Sonntag, 24. November 2019

S. Magister: Papst Franziskus & der Hl. Paul VI

Sandro Magister zitiert in seinem heutigen Beitrag für Settimo Cielo Originalzitate  aus "Evangelii nuntiandi", der apostolischen Exhortation des Hl. Papstes Paul VI,  die er amtierende Pontifex zwar immer wieder zu Relektüre empfiehlt- wie auch jetzt wieder in Japan- stellt aber auch den Widerspruch zwischen den  Handlungen und Äußerungen zu Missions-Themen der beiden Päpste fest. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER PAPST, DEN BERGOGLIO SO LIEBT, IST AUCH SEIN GRÖSSTER KRITIKER"

Der Osservatore Romano gibt in seiner heutigen Ausgabe vom 24. 11. einige Sätze aus dem "off-the-record" Gespräch zwischen Franziskus und die japanischen Bischöfen wieder. Und er berichtet, daß der Papst am Ende der Begegnung die Bischöfe dazu eingeladen hat, noch einmal Nr. 80 der apostolischen Exhortation "Evangelii nuntiandi" des Hl. Pauls VI zu lesen, darüber was eine gute von einer schlechten Evangelisierung unterscheidet.

Das Wiederlesen der apostolischen Exhortation "Evangelii nuntiandi" von Paul VI wird von Jorge Mario Bergoglio sehr oft empfohlen,

Seltsamerweise- weil das in glattem Widerspruch zu dem steht, was der amtierende Papst zum Thema Mission tut und sagt.

Hier nun, was Paul VI in Nr. 80 seines Dokumentes schreibt:

"Der geistliche Eifer verlangt zunächst, daß wir alle Alibis beiseite zu schieben verstehen, welche 
sich der Evangelisierung in den Weg stellen möchten. Die vergänglichsten sind sicher diejenigen, 
für die man in dieser oder jener Aussage des Konzils eine Stütze zu finden vorgibt. 
So hört man allzuoft in den verschiedensten Formen sagen: Eine Wahrheit auferlegen, und sei es 
die des Evangeliums, einen Weg aufdrängen, sei es der zum Heile, ist nichts anderes als eine Vergewaltigung der religiösen Freiheit. Im übrigen, so fügt man hinzu, wozu überhaupt das Evangelium verkünden, wo doch die Menschen durch die Rechtschaffenheit des Herzens zum Heil gelangen können. Außerdem weiß man doch, daß die Welt und die Geschichte erfüllt sind von „semina Verbi“: wäre es da nicht eine Illusion zu behaupten, das Evangelium dorthin zu bringen, 
wo es schon immer in diesen Samenkörnern anwesend ist, die der Herr selbst dort gesät hat?

Wer sich einmal die Mühe macht, in den Konzilsdokumenten den Fragen auf den Grund zu gehen, welche diese „Alibis“ hier allzu oberflächlich verwerten, der findet dort eine völlig andere Sicht der Dinge.




Sicherlich wäre es ein Irrtum, irgend etwas, was immer es auch sei, dem Gewissen unserer Brüder aufzunötigen. Diesem Gewissen jedoch die Wahrheit des Evangeliums und den Heilsweg in Jesus Christus in voller Klarheit und in absolutem Respekt vor den freien Entscheidungen, die das Gewissen trifft, vorzulegen – „ohne Zwang oder unehrenhafte oder ungehörige Überredung“131 –, ist gerade eine Ehrung eben dieser Freiheit, der so die Wahl eines Weges angeboten wird, den selbst die Nichtglaubenden für ehrenvoll und erhebend halten. Ist es denn ein Vergehen gegen die Freiheit des anderen, voller Freude eine Frohbotschaft zu verkünden, die man selbst durch die Barmherzigkeit Gottes vernommen hat132? Und warum sollten bloß die Lüge und der Irrtum, die Entwürdigung des Menschen und die Pornographie das Recht haben, dargelegt und leider oft auch wegen der Duldsamkeit der Gesetzgebung, der Furcht der Guten und der Dreistigkeit der Bösen mit Hilfe einer zersetzenden Propaganda der Massenmedien den Menschen geradezu aufgedrängt zu werden?"

Und was die "primäre Bedeutung des Zeugnisses des Lebens" angeht, die Papst Franziskus, aber nicht weniger seinem heiligen Vorgänger am Herzen liegt, so fährt Paul VI, nachdem er das
nachdrücklich empfohlen hat, in Nr. 22 der gleichen apostolischen Exhortation "Evangelii nuntiandi"fort: 

"Doch ist dieses Zeugnis niemals ausreichend, denn auch das schönste Zeugnis erweist sich auf die Dauer als unwirksam, wenn es nicht erklärt, begründet – das, was Petrus „Rechenschaft gegenüber seiner Hoffnung“ (52) nennt – und durch eine klare und eindeutige Verkündigung des Herrn Jesus Christus entfaltet wird. Die Frohbotschaft, die durch das Zeugnis des Lebens verkündet wird, wird also früher oder später durch das Wort des Lebens verkündet werden müssen. Es gibt keine wirkliche Evangelisierung, wenn nicht der Name, die Lehre, das Leben, die Verheißungen, das Reich, das Geheimnis von Jesus von Nazareth, des Sohnes Gottes, verkündet werden." 

Vorhersehung von Paul VI. Er scheint auch zu seinem jetzigen Nachfolger zu sprechen.

Quelle: Settimo Cielo, S.Magister

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