Hier zeigt sich dann auch wieder die Verbundenheit des Papa emeritus mit Castel Gandolfo, die vielleicht ein kleiner Trost für eine Bewohner für die Mißachtung durch den aktuellen Pontifex ist.
Gefunden haben wir das bei Twitter:
Visita di Benedetto XVI alle sorelle clarisse di Albano (19 marzo 2017)https://t.co/vwODXrAV5M
— La Vigna del Signore (@vignadelsignore) 14. Januar 2018"DEMÜTIG UM DIE SCHÖNHEIT GOTTES ZU REFLEKTIEREN"
Während Papst Benedikt die Schwelle des Klosters überschreitet, warten wir im Chor auf ihn, das Ohr der Tür zugewandt um das leise Echo seiner Schritte wahrzunehmen.
Während er sich leise nähert, kommen aus der Tiefe des Herzensgedächntnisses die Worte herauf, die er wenige hundert Meter entfernt auf der Zentral-Loggia des Apostolischen Palastes in Castel Gandolfo gesprochen hat, die als "Abschied von Papst Benedikt" in die Geschichte eingegangen sein könnten:
"Ich bin einfach ein Pilger, der die letzte Etappe seiner Pilgerschaft auf dieser Erde beginnt."
Mit diesen Gefühlen hat Seine Heiligkeit Benedikt XVI die Schwelle des Schweigens überschritten, hinter der er fortfuhr, " mit meinen Überlegungen und mit meiner ganzen inneren Kraft für das Allgemeinwohl und zum Wohl der Kirche und der Menschheit zu arbeiten."
Und jetzt macht also heute Papst Benedikt als Pilger erneut einen Besuch in unserem Kloster.
Es ist der dritte Sonntag der Fastenzeit, die Göttliche Liturgie gibt uns den Schlüsel zur Lektüre, um das Ereignis zu interpretieren. An diesem Morgen hat das Evangelium, das bei der Eucharistie-Feier verkündet wurde, zu uns über einen anderen "Pilger" gesprochen, und uns den überraschenden Dialog zwischen Jesus und der samaritischen Frau am Brunnen offenbart.
Unseren Augen bietet sich jetzt eine ähnliche Szene:
Benedetto nähert sich langsam und setzt sich in die Mitte unseres Chores. Er hat die Schönheit eines entlassenen Bräutigams , in Licht gekleidet, ins Weiß der Kleidung, die er trägt: die Transparenz des "wertvollen und reinen" Wassers.
Begleitet von seinem Privatsekretär Msgr. Georg Gänswein und den vier Memores schaut er uns an, lächelt und begrüßt uns mit dem franziskanischen "Pace e bene", als ob er sagen wollte, daß er sich zu Hause fühlt!
Benedetto beginnt mit einem an uns gerichteten Gruß und sagt:
"Liebe Schwestern, es ist eine große Freude heute bei Ihnen zu sein, am Fest des Hl. Josephs am dritten Sonntag der Fastenzeit."
Die Vesper beginnt. Der liturgische Kalender der Kirche verzeichnet heute, am 19 März 2017, dem Namenstag von Joseph-Benedetto die zweite Vesper des III: Sonntags der Fastenzeit.
Im Zentrum der Überlegung von Papst Benedetto steht die kurze Lesung aus dem Ersten Brief des Hl. Apostels Paulus am die Korinther. "Wißt ihr nicht, daß bei den Rennen im Stadion alle laufen, aber nur einer den Preis gewinnt? lauft auch ihr, um ihn zu gewinnen. Jeder Athlet aber ....
Sie tun das, um eine vergängliche Krone zu erringen, wir dagegen eine unvergägnliche."
Die Olympiaden des Lebens
"Der Heilige Pulus spricht von den Olympiaden und gibt so seinem eigenen und unseren Leben Sinn und Richtung. Die Olympiaden waren für die Griechen ein Ereignis, das größer war als alles andere, es gab sie länger als 1000 Jahre. Die gesamte griechische Chronologie basiert auf den Olmpiaden und wir können uns so vorstellen, was für sie ein Sieger bei den Olmpiaden war. Und Paulus sagt uns hier: Ihr kennt den Verzicht, die ganze Disziplin, das ganze Leben, das auf diesen Sieg hin ausgrichtet ist...."
Die Rede geht dann weiter und sein Sprechen wird tiefgründiger, spricht uns existentiell an.
"Aber wir alle können an einen größeren Sieg denken, der ewig fortdauern wird. Das Leben -sagt man uns- ist eine Olympiade und wir trainieren in der Mitte. Wie müssen denken: "Wenn der Verzicht für die Athleten Sinn hat, weil die am Ende gewinnen wollen, ist dieser Sieg eine Sache war, die sehr schnell vorüberging, wir dagegen wollen eine ewigen Sieg erringen: die Olympiaden des Lebens!"
