"FRANZISKUS MIT ARMENIEN GEGEN DIE TÜRKEI. ABER DAS LETZTE WORT IST NOCH NICHT GESPROCHEN."
(Hier geht´s zur Erklärung, Klicken , zur deutschen Übersetzung runterscrollen)
Und er hat es getan, als er die 2001 bei einer ähnlichen Gelegenheit 2001 von Johannes Paul II und dem selben Karekin II angenommene Formulierung, die dann auch von Benedikt XVI zitiert wurde, wieder aufgenommen hat
"Die Auslöschung von 1,5 Millionen christlichen Armeniern, wird allgemein als der erste Genozid des 20. Jahrhunderts definiert."
Vor heute und den beiden vergangenen Tagen, hatte Papst Franziskus die Auslöschung der Armenier bisher nur bei einer einzigen Gelegenheit definiert, an 12. April 2005, die aber durch andere äußerst schwerwiegende Worte vehemente Reaktionen von Seiten der Türkischen Autoritäten provozierte.
Auch heute gab es solche Reaktionen, aber mehr routiniemäßige, Der türkische Vize-Premier Nurettin Canikli hat erklärt, daß "die Stellungnahme von Papst Franziskus nicht mit den historischen Tatsachen übereinstimmt, keinen Bezug zur Realität hat, nicht unparteiisch ist, sondern eher eine Kreuzzugsmentalität wiedergibt."
Hier auch die Erwiderung von Pater Frederico Lombardi: "Der Papst macht keine Kreuzzüge, er versucht nicht, Kriege zu organisieren, er hat kein einziges Wort gegen das türkische Volk gesagt. Er hat für die Versöhnung aller gebetet."
Es ist also wahrscheinlich, daß die Kontroverse sich dieses mal ohne Turbulenzen lösen wird, anders als 2015, als die Türkei soweit ging, die diplomatischen Beziehungen zum Hl. Stuhl abbrechen zu wollen.
Bleibt noch die Logik zu begreifen, die Franziskus dazu veranlaßte, zum Gebrauch des Wortes Genozid zurück zu kehren, das er selbst kurz vor der Armenienreise gebannt hatte.
In den für die Reise sorgfältig vorbereiteten päpstlichen Reden, alle von Franziskus persönlich revidiert und approbiert, kam das Wort Genozid nicht vor.
Und aus dem anfänglichen Programm wurde auch die Unterschrift unter einer neuen gemeinsamen Erklärung des Papstes und des Armenischen Patriarchen zurückgezogen. Wenn das in einer Erklärung passiert wäre, wäre es schwierig gewesen, das Fehlen einer ausdrücklichen Verurteilung des "Genozids" zu erklären, während es in der vorhergehenden gemeinsamen Erklärung vorkam und man es dieses mal aber vermeiden wollte.
Dann aber distanzierte sich Franziskus vom geschriebenen Text und führte das Wort Genozid in seine Rede vom 24. Juni vor den armenischen Autoritäten und dem diplomatischen Corps wieder ein.
Und auch die Unterschrift unter der gemeinsamen Erklärung, die genau das über den Genozid wiederholt, was vor 15 Jahren Johannes Paul II und Karekin II gesagt hatten, tauchte wieder auf.
Bleibt noch die Logik zu begreifen, die Franziskus dazu veranlaßte, zum Gebrauch des Wortes Genozid zurück zu kehren, das er selbst kurz vor der Armenienreise gebannt hatte.
In den für die Reise sorgfältig vorbereiteten päpstlichen Reden, alle von Franziskus persönlich revidiert und approbiert, kam das Wort Genozid nicht vor.
Und aus dem anfänglichen Programm wurde auch die Unterschrift unter einer neuen gemeinsamen Erklärung des Papstes und des Armenischen Patriarchen zurückgezogen. Wenn das in einer Erklärung passiert wäre, wäre es schwierig gewesen, das Fehlen einer ausdrücklichen Verurteilung des "Genozids" zu erklären, während es in der vorhergehenden gemeinsamen Erklärung vorkam und man es dieses mal aber vermeiden wollte.
