekretärs nicht unbemerkt bleiben. Dieser Abgang zeigt, daß der Papst kein Team hat; er hat keine feststehende Mannschaft von Leuten, denen er vertraut außer einigen Langzeit-Freunden. 

Sonntag, 30. Juli 2023

Christliche Kunst

 "Der Herr erschien Salomo nachts im Traum. Gott sagte: Um was du auch bittest, werde ich dir geben. Salomo antwortete: ...gib deinem Diener ein hörendes Herz, um über dein Volk zu richten und zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. (1 Könige, 3:5-9) 
Chantilly , Schloss-Bibel, 1526

The LORD appeared to Solomon in a dream at night. God said: Whatever you ask I shall give you. Solomon answered: ...Give your servant a listening heart to judge your people and to distinguish between good and evil. (1 Kings 3:5-9)

"Argentinier in Rom"

Peter Kwasniewski veröffentlicht bei Rorate Caeli den Kommentar von Erzbischof em. von La Plata, Hector Aguer, über den Einfluss Argentiniens auf das päpstliche Rom.
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"ERZBISCHOF HECTOR AGUER: DER STANDPUNKT VON FRANZISKUS UND FERNANDEZ STEHT IN ABSOLUTEM WIDERSPRUCH ZUR HISTORISCHEN TIEFE DER KIRCHLICHEN SORGE UM DEN GLAUBEN"

                                                        Argentinier in Rom

+ Hector Aguer
Erzbischof Emeritus von La Plata
28. Juli 2023

Welch ein Paradox! Ein Land wie Argentinien, ohne Währung, mit eine inklusiven Sprache, aufgezwungen durch die grammatikalische Ignoranz von Politikern, mit einer waffenlosen Armee, das fast ein Nicht-Land - ist nach der Charakterisierung von Ländern durch General DeGaulle hat das päpstliche Rom kolonialisiert. Der Pontifex maximus ist Argentinier und das wird jetzt auch der Präfekt des wichtigsten Dicasteriums, das der Glaubenslehre, sein.  

Der Brief des Nachfolgers Petri an seinen Auserwählten hielt implizit darauf ab, die Geschichte des früheren Sant´ Uffizio umzuschreiben. Fernández, der Adressat, hat in Erklärungen festgestellt, daß "dieser Name, oder der der Inquisition- wie es auch genannt wurde-  ein bißchen unheimlich ist, weil es ein Ort der Verfolgung von Ketzern war; Papst Franziskus sagt, daß in früheren Zeiten unmoralische Methoden benutzt wurden, ein Art von 
Geheimdienst und Kontrolle und manchmal sogar Folter.  

Das erste, was einem dazu einfällt. ist daß diese sehr  weit entfernte Anspielung Jahrhunderte der Kirchengeschichte vergißt und endet, bevor die Glaubenskongregation von Kardinal Joseph Ratzinger - dem späteren Benedikt XVI- geleitet wurde- während der beiden Jahrzehnte des Pontifikats von Johannes Paul II. Ratzinger ist der Autor monumentaler theologischer  Werke, deren Gesamtherausgabe gerade in Arbeit ist und nicht weniger Bücher zur Spiritualität. Dieses Werk kombiniert theologisches Wissen, philosophische Durchdringung, Aszetik und Mystizismus und eine sehr breite Kultur. 
Diese Bezugnahme auf Ratzingers persönliches Werk ist angemessen, weil es die zugrundeliegenden Kriterien für seine Leistung als Präfekt enthält. Das Amt schließt die Überprüfung von Ideen ein, die verbreitet werden und die Notwendigkeit abzuwägen, was in der Kirche im Licht ihrer autoritativen Tradition ausgestreut wird. 

Erzbischof Fernandez, der bis jetzt Erzbischof von La Plata war- verbreitet weiterhin, was Franziskus im erzählt, und was sehr klar ist. Sie müssen auf die Kirchenlehre achten, aber nicht durch Kontrolle oder Verfolgung sondern indem Sie sie wachsen lassen, die Überlegungen vertiefen, versuchen in die Tiefe des Themas zu gehen. Das läßt uns alle wachsen. Wenn es ein Problem gibt, oder jemand beschuldigt wird, etwas Unpassendes gesagt zu haben, reden wir darüber.

Neues von Notre Dame de Paris

Wie Elaine Cobbe für  cbs-news berichtet, schreiten die Restaurierungsarbeiten schreiten merklich voran. Hier geht´s zum Original: klicken

"DAS  REKONSTRUKTIONSROGRAMM DER KATHEDRALE MACHT EINEN GROSSEN SPRUNG VORWÄRTS" 

Briey, Ost-Frankreich: vor vier Jahren schaute die Welt mit Entsetzen zu, wie die Pariser Kathedrale Notre Dame von Flammen verschlungen wurde. Als das Feuer den ikonischen, aus Eichenholz und Metall bestehenden Vierungsturm der Kirche erfaßte, wurde er von den Flammen verschluckt. 

Feuerwehrleute bekämpften die Flamme während der ganzen Nacht. Erstaunlicherweise überlebte der größte Teil der Struktur der Kirche, aber das massive Holzdach war verloren und der Vierungsturm des 19. Jahrhunderts wurde zerstört. 

