Freitag, 23. August 2013

Der letzte Coup oder das Dekret N.44/13/L


so nennt Sandro Magister das letzte Dekret, das Papst Benedikt XVI im Januar dieses Jahres erlassen hat und das bis jetzt unbemerkt und auch unbeachtet blieb und über das er jetzt auf seinem blog www.chiesa einen Artikel verfaßt hat. Das Dekret ist seither für die Katholischen Kirchen weltweit verbindlich.
Es geht um die Kirche Gottes :
Das päpstliche  Dekret der Congregatio De Cultu Divino Et Sacramentorum mit der Protokollnummer N.44/13/L beginnt mit den  Worten:

"Vitae et regni ianua, Baptismus est sacramentum fidei, quo homines incorporantur unicae Christi Ecclesiae, quae in Ecclesia catholica subsistit, a Successore Petri et Episcopis in eius communione gubernata."

im römischen Taufritus wird eingangs gefragt: "quid petis ab Ecclesia Dei?"
Seit der Reform Papst Pauls VI endet die Taufe dann mit der Aufnahme des Täuflings in die "comunitas christiana" mit den Worten: " N. ...magno gaudio comunitas christiana te excipit"
Das wurde jetzt verbindlich in : " N.... magno gaudio Ecclesia Dei te excipit "  geändert.
Im Dekret:
"2. 79. Deinde celebrans prosequitur dicens:
N. …, magno gaudio Ecclesia Dei te excipit. In cuius nomine ego signo te signo crucis; et parentes tui (patrinique vel et matrina) post me eodem signo Christi Salvatoris te signabunt.
Et signat parvulum in fronte, nihil dicens. Postea invitat parentes et, si opportunum videtur, patrinum (matrinam), ut idem faciant".

Den ganzen Text kann man hier lesen:  klicken 

Quelle: www.chiesa Sandro Magister

4 Kommentare:

  1. est - nicht subsistit!25.08.13, 12:21

    Diese auf den ersten Blick kleine Änderung könnte die bedeutsamste des gesamten Pontifikats überhaupt sein, denn damit rückt Benedikt XVI. von der „Subsitit-in“-Ekklesiologie Joseph Ratzingers eindeutig ab.

    Wieder einmal wird deutlich, wie wertvoll dieses Pontifikat hätte sein können, wenn Benedikt XVI. nur etwas entschlossener und mutiger gewesen wäre. Dennoch bin ich dankbar für dieses Pontifikat. Die Früchte „Summorum Pontificums“ sind reich und noch gar nicht voll aufgegangen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass diese kleine Frucht das Pontifikat des Franz überstehen wird, dass in vielerlei Hinsicht den Chaospontifikaten JP2 und Paul VI. gleicht.

    AntwortenLöschen
  2. lso sachlich lieber 'est nicht subsitsit' stimme ich Ihnen zu.
    Ja Benedikt hat, mit allen Kräften versucht das Schiff auf den Kurs der, wie er es nennt, Hermeneutik der Kontiniuität, zu bringen.
    Da man auf ihn flächendeckend nicht gehört hat und z.B ich und auch sonst niemand jemals (wie es hätte sein sollen) eine Predigt zu den "richtigen" Wandlungsworten gehört hat, illustriert das Ganze doch sehr gut.
    Zu den vorhergehenden Pontifikaten ist zu sagen, wenn es mir administrativ möglich gewesen wäre, aber google lässt das nicht zu, hätte ich das Wort 'Chaospontifikat', gestrichen.
    Es greift zu kurz: Ich bin der Ansicht, dass es in der Kirche Gottes nicht so ist, je höher das Amt, desdo heiliger der Inhaber. Weiter bedeutet Führung durch den Heilgien Geist nicht, dass der sich abends an die Bettkante des Pontifex setzt und dem erklärt wer ihn angelogen, wer die Tatsachen verdreht, wer ihm was verschwiegen hat, wer sich einschleimen will u.s.w..
    Will heißen, man hat auch auf Paul VI und JPII nicht gehört. Das kann man ganz einfach an Humane vita und Redemptoris sacramentum sehen.
    Ich empfehle zur Lektüre von Gertrud von LeFort "Der Papst aus dem Ghetto", es geht da um die Zeit, als wir bis zu 3 Päpste gleichzeitig hatten, das Papsttum Spielball der römischen Adelsfamilien und Zankapfel selbiger untereinander und mit dem Kaiser war.
    Der letzte "richtige" Papst vor den Wirren stellt eine, im Buch nie formulierte Frage, die 'Frage des Papstes Paschalis'. Alle Beteiligten haben irgendwie richtige Ansätze, gute Interessen, aber es verknoddelt sich halt so mit der Wirklichkeit, dass es zu den unguten Situationen kommt.
    Die Frage lautet "Was würdest du an meiner Stelle tun?" diverse handelnde Protagonisten haben die Möglichkeit eben Papst zu werden, keinem gelingt der Befreiungsschlag!
    In diesem Sinne wehre ich mich gegen die Runtermachung von amtierenden und amtiert habenden Päpsten. Das als Richtlinie für Kommentare.
    Auch wenn ich mich massiv, seit Jahrzehnten schon, ärgere, wenn uns von hoher und allerhöchster Stelle, immer wieder, versichert wird, "Alles ist ja so Klasse und toll und viiiiiiiiel viiiiiiiel besser als vorher"

