So betitelt Jacques de Guillebon seinen in der katholischen Zeitung "Temoignage Chrétien" erschienenen Artikel, der sich mit der angekündigten Erhebung der Hl. Hildegard von Bingen und des Hl. Juan d'Avila zu Kirchenlehrern befasst.
Wörtlich schreibt er:
"Zwei Heilige werden demnächst vom Papst zu Kirchenlehrern erhoben. Wer?
Eine Nonne, die über Natur und Physiologie des weibl. Orgasmus geschrieben hat und ein Prediger, der die reichen katholischen Antisemiten in Spanien kritisierte.
Dieser alte deutsche Papst, Theologe und Autor von 250 Schriften, hat nie aufgehört uns zu überraschen....
Während er sich einerseits - nicht ohne Schmerzen und Tränen - der Piusbruderschaft (wörtlich schreibt er Lefebvre-Bande) annähert, um sie zur Annahme der Konzilsinterpretation durch das Lehramt zu bewegen, entwirft er andererseits größte revolutionäre Gedankenpanoramen. Eine stumme Revolution, das ist wahr. Aber man muß die diskreten Hinweise erkennen. So erklärt er, als niemand damit rechnet, die Hl. Hildegard von Bingen und Juan d´Avila zu Kirchenlehrern erheben zu wollen.
Hildegard von Bingen
Die deutsche Benediktinerinnen-Äbtissin Hildegard war umfassend gebildet, was ihr erlaubte, sowohl medizinische Traktate (u.a. über die Entdeckung des Blutkreislaufes weit vor Harvey) zu verfassen als auch Musikstücke zu komponieren......man vergißt manchmal den Zorn ihres Bischofs über ihren gerade für eine Frau ihrer Zeit einzigartigen Ton. Es war ein Papst, der sie unter seinen Schutz stellte und ihr erlaubte, ihre außerordentlichen Studien forzuführen....
Juan d'Avila
3 Jahrhunderte später-in der Epoche Spanischer Größe- gab auch Juan d'Avila Zeugnis davon, daß man Gott mit der Venunft finden kann.
Der große Prediger, der allein durch den Klang seiner Stimme große Menschenmengen zur Umkehr bewegte, Bescheidene wie eitle Intellektuelle gleichermaßen. Der Heilige Juan "Goldmund", der davon träumte die "Inder" des Columbus zum Glauben zu bekehren....auch er ein Opfer der Eifersüchtigen, der Kirchenfunktionäre, die ihm den Prozess wegen Häresie machten.
Er ging siegreich und daraus hervor und gewann noch an Größe- sowohl für seine Zeit als auch für die Geschichte....
er geißelte Haß und Verachtung, die er von seinen Beichtkindern gegenüber Juden und Moslems hörte. Es ist sicher, daß auch er Opfer beleidigter Reicher und eifersüchtiger Mitbrüder wurde. Sein Nonkonformismus ist beispielhaft....
Benedikt XVI, dieser soziale Papst, hat seinem Schatzkästlein noch einen weiteren Edelstein hinzugefügt, indem er Msgr. Müller, den Schüler des großen Befreiungstheologen G. Gutierrez zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannte.
So werden sowohl die liberalkonservativen als auch die progressistischen Hasser des Panzerkardinals jeder für sich auf ihren alten, falschen Glauben zurückgeworfen.
Und die ecclesia militans kämpft."
Das schreibt ein Franzose. Wie war das doch noch gleich mit dem Propheten und dem eigenen Land? In der gesamten deutschen Medienlandschaft wird man niemanden finden (außer den schon abgestempelten Seewald und Matussek), der auch nur ansatzweise zu einer derart freien Sichtweise fähig wäre.
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