Bald wird er in seiner ursprünglichen Glorie wiederhergestellt sein. 

Tief im Herzen Frankreichs haben Teams aus Architekten, Ingenieuren und Handwerkern hart gearbeitet. Tischler vermessen, schneiden und meißeln jahrhundertealte Eiche, um den 300 Fuß hohen Turm in seinem ursprünglichen Aussehen wieder aufzubauen und kombinieren dabei Methoden der Vergangenheit mit Werkzeugen von heute.

Vor den Werkstätten in Briey in Ostfrankreich haben sie am 20. Juli eine Generalprobe abgehalten, um sicherzustellen, daß alle sorgfältig geschnitzten Komponenten des Turmschafts zusammenpassen.

Als ein Kran das letzte Puzzleteil auf den 60 Fuß langen Schacht senkte, atmete der Mann, der für das Projekt verantwortlich war, der französische Armeegeneral Jean-Louis Georgelin, erleichtert auf.

"Es ist eine sehr emotionale Zeit, denn der Wiederaufbau des Turmes ist die Schlüsselphase des Wiederaufbaus der Kathedrale“, sagte er gegenüber CBS News.

Die Teams, die an der Rekonstruktion des Turms arbeiteten, verwendeten die Originalpläne des Architekten Eugene Viollet-le-Duc aus dem 19. Jahrhundert. Aber sie verließen sich auf moderne Computer, um in 1.600 Stunden an Berechnungen herauszufinden, wie er gebaut wurde und welche möglichen Auswirkungen Wetter und Zeit auf die neue Struktur haben könnten.. Nachdem sie 320 verschiedene Versionen für den neuen Turm entworfen hatten, war es endlich soweit.

Der Vatican-Prozess, Fortsetzung...

Fortsetzung von hier und hier

"Familie ist wichtig"

Abgesehen von hochfinanziellen Angelegenheiten wird Kardinal Becciu auch vorgeworfen, Hunderttausende Euro an Kirchengeldern unterschlagen und an Mitglieder seiner Familie weitergegeben zu haben.


Eine wichtige weitere Transaktion waren 250.000 Euro, die Becciu auf Bankkonten überwiesen har, die von seinem Bruder Antonio Becciu kontrolliert wurden, der die Genossenschaft Spes, eine katholische Wohltätigkeitsorganisation auf Sardinien, leitet.


Der Kardinal sagte während des Prozesses, daß er einen anfänglichen Kredit von 100.000 Euro genehmigt habe, der später in eine Spende der italienischen Bischofskonferenz in Höhe von 50.000 Euro umgewandelt wurde, weil er von der gemeinnützigen Arbeit seines Bruders "begeistert“ war, die ihn, wie er sagte, als Priester "erröten“ ließ.
Auf die Frage nach zwei weiteren Zahlungen, von denen eine von einem Konto des Staatssekretariats erfolgte und auf das persönliche Bankkonto seines Bruders ging und sich auf insgesamt 130.000 Euro belief, betonte Becciu, dass es gängige Praxis sei, dass Gelder des Vatikans bei Einzelpersonen, einschließlich Familienangehörigen, hinterlegt würden Mitglieder für wohltätige Zwecke.


Sowohl die vatikanischen als auch die italienischen Staatsanwälte bezweifeln jedoch, wie wohltätig die Absichten der Becciu-Brüder waren.


Die italienische Finanzpolizei hat gefälschte Lieferscheine für fast 20 Tonnen Brot entdeckt, die angeblich von Spes an Pfarreien zur Verteilung an die Armen geliefert worden waren.


Im November letzten Jahres teilten die Staatsanwälte des Vatikans dem Gericht mit, daß ihre italienischen Kollegen die gefälschten Quittungen unter fast 1.000 Seiten Papierunterlagen gefunden hätten, die sie untersucht hatten.


Als die Unterlagen für die angeblichen Lieferungen vorgelegt wurden, konnte niemand die Unterschriften auf den Dokumenten erkennen, sagten die Staatsanwälte, und die italienische Finanzpolizei kam zu dem Schluss, daß die Rechnungen nur wenige Wochen vor den polizeilichen Durchsuchungen erstellt und für angebliche Lieferungen aus dem Jahr 2018 gefälscht worden seien, für die keine weiteren Datensätze existieren.

Sowohl Kardinal Beccius Bruder Antonio als auch der örtliche Caritas-Direktor, Pater Dr. Mario Curzu werden im Rahmen ihrer Ermittlungen in der Angelegenheit von den italienischen Behörden auf Sardinien untersucht. Beide weigerten sich trotz wiederholter Vorladung, während des Prozesses im Vatikan zu erscheinen.


Quellen, die der Staatsanwaltschaft nahe stehen, haben The Pillar zuvor mitgeteilt, dass der Priester und Beccius Bruder sich geweigert hätten, vor Gericht zu erscheinen, weil sie befürchteten, sie stünden vor der Wahl, sich entweder in kriminelle Aktivitäten zu verwickeln oder falsche Aussagen zu machen, die von ihnen hätten verwendet werden können Italienische Staatsanwälte.