Dann aber distanzierte sich Franziskus vom geschriebenen Text und führte das Wort Genozid in seine Rede vom 24. Juni vor den armenischen Autoritäten und dem diplomatischen Corps wieder ein.
Und auch die Unterschrift unter der gemeinsamen Erklärung, die genau das über den Genozid wiederholt, was vor 15 Jahren Johannes Paul II und Karekin II gesagt hatten, tauchte wieder auf.
Es ist nicht das erste mal, daß Franziskus auf diesem Gebiet eine Kehrtwendung macht
Auch im April 2015 als er in Rom zusammen mit der armenischen Kirche den 100. Jahrestag der Vernichtung beging, hatte er zuerst entschieden, das Wort Genozid nicht zu gebrauchen, aber dann seine Meinung geändert, indem er die Türkei frontal damit konfrontierte, und darüber hinaus im Staatssekretariat eine Panik auszulösen.
Sowohl bei jener als auch bei dieser Gelegenheit ging der Kehrtwende Franziskus´ interessanterweise eine Audienz mit dem Gründer der Comunitá Sant´Egidio, Andrea Riccardi, voraus.
Kein allzu festes Fundament scheint dagegen die von Andrea Tornielli bei Vatican Insider vorgebrachte Rechtfertigung zu haben, nach der Franziskus das Wort "Genozid" zurückziehe, das fälschlicherweise auf die Massaker an den Christen der Welt angewandt wird, wo man vorziehen solle, von Martyrium zu sprechen, es aber gerechtfertigt sei, es auf systematische Massaker wie an den Armeniern und den Juden anzuwenden, die eher politischer und ethnischer Art waren als religiöser.
Es ist in der Tat wahr, daß wenige Tage bevor er nach Armenien aufbrach, Franziskus sagte, daß das Wort "Genozid" ihm nicht gefalle, weil es zu soziologisch sei, wenn man über die aktuellen Massaker an den Christen spreche.
Aber es ist auch wahr, daß er ein solches Wort gerade auf die gefolterten und ermordeten Christen im Mittleren Orient und andernorts in einem vorhergehenden Interview von vor einem Jahr anwandte.
Und er wollte es in Armenien nicht benutzen,-wie man an der bis zur letzen Minute exakt vorbereiteten Reise sieht, um dann alles improvisiert zu ändern.
Seine wechselnden Schwankungen gehen also weiter und wiederholen sich nicht nur in der Terminologie, sie bestätigen auch, wie schwierig es ist, Papst Franziskus "einzufangen".
Quelle: Sandro Magister, Settimo Cielo
Kein allzu festes Fundament scheint dagegen die von Andrea Tornielli bei Vatican Insider vorgebrachte Rechtfertigung zu haben, nach der Franziskus das Wort "Genozid" zurückziehe, das fälschlicherweise auf die Massaker an den Christen der Welt angewandt wird, wo man vorziehen solle, von Martyrium zu sprechen, es aber gerechtfertigt sei, es auf systematische Massaker wie an den Armeniern und den Juden anzuwenden, die eher politischer und ethnischer Art waren als religiöser.
Es ist in der Tat wahr, daß wenige Tage bevor er nach Armenien aufbrach, Franziskus sagte, daß das Wort "Genozid" ihm nicht gefalle, weil es zu soziologisch sei, wenn man über die aktuellen Massaker an den Christen spreche.
Aber es ist auch wahr, daß er ein solches Wort gerade auf die gefolterten und ermordeten Christen im Mittleren Orient und andernorts in einem vorhergehenden Interview von vor einem Jahr anwandte.
Und er wollte es in Armenien nicht benutzen,-wie man an der bis zur letzen Minute exakt vorbereiteten Reise sieht, um dann alles improvisiert zu ändern.
Seine wechselnden Schwankungen gehen also weiter und wiederholen sich nicht nur in der Terminologie, sie bestätigen auch, wie schwierig es ist, Papst Franziskus "einzufangen".
Quelle: Sandro Magister, Settimo Cielo
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