Samstag, 29. Dezember 2012
Der Hl. Thomas von Canterbury
Thomas wurde als Sohn Gilbert Beckets am 21.12.1118 in London-Southwark geboren. Zunächst von Mönchen erzogen und unterrichtet, studierte er später auf Betreiben des Erzbischofs von Canterbury Theobald Theologie und Rechtswissenschaften in Bologna, Auxerre und Paris.
1154 erhielt Thomas durch Erzbischof Theobald die Diakonweihe und wurde dessen Erzdiakon in der Kathedrale von Canterbury.
Als Heinrich II Plantagenet König von England wurde, ernannte er Thomas zu seinem Lord High Chancellor.
Als Kanzler der Krone führte Thomas ein luxuriöses höfisches Laben, nahm kämpfend an den Feldzügen seines Königs, dem er in enger Freundschaft verbunden war, teil und vertrat dessen Interessen rigoros auch gegenüber der Kirche. Man sagte sie seien "ein Herz und eine Seele".
Als Theobald starb, sah König Heinrich seine Chance auf Einflußnahme auf die Kirche gekommen und setzte die Wahl seines Freundes Thomas gegen dessen Einspruch zum Nachfolger auf dem Bischofsstuhl von Canterbury durch.
Thomas änderte seinen Lebensstil von Grund auf, und vertrat nun gegenüber König und Krone die Rechte der Kirche ebenso rigoros, wie er vorher den Interessen Heinrichs gedient hatte. Er verweigerte die Zustimmung zu verschiedenen Gesetzen und brachte den alten Freund zunehmend gegen sich auf- was schließlich in einem politischen Prozess wegen Verrates und Veruntreuung endete.
Von den Mitbrüdern im Bischofsamt allein gelassen floh Thomas nach Frankreich, wo er von König Ludwig VII freundlich empfangen wurde. Papst Alexander III nahm sein Rücktrittsgesuch nicht an. Nach jahrelangen Verhandlungen- während derer König Heinrich gedroht hatte, den gesamten Zisterzienserorden, der Becket in der Abtei Pontigny aufgenommen hatte, zu bestrafen und zu verfolgen, wechselte Thomas mit Unterstützung König Ludwigs in das Benediktiner-Kloster in Sens. Jahre später -als eine Versöhnung möglich erschien, kehrte er, obwohl er in einer Vision seinen Märtyrertod gesehen hatte, nach Canterbury zurück, wo er von den Gläubigen begeistert empfangen wurde.
Allerdings zeigte sich sehr bald, daß sich an der Konfrontation Krone-Kirche in Gestalt der beiden Kontrahenten nichts geändert hatte und Thomas widerstand den Bestrebungen des Königs, die Gerichtsbarkeit über den Klerus zu erlangen, erbittert.
Die überlieferten Worte des zornigen Königs, warum ihn denn keiner von diesem Pfaffen befreie, ließen 4 Ritter seines Gefolges zur Tat schreiten: am 29.12.1170 ermordeten sie den Erzbischof vor dem Altar in der Kathedrale.
Fast sofort nach dieser aufsehenerregenden und unerhörten Bluttat setzte die Verehrung Thomas als Märtyrer und Heiliger ein.
Bereits 1173 wurde Thomas Becket von Papst Alexander III kanonisiert.
Heinrich sah sich zu einer Bußwallfahrt an das Grab Beckets gezwungen und mußte sich dort in einem Bußritual auspeitschen lassen.
Der Schrein des Hl. Thomas , an dem sich zahlreiche Wunder ereignet haben sollen, wurde auf Befehl König Heinrichs VIII zerstört, der -wohl einer Legende nach- den toten Erzbischof erneut vor Gericht stellte und "zum Tode" verurteilen und seine aus dem Grab gezerrten Gebeine verbrennen ließ.
Hl. Thomas Becket bitte für uns
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