Samstag, 29. Juli 2023

Christliche Kunst

 


Fr. Hunwicke spricht...

Bei liturgicalnotes heute über Tradition- inspiriert von der Datierung eine berühmten Vorwortes "10.Märzm Fest der Märtyrer der Tradition".
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                                                     TRADITION

Ein sehr "schmackhaftes" (italienischsprachiges) Buch von FM di Giovine (Gli Zuavi Pontifici e loro nemici) hat ein Vorwort von Don Sisto Enrico di Borbone, das Seine Königliche Hoheit mit "10. März 2020 Festa dei Martiri della Tradizione“ datiert. 
Klingt nach einem sehr verlockenden Fest! Hat jemand irgendwelche Informationen darüber?

Don Sisto war der erste, der unmittelbar nach der Bischofsweihe Erzbischof Lefebvre gratulierte.

Das Buch ist dem herausragenden Angedenken von Msgr, Ignazio Barreiro Carambula gewidmet, den ich in den letzten Monaten seines Lebens in Connecticut kennenlernen durfte.

Es enthält auch - z.B.- das Lied der englischen Zuaven*. Hier ist die erste von vielen mitreißenden Strophen:

"Der Hl. Georg und das alte England für immer! Einmal mehr rüsten sich ihre Söhne für den Kampf. Mit dem Kreuz auf der Brust für den Kampf ; für Gott, die Hl Kirche und das Recht. Schmückt eure Schwerter mit dem Palmzweig, tapfere Kameraden, weil wir heute als Pilger voran marschieren; liebe Gott, o meine Seele, liebe nur ihn, und gehe dann deinen Weg mit leichtem Herzen."

Natürlich haben wir Engländer mit unserer ererbten Neigung zur Marine ein Faible für das Königreich beider Sizilien und den Kirchenstaat, denn es war dieser große Engländer und Seemann, Seine Gnaden, der Herzog von Bronte, der die "Parthenopäische Republik“ besiegte und unserem verstorbenen souveränen Lehnsherrn König Heinrich IX., Kardinalbischof von Frascati half, als Seine Höchste Majestät vom Korsen zum Bettler gemacht worden war."

* Zuaven= Söldnertruppe für die Verteidigung des Papstes

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

Interessantes über Henri de Lubac, Joachim von Fiore und die kommende Synode

Robert P. Imbelli stellt seinen Leser bei firstthings den großen Konzilstheologen Henri de Lubac vor und setzt sich mit der Frage auseinander, was der wohl über die vielbesungene Synodalität urteilen würde. De Lubacs Aussagen über das Wesen der Kirche kann man besonders den deutschen synodalen Weggefährten als auch den ZdK und Maria 2.0 Frauen dringend empfehlen. Hier geht´s zum Original:  klicken

"WAS HENRI DE LUBAC ÜBER DIE SYNODALITÄT DENKEN WÜRDE"

Henri de Lubac, S.J., einer der größten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts, gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten der Ressourcement-Bewegung, die den Weg für das II. Vaticanische Konzil bereitete. Tatsächlich beeinflußten viele seiner Schriften die Begriffe, die bei Konzil verwendet wurden, insbesondere die Konstitutionen über die Kirche (Lumen Gentium) und zur Offenbarung (Dei Verbum). Während seines langen theologischen Dienstes, von den frühen 1930-ern bis zu den frühen 1980-ern bestand er nicht nur auf dem engen Bund zwischen Theologie und Spiritualität. sondern bezeugte in seinem Widerstand gegen Nazitum und Antisemitismus auch die Untrennbarkeit von Dogmatik und Pastoral. Sein letztes größeres theologisches Werk - trotz nachlassender körperlicher Kräfte, war der fast 1000-seitige Band "La posterité spirituelle des Joachim de Fiore" (Der spirituelle Nachlass von Joachim von Fiore). Unglücklicherweise ist es noch nicht in englischer Sprache erhältlich. Aber seine Überlegungen sind heute sehr hilfreich, wo wir über die kommende Synode zur Synodalität und ihr kürzlich veröffentlichtes Instrumentum Laboris nachdenken. 

De Lubac hat sich erstmals im dritten Band seiner Exégèse Médiévale ausführlich mit dem Mystiker des 12. Jahrhunderts auseinander gesetzt. Er konzentrierte sich auf Joachims  besonderen Zugang zur Schrift, speziell auf seine Ansicht, daß es ein Drittes Zeitalter des Geistes gegen werde, das den Zeitaltern des Vaters und des Sohnes (repräsentiert durch das Alte und das Neue Testament) folgen werde. In de Lubacs Verständnis bedeutete die Stoßrichtung von Joachims prophetischer Vision, die Endgültigkeit der Erlösung durch Jesus Christus in Frage zu stellen. In Joachims "Dritten Reich" wird der "Geist" de facto von Christus getrennt und befeuert pseudomystische und utopische Bewegungen. Weil ohne den objektiven christologischen Bezug und Maß Anrufungen an den Geist leicht subjektiven Ideologien und Phantasien verfallen. 

