"Renovatio Europae Christianae"

bei www. chiesa setzt sich Sandro Magister mit einem herausragenden Buch auseinander. das eine neue Interpretation Joseph Ratzingers als Theologe und als Papst präsentiert. Geschrieben hat es ein Spezialist für Deutsche Geschichte und Kultur.in Japan- Hajime Konno. Mit einem lateinischen Titel
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Und hier die vom Autor selbst geschriebene deutsche Zusammenfassung seines Buches klicken  Lesen!!

"BENEDIKT XVI, WIE IHN NOCH KEINER ZUVOR GESEHEN HAT. AUS JAPAN"

 

"ROM, 6. August 2015 - Mehr als zwei Jahre in der Regierungszeit von Franziskus, dem vielleicht weltweit am meisten gefeierten Papst in der Geschichte, ist im fernen Japan ein wichtiges Buch erschienen, das überraschenderweise ein Porträt nicht von ihm, sondern - von seinem bescheidenen und misshandelten Vorgänger präsentiert.

Geschichtlich und kulturell ist Japan ist weit weg von Europa, und noch weiter von dem christlichen Europa, das der Autor des Buches als Schlüssel zum Verständnis des Pontifikats von Papst Benedikt XVI identifiziert. Was er direkt durch den lateinischen Titel ausdrückt: "Renovatio Europae Christianae"

Und doch ist es gerade diese Distanz des Beobachterstandpunktes, die das Buch originell macht. Papst Benedikt XVI hat den Band als Geschenk erhalten, die ausführliche deutsche Zusammenfassung des Autors für ihn gelesen, und hat es selbst  "überraschend" und "neu" gefunden.
Weil es "weder innerhalb der Gemeinschaft des Glaubens, noch aus der Perspektive  meiner Gegner, sondern vielmehr von einem dritten Platz, von außen konzipiert wurde."

Das konnte der Autor in der handgeschriebenen Dankeskarte lesen, die der Papa emeritus ihm durch die Nuntiatur in Tokio schickte.

Der Name des Autors ist Hajime Konno. Er ist 42 Jahre alt und Agnostiker, obwohl er aus einer Familie orthodoxen christlichen Glaubens kommt. Von 1998 bis 2002 studierte er deutsche Geschichte und Kultu an der Humboldt-Universität,Berlin und in dieser Zeit begann er, sich für den "Kulturkampf" zu interessieren, der über die Abtreibungsfrage die Katholische Kirche in Deutschland spaltete.
Seit 2006 unterrichtet er Germanistik an der Universität der Präfektur Aichi.
Nach dem Pontifikat von Joseph Ratzinger kehrte er nach Deutschland, nach München zurück, um den bayrischen Katholizismus aus der Nähe zu studieren, mit Fuß-Wallfahrten zum Marienwallfahrtsort Altötting und der Fronleichnamsprozession.
Er ist Autor zahlreicher Werke, darunter eines Buch über Max Weber, das auch ins Deutsche übersetzt wurde. Aber sein größtes Werk ist nun dieses Buch, das auf 500 Seiten dem japanische Volk zum ersten Mal eine methodische Darstellung vom Theologen und Papst Joseph Ratzinger vor dem Hintergrund der europäischen Geschichte:bietet.

Hajime Konno "Kyoko Benedikutusu Jurokusei. Kirisutokyoteki Yoroppa kein Gyakushu [Benedictus PP. XVI. Renovatio Europae Christianae]", Tokyo, University of Tokyo Press, 2015.

Auch für Nicht-Japaner ist das Buch von großem Interesse. Der Autor hat eine umfangreiche deutsche Zusammenfassung geschrieben : "Renovatio Europae Christianae". Papst Benedikt XVI in der Europäischen Geschichte"

In der Zusammenfassung, dem Schlusskapitel des Buches überzeugt vor allem dieser Satz:
"Benedikt XVI war vor allem der Papst des Logos. Mit der Kraft seiner Worte, seiner stärksten Waffe, kämpfte er für das christliche Europa. "

Aber noch interessanter ist das zweite Kapitel sowohl des Buches als auch der Zusammenfassung.
Konno fördert die universalistische Prämisse des zeitgenössischen Westen zu Tage, die eigenen Werte der ganzen Welt aufzwingen zu wollen- und die nichtwestlichen Kulturen, eingeschließlich der japanischen auszuschließen.

