Der Kardinal, Ordensmann und Kirchenlehrer wurde am 4.Oktober 1542 in Montepulciano Italien geboren und starb am 17. September 1621 in Rom.
Als 18-Jähriger trat Roberto Bellarmin dem Jesuitenorden bei, studierte in Rom, Florenz und Mondovi Philosophie und anschließend von 1563 bis 1569 in Padua und Löwen Theologie.
1570 wurde er zum Priester geweiht und wirkte dann als Theologieprofessor in Löwen, wo er u.a. die "Summa theologiae" von Thomas von Aquin und Schriften zeitgenössischer protestantischer Theologen kommentierte.
1576 wurde Bellarmin Professor an der Päpstlichen Gregoriana-Universität, wo er sein mehrbändiges Hauptwerk"Disputationes de Controversiis Christiana Fidei" verfaßte.
Bellarmin geriet zeitweise in Konflikt mit dem Papst, den er wegen seiner Machtfülle kritisiert hatte. Der erste Band seines Werkes wurde zeitweilig von Papst Sixtus V auf den Index gesetzt und Bellarmin verlor seinen Professorenposten.
Ab 1594 war er Ordenprovinzial in Neapel, bis Papst Clemens VIII ihn 1597 nach Rom zurück holte, ihn 1599 zu seinem theologischen Berater ernannte und zum Kardinal kreierte.
Zu dieser Zeit war er auch Richter am Inquisitionstribunal und als solcher an der Verurteilung Giordano Brunos beteiligt.
Nachdem er persönlich Papst Clemens vor voreiligen Urteilen gewarnt hatte, wurde Bellarmin auf den Posten des Erzbischofs von Capua "entfernt", wo er die Beschlüsse des Konzils von Trient umsetzte.
Papst Paul V berief Bellarmin als theologischen Berater zu sich nach Rom zurück.
Von nun an galt er als "Faktotum der Kurie", schätzte Galileo Galilei und setzte sich für die Veröffentlichung seiner Theorie über das Sonnensystem ein, mußte ihm aber 1616 seine Verurteilung mitteilen, wobei er für Galilei den Weg zu weiteren Forschungen frei halten wollte.
Bellarmin war der führende Kopf der Gegenreformation, und verkündete u.a., daß erst das Lehramt der Kirche die richtige Auslegung der Hl. Schrift sicher stelle.
Sein 1597 veröffentlichter "Kleiner Katechismus" erreichte 400 Auflagen und ist in Italien noch gebräuchlich.
Am 16. September 1621 starb er in Rom und wurde in St.Ignatio am Altar des Sel. Aloisius Gonzaga begraben.
Der Hl. Roberto Bellarmin, dessen Seligsprechungsprozess 1627 begann, wurde erst 1923 von Papst Pius XI selig und am 29. Juni 1930 heilig gesprochen,
1931 erhob ihn Papst Pius X zum Kirchenlehrer.
Er ist der Patron der Katecheten und Katechumenen.
"HEILIGER ROBERTO BELLARMIN BITTE FÜR UNS! "
Wehmütig müssen wir feststelle, wie dringend wir heute einen Roberto Bellarmin brauchen würden.
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