Schon hier erblickte de Lubac das lange und lästige "Nachleben" des Joachimismus, einschließlich seiner schismatischen Neigungen. Er begann die verschiedenen Bewegungen zu erforschen- sowohl säkulare als auch quasi-religiöse, die -sehr ähnlich wie Joachim- sich vorstellten, daß der Bogen des Fortschritts sich auf ein "Drittes Reich"-Erfüllung hin bewege, ob in Hegelschen-, Marxistischen- oder in Nietzsche-Formen. In allen diesen Bewegungen wurde Jesus Christus bestenfalls als vorletztes Wort und die Kirche als Relikt aus einer unaufgeklärten Zeit angesehen. 

De Lobac übernahm die Mammutaufgabe sein Buch über die Nachwirkungen von Joachim zu schreiben, weil er bemerkte, daß die Zeit nach dem Konzil in vielen Kreisen in Frankreich und anderswo durch ein Wiederanwachsen Joachimitischer Gefühle und Projekte gekennzeichnet war. Diese Joachim-artigen Tendenzen sammelten sich in einem Weg übder den "Parochialismus" der "Institutionellen Kirche" hinaus zur Feier einer globalen,   von den Einschränkungen durch Gesetz und hierarchische Ordnung befreiten Menschheit. 

Freitag, 28. Juli 2023

Christliche Kunst

"Die Kathedrale von Amiens, doppelt so groß wie Notre Dame de Paris.. Die Kathedrale wurde im 13. Jahrhundert gebaut, um eine der wertvollsten Reliquien der Christenheit unterzubringen: den Kopf Johannes des Täufers." 

 


Fundstück

Stefan Meetschen veröffentlicht in "Die Tagespost" zum 90. Geburtstag eine Hommage  an den niederländischen Dichter Cees Nooteboom. 
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Unter dem Titel:    

                                    "KATHOLISCHER UNGLÄUBIGER"

 beginnt der Beitrag so:  ZITAT

"Der nicht“, sagte der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom vor zehn Jahren in seinem Haus in Amsterdam, als wir auf seinen jugendlichen Besuch verschiedener katholischer Schulen zu sprechen kamen und sein Gefühl des Ausgeschlossenseins. Als würden die Geistlichen und Schulverantwortlichen etwas gegen ihn einzuwenden haben. Eine innere Abwehrhaltung gegenüber seiner gebrochenen Herkunft, seinem Stil, die Welt zu sehen." (...)

Quelle: S. Meetschen, Die Tagespost

Fr. Hunwicke spricht...

heute über eine Episode aus der an Verrat & Blutvergießen nicht armen englischen Geschichte. Hier geht´s zum Original:  klicken

                           "CHURCHILL UND VERRAT"

Eine wenig bekannte (wenn auch 1995 veröffentlichte) Anekdote  in der Times über den Verräter Churchill, Befehlshaber in der Armee Jakobs II. Sie erinnern sich vielleicht an Bellocs Bericht über díe Verrätereien im Gefolge der niederländischen Invasion von 1668, die die Stuarts, die alte britische Königsfamilie,  entthronte und sie am Ende durch das aktuelle regierende Haus ersetzte. 

Belloc schrieb:

"Wann immer ich an den Fall der Stuarts erinnere, stechen in meinen Gedanken zwei Dinge heraus: so viel Prunk und so viel Komisches. Denn meines Erachtens liegt etwas Komisches darin, die Expedition mit niederländischem Geld zu finanzieren, das durch zuvor versprochene Steuern gesichert ist, die die Engländer (insbesondere auf ihren Tabak) mit Sicherheit erheben werden, falls sie erfolgreich sein sollten. Diese Art, das Opfer für seine Hinrichtung bezahlen zu lassen, ohne dass es das weiß und ohne es zu konsultieren, ist voller komödiantischem Geist.

"Es gibt hunderte andere komische Details. Churchill, der sein schönes, niederträchtiges Gesicht über den Eßtisch des Wirtshauses lehnt und versucht, den unglücklichen Jakob zu überreden, mit ihm in dieser Mondscheinnacht zu einem Ritt herauszukommen; Churchill wußte sehr gut, wie die Späher des Feindes bei diesem schönen Mondlicht darauf warteten, den König wegzubringen.

"Und dann wieder das Bild des folgenden Essens in Andover: Jakob speist mit dem Ehemann seiner Tochter [Anne], dem Prinzen von Dänemark, und dieser große Dummkopf, der zu allem, was gesagt wurde, "est-il possible! " wiederholte; dann entschuldigten er und sein Gefolge sich um eine Weile einem Geschäft nachzugehen. Jakob, der König, fragte sich, wann sie zurück kommen würden.

"Sie kamen nie zurück. Das Geschäft, für das sie sich entschuldigt hatten, war Verrat..."

Was ist also die neue Information, von der Max Hastings über den Verräter Churchill berichtet?

Zurück zur vorherigen Regentschaft, der von König Jakobs älterem Bruder König Charles II. Dieser König hatte eine Mätresse - Louise de Kerouaille, eine bretonische Adelige und Schätzchen von König Louis (und Vorfahrin unseres Herzogs von Richmond).

