Wie soll die Kirche heute über Jesus sprechen? Die Antworten der beiden Päpste zu dieser Frage würden wohl sehr unterschiedlich ausfallen, darüber hat sich A.Gagliarducci anhand der Wahl des Schülerkreisthemas für 2015 Gedanken gemacht. klicken
Im Interview, das er kürzlich gab, sagte Pater Horn dazu:
"Normalerweise schlägt der Schülerkreis während des Treffens in Castel Gandolfo 3 Themen und die Namen mehrerer Personen für das nächste Jahr vor. Nach dem Treffen suche ich den Hl. Vater auf, um sie ihm zu präsentieren. Dieses mal, hat der emeritierte Papst Benedetto Ende November, nach langem Überlegen, das Thema "Wie in der heutigen Welt über Gott sprechen" ausgesucht, zu dem wir Professor Tomás Halik, einen tschechischen Priester, der als Spezialist Erfahrung mit der modernen Welt hat, eingeladen haben"
"Heute wie gestern ein Muss: über Gott im Licht von Papst Franziskus´ missionarischem Schub sprechen. "
"Am 26. Februar 2013, 2 Tage vor dem Ende des Pontifikates Papst Benedikts XVI, veröffentlichte der tschechische Priester Tomás Halik in Rom die italienisches Ausgabe seines wichtigsten Buches "An die nahen Fernen". Und am 13. März 2014- als Jorge Mario Bergoglio den ersten Jahrestag seines Papsttums feierte, gewann eben dieser Halik die fast 2 Millionen $ Preisgeld des Templeton-Preises, der jenen verliehen wird, die dazu beigetragen haben, das spirituelle Profil der Welt zu schärfen.
Am Ende des nächsten Augusts wird er wieder in der Gegend Roms sein und in Castel Gandolfo einen Vortrag über das Thema "Wie in der heutigen Welt über Gott sprechen?" halten. Zuhören wird ihm der Ratzinger Schülerkreis, zu dem seit 2 Jahren auch junge Theologie-Studenten, die die Theologie Ratzingers studieren, gehören.
Benedikt XVI selbst hat das Thema aus 3 Vorschlägen, die seine früheren Schüler ihm jedes Jahr für das kommende jährliche Treffen vorlegen, ausgesucht. Das berichtete Pater Stephan Horn, der Ratzingers Assistent an der Universität Regensburg war und derzeit Koordinator des Schülerkreises ist. Der Papa emeritus nahm sich dieses mal länger Zeit zum Nachdenken und übermittelte das Thema des Treffens Ende November. War das eine prophetische Wahl?
Diese Frage stellt sich, während der Beginn des dritten Jahres des Franziskus-Pontifikates näher rückt.
Das Thema "Evangelisierung" war eine der Zielkoordinaten während der Generalkongregationen der Kardinäle im Präkonklave.
Nach dem, was die Kardinäle nach dem Konklave sagten, haben sich alle auf einen Wechsel der Verkündigungs-Sprache konzentriert, die die Kirche attraktiver und vertrauenswürdiger machen würde und weniger durch Skandale und die Gangrän des inneren Karrierismus geplagt.
Ein anderes Thema ist die berühmte Rede, die Kardinal Jorge M. Bergoglio im Präkonklave hielt, die Papst Franziskus dann zur Veröffentlichung frei gab. Die Rede zielt darauf ab, daß die Kirche in die Peripherien gehen müsse, auch in existentielle Peripherien und das Evangelium verkünden.
Das ist das Programm, dem Papst Franziskus seit jeher folgt. Jede Geste während der eineinhalb Jahre seines Pontifikates war darauf ausgerichtet, das Bild einer selbstbezogenen Kirche zu reinigen, um sie iun der Peripherie sichtbar zu machen. Dieses Ziel kann auch durch die vielen Programmpunkte seines Pontifikates sichtbar gemacht werden: die Entscheidung seine erste Reise auf die kleine italienische Insel Lampedusa zu machen, Ziel asylsuchender Flüchtlinge im Mittelmeer, sein erstes Konsistorium um neue Kardinäle zu kreieren, das viele durch die Ernennung von Purpurträgern überraschte, die nie irgendwie aufgefallen waren, der Wunsch das Bestreben der Kirche zu zeigen, ihre Finanzen und Organisation zu ordnen und zu bereinigen, indem teure externe Ratgeber verpflichtet wurden, die Etablierung des Rates der Kardinäle, zu denen fast keiner der Kurie angehört, um zu zeigen, daß es Zeit ist, aus der Selbstbezogenheit der Kurienämter heraus zu kommen. Und schließlich sein Wunsch zu zeigen, daß der Papst den Menschen nahe ist: er verbringt am Ende jeder Generalaudienz Stunden mit Kranken, trägt seine Tasche selbst an Bord der Flugzeuge und verweigert die Benutzung eines kugelsicheren Fahrzeugs.
