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"DIKTATOR PAPST - EINIGE GEDANKEN"
"Ich habe das Buch "Der Diktator Papst" vor einigen Tagen zuende gelesen. Es stand wenig Neues darin, aber es ist schockierend, wenn die Skandale in einem Katalog der Laster zusammengefaßt werden. Das ist sicher kein Buch, das zu lesen, ich den meisten Leuten empfehlen würde, besonders jenen nicht, die leicht schockiert sind.
Es zeichnet ein Bild eines willkürlichen, sich selbst-suchenden Prinzchens, mit wenigen Tugenden und praktisch jedem Laster. Für die, die regelmäßig die Beichte hören, gibt es einen Einblick wie in eine äußerlich saubere Tasse, die innen voller Schmutz ist.
Es gewährt einen Einblick in die zeitgenössische Kirche, sicher auch in die Psychologie vieler ihrer leitenden Kleriker, wie Kardinal Danneels, der viel Kritik verdient, nicht nur dafür, daß er Mißbraucher verteidigte und ihren Opfern sagte, sie müßten bereuen, sondern die einfach so taten, als gäbe es kein Problem. Vielleicht waren sie nicht so schlecht wie Kardinal Maradiaga, der Franziskus´ Rat der Neun leitet, und der das Ganze als Konstrukt der "Jüdischen Medien" abtat.
Ein falsches, häretisches Verständnis von Barmherzigkeit reduziert Gott darauf, allem gegenüber tolerant zu sein - bis zu dem Punkt, wo Sünde verschwindet und Schwarz Weiß wird, das Törichte weise und der Korrupte tugendsam. Ein toleranter Gott bedeutet, daß die Menschheit keine Erlösung oder Rettung braucht, das gesamte christologische Drama wird unnötig und die Menschheit braucht keinen moralischen Kompass, weil was immer getan wird - solange es nicht die Aufklärungstugenden unterminiert - in Ordnung ist.
Ein Exzess der Barmherzigkeit hat die Tendenz, jede Möglichkeit der Kritik zu entfernen. Gott wird zum Uhrmacher, der es - nachdem er sein Werk vollendet hat - in Gang setzt, und es von selbst laufen läßt, er kümmert sich weder - wie die Schrift ihn beschreibt - um jede unserer Taten, noch ist er der, der kommen wird, um die Schafe und Böcke zu trennen und sicher nicht der, der sich um unsere persönliche Integrität, unsere Wahrheitsliebe, unsere sexuelle oder finanzielle Moral und unser Machtstreben sorgt. Das läuft gut für einen Diktator, indem jede Kritik oder Äußerung von Zweifeln oder jede Infragestellung dieses neuen Gottes (eher der Gott, der theologischen Spekulationen als der von Jesus Christus in der Schrift und der Tradition offenbarte Gott) zum Zeichen von Krankheit wird, Starrsinn, sogar Häresie, aber am Schlimmsten von allen unverzeihlichen Sünden von Spaltung und Illoyalität.
Was ich an diesem Buch so schockierend finde, das kaum neue Geheimnisse aufdeckt, sondern nur einige Details hinzufügt, ist, daß eine solche Korruption - wie es sie enthüllt - bei so wenigen Mißbehagen auslöst. Jene, die Sorgen äußern, werden beiseite geschoben und verunglimpft.
Colonna gewährt uns Einblick in einen Hofstaat, der ein Tummelplatz neurotischer Rache, von Nepotismus, finanzieller Korruption, homosexueller Praktiken zu sein scheint, wo Bespitzelung und Klatsch reifen und in dem Image alles ist.
Ein Zitat aus dem Buch - ein Priester sagt: "Es geht jetzt nicht mehr darum, wen oder was du kennst, jetzt geht es darum, was du über den, den du kennst, weißt" und er spricht über eine Kultur der Erpressung.
Warum wird das toleriert? Warum wird das so einfach akzeptiert? Warum verurteilen das so Wenige?
Vielleicht kommt das daher, daß besonders der Katholizismus in den vergangenen Jahren so viele Veränderungen gesehen hat, daß es so wenige Stabilitätspunkte gibt, an denen man Halt finden kann.
Sogar die Evangelien, die von Jesus selber offenbarten Worte, werden in den Hintergrund geschoben und durch die "sublime Theologie" einiger deutscher Kardinäle ersetzt.
Der Autor weist darauf hin, daß was in den wenigen letzten Jahren verloren gegangen ist, Jesu "laßt euer ja ein ja sein und euer nein ein nein" ist.
Während es für Priester wichtig sein sollte, ängstlich darauf zu achten, daß kein Bruchteil des Leibes des Herrn verloren oder entweiht werden könnte, sollte heute jeder Christ zutiefst besorgt sein, daß ein Wort oder auch nur ein Komma des Herrn verloren geht, weil dort, wo es von Sünde und Laster wimmelt, Christus nicht toleriert werden kann.
Aber dann haben viele Bischöfe und religiöse Führer vor dem sexuellen Mißbrauch und den Mißbrauchern die Augen verschlossen....
Quelle: Fr. R. Blake, st.marymagdalenblog.
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