Das führt - wie Konno feststellt - zu kulturellen Konflikten nicht nur im Westen zwischen Progressiven und Konservativen, sondern auch im Osten, wie zum Beispiel in Japan zwischen Universalisten und Nationalisten.

Und die katholische Kirche? Konno antwortet, daß das Christentum in der Tat die Quelle der modernen Werte des Westens war, aber nun steht die Kirche im Konflikt mit genau den antichristlichen Konsequenzen und Zumutungen dieser Moderne. Die katholische Kirche ist deshalb wie ein Osten im Westen. Und Ratzinger, zunächst als Theologe und schließlich als Papst, war ein gewaltiger, luzider Protagonist dieses globalen Konfliktes zwischen Kirche und Moderne.


Im Folgenden das Inhaltsverzeichnis des Buches:

Vorwort - "Der Kampf der Kulturen" nach 20 Jahren neu aufgelegt

I - Die Wiederentdeckung der "christlichen Europa"

1. Die Zusammenarbeit von Kirche und Staat in Deutschland
2. Ein deutscher Konservativer als Papst

II - "Der Orient in Europa"

1. Die Bildung der römisch-katholischen Kirche
2. Der Weg zum Antimodernismus
3. Das Zeitalter der Weltkriege und totale Mobilmachung

III - Seminarist in Hitlerdeutschland 1927-1945

1. Geboren in Oberbayern
2. Pater Georg Ratzinger
3. Bayern und der Nationalsozialismus

IV - Berater beim Konzil, 1945-1966

1. Deutschland im Jahr 1945 "Änderung" oder "Zerstörung"?
2. "Theologisches Wunderkind". Ordination und theologische Forschung
3. Papst Johannes XXIII und das Zweite Vatikanische Konzil
4. Aktivität als Konzilstheologe

V - Professor gegen den Strom, 1966-1977?

1. Deutschland in den 1960er Jahren. "Destruction" überwältigt "Modification"
2. Professor an der Universität Tübingen
3. 1968 Wendepunkt im Nachkriegs-Deutschland
4. Skepsis gegenüber der "Diktatur der Zeit"

VI - Spiritueller Führer Bayerns, 1977-1982

1. Erzbischof von München und Freising
2. Erklärungen in den bayerischen Jahren
3. Abschied vom Vater

VII - Der Eiserne Kardinal - im Vatikan, 1982-2005

1. Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre
2. Der Dialog mit Vittorio Messori
3. 1990. Das Ende des Kalten Krieges und dem Beginn der Globalisierung
4. Dialoge mit Peter Seewald
5. Zwei-Frontenstrategie "christlichen Europa"

VIII - Nachfolger Petri, 2005-2013

1. "Habemus papam"
2. "Papsttum des Logos" und "vorsichtige Offenheit"
3. Glaube und Vernunft
4. Sexualmoral
5. Hierarchie und Liturgie
6. Antworten zu "Kampf der Kulturen"
7. Zwischen "Bayrisch" und "Deutsch"
8. Papst emeritus

IX - Nonkonformist des Heiligen Stuhls
 
POSTSCRIPTUM - Von der Nicolai-Kathedrale (Tokio) nach Altötting (Bayern). Mein Weg zum bayerischen Katholizismus

Unter den Zeugen, die in diesem Buch zitiert werden, ist auch ein Japaner. Yasuaki Satono, Theologe und früherer Ratzinger-Schüler und immer noch Mitglied des Schülerkreises.

Yasuaki Satono hat in Japan 3 Bücher über einen Lehrer veröffentlicht:
"Die Lehren des Professor Ratzingers und meine Erinnerungen an ihn"
"Der neue Papst. Meine Glaubensreise"
"Benedikt XVI: Beobachtungen zum Islam".
Quelle.www. chiesa, Sandro Magister

 Fortsetzung folgt.