Freitag, 1. November 2013

Systematische Zerstörung des christlichen Kulturerbes in einem Mitgliedsland der EU

Ein lesenswerter Artikel -mit ein bißchen Nachhilfe in jüngerer und älterer Geschichte von Giusepe Nardi :   klicken

Zwangsislamisierung und Zerstörung des religiösen und kulturellen Erbes-soweit es christlich ist und das ist es seit der Römerzeit-  gehen im Norden Zyperns Hand in Hand. Davon kann sich jeder bei einem Besuch auf der Insel überzeugen.
Im türkisch besetzten Norden der Insel sind seit 1974 an die 500 Kirchen geschändet, entweiht und geplündert worden- die geraubten Ikonen, Fresken, Mosaiken, Manuskripte und sakralen Gefäße tauchten und tauchen immer wieder auf dem internationalen Kunstmarkt auf. Einige wurden auch komplett zerstört -wie die Ikone der Hl. Gottesmutter aus der Dorfkirche von Livadia/ nahe Famagusta.
Einige konnten zurückgefordert werden, andere zurückgekauft- die Rückgabe mancher sichergestellten Kunstwerke werden aus fadenscheinigen Gründen in den Fundländern zurückgehalten- so beispielsweise, daß die Kirche Zyperns nicht zu 100% beweisen könne, rechtmäßige Besitzerin zu sein ( weil sie vor der türkischen Invasion- die für sie überraschend kam- nicht in jeder kleinen Dorfkirche- von denen viele mehr als 1000 Jahre alt sind- Fresken und Ikonen fotografiert hatten. ) was langwierige juristische Geplänkel zur Folge hat.
Nicht nur die griechisch orthodoxen Kirchen, Klöster und Friedhöfe wurden geplündert und/oder zerstört auch armenische, maronitische, römisch-katholische, protestantische Kirchen und jüdische Synagogen.
Die Zerstörung und der Abriss christlicher Sakralbauten beschränkte sich nicht auf die Zeit unmittelbar nach der Invasion, sie wird auch heute noch fortgesetzt, jüngstes Opfer dieser besonderen Art der Denkmalspflege ist die erst kürzlich abgerissene Kirche der Hl. Katharina von Gerani.
Im Byzantinischen Museum in Nicosia ist eine eindrucksvolle Teilausstellung der Dokumentation der Zerstörungen gewidmet. Die nur von Ankara anerkannte Marionettenregierung Nordzyperns hat der autokephalen Orthodoxen Kirche großzügig angeboten, jedes Jahr natürlich auf eigene Kosten- eine der zerstörten Kirchen zu restaurieren. Ein Prozedere, das -wie sich jeder Erstklässler ausrechnen kann- um die 500 Jahre in Anspruch nehmen würde.



Nicht nur das türkisch-zypriotische Regime von Ankaras Gnaden träumt großosmanische Ideen- auch in der Türkei selber gibt es diese Träume. Dazu gehört auch immer eine Negierung der Geschichte-so hat der Herr Erdogan kürzlich verkündet, die Zeit des 1000-jährigen Byzantinischen Reiches- Boden und Fundament der jetzigen Türkei- sei eine "dunkle Zeit" gewesen. Nicht wenige Neo-Osmanen dürften ihm geglaubt haben.
Wir sollten auch nicht vergessen, wie dort und in Nordzypern mit dem Kulturerbe, der Religionsfreiheit und den Menschenrechten der Christen umgegangen wird.
Und -was vielleicht viele nicht wissen- Zypern war das erste christlich regierte Land der Geschichte. Bei ihrer Reise im Jahre 45 A.D. durch die Städte der Insel kamen die Apostel Paulus und Barnabas auch nach Paphos, und wurden dort vom römischen Proconsul Sergius Paulus empfangen. Der ließ sich, nach einem Intermezzo mit einem heidnischen Zauberer, der den Hl. Paulus herausgefordert hatte- zum Christentum bekehrte und von den beiden Aposteln taufen ließ.
Der Apostel Barnabas gilt als Begründer der Kirche Zyperns, die auf diese apostolische Gründung ihren Anspruch gegenüber Konstantinopel autokephal zu sein, begründen konnte.

Quelle: Byzantine Museum Nicosia, Christofides History of Cyprus



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