Marco Tosatti kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana das jüngste Interview Kardinal G.L.Müllers mit der Passauer Neuen Presse.
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"DIE INTERPRETATION VON "MAGNUM PRINCIPIUM"
"DIE LITURGISCHEN ÜBERSETZUNGEN MÜLLER KÄMPFT AN SARAHS SEITE"
"Kardinal Gerhard Müller hat in einem Interview für die Neue Passauer Presse entschieden Stellung bezogen zur Unterstützung für Kardinal Robert Sarah in der Frage der Übersetzung der Liturgischen Texte und des Motu Proprio "Magnum Principium".
Wie bekannt ist, hat dieses Dokument den Bischofskonferenzen, was die Übersetzung der liturgischen Texte angeht, mehr Macht gegeben.
Kardinal Robert Sarah hat versucht, das Dokument so zu interpretieren, daß es Rom bei der Approbierung der vor Ort übersetzten Texte eine wichtige Rolle garantiert.
Aber er ist vom regierenden Pontifex durch einen Brief korrigiert worden, in dem der Wille bestätigt wird, die Kontrolle der Liturgiekongregation zu reduzieren.
Im PNP-Interview wurde Kardinal Müller gefragt:
"Seit kurzem gibt es auch einen Konflikt zwischen dem Papst und Kardinal Robert Sarah, dem Präfekten der Liturgiekongregation. Anders als Sarah, läßt Franziskus den Bischöfen der Bischofskonferenzen mehr Freiheit bei der Übersegzung der liturgischen Texte. Ist das ein Affront gegenüber dem Kardinal?"
Müller hat geantwortet:
"Es tut mir sehr leid, daß wegen dieser Frage der exakten Übersetzung der liturgischen TExte aus dem Lateinischen des Ritus Romanus solche Reibereien entstanden sind.
Die Sprache vereint, sie soll nicht trennen und Gegensätze entstehen lassen.
Was jetzt das Übersetzen angeht, muß man auf die Exaktheit der Inhalte achten, auf die Texttreue und auf eine wirkliche Übereinstimmung mit dem Geist und der Kultur der Zielsprache, in die man übersetzt, achten.
Die letzte Autorität in Zweifelsfällen kann nicht bei den Bischofskonferenzen sein, weil das die Einheit in der Katholischen Kirche zerstören und das Verständnis des Glaubens, der Kommunion und des Gebetes."
Der Purpurträger fügte dann hinzu: "Hier kann man sich nicht auf die politisierenden Kategorien des Zenztralismus und der Dezentralisation beziehen. "Das Gesetz des Glaubens ist das Gesetz des Gebetes." Wir haben schon oft gesehen, daß die Übersetzer der biblischen und liturgischen Texte, uf die die Bischöfe sich hier berufen, die Texte unter dem Vorwand eines besserern Verständnisses abgeschwächt und verwässert haben.
Es wurde nach einigen Beispielen gefragt und der Ex-Präfekt der Glaubenskongregation hat geantwortet:
" Sehr anspruchsvolle Lehren -wie die der Sühne der Sünde durch Jesus am Kreuz, die Geburt Jesu durch die Jungfrau Maria, der Inkarnation Jesu, der Gabe seines Fleisches und Blutes in Form von Brot und Wein und andere Wahrheiten sind einigen Ländern hyperrationalisiert oder auf einen ethischen Appell reduziert worden und so wurde der reinigende Realismus des Katholizismus zerstört."
Der Interviewer hat dann gefragt:
"Benedikt XVI hat geschrieben, daß die Liturgie bei Sarah in guten Händen ist. Soll das heißen, daß es keine Harmonie zwischen Benedikt und Franziskus gibt?"
Dann hat der Kardinal eine Eloge auf die Spiritualität des afrikanischen Purpurträgers gehalten: "Sarah hat in seinem Heimatland, Guinea, unter Gefahr für sein Leben seinen Glauben angesichts eines barbarischen kommunistischen Regimes gezeigt. Es ist eine tiefe spirituelle Voraussetzung, in der Liturgie keine menschliche Selbstreflektion zu suchen sondern sie als einen Kult und eine existentielle und spirituelle Anbetung Gottes und der Einheit mit dem Erlöser, der am Kreuz gelitten und gefoltert wurde und dem Auferstandenen Herrn zu feiern und den zentralen Punkt der christlichen Existenz. Es überstiegt meine Kompetenz, mich öffentlich über das Verhältnis zwischen dem Papst und Benedikt XVI zu äußern.
Es ist interessant festzustellen, wie diese ausdrückliche Kritik an den vom Papst bestätigten
liberaleren Interpretationen von Magnum Principium sofort einer anderen Episode folgte, deren Protagonist auch der deutsche Kardinal war. Und das ist die Auseinandersetzung, die dem von ihm geschriebenen Vorwort zum Buch Buttigliones über Amoris Laetitia folgte. Eine Streit, dem Müller selbst mit einer unvergleichbaren Erklärung ein Ende setzte- über die Unzulässigkeit der Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie."
Quelle: LaNuovaBussolaQuotidiana, M.Tosatti
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