Das und viele andere Gesten haben das Gesicht der Franziskus"Revolution" geprägt.
Aber keine dieser Kritiken scheint an der Kirche zu haften.
Papst Franziskus kann auch "heiße Themen" anfassen, ohne einen negativen medialen Gegenangriff befürchten zu müssen. So z.B. nach seiner Rede vor dem Europäischen Parlament am 25. November. In dieser Rede streifte er so heiße Themen wie die christlichen Wurzeln Europas, das Konzept der natürlichen Familie, das das Europäische Recht nicht mehr berücksichtigt und die Abtreibung. Keines dieser Themen wurde von der Presse- wie es früher war- betont oder kritisiert. Statt dessen konzentrierten sich die säkularen Medien auf weniger kritische Themen der Rede, wie Einwanderung, Armut und soziale Ausgrenzung.
Dennoch zeigen diese "pros" auch eine Kehrseite der Medaille, z.B. daß eine Kirche, die ein gesäubertes Image hat und so auf soziale Ziele ausgerichtet ist, im tiefsten Sinn nicht über Gott sprechen kann.
Die Suche nach einer Änderung darin, wie das Wort verkündet wird, hat dieses Pontifikat dahin gebracht, Botschaften zu akzeptieren, die die säkulare Welt so liebt, genau deshalb weil Papst Franziskus mit deiser säkularen Welt über die Themen spricht, die sie interessieren.
Aber wenn er über den Glauben spricht, tut er das vorwiegend durch "die Brille der populären Frömmigkeit".
Was würde passieren, wenn Papst Franziskus sich auf das WORT selbst konzentrieren würde, im tiefsten Sinn des Evangeliums, mehr als auf seine konkrete Anwendung?
Es ist kein Zufall, daß Benedikt XVI für seine früheren Schülern das Diskussionsthema" Wie in der heutigen Welt über Gott sprechen" auswählte. Wir müssen im tiefsten Sinn über Gott sprechen, während wir die außerordentlichen Effekte von Papst Franziskus´Schwung durch die ungeheure Popularität, die ihn umgibt erleben.
Sicher, die Zahl der Leute, die sonntags dem Angelus und mittwochs den Generalaudienzen beiwohnen ist " auf bombastische Zahlen" angestiegen,wenn man den Zahlen der Präfektur des Päpstlichen Hauses glauben darf, Und es kann sogar wahr sein, dass die Teilnahme an der Hl. Messe angestiegen ist.
Andererseits ist es vielleicht auch wahr, daß der nächste Schritt fehlt.
Wie groß ist die Zahl derer, die -durch die päpstlichen Slogans und die kirchlichen Sozialprogramme- bewogen- in die Kirche zurückgekehrt sind, fähig die Präsenz Gottes voll zu leben?
Es ist kein Zufall, daß Benedikt XVI für seine früheren Schülern das Diskussionsthema" Wie in der heutigen Welt über Gott sprechen" auswählte. Wir müssen im tiefsten Sinn über Gott sprechen, während wir die außerordentlichen Effekte von Papst Franziskus´Schwung durch die ungeheure Popularität, die ihn umgibt erleben.
Sicher, die Zahl der Leute, die sonntags dem Angelus und mittwochs den Generalaudienzen beiwohnen ist " auf bombastische Zahlen" angestiegen,wenn man den Zahlen der Präfektur des Päpstlichen Hauses glauben darf, Und es kann sogar wahr sein, dass die Teilnahme an der Hl. Messe angestiegen ist.
Andererseits ist es vielleicht auch wahr, daß der nächste Schritt fehlt.
Wie groß ist die Zahl derer, die -durch die päpstlichen Slogans und die kirchlichen Sozialprogramme- bewogen- in die Kirche zurückgekehrt sind, fähig die Präsenz Gottes voll zu leben?
Wie kann eine Kirche, die in einem positiven Image schwimmt-das in Evangelisierung umsetzen?
Das ist das ewige Rätsel der Kirche, hin und hergerissen, wie sie ist, zwischen Evangelisierung und der Notwenigkeit eines guten öffentlichen Images. Das zweite geht anscheinend vor. Die Professionalisierung der Kommunikation, auf dem weltlichen Modell basierend, hat auch zu einer Personalisierung der Kommunikation geführt, die sich ausschließlich auf das Oberhaupt konzentriert. Heutzutage führt Papst Franziskus die Kirche in Umfragen vorwärts, wie politische Führer es mit ihren Parteien machen, um die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu bringen.
