Vom 16. bis 18. Oktober feiert die Custodie des Hl. Landes mit zahlreichen Veranstaltungen und Hl.Messen ihr 800-jähriges Bestehen.
Die website des Franziskanerordens im Hl. Land berichtet darüber- ebenso wie über die Geschichte der Custodie, die 1217 begann.
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"HEILIGES LAND: 800. JAHRESTAG DER ANKUNFT DER FRANZISKANER"
"1217 -vor 800 Jahren landeten die ersten Franziskanermönche -angeführt von Bruder Elia da Cortona in Accra, im Hl. Land.
Seither sind 800 Jahre vergangen und die Fratres sind immer noch da, beauftragt mit der Verwaltung der Christlichen Stätten und verschiedenen Hilfsorganisationen und kulturellen Initiativem, zu denen die Kirchenmusik und die Unterstützung der örtlichen Bevölkerung und der Pilger gehören.
Wie die website der Custodia della Terra Santa bekannt gibt, werden vom 16. -18. Oktober im Franziskaner-Kloster des H. Erlösers in der Altstadt von Jerusalem eine Reihe von Konferenzen und Treffen mit außergewöhnlichen Sprechern und berühmten Personen der Christenheit stattfinden.
HEILIGES LAND: 800 JAHRE FRANZISKANISCHE ANWESENHEIT . DIE GRÜNDUNGSPERIODE DER CUSTIDIA IM HEILIGEN LAND
Um zum Ursprung der Custodie des Hl. Landes zu gelangen, müssen wir ins Jahr 1217 zurückgehen, in dem man in Santa Maria degli Angeli bei Assisi das erste Generalkatpitel der Minderbrüder feierte. Der Hl. Franziskus entschied -mit inspirierter Geste- seine Brüder zu allen Völkern zu schicken.
Die Welt wurde sozusagen von Assisi aus in franziskanische Provinzen unterteilt, sie würden sich nach den vier Kardinaltugenden richten. Bei dieser feierlichen Gelegenheit wurde das Heilige Land nicht vergessen.
Unter den dreizehn Mutterprovinzen des Ordens erscheint die des Hl. Landes.
In den Dokumenten wird sie mit verschiedenen Namen beschrieben: Syrien, Romania, oder Übersee. Die Provinz umfaßte Konstantinopel und sein Kaiserreich, Griechenland und seine Inseln, Kleinasien, Antiochien, Syrien, Palästina, die Insel Zypern, Ägypten und die ganze übrige Levante.
Die Provinz des Hl. Landes wurde immer mit einem besonderen Blick betrachtet- sei es wegen der Größe ihres Territoriums, sei es wegen der Heiligen Orte.
Sie wurde von Anfang an als die wichtigste "Provinz" des Ordens betrachtet. Vielleicht wurde sie deshalb Fra Elias zu Pflege anvertraut, sei es wegen des Organisationstalentes sei es wegen der großen Kultur dieser herausragenden Persönlichkeit des entstehenden Ordens.
Es wäre interessant,. die von Fra Elia gestarteten Anstrengungen zur Organisiation und Konsolidierung dieses Teils des Ordens kennen zu lernen, der für seine besonderen Umweltprobleme und seiner großen geographischen Ausdehnung bekannt ist.
1219 wollte der Hl. Franziskus zumindest einen Teil der Provinz Hl. Land selbst besuchen.
Die Dokumente, die von der Anwesenheit des "Poverello aus Assisi" zwischen den Kreuzrittern unter den Mauern von Damiette berichten, sind bekannt.
Ebenso wie auch seine Begegnung mit dem Sultan von Ägypten, Melek-el-Kamel, dem Neffen Saladins des Großen dokumentiert ist.
Die gleichen Dokumente fügen hinzu, daß Franziskus sich, nachdem er Damiette verlassen hatte, nach Syrien begab. Also fand der Besuch des Hl. Franziskus an den Hl. Orten sicher zwischen 1219 und 1220 statt. Bei dieser Gelegenheit schrieb Giacomo da Vitry, Bischof von St. Johannes in Accra :
"Wir haben Bruder Franziskus vom Orden der Minderbrüder kommen sehen. Er war ein einfacher Mann, ohne "Buchstaben", aber sehr liebenswert und Gott und den Menschen teuer. Er kam, als das Heer der Kreuzritter unterhalb Damiette lagerte: er wurde sofort von allen respektiert."
Bei seiner kurzen Reise zeigte der Hl. Franziskus mit seiner Art, sich zu verhalten den zukünftigen franziskanischen Missionaren, wie man in jenen Gegenden und diesem besonderen Feld ihrer Tätigkeit leben sollte.
