Sonntag, 29. Juli 2018

Father Hunwicke spricht....

heute bei liturgicalnotes über historische Veränderungen und Erneuerungen von Liturgie, Ritus, Brevier und Psalter im Rahmen kurialer Reformen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"HEMMING UND "DER AUSGETEILTE LEIB CHRISTI"  
Vor 10 Jahren, 2008, hat Laurence Hemming sein "Worship as a Relevation" (Anbetung als Offenbarung) veröffentlicht. Es hat inzwischen seinen Status als neues Buch verloren und muß noch einige Jahrzehnte hinter sich bringen, bis es ein wiederbelebter Klassiker wird.
Ich dachte, daß ich Sie in dieser Zwischenzeit an dieses (unausgeglichene aber) sehr wichtige Buch erinnern sollte. Für seine Wichtigkeit ist nicht zuletzt die Tatsache, daß es uns daran erinnert, wie dicht viele der Instinkte des "unreformierten Römischen Ritus" also der Ritus wie er war, bevor der Hl. Pius Hand daran anlegte- den rituellen Instinkten ist, die (ich entschuldige mich als Latein-I kenner diese Seite der Dinge falsch verstanden habe) die Byzantinische Anbetung beleben.

Vor kurzem habe ich Kapitel 11 der "Zeitlichen Liturgie" erneut gelesen; weil ich mich erinnert habe, daß es mir eine Leitlinie für einige Gedanken gegeben hat, die mich kürzlich beschäftigt haben. Ich habe die Verteilung des Psalters in Römischen Ritus
vor Pius X
nach Pius X
nach Vatican II
verglichen.  Und was man hier findet ist eine mit der Zeit immer stärkere werdende Anwendung der vereinten Prinzipien von Kürze (man soll dem Klerus beim Rezitieren im Amt keine zu große Last aufbürden) und der Vermeidung von Wiederholungen.
Ein Beispiel für das, was ich meine:
vor Pius X sprach man die Psalmen 148, 149 150 jeden Tag bei den Laudes (zusammengefügt durch eine Antiphon und gerade ein Gloria am Ende) . Sie waren Lobpreispsalmen (ainoi), die den Laudes ihren Namen gaben. Aber eine solche ununterbrochene Wiederholung bedeutet, daß kein Raum ist für eine ausführliche Nutzung des restlichen Psalters....es sei denn man häuft die "Last" auf.
Deshalb wurde sie unter Pius X aus der täglichen Wiederholung herausgenommen, von einander getrennt und zusammen mit anderen mit Laudate beginnenden Psalmen leicht ausgebreitet.
Dieses Patrimonium", das der große Dr. Wickham-Legge schrieb: "In der Wertschätzung des frommen römischen Katholiken beruhten die auf dem Glauben, daß es so gut wie unmöglich war, den Kanon der Messe und die Verteilung des Psalters im Brevier sei es zu veränderr, verbessern oder neu zu ordnen. Sie waren die Heilige Arche der Liturgie, die kein Mensch anfassen durfte....die Kurie...hat schon vollendet, was man nur eine frappierende liturgische Revolution nennen kann, eine gründliche Neuverteilung des Psalters - an Stelle der altenVerteilung, die getrost ein höchst verehrenswürdiges Alter beanspruchen kann; die Benedikt XIV und seine Berater in ihrem Vorschlag für die Reform des Breviers nicht gewagt hatten, anzurühren, weil sie herausfanden, daß die Römische Kirche nie ein anderes benutzt hatte."

Liturgie-Gelehrte (zu der Zeit waren viele von ihnen noch eher Männer der Tradition als Erneuerungs-Tüftler) waren über das Verschwinden der ainoi unter Pius X aus dem täglichen Gebrauch, der kaum bezweifelt auf den Jüdischen Gebrauch des 1. Jahrhunderts zurückgeht.
Die neue verdünnte Verbreitung des Miserere, das jeden Tag in der Fastenzeit markierte, kann ebenso  als traurige Verdünnung des Geistes dieser Zeit beklagt werden.
Aber...wenn wir diese wunderbaren Dinge immer noch rezitieren- praeces und suffragia und Gott weiß was...und mit allen Wiederholungen....würde unsere Pflicht den ganzen Tag dauern!
Hemmings  durchtrennt den Gordischen Knoten indem er argumentiert, daß nicht jeder immer alles sagen muß."
Wird fortgesetzt.

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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