Das Oberhaupt sitzt nun einer Institution vor und alles wird ihm zugeschrieben. In den USA hat Präsident Obama viele unpopuläre Entscheidungen getroffen und - nach Meinung einiger Beobachter-sogar verfassungswidrige, aber seine Popularität hat in der Folge nicht abgenommen: ein universal respektierter Führer kann so ohne negative Konsequenzen handeln.
Diese Politik kann nicht auf die Kirche angewandt werden, eine universale Institution, die der Welt dient. Über die päpstliche Popularität hinaus muß man die Institution beachten, die immer gleich bleibt, auch wenn die Menschen in ihr kommen und gehen. Die Institution ist Ausdruck des Willens Gottes und was sie kommuniziert, muß sich ausschließlich auf IHN beziehen.
Papst Benedikt fühlte, daß Gott marginalisiert wird und daß die Medienkommunikation die Evangelisierung verdrängt. Mitten in der Professionalisierung der Vaticankommunikation hat der Papa emeritus vielleicht gefühlt, es sei Zeit wieder über Gott zu sprechen. Indem er dieses Theam wählte, zeigt er den Weg, der über jede Kommunikationskampagne und die Popularität jeden Papstes hianusführt.
Wer weiß, ob Papst Franziskus diesen Rat annehmen wird? Papst Franziskus und der Emeritus treffen sich häufig, auch wenn es dieses Jahr keine Neuigkeiten über ein Treffens der beiden zum Austausch von Weihnachtsgrüßen gab, hat Papst Franziskus klar festgestellt, daß der Papa Emeritus eine Institution ist. Benedikt XVI hat auch als eine Art versteckter Ratgebern für Papst Franziskus gewirkt und er schickt ihm demütig Vorschläge und Ratschläge, wann immer sie benötigt werden.
Das ist das ewige Rätsel der Kirche, hin und hergerissen, wie sie ist, zwischen Evangelisierung und der Notwenigkeit eines guten öffentlichen Images. Das zweite geht anscheinend vor. Die Professionalisierung der Kommunikation, auf dem weltlichen Modell basierend, hat auch zu einer Personalisierung der Kommunikation geführt, die sich ausschließlich auf das Oberhaupt konzentriert. Heutzutage führt Papst Franziskus die Kirche in Umfragen vorwärts, wie politische Führer es mit ihren Parteien machen, um die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu bringen.
Das Oberhaupt sitzt nun einer Institution vor und alles wird ihm zugeschrieben. In den USA hat Präsident Obama viele unpopuläre Entscheidungen getroffen und - nach Meinung einiger Beobachter-sogar verfassungswidrige, aber seine Popularität hat in der Folge nicht abgenommen: ein universal respektierter Führer kann so ohne negative Konsequenzen handeln.
Diese Politik kann nicht auf die Kirche angewandt werden, eine universale Institution, die der Welt dient. Über die päpstliche Popularität hinaus muß man die Institution beachten, die immer gleich bleibt, auch wenn die Menschen in ihr kommen und gehen. Die Institution ist Ausdruck des Willens Gottes und was sie kommuniziert, muß sich ausschließlich auf IHN beziehen.
Papst Benedikt fühlte, daß Gott marginalisiert wird und daß die Medienkommunikation die Evangelisierung verdrängt. Mitten in der Professionalisierung der Vaticankommunikation hat der Papa emeritus vielleicht gefühlt, es sei Zeit wieder über Gott zu sprechen. Indem er dieses Theam wählte, zeigt er den Weg, der über jede Kommunikationskampagne und die Popularität jeden Papstes hianusführt.
Wer weiß, ob Papst Franziskus diesen Rat annehmen wird? Papst Franziskus und der Emeritus treffen sich häufig, auch wenn es dieses Jahr keine Neuigkeiten über ein Treffens der beiden zum Austausch von Weihnachtsgrüßen gab, hat Papst Franziskus klar festgestellt, daß der Papa Emeritus eine Institution ist. Benedikt XVI hat auch als eine Art versteckter Ratgebern für Papst Franziskus gewirkt und er schickt ihm demütig Vorschläge und Ratschläge, wann immer sie benötigt werden.
Mit der Auswahl des Themas des diesjährigen Schülerkreistreffens zeigt er den Weg nach vorn.
Wird die Kirche fähig sein, ihm zu folgen?"
Quelle. A, Gagliarducci, MondayVatican
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