Man weiß nicht, was schockierender und skandalöser ist- das autokratische Vorgehen des Pontifex das eher einem absolutistischen Herrscher oder einem Diktator anstünde, als dem Diener der Diener Gottes oder die Hinterhältigkeit und Skrupellosigkeit im schon manisch anmutenden Bemühen, Kardinal Burke, dem Bruder im Bischofsamt, zu schaden, ihn zu diskreditieren und zu deligitimieren
Die finanziellen Aspekte dieser causa mal ganz außen vor gelassen, weil dazu nur noch Vergleiche aus dem Umfeld der Mafia einfallen.
Was Großkanzler (wie es aussieht ist er wieder in Amt und Würden) von Boeselager angeht, so bleibt dem, wenn er denn ein Ehrenmann ist, nach dem, was er mit seinem Interventionsersuchen an Kardinal Parolin ausgelöst hat, eigentlich nur der sofortige Rücktritt.
Hier geht´s zum Original von E. Pentin: klicken
"PAPST FRANZIKUS ERKLÄRT ALLE JÜNGEREN ENTSCHEIDUNGEN FESTINGS ´FÜR NULL UND NICHTIG´"
Die Erklärung in einem Brief , den Kardinal Parolin dem Malteser Orden zukommen ließ. Details über das, was während des Treffens des Papstes mit dem Großmeister passierte kommen ans Licht.
Papst Franziskus hat alle Entscheidungen, die vom Oberhaupt des Malteser Ordens und seinem regierenden Rat seit der Entlassung von Albrecht von Boeselager im letzten Monat getroffen wurden für "null und nichtig" erklärt, einschließlich der Wahl von Boeselagers Nachfolger.
Im Schreiben vom 25. 1. an die Mitglieder des ad interim regierenden Rates des Ordens- stellt der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des Papstes fest, daß der "auf Basis der Beweise aus Informationen die er zusammen getragen hat, beschlossen hat, daß alle Handlungen, die der Großmeister nach dem 6. Dezember 2016 unternommen hat, null und nichtig sind."
Er fährt fort: "Das selbe gilt auch für Handlungen des Souveränen Rates, wie die Wahl des Großkanzlers ad interim"
Der Rat hatte Fra´ John Critien als Boeselagers temporären Ersatz gewählt.
Kardinal Parolin beginnt seinen Brief damit, noch einmal zu betonen, daß der Großkommendatore Ludwig Hoffmann von Rumerstein jetzt für den Orden verantwortlich ist und fügte hinzu, daß "im Erneuerungsprozess, der als notwendig erachtet wird, der Papst seinen persönlichen Delegaten mit Vollmachten ausstattet, die er im Ernennungsakt definieren wird."
Großmeister Fra´ Matthew Festing reichte nach einer Bekanntmachung vom 25. Januar seinen Rücktritt am 24. Januar ein. Der Vatican fügte in dem Kommuniqué hinzu, daß "der Hl. Vater seinen Rücktritt annahm."
Der Vatican sagte auch, daß die Leitung des souveränen Ordens von nun an "bis zur Ernennung des Päpstlichen Delegaten ad interim vom Großkommendatore geleitet werde."
Der Papst befahl Fra´ Festing am 24. Januar in einer strikten Instruktion, niemanden etwas von dieser Audienz wissen zu lassen- ein modus operandi der während dieses Pontifikates oft angewandt wird, wie der Register erfahren hat. Während des Treffens forderte Franziskus Fra´ Festing auf, sofort zurückzutreten, der Großmeister stimmte zu. Der Papst befahl ihm - nach gut informierten Quellen-dann, auf der Stelle seinen Rücktrittsbrief zu schreiben.
Der Register hat außerdem erfahren, daß der Papst Fra´ Festing sagte, daß der Grund für seinen Rücktritt, die Überzeugung des Papstes sei, daß er eine komplette Untersuchung des Ordens durchführen müsse und dass das "leichter auszuführen sei" wenn der Großmeister zurücktrete.
Ebenso wurde uns (Register) gesagt, daß der Papst dann von Fra´ Festing verlangte in seinem Rücktrittsbrief auch zu schreiben, daß der Großmeister die Entlassung von Boeselagers "unter dem
Einfluss" von Kardinal Burke, dem Kardinal-Patron des Ordens angeordnet habe.
Als Kardinal-Patron allerdings hat der Kardinal keine Regierungsbefugnisse im Orden und kann nur den Großmeister beraten, was bedeutet, daß die Entlassung des Großkanzlers allein dem Großmeister zustand.
Auf die Frage, ob er diese Version der Ereignisse rund um Fra´ Festings Treffen mit dem Papst bestätigen könne. sagte man uns vom Vatican aus am 26. Januar, man gäbe keine Kommentare üdber Privatunterhaltungen ab."
Wenn der Großmeister dazu gezwungen wurde, zurück zu treten, spekulieren manche innerhalb des Ordens über die Gültigkeit dieses Rücktritts, weil er verlangt wurde ohne eine Zeit, darüber nachzudenken, zuzugestehen. Sie befürchten auch, daß das eine kommende Säuberungsaktion im Orden ankündigt.
