Die Ewiggestrigen raffen sich noch einmal auf. Nach Jahren des ausweglosen Frustes glauben sie, den Tod Kardinal C.M.Martinis zur Genugtuung für die erlittenen Unbill der Erfolglosigkeit, des Ungehörtbleibens instrumentalisieren zu müssen.
So phantasiert der Spiegel von der Möglichkeit, der Kardinal habe zu den Favoriten des letzten Konklaves gehört und wäre gar gewählt worden, obwohl ein Blick in die Annalen oder in ihr angeblich so umfangreiches Archiv genügt hätte, um zu erkennen - er war nicht papabile - weil er seinen Brüdern im Amte schon unmittelbar vor Beginn der Wahlgänge seine Parkinson-Erkrankung bekannt gegeben hatte.
Aber was stört die schnöde Realität schon den Märchenerzähler im Kleide des Journalisten?
Aber doch wenigstens das Interview, das der Todkranke einem Jesuiten-Mibruder für eine italienische Zeitung gab, müsste sich zu einem giftgetränkten Angriff auf den Hl. Vater und die Kirche nutzen lassen.
Und mit ihrer wohlerprobten Manipulationstechnik, Weglassen, aus dem Zusammenhang reißen, Sinnentstellung etc. gelingt es ihnen fast- aber eben nur fast.
Einmal noch, bevor die letzten Vertreter des theologischen Küng-Drewermann-& Co-Spielmannzuges aussterben, möchte der Spiegel, der soviel Interesse am Wohlergehen und der Zukunft der Kirche hat wie ein Ameisenbär an Origami, das schnöde Lied von der Zeitgeistkirche, der liberalisierten-wertefreien, der alles-ist-möglich-nur nicht frommsein-Kirche (Wunschbild aller Relativisten) anstimmen, das der Kardinal angeblich sang.
Nein- das hat er nicht getan. Er hat nie mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten, auch mal einem Papst widersprochen, er hat auch mal laut gedacht - aber und nun müßt Ihr mal sehr tapfer sein, liebe Spiegelschreiber und SpOnler, er war immer loyal zum Lehramt und zum jeweiligen Papst. Und er hat sich nie instrumentalisieren oder für eine Kampagne gegen den Hl. Stuhl einspannen lassen.
Dass das ehedem Nachrichtenmagazin seinen Tod schamlos benutzt, um das post mortem nun doch zu tun, spricht nicht für seine Macher.
Der Freund Kardinal Martinis, Erzbischof Bruno Forte, der ihn - auch spirituell - bis zuletzt begleitet hat, sagt dazu:
"Es ist lächerlich, ihm einen ethischen und moralischen Relativismus zu unterstellen".
Genau das haben die Medien und Vertreter einzelner Interessengruppen getan- seine einzelnen Denkanstöße zu bestimmten Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche auf den kleinsten Nenner hinunternivelliert und für ihren Gebrauch zurechtgestutzt.
Ich darf noch einmal an das Interview erinnern, daß der Kardinal anläßlich seines Zusammnentreffens am 3.6. mit dem Hl. Vater beim Weltfamilientag in Mailand gab:
"Ich habe ihn ermutigt, das schwere Kreuz in diesen schwierigen Zeiten zu tragen....ich bin glücklich, ihn getroffen zu haben. Er hat mir sehr für die brüderliche Nähe in diesen schweren Stunden (Vatileaks) gedankt. Ich fahre fort, für ihn und die Kirche zu beten."
Giovanni von hic et nunc hat sich die Arbeit gemacht, das Originalinterview zu übersetzen. Es rückt die Interpretationen besonders der deutschen Medien wieder sehr gerade und ist für alle sehr lesenswert.
Bisher haben an die 150.000 Menschen Abschied von dem im Mailänder Dom aufgebahrten Kardinal genommen.
Hier das Video von der Überführung des Verstorbenen in den Dom.
Die Exequien finden morgen statt.
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