Donnerstag, 23. August 2012

Es gab einen Raben-Vorläufer, auch er ein Informant von G.Nuzzi

Was in Deutschland nicht so bekannt ist- der Rabe Paolo Gabriele, untreuer Kammerdiener, hatte einen Vorgänger, Priester Renato Darduzzi ( 1922-2003), Mitarbeiter der Seconda Loggia..
Darduzzi, der als Mitarbeiter der Kardinäle Sodano und Casaroli  im Staatssekretariat u.a.mit der Vaticanischen Bank und ihren Problemen beschäftigt war, hat am Ende seiner Amtszeit Koffer von Dokumenten (ungefähr 4000) aus dem Staatssekretariat geschleppt und diese bei sich aufbewahrt.
In seinem Testament hat er seine Erben dazu aufgefordert, alle Dokumente zu veröffentlichen "damit alle sehen".
Das taten sie, sie übergaben alles dem uns schon bekannten Journalisten G.Nuzzi, der dieses Material zum  Buch "S.p.A."  zusammenmontierte.
Gabriele wiederum hatte dieses Buch gelesen und - wie er seinen Vernehmernn sagte, daraus seine Schlüsse gezogen.
Er wollte ein Gleiches tun, jetzt ging es nicht um die Bank und die Geldgeschäfte des Hl. Stuhls - jetzt ging es um die Reinigung der Kirche von Schmutz, Korruption und Intrige, die Gabriele überall im Vatican zu sehen glaubte.
So begann auch er Dokumente, Briefe, Bittgesuche, Schecks zu fotokopieren und zu sammeln. Dass die Vorsehung ihn auserkoren hatte, bei dem großen Reinigungswerk zu helfen, glaubte er fest und Nuzzi - den er ja schon durch die Lektüre von "SpA" kannte, schien ihm auch jetzt der richtige Mann zu sein für den Medienschock - den er wie eine Bombe zünden wollte, weil er sich von der Schockwelle Heilung versprach.


Es liegt in seiner naiv-großspurigen Natur, Nuzzi völlig falsch einzuschätzen und schlimmer, ihn ebenso völlig zu unterschätzen.
Nuzzi hat bei der Kontaktaufnahme mit dem Butler sofort erkannt, welches Potential dort bereit lag. Von Anfang an - auch das sagte er den Vernehmern - haben ihn Nuzzi und seine Mitarbeiter immer wieder mit dem Gedanken geradezu geimpft, die Vaticanische Gendarmerie  werde im Falle des Auffliegens tun, was sie immer tue - schnell einen Schuldigen finden und den der Öffentlichkeit als Sündenbock präsentieren - die Wahrheit werde dann auf immer verborgen bleiben.
Diese Botschaft hat Paolo verinnerlicht, weshalb er, als er von seiner Suspendierung ad cautelam erfuhr sofort ausrief: da habt ihr ja den passenden Sündenbock gefunden.
Obwohl er selbst weiß, dass er der Rabe ist - so glaubt er dennoch zum Sündenbock gemacht worden zu sein. Da kommt dann  natürlich auch die paranoide Störung zum Tragen, die ihm vom psychiatrischen Gutachter attestiert wurde.
Man geht sicher nicht fehl, wenn man sagt Paolo ist hier das Opfer seiner Persönlichkeitsstruktur und des Zusammentreffens mit Nuzzi geworden, der ihn virtuos manipulierte.

Quelle: blog LuigiAccattoli

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