    AntwortenLöschen
  3. est - nicht subsistit!25.08.13, 18:12

    @Ester:
    Zu Ihrer Feststellung: "Ja Benedikt hat, mit allen Kräften versucht das Schiff auf den Kurs der, wie er es nennt, Hermeneutik der Kontiniuität, zu bringen." -

    Genau an der Stelle sehe ich die Dinge anders, aber es ist ein gutes Beispiel um zu verdeutlichen, warum ich bei allem grossen Respekt vor dem Jahrhunderttheologen Benedikt-Ratzinger es so bedauere, dass er nicht mutiger und entschlossener als Papst war. Denn genau das mit der sog. "Hermeneutik der Kontinuität" (m.W. übrigens eine Formulierung, die Benedikt selber nie gebraucht hat, sondern mit der die Journalisten seine Sicht auf das "Konzil" gedeutet haben) hat der Papst sich selbst und den anderen Sand in die Augen gestreut. Man kann beim besten Willen nicht eine "Kontinuität" postulieren zwischen dem, was über 1.500 Jahre in der Kirche gegolten hat und dem, was seit 50 Jahren in ihr gilt, denn das ist an markanten Stelen schlicht keine Kontinuität sondern ein tiefer Bruch, der die Kirche in eine noch nie dagewesene Krise geführt hat. Über die Symptome derselben dürften wir uns einig sein, dazu brauhe ich nichts sagen. (In Klammern: Mein Nick drückt genau etwas davon aus. Seit 50 Jahren darf die Kirche nach ihrem Selbstverständnis nicht mehr die von Christus gestiftete Kirche einfach sein, sondern diese "subsistiert" nur noch in ihr. Ein lateinisches Wortungetüm, das nur mit grösster theologischer Rabulistik à la Rahner und Co. noch irgendwie "katholisch" zu deuten ist. Wenn "subsistit" dasselbe "meinen" sollte wie "est", warum hat man das "est" dann gestrichen?)

    Das sind alles so verheerende Brüche, von denen das Konzil leider einige hatte. S. die sog. "Religionsfreiheit" - bis dato war die katholische die einzige wahre und daher zu privilegierende Religion. Oder die "Ökumene" - bis dahin bedeutete das Wort die weltumspannende Una Sancta (daher der Ausdruck "Ökumenisches Konzil")und es war völlig klar, wer als nichtkatholischer Christ ökumenisch sein wollte, musste in die Una Sancta heimkehren. Von der verhängnisvollen "Aussöhnung" (ich sage lieber: Anbiederung) der Kirche mit der sog. "Moderne", die nur Negatives gebracht hat, in "Gaudium et spes" ganz zu schweigen.

    Nein, liebe Ester, da gibt es keine "Hermeneutik der Kontinutität". Vielleicht kennen Sie die hervorragende Darstellung zur bisher verschwiegenen Geschichte dieses Konzils durch den traditionstreuen katholischen Historiker Roberto di Mattei, der genau diesen unwiderlegbaren Bruch eindrucksvoll nachweist. Man muss kein Anhänger der Piusbrüder sein, aber da legen diese ihren Finger schon die die richtige Wunde.