Vielleicht ist die Moral : lass einen Libertinären vom Haken und er wird es dir mit Verrat lohnen. "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

Die causa Rupnik & der Jesuiten-Orden

Luisella Scrosati kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den Umgang des Jesuiten-Ordens mit der causa Rupnik und den Brief mit Antworten des Ordensgenerals Pater Verschueren auf die Fragen, die ihm dazu gestellt wurden.
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"KEINE ANTWORTEN UND SCHATTEN: JESUITEN-JESUITISMUS BEI RUPNIK"

La Bussola hat Pater Verschueren gefragt, warum die Gesellschaft Jesu nicht den Prozess der Entlassung aus dem Klerikerstand von Rupnik eingeleitet habe. Die Antworten zeugen von einer zynischen jesuitischen Klugheit und bestätigen, daß die Jesuiten bewusst den Weg der Säkularisierung des Künstlers vermeiden wollten, um die Glaubwürdigkeit des Ordens zu verteidigen und den Papst nicht zu verärgern.
Der jüngste Brief von P. Johan Verschueren über die Affäre, die zum Austritt von P. Marko Ivan Rupnik aus der Gesellschaft Jesu führte, hat bewusst einige heikle Themen vermieden. Das "Spektakel" derer, die die Geschichte von Marko Ivan Rupnik beobachten, ist in vielerlei Hinsicht kurios: Das Generalhaus im Borgo S. Spirito versucht, die Glaubwürdigkeit seines Ordens zu verteidigen und den Papst nicht zu verärgern; während die in Casa Santa Marta sich als sehr eifrig erwiesen haben, Garanten für Rupnik zu sein. Die Opfer? Die Verteidigung des Glaubens? Schließlich muss ja in zynischer jesuitischer Klugheit etwas geopfert werden.

P. Verschueren erklärte in dem Brief, daß er sich "immer gewünscht habe, als General- Superior (...) in der Lage zu sein, einen Prozess einzuleiten, der die gerichtliche Überprüfung des Sachverhalts, das Recht auf Verteidigung und die daraus resultierenden Sanktionen (oder einen möglichen Freispruch) garantieren könnte", aber auf Hindernisse gestoßen zu sein, die offensichtlich aus "verschiedenen Gründen, einschließlich der derzeitigen Grenzen der Vorschriften in Bezug auf ähnliche Situationen, offensichtlich unüberwindbar sind,  die dies nicht zugelassen haben".

Die Aussage überzeugte Ed Condon, einen der Gründer von The Pillar und Kanonisten,
nicht – wenn sie überhaupt jemanden überzeugte.
Im Kern fragt sich Condon, warum die Führer der Jesuiten es aufgegeben haben, die naheliegendste Wahl für diejenigen zu treffen, die behaupten, eifrig einen Prozess in Gang zu setzen: das Dikasterium für den Klerus zu bitten, Rupnik aus dem Klerikerstand zu entlassen, gerade weil er wiederholt ungehorsam gegenüber den vom Orden auferlegten Einschränkungen war, zuerst im Juni 2019 und dann im Juli 2021. Beschränkungen, die in der Logik beschlossen worden waren, den Ex-Jesuiten daran zu hindern, die schwerwiegenden Verhaltensweisen zu wiederholen, die die Kongregation für die Glaubenslehre der Gesellschaft im Juni 2021 gemeldet hatte und die die Gesellschaft selbst für glaubwürdig gehalten hatte, so sehr, daß sie ein Strafverfahren beantragte, das dann aufgrund der bekannten Verjährung nicht durchgeführt wurde.

Der Vatican-Prozess...

Ed Condon untersucht für "the pillarcatholic" die Stichhaltigkeit der Anklage gegen Kardinal Becciu. Hier geht´s zum Original klicken

                       DER FALL GEGEN KARDINAL ANGELO BECCIU

Der Staatsanwalt des Vaticans forderte am vergangenen Mittwoch in seinem Schlußplädoyer im wegweisenden Prozess wegen finanzieller Vergehen das Gericht auf, Kardinal Angelo Becciu zu mehr als 7 Monaten Haft zu verurteilen. 
Aber hat die Staatsanwaltschaft wirklich einen Fall gegen Becciu?

In seinem Plädoyer am 26. Juli konzentrierte sich den ganzen Tag auf Becciu, den früheren Substituten des Sekretariates, dessen Verteidigung Diddi als "Meistertück der Fälschung und Verschleierung der Realität" beschreibt.

Der Kardinal seinerseits erklärte seine "absolute Unschuld" und sich selbst als "einen treuen Diener der Kirche" der während des Prozesses "in Stille gelitten hat", den er eine Hexenjagd und mediale Schmutzkampagne nennt. Abseits des Gerichtstrubels  jedoch gibt es vielleicht eine Sache, bei der Becciu und Diddi sich einig sein könnten: der Fall ist konpliziert. Laut der offiziellen Anklageschrift, wird er der Unterschlagung, des Amtsmißbrauchs, Verschwörung und Zeugenbeeinflussung  beschuldigt. Aber wie lässt sich das zusammenfassen und stimmen die Beweise überein? 

