Mittwoch, 18. Februar 2015

Immer noch große Aufregung über das "resisteró" und Kardinal Wuerls Replik. Wo waren die derzeit so Papstgetreuen der Kardinäle während der letzten 30 Jahre vor dem Franziskuspontifikat?

Das fragt die bloggerin "la strega" von "papale-papale" angesichts der sich in Papsttreue überschlagenden Kardinäle
Hier geht´s zum Original:   klicken  . Wir haben übersetzt.

"DER HERR UND SEIN VIKAR.  GEHORSAM GEGENÜBER DEM PAPST IM VERHÄLTNIS ZU CHRISTUS"

"Franziskus hat- wie seine Vorgänger geschworen, das depositum fidei zu bewahren und weiterzugeben, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen oder auch nur ein Jota zu verändern.
Der französische TV-Sender France 2 hat am 8. Februar eine Franziskus gewidmete Reportage gesendet, mit besonderer Betonung der großen Reformen, die er nach Ansicht der transalpinen Journalisten, sehr gern durchführen würde -nicht nur in der römischen Kurie sondern auch in der Lehre der Katholischen Kirche selbst.
Große Reformen, die-immer nach Meinung der Franzosen- durch die Fronde im Kardinalskollegium gebremst werden.
Als Kopf dieser sogenannten Fronde wird Kardinal Raymond L. Burke bezeichnet, ehemaliger Präfekt der Apostolischen Signatur und derzeit Patron des Malteser Ordens, der mir vor einiger Zeit ein kurzes Interview gegeben hat.

Ich weiß nicht, ob der amerikanische Kardinal sich dessen bewußt war, dass die französische Journalistin seine Erklärungen für die habituelle "diese ultrakatholischen Konservativen- gegen den guten Reformpapst"- Propagande nutzen würde, aber er hat daran erinnert, daß die Treue zum Evangelium für einen Katholiken- Laien oder Kleriker- keine Option ist.


"Wenn der Papst in dieser Richtung fortfährt, was werden Sie tun?" fragt die französische Journalistin.
"Ich werde widerstehen, ich kann nichts anderes tun. Es gibt keinen Zweifel, dass das ein schwieriger Moment ist, das ist klar. Das ist klar." antwortet Kardinal Burke.

Diese Antwort hat in der katholischen Welt verschiedene Reaktionen ausgelöst: die wahrscheinlich wichtigste war die von Kardinal Wuerl, Erzbischof von Washington, DC, zwar Landsmann von Burke aber von entgegengesetzter doktrinaler Orientierung.

In einem in seinem persönlichen blog veröffentlichten Artikel, durch vatican Insider ( auch als Vatican Prawda bekannt) ins Italienische übersetzt, schreibt Kardinal Wuerl u.a. daß es immer eine "dissidente Strömung" in der Kirche gegeben habe.
Der Kardinal erinnert speziell an einen französischen Kardinal-Priester, den Jesuiten Billot, der in seiner Opposition gegen Papst Pius XI wenig diskret gewesen sei, der die politische und religiöse Bewegung "Action Francaise" verdammt hatte und deshalb überzeugt wurde, auf seine Kardinalswürde zu verzichten, und wieder der einfache Pater Billot zu werden.

Für den ultra-progressistischen amerikanischen Kardinal ist das eine Situation, die der von 1968 ähnlich ist, dem Jahr als Papst Paul VI daran erinnerte daß die Kontrazeption gegen dass göttliche Gesetz verstoße und als das Dissidententum einiger Priester gegen die Lehre von Humanae Vitae sie dazu veranlaßte, das Priesteramt zu verlassen.



"Eine Sache, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe, ist daß, wenn man näher hinsieht, es etwas allen Dissidenten Gemeinsames gibt"- schließt Kardinal Wuerl- " sie sind in Zwietracht mit dem Papst, der mit ihnen nicht einverstanden ist und ihren Meinungen nicht folgt. Dissidenten sind vielleicht etwas, was wir immer haben werden, das ist bedauerlich- aber wir werden auch immer Petrus und seinen Nachfolger haben, als Felsen und den Grundstein unseres Glaubens und unserer Einheit."

Der Artikel des Erzbischofs von Washington ist in den sozialen Netzwerken viel diskutiert worden.
Ich sage dazu: die Bischöfe und Kardinäle die jetzt die Allertreuesten des amtierenden Papstes sind, waren 30 Jahre lang die erbittertsten Gegner zuerst des Hl. Johannes Paul II und danach Benedikts XVI. 
Aber sie sind nie von ihren Mitbrüdern mit der eventuellen Rücknahme des roten Biretts wegen vorgeblicher "wenig diskreter Opposition gegen den Papst" bedroht worden.
Es ist klar, dass das, was sie für sich selbst fordern, für die anderen inakzeptabel ist.

Kardinal Wuerl hat auf sehr grobe Weise den gerechten Widerstand gegen die Demontage des Despositum Fidei mit der wilden Opposition gegen Humanae Vitae, der Enzyklika Papst Pauls VI, verglichen, die aber die immerwährende Lehre der Kirche bekräftigt.
Die Bischöfe, die sich am vehementesten der letzten Enzyklika Pauls VI widersetzten, waren die der Benelux-Staaten, angeführt vom belgischen Primas Kardinal Leo J. Suenens- langjähriger Freund des Papstes.  Sie sind dann 1969, ein Jahr nach der Promulgierung von Humanae Vitae vom regierenden Pontifex zu einem ad limina Apostolorum Besuch empfangen worden
Der selige Paul VI und Kardinal Suenens hatten eine lange Unterredung. Am Ende verabschiedete sich der Kardinal vom Papst mit den Worten: "er habe mit der Promulgierung von Humanae Vitae nicht ihn sondern die große Sehnsucht, die Kirche zu refomieren, verraten, die das II. Vaticanische Konzil inspiriert hatte."
Paul VI hat mit entwaffnender Einfachheit geantwortet: "Hüten Sie sich davor, nicht mich sondern Christus und sein Evangelium zu verraten."

Gehorsam gegenüber dem Heiligen Vater- ja- aber in Relation zu Jesus Christus.
Weil der Papst nur "relativ" interessiert- das heißt, er interessiert nur in der Beziehung zu Christus, von DEM er -in dessen Namen er seine Autorität als Priester empfängt. Nur in der Beziehung zu Christus, dessen Wort er schützen, interpretieren und der Welt verkünden muß, ohne etwas hinzuzufügen noch etwas wegzunehmen. 
Nur in der Beziehung zu Christus, dessen erster Papst, der Heilige Petrus sagte, daß uns unter dem Himmel kein anderer Name gegeben wurde, durch den wird gerettet werden
Nur in der Beziehung zu Christus hat- anläßlich des Jubiläumsjahres 2000- Johannes Paul II von Neuem DEN, der gestern, heute und immer der einzige Erlöser ist- wieder ins Zentrum des Lebens und der Mission gestellt.
Und das weiß Papst Franziskus sehr gut, besser als wir.
Quelle: www.papalepapale.com, La Strega

1 Kommentar:

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