Außerdem fragen einige, ob -wenn alle Handlungen des Großmeisters ab dem 6. Dezember null und nicht sind- wie Kardinal Parolin in seinem Brief feststellte, das nicht auch den Akt Fra´ Festings. dem Papst seinen Rücktritt anzubieten, einschließt.
Am Samstag trifft sich der Souveräne Rat, um darüber abzustimmen, ob der Rücktritt des Großmeisters angenommen werden soll oder nicht.
Hier folgt die Übersetzung des Briefes von Kardinal Parolin
"Hoch geehrte Mitglieder des Souveränen Rates,
Ich möchte Sie darüber informieren, daß Seine Hoheit und Eminenz Fra´ Matthew Festing, Großmeister des Ordens, am 24. Januar 2017 seiner Heiligkeit, Papst Franziskus, seinen Rücktritt eingereicht hat, der ihn angenommen hat.
Wie die Verfassung des Ordens es in Art. 17, §1 vorsieht, wird der Groß Kommendatore die Verantwortung für die Leitung ad interim übernehmen. Artikel 143 des Ordens-Codes folgend wird er die Staatsoberhäupter informieren, mit denen der Orden diplomatische Beziehungen unterhält und die verschiedenen Organisationen die zum Orden gehören.
Um dem Orden im Erneuerungsprozess zu helfen, der als nötig angesehen wird, wird der Hl. Vater seinen persönlichen Delegaten ernennen, mit Vollmachten, die er bei seiner Ernennung definieren wird.
Der Großkommendatore -in seiner Rolle als Interims-Statthalter- wird die Macht ausüben, die in Artikel 144 des Ordens-Statutes enthalten ist, bis der Päpstliche Delegierte ernannt ist.
Der Hl. Vater hat auf der Grundlage von Tatsachen, über die er unterrichtet wurde, entschieden, daß alle Beschlüsse und Aktionen des Großmeisters nach dem 6. Dezember null und nichtig sind.
Das gilt auch für die des Souveränen Rates -wie die Wahl des Großkanzlers ad interim.
Der Hl. Vater, der die großen Verdienste des Ordens anerkennt, die er in vielen Werken bei der Verteidigung des Glaubens und im Dienst an den Armen und Kranken erworben hat, drückt seine pastorale Sorge über den Orden aus und hofft auf die Zusammenarbeit aller, bei diesen sensiblen und für die Zukunft wichtigen Momenten .
Der Hl. Vater segnet alle Mitglieder, Freiwilligen und Wohltäter des Ordens und unterstützt sie mit seinem Gebet."
Pietro Cardinal Parolin
Staatssekretär
Staatssekretär
Quelle: NCR, E. Pentin, Kard. P. Parolin
Wenn die Malteser nicht die Eier haben, sich dem zu widersetzen, haben sie auch kein Existenzrecht.
AntwortenLöschendas kann man ja leicht sagen...wir werden ja sehen, was der Ordens-Rat entscheidet. Aber wenn sie die vaticanische Argumentation anerkennen, daß der Papst unmittelbare Jurisdiktionsgewalt über jeden Getauften hat,(Bulle "Unam Sanctam) kann man ihr Zögern oder ihr Gehorchen verstehen. Sie sind der Lehre treu- im Gegensatz zu so manchem, den ich hier nicht näher nennen will.
LöschenNaja fällt der Orden, fällt irgendwann auch Cittá del Vaticano.
Und was ich von denen halte, die eine so lange, edle. historisch gar nicht zu überschätzende und große Tradition mir nichts dir nichts aufgibt und zerstört, schreibe ich lieber nicht.
Ich dache die Idee, dass der Papst im weltlichen Sinne Herr über jeden Getauften sei, das sei schon immer und ewig ein Irrtum!
LöschenUnd wie kann einer, der ansonsten immer von Dezentralisierung und sich nicht einmischen, nicht Herr, sondern nur gut versorgter Gläubiger unter Gläubigen, netter Mensch unter Menschen sind will, auf einmal genau gegenteilig regieren???
Ich begreif es nicht
Irgend jemand schrieb da vor nicht allzu langer Zeit:
AntwortenLöschen„Wie ich bereits in meinem vorherigen Schreiben vom 12. Dezember 2016 zum Ausdruck gebracht habe: Zum Gebrauch und zur Verbreitung von Methoden und Mitteln, die dem Moralgesetz widersprechen, hat Seine Heiligkeit einen Dialog über die Art und Weise gebeten, mit der eventuelle Probleme behandelt und gelöst werden können. Er hat aber nie gesagt, jemanden zu verjagen!“
Hm. Wer war das nur? Und in welchem Zusammenhang?
Blinder Gehorsam gegenüber dem Papst kann nicht rechtens sein. Seine ganze Vorgehensweise in diesem Fall ist einfach nur widerlich.
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