Dienstag, 16. Juli 2024

Peter Singer widerspricht sich selbst...und sagt, das beweise die Richtigkeit seiner Theorie.

Tommaso Scandroglio kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana das neueste Interview, das der hochumstrittene Bioethiker Peter Singer bei einem Besuch in Mailand der italienischen Zeitung Repubblica gegeben hat. Hier geht s zum Original:  klicken

IDEOLOGIE GEGEN REALITÄT 
"BIOETHIKER SINGER-WENN WIDERSPRÜCHLICHKEIT RICHTIG IST"

Der bekannte Tierrechtler Peter Singer plädiert für eine Moralphilosophie die die extremsten Abtreibungs-und Euthanasie-Theorien unterstützt. Aber er hat sie nicht angewandt, als es um seine an Alzheimer erkrankte Mutter ging.  Und beweist damit, daß diese Ideologie reine Idiotie ist. 

Der Australier Peter Singer,78, ist Professor für Bioethik um Zentrum für Humane Bioethik in Princeton. Er ist einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Welt. 2021 gewann er den Berggruen-Preis, der von vielen als der Nobel-Preis für Philosophie betrachtet wird.

Singer ist am bekanntesten dafür, die Tierrechte zu vertreten. Anfang Juli war er Gast der Staats-Universität von Mailand, um fast 50 Jahre nach seinem Text "Animal Liberation" seinen letzten Essay "Nuova liberazione animale" zu präsentieren. Repubblica hat ihn interviewt. Der australisch Bioethiker sagt, daß Fabrik-Farmen, ware Fabriken von Schmerzen, verschwinden müssten, daß wir für die Tierrechte kämpfen müssen, daß " Nahrungsvielfalt" die Crux der Tierbefreiung sind" und daß wir reine Veganer werden müssen. 

Aber Singer ist nicht nur Tierrechts-Aktivist, sondern auch und vor allem Bioethiker. In dieser Hinsicht basiert seine Moralphilosophie auf bestimmten Prinzipien. Schauen wir uns die wichtigsten an. Das erste: der Konsequentialismus. Die ethisch vernünftige Wahl ist jene, die die Bedürfnisse der größtmöglichen Zahl fühlender Wesen maximiert. Daraus folgt, daß es keine moralischen Absolutheiten gibt, d. h. Handlungen, die an sich böse sind, sondern nur nützliche Handlungen. Das zweite: extremer Animalismus, der den Speziesismus verurteilt, d. h. die Annahme, daß Menschen eine höhere Würde besitzen als andere fühlende Lebewesen. Das dritte: Schmerz. Es ist diese Eigenschaft, zusammen mit einer weiteren, die wir gleich sehen werden, die uns den Tieren gleichstellt, zumindest den fühlenden, d. h. denen, die Schmerz empfinden können. Das Kriterium des Schmerzes, auch im psychologischen Sinne verstanden, kombiniert mit dem Utilitarismus, führte dazu, daß Singer die Thesen für Abtreibung und Euthanasie in ihren gewagtesten Versionen mit Überzeugung vertrat.

Beispielsweise müssen Foeten, Neugeborene und Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen unbedingt dazu beitragen, die allgemeine Linderung zu steigern oder, falls dies der Fall ist, das Wohlbefinden aller zu steigern. Diese Ratschläge könnten notwendig sein, weil es sich um Menschen handelt, die nicht menschlich sind (diese Thesen wurden vor einigen Jahren auf globaler Ebene von zwei seiner Schüler verbreitet: Alberto Giubilini und Francesca Minerva). Das Kriterium, das uns vom Menschen zur menschlichen Person übergehen lässt, das den biologischen Status zur persönlichen Würde erhebt, ist, laut dem australischen Philosophen, die Selbstwahrnehmung (vgl. P. Singer, "Ethic Practice“, Cambridge UP, 1993, S. 85-87) und dann, auf eine erweiterte Art die Rationalität.


Selbstwahrnehmng ist eine Fähigkeit, die laut Singer auch bei Tieren gefunden werden kann; Und so sind einige von ihnen Menschen. Daraus folgt, dass wir Menschen haben, die keine Personen und keine menschlichen Wesen sind. So lautet seine Philosophie: "Wenn wir ein schwer missgebildetes Menschenkind mit einem nichtmenschlichen Tier, einem Stock oder einem Schwein vergleichen, finden wir oft, daß das nichtmenschliche Wesen über höhere Fähigkeiten verfügt, sowohl reale als auch potentielle, was Vernunft, Selbstwahrnehmung, Kommunikation und einiges anderes angeht, das zu recht als moralisch signifikant betrachtet werden kann" (Sanctity of Life or Quality of Life, in Pediatrics, 1983, Band 27, Seiten 128-129).

Laut Singer ist es also zulässig, wenn nicht sogar Pflicht, ein nicht-menschliches Wesen zu töten, wenn dies das Wohlbefinden aller maximiert. Glücklicherweise blieb Singer seiner Theorie nicht treu, als diese Theorie seine Familie betraf. Tatsächlich erkrankte seine Mutter an Alzheimer und Singer achtete darauf, seine Euthanasieprinzipien nicht anzuwenden, die ihn gezwungen hätten, sie zu töten, weil ihre Behandlungen keinen kollektiven Nutzen gebracht hätten, sondern nur viel Geld gekostet hätten (aus diesem Grund kritisierte er Mutter Teresa, die sich um alle bis zu ihrem natürlichen Tod kümmerte., Oxford, Clarendon Press, 1981). Bei dieser Gelegenheit stellte Singer ein Team von Pflegekräften ein, um sich um seine Mutter zu kümmern. Dies ist ein typischer Fall, in dem Ideologie mit der Realität kollidiert und sich als das erweist, was sie ist: enorme Idiotie.

Der Philosoph scheint das zuzugeben, als er auf mehrere Kritiken wegen seines inkonsistenten Verhaltens antwortete: " Wenn es um Ihre Mutter ist es anders“ (The New Yorker, 55), und hinzufügte, daß seine Theorien dennoch gültig blieben, auch wenn er ihnen nicht treu geblieben sei. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, daß es eine vollständige konzeptionelle Identifikation zwischen Ideologie und Idiotie gibt. Hier seine genauen Worte: "Nehmen wir an ... es wäre glasklar, daß Geld anderswo mehr Gutes bewirken könnte. Dann wäre es falsch, es für meine Mutter auszugeben, genauso wie es falsch ist, wenn ich es für mich selbst oder für meine Kinder, für die Familie ausgebe, Geld, das mehr Gutes bewirken könnte, wenn es einer Organisation gespendet würde, die Menschen hilft, die viel bedürftiger sind als wir. Ich gebe stillschweigend zu, daß ich nicht alles tue, was ich tun sollte, aber ich könnte es tun, und die Tatsache, daß ich es nicht tue, entkräftet nicht die Behauptung, daß es das ist, was ich tun sollte. Kurz gesagt, Inkonsistenz widerspricht nicht der Güte der Annahmen. "

Quelle:T.Scandroglio LNBQ

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