In der Technik des Poverello sollte die Evangelisierung freundschaftlich, mit äußerster Demut durchgeführt werden, genau so wie er es unter den Blicken des Sultans gemacht hatte.
Die Heiligen Stätten sollten dann geliebt und wegen ihrer Beziehung zu den wichtigsten Ereignissen im Leben Christi verehrt werden.
Die Historiker haben bestätigt, daß vom 13. Jahrhundert an und besonders nach dem Scheitern der Kreuzzüge der Zugang zu den Hl. Stätten mit einer neuen Strategie gesichert wurde und daß das missionarische Apostolat -durch die Anwesenheit der Franziskaner- die militärischen Expeditionen ersetzte.
Papst Gregor IX, empfahl von Perugia aus, wo er residierte, mit der am 1.Februar 1230 datierten Bulle den Patriachen von Antiochia und Jerusalem, den Legaten des Hl. Stuhls, allen Erzbischöfen und Bischöfen, den Äbten, Priori und Superiori, den Dekanen und Archidiakonen und allen anderen Prälaten der Kirche, denen die Bulle geschickt wurde, auf jede Weise den Orden der Minderbrüder zu bevorzugen. Auf diese Weise waren auch die Hl. Stätten von Vorteil.
Wenn auch die Bulle Gregors IX von 1230 nicht als das offizielle Dokument der juristischen Anerkennung der Niederlassung der Söhne des Hl. Franiskus um Hl. Land angesehen werden kann, so ist sie doch das Dokument, daß den Boden vorbereitete für ihre Art, sich im Land auszubreiten und sich dort niederzulassen.
Ein anderes gesichertes Datum für die Provinz des Hl. Landes ist 1263.
In jenem Jahr feierte man in Pisa unter dem Generalat des Hl. Bonaventuras das Generalkapitel. Bei dieser Gelegenheit wurde diskutiert,- wie es natürlich war- auch über die Provinz des Hl. Landes.
Es wurde beschlossen, sie der Insel Zypern, Syrien, Libanon und Palästina zuzuschreiben und sie in Custodien zu unterteilen, unter ihnen die des Hl. Landes, zu der die Klöster S.Giovanni in Accra, Antiochia, Sidone, Jerusalem und Jaffa gehörten.
Die Wiedereroberung von San Giovanni in Arqa durch die Muslime am 18. Mai 1291 bedeutete das Ende der lateinischen Herrschaft im Hl. Land. Die Christen wurden harten Prüfungen unterworfen,
Die Franziskaner wurden aus dem Hl. Land vertrieben und gezwungen, nach Zypern zu fliehen, wo sich zu der Zeit der Sitz des Provinzials befand.
Von der nahen Insel Zypern aus, hörten die Franziskaner nie auf, sich für das Hl.Land zu interessieren.
Wie weit von ihrem Vaterland Verbannte war es ihre stete Sehnsucht, einen Weg zu finden, in der Nähe der Hl. Stätten zu leben.
Es wurde nichts ausgelassen, um dieses Ziel zu erreichen. Private Ehrerbietungsbesuche und vom Hl. Stuhl autorisierte Besuche um die katholishe Anwesenheit an den Hl. Stätten wiederherzustellen werden durch die historischen Dokumente der Zeit bezeugt.
Eine erste Geste des Wohlwollens gegenüber den Franziskanern kam von Sultan Bibars II (1309-10), der den Brüdern die Kirche von Bethlehem schenkte, die sie aber nach dem schnellen Tod des Sultans nicht in Besitz nehmen konnten.
!322 erreichte Jacob II von Aragon beim Sultan von Ägypten, Melek el Naser, daß die Custodie des Hl. Grabes den Dominikanern von Aragon anvertraut wurde: aber dieses Zugeständnis blieb totes Papier. Der selbe Jacob II, flehte 1327 -vier Jahre später-um die Gnade des Souveräns, aber nicht mehr für die Dominikaner sondern für die Minderbrüder.
Die von Papst Johannes XXII am 9.August 1328 verschickte Bulle, durch die dem in Zypern residierenden Provinzial die Möglichkeit gewährt wurde, jedes Jahr zwei Brüder als Besucher an die Hl. Stätten zu schicken, muß mit diesem Schlüssel gelesen werden.
Auch hier ging die Alltagspraxis den von oben kommenden Organisationsplänen voraus. In der Tat verrichteten schon in der Zeit von 1322- 1327 einige Franziskaner ihren Dienst am Hl. Grab.
