Montag, 29. September 2014

Das Hostienwunder von Siena

Im Libero Quotidiano schreibt A.Socci heute über das Hostienwunder von Siena:      klicken

"Alles hat sich vertraulich abgespielt, am vergangenen 10. September. Aber die wichtigste Nachricht, vom Ergebnis der Überprüfung und Anerkennung, ist durchgesickert und ich stelle sie Ihnen vor
100 Jahre nach der letzten Analyse, die bestätigte, daß die Heiligen Hostien, die in der Basilika San Francesco in Siena verwahrt werden, sich gegen jedes Naturgesetz erhalten haben.
Im Behälter fanden sich-wie vorhersehbar- Schimmelpilze und Bakterien, aber unglaublicherweise war keine der Hostien davon befallen. Ein unerklärliches Phänomen, weil sie durch ihre Zusammensetzung (als Kornprodukt) leicht verderblich sind, empfindlich für Bakterien-und Schimmelbefall.
Es sieht so aus, als vermögen die Naturgesetze gegenüber diesen 233 Hostien nichts.
Vor vielen Jahrzehnten hatte ein Bischof von Siena, Tiberio Borghese, die Gegenprobe machen wollen und ließ einige noch nicht geweihte Hostien in einem Behälter verschließen und versiegeln. Nach 10 Jahren fand eine Kommission aus Wissenschaftlern nur noch von Würmern befallene Bruchstücke. Das ist in der Tat der natürliche Gang der Dinge bei organischer Materie.
Aber diese geweihten Hostien, die sich in der Basilika des Hl. Franziskus in Siena, der Stadt der Hl. Katharina und wunderbarer Treffpunkt der beiden Heiligen Patrone Italiens, erhalten haben, entziehen sich diesen unausweichlichen Gesetzen von Natur und Chemie.

Es war 1730 -unter den verschiedenen eucharistischen Wundern, besonders denen in Italien-war eines die Verwandlung der Hostie in Fleisch (genauer gesagt Herzmuskelgewebe) und in Blut und das andere das von Siena. Dadurch charakterisiert, daß die Hostien auf geheimnisvolle Weise die Zeit und die Naturgesetze ignorierten, und so die permanente Anwesenheit des Herrn der Geschichte und der Ewigkeit  bewiesen.
Der große Thomas S. Eliot dichtete : "Punkt der Verschmelzung des Zeitlosen mit der Zeit."
Hier ist er.
Ein anderer Dichter, Eugenio Montale, auf seiner laienhaften Suche nach Erlösung, suchte den "Durchgang" aus dem Gefängnis der Alltäglichkeit" das "Loch im Netz der Existenz", den ´"Ring, der nicht in der Verkettung der Umstände festhält" . Da war es also - im Ereignis von Siena- das Zeichen des großen Durchgangs, das die Ewigkeit hier in der Zeit aufriss.


Alles begann 1730. Am 14. August, der Vigil zu Mariae Himmelfahrt. Alle Einwohner Sienas waren in der Kathedrale zur 1. Vesper und der Darbringung der Votivkerzen zu Ehren der Gottesmutter versammelt.
Deshalb konnten Räuber ungehindert in die Basilika San Francesco eindringen und den silbernen Hostienkelch voller konsekrierter Hostien stehlen. Für die Stadt war das ein Schock.
Es wurde gebetet, man veranstaltete Prozessionen, um dieses Sakrileg zu sühnen. Wahrscheinlich wurden diese Diebe bestraft. Jedenfalls wurden die Hostien 3 Tage später, am 17. August, im nahe gelegenen Heiligtum der Hl. Gottesmutter Maria in Provenzano, in einer Almosenkasse wiedergefunden.
Die Stadt feierte.
Feierliche Prozessionen und Anbetungen in den Pfarreien. Deshalb wurde beschlossen, diese Hostien nicht auszuteilen. Bis jemand am Ende bemerkte, dass sie keinerlei Veränderungen durchgemacht hatten. Hingebungsvoll bewacht, blieben sie unversehrt. Darauf begann man festzustellen, daß hier ein Wunder geschah. Die Hostien wurden, damit sie nicht länger dem organischen Verfall und atmosphärischen Einflüssen ausgesetzt waren, umgefüllt, wurden angefaßt und bewegt. Doch immer, wenn sie untersucht wurden, fand man sie frisch, intakt, unverdorben, chemisch rein und sie zeigten keinerlei Anzeichen von Verfall.