Wie nicht im Ausdruck des Hl. Paulus, der uns einlädt, daß auch wir wetteifern sollen, den Preis zu erringen, das Echo der Worte von Chiara von Assisi wenn sie von einem Wettlauf spricht, den wir unternehmen, um den ewigen Preis zu erringen und Agnes von Prag einlädt, den Blick fest auf das Ziel gerichtet zu halten, ohne den Hindernissen Gewicht zu verleihen, in schnellem Lauf, mit leichtem Schritt, ohne Straucheln der Füße, so daß Deine Schritte nicht einmal den Staub aufnehmen"
Der Sieg des menschlichen Seins
"Während wir uns leicht mit sichtbaren Dingen beschäftigen, denken wir nicht an die essentiellen Olympiaden usneres Lebens, denken wir nicht, daß wir den Sieg des mescnhlcihen Seins gewinnen müssen," daß wir einen Sieg anstreben müssen.
Seine Worte rufen uns sofort den tiefen Sinn, die Würde, die zum menschlichen Sein gehören, in Erinnerung.
Das ist ein Ziel, das wir fast unvorbereitet erreichen. "Da ist also die essentiele Idee des Hl. Paulus. Das ist die wahre Olmpiade, das ist die Seinsschule der Menschen: auf sich nehmen, Mensch zu sein, ein Abbild Gottes zu sein, Und dieser Sieg ist die ganze Zeit, die ganze Kraft wert: am Ende habe ich akzeptiert ein Mensch zu sein, am Ende habe ich akzeptiert ein Abbild Gottes zu sein"
Der christliche Sieg ist eine Schule der Weiheit, die aich auf der Demut als Tugend gründet. insbesondere geliebtes Geschöpf Gottes zu sein, geschaffen nach seinem Abbild und ihm ähnlich.
Demütig um die Schönheit Gottes zu reflektieren
Wir kommen zu diesem großen Schritt, wir kommen zum großen Ziel das uns erwartet, sagt Benedetto, "ohne gereift zu sein, kommen wir dazu, demütig zu sein, Söhne und Abbilder Gottes."
Demut ist also, zulassen, daß Gott selber in uns ist, weil er durch sein Bild hindurchscheint, das Bild Gottes der in uns wohnt.
Indem er sich dann direkt an uns wandte, sagte Papa Benedetto uns: "Sie, liebe Schwestern. sind hier im Kloster, um auf dem Weg zu diesem Sieg zu sein, in der Schule des Abbild Gottes sein, und dafür danken wir alle von Herzen."
Papa Benedetto hat seine Überlegung fortgeführt, und auf eine Frage geantwortet, wie man lernen kann. Kind Gottes zu sein und Menschen nach seinem Bild? Und es ist die Figur des Hl. Josephs, der uns ein konkretes Beispiel gibt: "Er ist ein großer Sieger, er wußte zu leben, er konnte daa Wesentliche lernen, eine menschliche Person zu sein, ein Abbild Gottes zu sein." Und er hat drei Apekte der Figur des Hl. Josephs unterstrichen.
Erstens: der Hl. Joseph war vor allem ein frommer Mann, ein Mann des Glaubens und der Liebe, ein gehorsamer Mann. Wir wissen aus der Schrift, daß es offensichtlich ist, daß er mit seiner Familie jeden Sabbat in die Synagog ging, um gemeinsam zu meditieren und das Wort Gottes zu aufzunehmen. Sie sind gemeinsam zu den Festen gegangen. Wir wissen, daß sie schon mit zwölfjährigen Jesus zum Pascha-Fest gegangen sind."
Die Heilige Schrift sagt uns, daß jede Familie, die zum Volk Israel gehörtem also auch die Familie Josephs jeden Sabbat die Synagoge aufsuchte und so mit dem Wort Gottes familiär wurde. Joseph "war wirklich ein Mann, der das Leben der Gläubigen Israels lebte, auch er war mit dem Wort Gottes vertraut, Und wir wissen auch, daß sein Gehorsam nicht nur ein formaler war: der ging sehr viel tiefer, weil er wirklich in der Liturgie, im Hören auf das Wort Gottes, Gott persönlich kennen gelernt hatte."
Gott persönlich kennen... hier eröffnet Benedetto eine Chance, die es erlaubt, die Tiefe des Horizontes Gottes zu erkennen. Wir wissen in der Tat, daß der Glaube und nur der Glaube fähig ist, persönliches Wissen von Gott zu offenbarenm wahres Wissen,
Glaube ist das große Wort, das seit seiner Geburt das Leben Josephs geprägt hat, wie jenes von Joseph-Benedetto. Glaube ist das große Wort, das die Entwicklung seines Pontifikates erstaunlich gekennzeichnet. "Nur weil er ihn persönlich kannte, konnte der Hl.Joseph sicher sein, daß der Engel wirklich im Namen Gottes sprach. Nur weil er den großen "Ton" der Melodie des Wortes Gottes kannte, konnte er sie in diesen entscheidenen Momenten wiedererkennen und auf angemessene Weise antworten."