Alle Straßen führen durch London

Laut der überwiegenden medialen Berichterstattung über den Prozess liegt der Haupt-Fokus auf den Beweisen und Anklagepunkten- einschließlich gegen Kardinal Becciu-  wegen des jetzt berüchtigten Erwerbs einer Londoner Immobilie in Sloane Avenue Nr. 60. Aber diese Geschichte ist nicht ganz richtig. Der Londoner Deal mag im Zentrum des Prozesses stehen, aber die Beschuldigungen, Anklagepunkten und  Beweise reichen Jahre zurück, bevor der Handel abgeschlossen war und bis viele Monate danach. 

2018 war der Kauf des Gebäudes durch das Sekretariat eine chaotische Sache, um es milde auszudrücken. Und es war der Erwerb der Immobilie, die die Untersuchung auslöste, die zum aktuellen Prozess führte. 

Und es war die komplizierte Struktur des Erwerbs, die zum Vorwurf der Erpressung und anderer Verbrechen gegen die Angeklagten führte, besonders den Geschäftsmann Gianluigi Torzi. 

Aber Kardinal Becciu hat darauf bestanden, da? er nichts mit dem Kauf des Londoner Gebäudes zu tun hatte und da? der Deal abgeschlossen wurde, nachdem er das Staatssekretariat im Juni 2018 verlassen hatte, und daß der von seinem Nachfolger als Substitut, Erzbischof Edgar Peña Parra, geleitet wurde. Darin hat Becciu recht. Soweit die verfügbaren Beweise zeigen, hatte er nichts mit der Entscheidung zu tun, das Gebäude vollständig zu kaufen, oder mit der Genehmigung der Einzelheiten, die den Vatikan für (angeblichen) Betrug und Erpressung anfällig gemacht haben. Dennoch ist das nur ein Teil der Geschichte.

Beginnen angesichts der aktuellen anthropologischen und moralischen Probleme die ersten, Atheisten an ihrem Säkularismus zu zweifeln?

Carl R. Trueman -berichtet bei firstthings über seine Wahrnehmung, daß angesichts des "anthropologischen Chaos" das um sich greift, auch berühmte atheistische Denker ihren Säkularismus überdenken. Hier geht´s zum Original: klicken

"IN UNSEREM CHAOTISCHEN ZEITALTER ÜBERDENKEN EINIGE ATHEISTEN DEN SÄKULARISMUS"

Es ist 80 Jahre her, daß C.S. Lewis die Vorlesungen hielt, die dann in seinem bemerkenswerten Buch "The Abolition of Man" veröffentlicht werden sollten. Ich stelle es in die selbe Kategorie wie Fjodor Dostojewskis "Dämonen", Wilhelm Reichs "Die Sexuelle Revolution" und Philip Rieffs "Der Triumph des Therapeuten": Bände, deren Autoren kaum gewußt haben können, als wie prophetisch akkurat ihre Analyse des menschlichen Lebens sich erweisen würde. Und sie alle teilen auch etwas anderes: im Kern ihrer Argumente, dem wahren Streitpunkt steht die Frage, was es bedeutet, ein  menschliches Wesen zu sein. Lewis hat das in den 1940-ern als Schlüsselthema herausgestellt. 2023 ist das immer noch die Schlüsselfrage, nur daß es jetzt viel komplizierter ist und weit mehr unmittelbare politische Bedeutung hat als Lewis je voraussehen konnte

Der "Trans-Moment" ist dabei das wichtigste Symptom. Ermöglicht durch die unglablichen technologischen Erfindungen der vergangenen 50 Jahre, die es uns ermöglichen, von der Menschheit als etwas zu denken, was verändert werden kann und wird, die die fundamentale Frage in den Vordergrund gerückt, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Und dabei zerreißt sie die politische Landschaft auf eine Art und Weise, die vor zehn Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre, insbesondere bei den Linken.  

Man nehme z.N. die Annahme der Linken, die Muslim-Gemeinde nach 9/11 immer eine verläßliche Quelle der Unterstützung sein wird, angesichts der erfolgreichen Etikettierung der Rechten als "islamophob" und die Aufnahme der Muslime in die große Litanei der Progressiven von den Marginalisierten. Diese Beziehung wird jetzt komplizierter. Die aggressive Ausbreitung der LGBTQ-Ideologie löst innerhalb der muslimischen Gemeinschaft eine ernste Debatte aus, besonders bei Eltern, die sich sorgen, was das mit ihren Kindern machen wird.

Einige islamische Kommentatoren glauben, daß die muslismische Opposition gegen die LGBTQ-Themen weißen Rassisten in die Hände spielt. Andere sehen eine solche Ideologie nur als eine weitere Wiederholung des weißen westlichen Imperialismus und als unvereinbar mit dem Islam.  Unglücklicherweise für die Linke sind die Islamische Anthropologie und Ethik nicht auf der unveräußerlichen moralischen Überlegenheit des Opferseins aufgebaut- Und wenn Muslime weiterhin gegen den Pride-month und LGBTQ-Schul-Lehrpläne protestieren, kann sich "Islamophobie" als eine Art Bumerang für jene Linken erweisen, die bis jetzt den Begriff mit leichtfertiger Unbekümmertheit um sich geworfen haben.

Donnerstag, 27. Juli 2023

 G. F. Händel,  Samson -  "Let the bright Seraphim" 

        
      

Fr. Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes heute über die Frage ob auch die Byzantiner vulgo die Ostkirche den theologisch akzeptierten Begriff des "gerechten Krieges" gibt.
Hier geht´s zum Original:  klicken

                                       "GERECHTER KRIEG?"

