Dienstag, 13. März 2018

Tosatti :Stammt der ominöse Brief vom Papa emeritus oder nicht?

Marco Tosatti analysiert und bewertet bei Stilum Curiae den Dankesbrief, den der Papa emeritus angeblich an Msgr, Viganó schickte und kommt zu dem Schluss, daß die Urheberschaft Benedikst XVI sehr unwahrscheinlich ist.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"BOTSCHAFT VON B XVI: "DUMM" IST BESONDERS MERKWÜRDIG.  ÜBERLEGUNGEN AUSSERHALB DES HÖFISCHEN HOSIANNA-CHORES."

"Die offizielle Quelle ist-VaticanNews. deren verantwortlicher Herausgeber den Brief von Benedikt XVI empfangen hat und ihn so präsentiert:

"Ein persönlicher Brief von Benedikt XVI über die Kontinuität mit dem Pontifikat von Papst Franziskus. Veröffentlicht hat ihn der Präfekt des Sekretariates für Kommunikation, Msgr. Daria Viganó, der ihn anläßlich der heutigen Präsentation der Buchreihe "Die Theologie von Papst Franziskus" herausgegeben von der LEV, im Verlauf einer Pressekonferenz in Rom in der Sala Marconi im Palazzo Pio, erhalten hatte.

"Ich zolle dieser Initiative Beifall - schreibt Benedikt XVI-die sich dem dummen Vorurteil entgegenstellt und darauf reagieren will, nach dem Papst Franziskus nur ein Mann der Praxis sei, ohne besondere theologische und philosophische Bildung, während ich nur der Theoretiker wäre, der wenig vom konkreten Leben eines heutigen Christen verstand. "
Der Papa emeritus dankt dafür 12 Bücher anderer berühmter internationaler Theologen zum Geschenk bekommen zu haben, eine Bücherreihe, die von Don Roberto  Repole betreut wurde, dem Präsidenten der Vereinigung Italienischer Theologen.
"Die kleinen Bände- fügt Benedikt XVI hinzu-  zeigen hu Recht, daß Papst Franziskus ein Mann mit tiefer philosophischer und theologischer Bildung ist und helfen dabeim die innere Kontinuität zwischen zwei Pontifikaten zu erkennen- trotz aller Unterschiede in Stil und Temperament."

Wie wir gehört und gesehen haben, haben die Hofmusikanten sich mit großem Eifer daran gemcht, diese merkwürdige Botschaft als eine Besträkung des gesamten Lagers des regierenden Pontifex´ von Seiten seines Vorgängers weiterzuverkaufen, als ob der auf diese Weise seinen Mantel der Garantie über alles gelegt habe, was Papst Bergoglio gesagt und getan hat; und als ob er ihn vor den immer häufigeren Kritiken wegen der Leitung der Kirche und die lehramtliche Verwirrung, die viele auf allen Ebenen äußern, verteidigen wollte.


Erlauben wir uns einige Beobachtungen zu einer Botschaft, die ebenso kurz wie merkwürdig ist.
Erstens: das Adjektiv "stolto" "dumm, albern". Seine Auswahl ist einzigartig, um nicht zu sagen, nie zuvor gehört. Wir haben in den Enzykliken, in den apostolischen Exhortationen und verschiedenen apostolischen Briefen benedikts XVI gesucht, ohne daß es uns gelang, zu finden, daß Joseph Ratzinger diesen Ausdruck auch nur ein einiges mal benutzt hätte.
In Wirklichkeit nicht: im apsotolischen Brief für den Seligen Andrea Bessette, nur in Latein geschrieben, benutzt er den Begriff stolto - aber als ZZitat des Hl. Paulus: "Quae stulta sunt mundi, elegit Deus, ut confundat sapientes et infirma mundi elegit deus, quae non sunt  ut ea quae sunt destrueret ut non glorietur omnis caro in conspectu Dei."  (1 Kor. 1, 27-29)

Zweitens: die Medien haben die Neubewertung von Papst Bergoglio von einem philosophischen und theologischen Standpunkt aus unterstrichen. Nun scheint es mir keine wichtigen philosophischen und theologischen Werke des Pontfex zu geben, der zudem nicht einmal seine Doktorarbeit in Theologie beendet hat. Und die- kleinen- Bücher, über die gesprochen wird- unterstreicht die Botschaft- nicht der Papst hat sie geschrieben, sondern andere über ihn...
Wir irren uns, wenn wir diese Neubewertung,wenn sie wirklich von Benedetto kommt- als eine Form niedlicher Höflichkeit betrachten; wie glaubwürdig läßt der Schreiber ihn den Lesern erscheonen?
Aber es ist eine notwendige Nettigkeit,  um einer zweiten Verteidigung Platz zu machen, der Selbstverteidigung. Und das, um zu leugnen, daß Joseph Ratzinger ausschließlich ein "Theoretiker der Theologie" gewesen sei.
Eine Anschuldigung, die es in verschiedenen Formen und Modalitäten seit Jahrzehnten gibt,  und die heute immer noch umgeht. Und die man jetzt. aus einem uns unbekannten Grund, bekämpfen will.

Und drittens: eine letzte Beobachtung betrifft die "Kontinuität". Der Ausdruck ist "innerliche Kontinuität". "Innerlich" wird vor allem benutzt, wenn es um Geist und Gewissen geht, lehren uns die Handwörterbücher, die wir konsultiert haben.
Aber ein Pontifikat ist nicht nur Innerlichkeit, ganz im Gegenteil: es ist vor allem Lehren und Lehramt.
Hier scheint es uns interessant, einen so speziellen und begrenzten Gebrauch von "Kontinuität" im Dankesbrief an Msgr. Viganó festzustellen. Nicht einmal Freundlichkeit oder Verantwortungsbewußtsein konnten die Grenzen der offensichtlichen  Realität- vor den Augen aller- überwinden."

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.