Marco Tosatti kommentiert bei Stilum Curiae den "Schisma-Artikel" von Guido Horst in der Tagespost, der es rund um die Welt in alle maßgebenden Katholischen Netzzeitungen, blogs und websites geschafft hat.
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"DIE DEUTSCHEN GEBEN ZU: AMORIS LAETITIA HAT EIN DE-FACTO SCHISMA PROVOZIERT. DER PAPST SOLLTE DAS KLARSTELLEN. "
"Guido Horst, Kommentator der katholischen deutschen Zeitung "Tagespost" mäßigt seine Worte in einem kurzen Artikel zum Zustand der Kirche nach "Amoris Laetitia" nicht. "Es gibt ein de-facto-Schisma" so schreibt er. Ein Terminus, der wenn ich mich nicht täusche, vor kurzem auch schon vom Weihbischof von Astana, Athanasius Schneider, benutzt wurde.
Und beweisend für eine Spaltung, die jeden Tag größer wird, anstatt kleiner zu werden, ist die Tatsache, daß zur selben Zeit die von der CEI herausgegebene Zeitung "Avvenire" einen Artikel veröffentlicht, der besagt, daß in Wirklichkeit alles gut sei und sich fragt: "Wer weiß, was noch benötigt wird, um eine Diskussion zu beenden, die immer mehr Gläubigen grotesk zu sein scheint?"
Aber lesen wir, was Horst in seinem Artikel mit dem Titel: "Ein de-facto Schisma" sagt. Man kann ihn im Original hier lesen. Horst liest die Erklärungen, die Kardinal Müller gegeben hat, als eine Bestätigung, daß es "von Franziskus keine Antwort auf Fragen und insbesondere auf die dubia der vier Kardinäle geben wird"
Aber die Antwort ist aus Malta gekommen, fügt Horst hinzu. Als die beiden Bischöfe der Insel "die Hirten ihres kleinen Inselstaates instruierten, daß alle wiederverheirateten Geschiedenen allein-mit Gott- entscheiden können, die Kommunion zu empfangen." Was klar bedeutet, daß jede Ortskirche machen kann, was sie will. Der Graben wird tiefer. Florenz gegen Rom, Polen gegen Argentinien, Malta gegen Mailand. Das ist, was man ein de-facto-Schisma nennt."
Fügen wir hier eine kurze Bemerkung hinzu: hoffen wir, daß nicht wahr ist, was über den Bischof von Gozo, Mario Grech, berichtet wird: diejenigen Priester, die den wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion verweigern, a divinis zu suspendieren. Auch wenn das im Klima in der heutigen Kirche als plausible Drohung erscheinen kann, mit ihren vielen Lobpreisungen der Gewissensfreiheit.
Das Problem, bestätigt Horst, ist der schweigende Papst. "Der Papst schweigt zum Brief der Kardinäle und verweigert so indirekt eine klarstellende Erklärung, wie die kontroversesten Paragraphen (eher Fußnoten) von Amoris Laetitia im Licht der Erklärungen der vorgehenden Päpste zu verstehen sind." Und des Katechismus der Katholischen Kirche, fügen wir hinzu.
So ist "Rom nicht mehr eine Autorität, die Klarheit gibt, sondern eine ruhige Beobachterin, die schweigend beobachtet, wie und wie schnell die Einheit der pastoralen Hilfe der Kirche in Stücke fällt."
Und die Priester, die einzelnen Priester, die mit der letzten Analyse des gesamten Drucks des Falles belastet sind "werden allein gelassen."
Harte Worte, besonders weil sie von einem kommen, der sicher nicht zu den Gegnern oder Kritikern des aktuellen Pontifikates gezählt werden kann. So wie auch der Kommentar von Björn Odendahl auf der website der deutschen Bischöfe, Katholisch.de, in dem der Progressist das Schweigen des Papstes beklagt. "Unter einem Aspekt", schreibt er, "haben die Konservativen Recht : die Worte des Papstes sind nicht klar genug. Er sollte die Stimme erheben, und sehr schnell diesen Vorkommnissen, die der Kirche schaden, ein Ende machen."
Unserer Meinung nach ist es unwahrscheinlich, daß er das tut und so erlaubt er, daß die Kirche zu einem zentralen Thema wie der Eucharistie und den Worten Jesu zur Ehe eine in modernen Zeiten wohl beispiellose Spaltung erleidet.
Wir glauben, daß er es nicht tun wird, weil uns erhellend erscheint, was Erzbischof Bruno Forte im April 2016 sagte. Während der Synode habe der Papst ihm anvertraut: "Wenn wir ausdrücklich vom der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen sprechen, weiß man nicht, welches Chaos wir anrichten. Also sprechen wir nicht direkt darüber sondern so, daß Sie sicher stellen, daß die Bedingungen stimmen, ich ziehe dann die Konsequenzen."
Mgr. Forte ist Spezialsekretär der Bischofssynode, Autor der diskutierten "Interims-Relatio", die von Kardinal Erdö abgelehnt und in der Substanz von den Arbeitsgruppen der Synode nicht akzeptiert wurde.
Und Msgr. Forte kommentierte das so: "typisch für einen Jesuiten". Er fügte hinzu, daß die apostolische Exhortation keine neue Doktrin darstellt sondern eine barmherzige Anwendung der Lehre von immer."
Wenn die von Msgr.Forte erzählte Anekdote stimmt und es keinen Grund für Zweifel gibt, versteht man den Grad der Konfusion und der Unklarheit besser, die über die unterschiedlichen Interpretationen hinaus, durch die apostolische Exhortation ausgelöst wurden.
Das ist eine gewollte Unklarheit, die an die Kontroverse und an die säkularen Anschuldigungen erinnert, deren Ziel die Gesellschaft Jesu seit Jahrhunderten ist.
Ergebnis einer Strategie, die schon vor Beginn der Synodenarbeit 2014 angewandt wurde.
Quelle: Stilum Curiae, Marco Tosatti
Sonntag, 22. Januar 2017
1 Kommentar:
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EINZIG ENTSCHEIDEND IN DEN FRAGEN von Scheidung und Wiederheirat SIND DIE WORTE DES HERRN SELBST!
AntwortenLöschenSie sind uns in den Evangelien der heiligen Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas eindeutig und unmissverständlich überliefert und 2000 Jahre lang hat sich zumindest die katholische Kirche daran gebunden gefühlt.
Wer daher als Christ sein Gewissen schulen will, muss einzig und allein an diesen Herrenworten Maß nehmen; an sonst nichts!
Ich gebe hier die betr. Bibelstellen zum Nachlesen und persönlichen Reflektieren an.
Es sind:
Mt19,3-9; Mk10,11-12 und vor allem auch Lk16,18!
Die Worte des Herrn sind darin bzgl. Scheidung und Wiederverheiratung absolut eindeutig und "wasserdicht"!
Der einzig mögliche und auch vor Gott Bestand habende Weg ist die sog. Eheanullierung - also die Feststellung, dass im betr. Fall gar keine kirchlich gültige Ehe vorlag, durch die vom Herrn selbst verliehene Lösegewalt der Kirche.
Ansonsten dürfte in den betr. Fällen einer erneuten Partnerschaft bzw. Wiederheirat leider Ehebruch im christlich-biblischen Sinn vorliegen, und die Betreffenden sind dereinst einzig der Gnade und Barmherzigkeit Gottes unterworfen.