In Gardone gab es einige Diskussionen über das Internationale Recht; und Kriegsführung. Ich habe mich diesbezüglich über Vladimir Vladimirovich Putin gefragt (und niemand schien die Antwort zu kennen)

Was mit ein Rätsel war: wir in unseren Westlichen Kirchen haben glücklicherweise eine sorgfältig entwickelte, vernünftige und ererbte Lehre über das, was nötig ist um einen Krieg als "gerechten Krieg" zu erklären. Das hat lange Zeit benötigt und umfaßt distinguierte Namen. 

Aber haben das die Byzantiner? Haben sie so eine eigene Lehre  oder unterschreiben die die gleichen Quellen wie wir... oder unterschreiben sie gemeinsam nichts auf diesem speziellen Gebiet der Ethik? 

Vielleicht würde uns eine sachliche Antwort ermöglichen, ein faires Urteil über die Beweggründe und Handlungen von Präsident Putin zu fällen; und die Aussagen und Einstellungen Seiner Allheiligkeit des Patriarchen von Moskau zu verstehen.

Könnte das (wie Fr. Jack von Craggie Island es einmal ausdrückte) am Ende eine Sache der Ökumene sein? "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

Zum Plädoyer des Staatsanwaltes im Vatican-Prozess

Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den aktuellen Verlauf des Vatican-Prozesses und das Plädoyer von Staatsanwalt Diddi. Hier geht´s zum Original: klicken

"ER BEANTRAGTE FÜR BECCIU 7 JAHRE UND 3 MONATE. DAS VERFAHREN IST UMSTRITTEN" 

Staatsanwalt Diddi hat für Kardinal Becciu 7 Jahre und 3 Monate Haft  gefordert. Es geht jedoch um einen Prozess, der Zweifel an der Glaubwürdigkeit aufkommen lässt, beginnend mit dem Versäumnis, Erzbischof Perlasca anzuklagen.

Am 30. April 2021 hob Franziskus mit dem Apostolischen Schreiben in Form eines Motu proprio, das Änderungen in Bezug auf die Zuständigkeit der Justizorgane des Staates der Vatikanstadt enthielt, die Norm auf, die ein  Gerichtsverfahren gegen Kardinälen nur am Obersten Gerichtshof vorsah, und wies die Zuständigkeit dafür dem Gericht der Ersten Instanz zu. Zwei Monate später ordnete das Vatikanische Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Vorladung von Kardinal Angelo Becciu wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauch an, der damit auf der Liste der Angeklagten wegen der Affäre landete, die aus dem Kauf des Gebäudes in der Sloane Avenue hervorging. In der Pressemitteilung, die die Nachricht enthielt, wurde angegeben, daß dies "wie gesetzlich vorgeschrieben" geschah.

In der Tat war die Ad-hoc-Norm, die der Papst 63 Tage zuvor verkündet hattedie x-te, die darauf abzielte, das Rechtssystem des Staates der Vatikanstadt zu ändern. Der erste Teil des Epilogs dieser Geschichte war gestern im Mehrzweckraum der Vatikanischen Museen zu sehen, wo die Anhörung des Strafverfahrens wegen des Londoner Skandals mit der endgültigen Anklage durch Staatsanwalt Alessandro Diddi, endete.

Für die Angeklagten wurden beispielhafte Strafen gefordert: von 3 Jahren und 2 Monaten Haft für den ehemaligen Präsidenten der vatikanischen Informationsbehörde, René Brülhart, bis zu 13 Jahren und 3 Monaten für den ehemaligen Beamten der Verwaltung des Staatssekretariats, Fabrizio Tirabassi. Aber die Schau stiehlt zweifellos die Forderung nach 7 Jahren und 3 Monaten Gefängnis mit ewigem Ausschluss von öffentlichen Ämtern und 10.329 Euro Geldstrafe, die Diddi Kardinal Becciu auferlegen will. Seit einiger Zeit verwandelt sich der Gerichtssaal, der im Mehrzwecksaal der Vatikanischen Museen untergebracht ist, in einen Ring zwischen der Anklage des Förderers der Gerechtigkeit und der Verteidigung des hervorragendsten Angeklagten.

Der ehemalige Stellvertreter des Staatssekretariats enttäuschte nicht die Erwartungen, die bei der ungestümen Pressekonferenz im Saal der Schwestern von Maria Bambina nach der abrupten Entlassung von Franziskus geweckt worden waren. Er verteidigte sich mit Zähnen und Klauen und blieb nicht isoliert, wie die Unterstützung für seine Sache beweist, die es in einem Teil der öffentlichen Meinung gab, und die öffentliche Solidarität, die er auch gestern von der Diözese Ozieri erhielt, obwohl der Prozess - wie gesetzlich vorgesehen - mit Zustimmung des Papstes endete.