Ein zweites Element. Der Heilige Joseph, der ein Mann Gottes ist, ein gehorsamer Mann, ein frommer Mann und auch ein kompetenter, mutiger, aktiver Mann. Er konnte Enscheidungen treffen. Wir können viele schwere Entscheidungen sehen: nach Bethlehem, nach Ägypten gehen und am Ende nach Nazareth zu gehen. Ein Mann klarer Entscheidungen, des Mutes, ein Mann Gottes -besonders darin wirklich auch bei den Problemen dieses Lebens präsent zu sein.
"Dritter Punkt. Der Hl. Joseph - das wissen wir alle- war ein demütiger Mann. Ein Mann der gelebt hat, nicht um inn Ersscheinung zu treten, sondern um zu dienen: nicht scheinen- sondern sein [....] der Hl. Joseph war ein Mann des Mutes, weil "Demut" nicht eine Schwäche ist, im Gegenteil, Demut ist Mut, für die Wahrheit zu leben und nicht für die Erscheinung
Die Kunst, die man in diesem Leben lernen muß ist also nicht, wie besonders die Welt glaubt und glauben machen will- unbesiegbar und perfekt zu sein, sondern einfach zu sein, wer wir sind: demütig, zerbrechlich und deshalb besonders wahr in Gott, demütig, weil unserer Kleinheit und Armut bewußt, aber seine Glorie wiederspiegelnd.
Deshalb denken wir unbewußt, daß die Demut eine Tugend ist, die man erwerben sollte, damit sie am Ende wie ein Überzug wird, ein Obergewand, das zum Preis der Bemühung und der Kraft von uns erworben werden kann, während dagegen das Werk Gottes, der sich täglich in unser "humus vitale" einbringt im Gegenteil vor allem anderen ein uns machen lassen ist und ein Rückgängigmachen von Ereignissen.
Und so hat er seine Überlegung beendet: "Die Diskretion, das Schweigen des Hl. Josephs waren so stark ,daß er -demütig vor Gott- im Mitfühlen und der Theologie der Kirche nicht entdeckte worden ist, obwohl die Botschaft über ihn in der Schrift sher groß ist, Aber seine Demut und sein Schweigen sind so stark, daß erst nach tausend Jahren Demut und Nicht-Erscheinen, die Kirche diese schöne Gestalt entdeckt hat.
Heiliger Joseph bitte für uns!"
Dem Gebet zur Vesper folgte ein Augenblick geschwisterlichen Austauschs im Saal der Gemeinschaft. Außer den Memores waren auch unser Bischof Marcello und Msgr. Georg Gänswein anwesend, der mit aufrichtiger Liebenswürdigkeit dazu beigettragen hat, ein familiäres Klima zu schaffen,
Und so hat Papst Benedikt seine Freude über diese Begegnung ausgedrückt: "Liebe Schwestern, es ist für mich eine große Freude, hierher zu kommen und noch einmal bei Ihnen zu sein in dieser Atmosphäre von spiriteller Freude am Glauben, in der Gemeinschaft, in der Freude der Kinder Gottes. Ich weiß. daß Sie im Gebet immer mit mir sind, so wie ich mit Ihnen vereint bin."
Am Ende der Begegnung konnte jede von uns Seine Heiligkeit Benedikt XVI persönlich zu begrüßen und ihm ein Wort der Dankbarkeit und der Zuneigung zu sagen.
In diesen Jahren hatten wir die Freude, Papst Benedikt bei zwei anderen Gelegenheiten ungter un s hu haben, bei der Messe in Coena Domini am Gründonnerstag 2013, wenige Tage nach seinem Amtsverzicht und am 10. Juli 2015 .
Was neben der Milde seiner Person, seiner ansteckenden Freude am meisten beeindruckt ist die klare Durchsichtigkeit seiner auf die Ewigkeit gerichteten Augen, fähig zum Staunen und zur Dnakbarkeit, nachdenklich, fähig das Unsichtbare im Leben und in der Geschichte zu sehen.
Bevor er uns mit einem "auf Wiedersehen bis bald!" hat Mutter Maria Concetta ihm ein Geschenk überreicht, das wir Schwestern vorbereitet hatten, ein Kreuz aus Olivenholz mit dem gekreuzigten Jesus und dem Hl. Franziskus und der Hl. Klara zu seinen Füßen.
Mit soviel Gnade bedacht können wir nur den Stifter alles Guten für die vielen Wohltaten loben, die er uns hat zukommen lassen. Wir nehmen unseren Weg wieder auf, den Blick fest auf das Ziel gerichtet, um den "Guten Kampf"" zu kämfen und so zum Sieg zu gelangen, die Ganzheit unseres Menschseins leuchten zu lassen und so das Bild Gottes, das in uns ist, durchscheinen zu lassen.
Piazza Pia 3, Albana Laziale, Rom
Quelle: SCA, La Vigna del Signore via Twitter
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