Eine einzigartige Tatsache: Es waren fast 200 Jahre vergangen, als man sich entschied, sie wissenschaftlichen Analysen zu unterziehen.
Am Ende ein wörtliches Zitat der Wissenschaftler:  "Die Heiligen Hostien von Siena sind ein klassisches Beispiel für perfekte Konservierung von Brotteilen, die 1720 konsekriert wurden und ein einzigartiges Phänomen darstellen, von bebender Aktualität, das die Naturgesetze der Erhaltung der organischen Materie umkehrt. Eine in den Annalen der Wissenschaft einzigartige Tatsache."
Im  Lauf  der Jahre wurde mehrmals der Behälter gewechselt, und ein weiterer Versuch fand 1951 statt;
aber das Wunder blieb.
Der dänische Schriftsteller Joergensen, katholischer Konvertit, definierte es als "eines der größten Wunder Christi auf Erden".

Vor ungefähr 20 Jahren begleitete ich den damaligen Kardinal Ratzinger in die Basilika San Francesco und ich erinnere sein Erstaunen und seine Bewegung angesichts diese Heiligen Hostien.
Auch Johannes Paul II  wollte sie während seines Besuches in Siena, am 14. September 1980 anbeten und hatte am Ende bewegt geflüstert: "Das ist die Präsenz".
In der Tat das Charakteristikum des eucharistischen Wunders von Siena ist seine Dauer durch die Zeit, ein Zeichen, das ganz klar die dauernde Anwesenheit Christi in konsekrierten Hostien evident macht.
Es ist die übernatürliche  und außerordentliche Bestätigung einer Wahrheit, die der Katholizismus verkündet.
Divo Barsotti schrieb:  Einige protestantische Bekenntnisse leugnen nicht die Präsenz Christi in der Eucharistie, wohl aber, daß die Präsenz dauerhaft sei. Jesus ist in dem Augenblick präsent, wo er sich gibt. Die substantielle Differenz in der Eucharistische  Lehre, würde man sagen, ist genau die: daß der Katholizismus immer gelehrt hat: die Präsenz Christi in der Eucharistie ist eine immerwährende."

Feierliche Anbetung:
In den letzten Jahrzehnten hat das protestantische Denken die katholische Kirche infiltriert. Tatsächlich hat Paul VI hat in seiner Enzyklika "Mysterium fidei" von 1965 vor den falschen Lehren zur Eucharistie gewarnt, die in der Kirche zirkulierten.
Eine dieser Lehren besagte, dass Christus nach der Feier der Messe nicht mehr in den konsekrierten Hostien präsent sei. Eine Idee die besonders aus progressiv-katholischen, soziologischen Kreisen  kam, ganz auf eine horizontale Dimension konzentriert und beschränkt. Eine durch und durch falsche Idee.
Nicht umsonst bestand das Konzil von Trient darauf, die Aussetzung zur eucharistischen Anbetung auch außerhalb der Liturgie zu ermöglichen. Und Paul VI sprach in jener Enzyklika- Kardinal Dulles erinnert daran- ausdrücklich und entschieden davon, dass das Heiligste Sakrament einen Ehrenplatz in der Kirche erhalte, und er hat den Hirten empfohlen, das Sakrament zur feierlichen Anbetung auszusetzen und eucharistische Prozessionen zu veranstalten.
So wie auch Johannes Paul II versuchte, die eucharistische Anbetung fördern, auch außerhalb der Messe, weil das von unschätzbarem Wert für die Kirche sei.
Eben dieser Papst Wojtyla verbrachte viele Stunden bei der Anbetung und "viele seiner besten Gedanken entstanden während dieser Gebetsmomente."
Benedikt XVI hat diese Linie fortgeführt und das christliche Volk hat die Schönheit und den Reichtum der eucharistischen Anbetung wieder entdeckt.

Parallel-Lehramt  Und doch- auch wenn das immer die Lehre der Kirche war, hat eine Art Parallel-Lehramt ( ein mißbräuchliches) Zwietracht gesät. Und heute kehren die Irrtümer der 60-er Jahre zurück, als,- wie Kardinal Dulles schrieb- vor den Gläubigen wiederholt wurde- von Avantgardisten der Religion- daß der Zweck des Heiligsten Sakramentes sei, in der Kommunion empfangen und nicht angebetet zu werden, als ob sich das gegenseitig ausschließen würde.
Einen Widerschein dieser Ideen findet man heute in den katholischen Kirchen, wo der Tabernakel mit dem Heiligsten Sakrament nicht mehr an einem edlen und wichtigen Ort im Haus Gottes aufbewahrt wird sondern in einem Abstellraum am Rand oder sogar ganz außerhalb der Kirche

Und doch charakterisiert nur der Tabernakel eine katholische Kirche. Edith Stein deutsch-jüdische Philosophin, konvertierte genau deshalb zum Katholizismus, weil sie eines Tages, nachdem sie eine protestantische Kirche besucht hatte, eine Katholische Kirche betrat und sich bewußt wurde, daß dort "Jemand war". Sie wurde Karmelitin und dann- in Auschwitz ermordet-heilig. Weil sie sich in diese Präsenz verliebt hatte."
Quelle A. Socci, Il Libero Quotidiano


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