1333 überließ der Sultan von Ägypten Fra Roger Guérin von Aquitanien das Hl.Cenacolo.
Der beeilte sich, in unmittelbarer Nähe ein Kloster zu bauen, mit Mitteln die von den Königen von Neapel, Robert von Anjou und seiner Gattin Sancia, der Tochter des Königs von Mallorca, Jacob I, zur Verfügung gestellt wurden.
Dieses Königspaar wird zu Recht als "Instrument der Vorsehung" für die Hl. Stätten angesehen: sie haben eine äußerst wichtige Rolle bei ihrer Befreiung gespielt, sei es durch ihren diplomatischen Einfluss, sei es durch die große finazielle Hilfe.
Es war Dank ihrer Vermittlung, daß die örtlichen muslimischen Autoritäten das offizielle Recht der Franziskaner erneuerten, in den Basilika des Hl.Grabes zu amtieren.
Die rechtliche Anerkennung seitens des Hl. Stuhls weitete sich einige Jahre später auch auf die anderen Heiligtümer aus, genau 1342- wird mit der Bulle "Gratias Agimus e Nuper Carissimae" als endgültiger Schlußpunkt des langen Engagements der Könige von Neapel für die Sache der Hl. Stätten angesehen.
Außer der offizielle Anerkennung enthielt die Bulle Vorschriften, die das Fortbestehen der Institutionen garangtieren sollten. Mit besonderer Einsicht wurde die Internationalität der neuen kirchlich-religiösen Entität gesichert, indem man vorgeschrieb, daß die Brüder aus allen Provinzen des Ordens kommen konnten.
Zur Erhaltung der Disziplin wurde vorgeschrieben, daß alle Brüder, welcher Provinz sie auch angehörten, sobald sie den Dienst im Hl. Land antraten, dem Gehorsam des Pater Guardiana del Monte Sion in Jerusalem unterstellt wurden, dem Repräsentanten des Provinzialministers in Zypern.
1347 ließen sich die Franziskaner endgültig auch in Bethlehem bei der Geburtkirche unseres Herrn nieder.
Die ersten Statuten des Hl. Landes, die 1377 aufgestellt wurden, sahen nicht mehr als 20 Mönche für den Dienst an den Hl. Stätten vor: S. Cenacolo, Hl.Grab und Bethlehem.
Ihre Hauptaktivität bestand in der Sicherung des überlieferten liturgischen Lebens in den Heiligtümern und der religiösen Begleitung der europäischen Pilger.
In einem Dokument von 1390 wird spezifiziert, daß die Provins des Hl. Landes mit Sitz in Zypern auch eine Custodie in Syrien hatte, die vier Klöster umfaßte: Berg Zion, Hl. Grab, Bethlehem und Beirut. Es ist festzustellen, daß das fragliche Dokument nichts anderes tut, als die schon lange bestehende Lage zu bestätigen, sei es als Zahl der Klösterm sei es als .... des religiösen Organismus- mit dem Namen Custodie von Syrien, vielleicht um keine Verwechslungen mit der Denomination der Provinz Hl. Land hervorzurufen, zu der sie gehörte.
In dieser ersten offiziellen Periode ihrer Geschichte, trug die Custodie das "Siegel des Martyriums" durch das Opfer einiger ihrer Brüder.
Das erste franziskanische Blut floß 1244 auf die Erde Jerusalems während der Belagerung durch türkische Tataren, die viele Christen dem Schwert unterwarfen und die Minderbrüder brutal abschlachteten. Andere, an die Alexander IV erinnerte, erlitten das Martyrium 1257.
Neun Jahre später, 1266 in Safed starben mehr als 2000 Christliche Kämpfer nach der Eroberung der Stadt durch Sultan Bibars. Die heldenhaften Mönche, die ihrem Glauben nicht widersagen wollten, starben auch mit ihnen.
1268 hatten auch Jaffa und Antiochia ihre franziskanischen Opfer. Wieder in Syrien fielen 1269 8 Mönche unter dem Schwert der Sarazenen. Es wird erzählt, wie zwei helle Lichter über dem Körper eines von ihnen, Fra Corrado de Hallis, der fast drei Tage auf den Meereswellen trieb, leuchteten.
1277 in Damaskus und Tripolis wurde neues christliches Blut durch die Soldaten Sultan Kelauns vergossen. Arqa, die letzte Bastion des Lateinischen Königreichs wurde von Sultan Melek el Ascaraf belagert. Mehr als 30.000 Christen, unter ihnen viele Mönche, fielen durch die Hand der Sarazenen."
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