Gestern wies sogar ein traditionell justizialistisches Gremium wie Domani auf die Widersprüche dieses Verfahrens hin. In seinem Artikel über die Audienz schrieb Francesco Peloso, daß "es jedoch überraschend ist, wie die Stellung prominenter Prälaten bei der Verwaltung der Sloane-Avenue-Affäre, wie Monsignore Alberto Perlasca, lange Leiter des Verwaltungsbüros des vatikanischen Staatssekretariats (sic) und Kronzeugen im laufenden Prozess, von jeder Verantwortung für die ganze Angelegenheit ausgeschlossen werden kann". Die Erbsünde dieses Prozesses ist wahrscheinlich das Versäumnis, Perlasca anzuklagen, gegen den ermittelt wurde und der die "muskulösen" Verhöre des Justizstifters erlitten hat, die vom Corriere della Sera veröffentlicht wurden. Selbst Massimiliano Coccia, Autor des Artikels, der wenige Stunden nach der schockierenden Audienz, in der Franziskus Becciu die mit dem Kardinalat und der Leitung der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse verbundenen Rechte entzogen hatte, in L'Espresso veröffentlicht wurde, schrieb in seinem Buch Amen, dass Enrico Crasso "derjenige ist, der sich in Übereinstimmung mit Becciu und seinem Sekretariat bewegt, das sich aus Msgr. Mauro Carlino  Msgr. Alberto Perlasca und Fabrizio Tirabassi zusammensetzt, die komplexe Maschinerie der spekulativen Interessen und die führte zu der Investition, die sich im Londoner Palazzo als tödlich erweisen sollte."

Wokismus & Cancel-Kultur als Antithese zur Kultur des Westens

Roberto de Mattei analysiert bei corrispondenza romana den Ursprung, die hisrorischen Wurzlen  und die Ziele von Wokismus und Cancelkultur. Hier geht´s zum Original: klicken

"WOHIN FÜHREN UNS WOKISMUS UND CANCEL  -KULTUR ?"

Seit der Zeit der Französischen Revolution ist die Zerstörung des historischen Gedächtnisses Teil des Krieges, der gegen die christliche Zivilisation entfesselt wurde. Man denke nur an die Zerstörung von Kirchen und Denkmälern, die zwischen 1789 und 1795 stattfand, sondern auch an die Entweihung der Basilika Saint-Denis, als die Gräber der französischen Herrscher geöffnet und ihre sterblichen Überreste exhumiert und verstreut wurden, mit einer offensichtlichen symbolischen Bedeutung: Jede Spur der Vergangenheit musste gemäß dem Dekret des Konvents vom 1. August 1793 physisch ausgelöscht werden. Die damnatio memoriae prägt seither die Geschichte der europäischen Linken, bis hin zur "Cancel Culture"- und "Woke"-Ideologie unserer Tage.

Die "Cancel Culture" ist die Kultur der Auslöschung der Erinnerung: eine ideologische Vision, nach der der Westen der Welt keine universellen Werte vorzuschlagen hat, sondern nur Verbrechen, um seine Vergangenheit zu sühnen. Der Begriff "woke" ist ein Adjektiv der englischen Sprache und bedeutet "wach bleiben", um die Gesellschaft von jeglicher rassischer oder sozialer Ungerechtigkeit zu säubern, die aus der Vergangenheit geerbt wurde. Die Utopie des "neuen Menschen" setzt in der Tat voraus, mit der Vergangenheit aufzuräumen: Die menschliche Spezies muss zu formlosem "Rohmaterial" werden, um umgestaltet, wie weiches Wachs gegossen zu werden. Der nächste Schritt ist der "Transhumanismus", die Erneuerung der Menschheit durch die Werkzeuge von Wissenschaft und Technologie.

Dieser destruktive Prozess in seiner unkontrollierbaren Dynamik birgt jedoch die Gefahr, die politische Linke selbst zu überfordern. Conchita De Gregorio, eine italienische Journalistin, die zu dieser Welt gehört, berichtet in einem Artikel, der am 7. Juli in La Stampa veröffentlicht wurde, von drei bedeutenden Episoden, die sich in Frankreich ereigneten und die sie alarmiert haben.

Die erste Episode ist: "In einer berühmten und begehrten Tanzschule im Marais, einer Hochburg der Pariser progressiven Eliten, haben die Eltern der kleinen Tänzer den Schulleiter gebeten, daß die Lehrer Kinder und Jugendliche nicht durch Berührung mit den Händen, sondern mit einem Stock in den richtigen Bewegungen unterrichten». Der Grund dafür ist, daß jeder Kontakt zwischen Körpern, einschließlich der Hand, die den Oberkörper lenkt oder einen zum ersten Mal versuchten Schritt begleitet, potenziell sexuelle Belästigung darstellt.

In der zweiten  Episode geht es um Theaterunterricht an einer Hochschule der Schönen Künste in Paris. Zum Zeitpunkt des Gruppenfotos bittet die Lehrerin ein Mädchen, ihr Haar zu einem Schwanz zu binden, "da ihr prächtiges, üppiges Afro-Haar, das sich horizontal ausdehnte, die Gesichter ihrer Klassenkameraden rechts und links vollständig bedeckte". Die ganze Klasse revoltiert und prangert das als eine Manifestation von Rassismus an. Der Schulleiter zwingt die Lehrerin, ein Kündigungsschreiben zu schreiben oder zu kündigen.