    AntwortenLöschen
  4. Nun ich denke mal ganz einfach.
    Irgendwas ist mit dem Konzil schief gelaufen. Wenn ich an meine Kindheitserinnerungen zurückdenke, so kann ich nur sagen, das katholische Gefühl war "Wir haben das dritte Reich überstanden, waren auf der Seite derer die Recht hatten und der Spuk war vorbei, bevor es auch uns so richtig, richtig an den Kragen ging!"
    Peter Seewald beschreibt das in seinen Kindheitserinnerungen in "Als ich wieder anfing an Gott zu denken" auch so.
    Man hatte im dritten Reich, auch und wegen des bis dahin immanenten Misstrauens der Kirche gegen die Welt, Recht behalten und jetzt warf man sich selbiger Welt in die Arme, wohl weil man dachte, mit dem Untergang Hitlers sei alles Böse endgültig aus der Welt.
    In dieser Euphorischen Stimmung fand das Konzil statt und man machte sich in der Folge dran, alle, aber auch alle Zäune und Mauern zu schleifen.
    Meine Eltern, beide Jahrgang 1935, berichteten voller Stolz, wie ihre älteren Geschwister damals "unter Hitler" verbotenerweise statt zur HJ in die Messe gegangen seien. Gelobt wurde die Tante die "Englisches Fräulein" war, dass die trotz Verbotes und Auflösung des Ordens "unter Hitler" weiter in Tracht herumlief und weiter sich um die katholische Jugend kümmerte.
    Der Orden der englischen Fräulein, hat mittlerweile die Tracht abgeschafft und nach dem Konzil als einer der ersten, seiner Schwestern freigestellt, außerhalb des Klosters in Zivil herumzulaufen. Meine Eltern hielten es nach dem Konzil nicht mehr für nötig zur Messe zu gehen, weil mündige Christen so was ja nicht brauchen und und und.
    Ich habe für all das nur die Erklärung gefunden dass man der Ansicht war, nun irgendwie zum guten Menschen geworden zu sein, also philosophisch einer Art Peleganismus anhing, der davon ausging dass der Mensch ja gut sei und im Gegensatz zum echten Peleganismus der Ansicht war, noch nicht mal fromme Übungen nötig zu haben, weil wir ja alle, alle in den Himmel kommen.

    Ich denke einfach der Grundirrtum betrifft das Wesen des Menschen, von dem einfach gilt Video meliora proboque deteriora sequor (ich sehe das Besser und heiße es gut, dem Schlechteren jedoch folge ich) und man hat dann aus der jedem Menschen immanenten Erkenntnis des Besseren abgeleitet das der Mensch halt gut ist und ein solchen hat natürlich keine Erlösung nötig. Weil dem nicht so ist, deswegen sind wir ja immer ganz von den Socken wenn wir feststellen, es gibt Sünder, so richtige Sünder auch bei uns.
    Nur all das ist Vergangenheit, und keine Macht der Welt kann in der Zeit zurück.
    Man muss einfach versuchen das Schifflein Petri wieder in die rechten Bahnen zu lenken.
    Und ja, das hat Benedikt schon als Kardinal versucht und ist, soweit man das überblicken kann, gescheitert.
    Nur ist es illusorisch zu erwarten, dass morgen ein drittes Vatikanum einberufen wird, das wieder Klartext redet.
    Wenn JPII in "Ut unum sit" von den Kräften bei den getrennten Brüdern die zur Einheit hindrängten redete, dachte ich mir auch "Naja da ist der Wunsch wohl der Vater des Gedankens!"
    Nur, wir leben in einer Welt der virtuellen Realitäten der Illusionen über alles und jedes, und jeder, aber auch jeder ,der versucht die Dinge so zu sehen wie sie sind, wurde zermürbt.
    Im Prinzip müsste sich die Kirche von gefühlten 75% ihres Personals und damit auch von einer Menge ihrer Güter trennen, udn so sehr das gerade von frommen Leuten gefordert wird, frage ich mich, ob wir das wirklich wollen.
    So blöd es sich anhört wir haben eine Glaubenskrise, glaubten, wir, so würden wir drauf vertrauen, das der Herr die Kirche führt und das Depositum Fidei nicht verloren gehen kann, weil es der Kirche anvertraut ist.
    So und nachdem ich hier so lange rumgeschwallt habe, ich frage mich auch schon lange, warum die Kirche immer nur zurückweicht, alles und jedes aufgibt, sobald einer nur schreit "das und das stört an der Kirche" man geflissentlich das Störende wegräumt und all das. Ich habe keine Antwort aber auch keine andere Kirche.
    Das Buch werde ich mir bestellen.

    AntwortenLöschen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.