Dienstag, 25. Februar 2020

Aldo Maria Valli: & die Reaktionen auf das Corona-Virus in Ost & West

Aldo Maria Valli  kommentiert auf seinem blog "Duc in Altum" die Reaktionen auf das Eintreffen des Corona-Virus in Italien, Meinungs-und Pressefreiheit in China und vergleicht die Realität mit der befremdlichen, veröffentlichten Beurteilung durch Bischof  M.S: Sorondo
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"DIE ANSTECKUNG MIT DEM CORONA-VIRUS UND DIE MONSTER DER IDEOLOGIE"

Angesichts der Ansteckung durch das Corona-Virus war die erste Reaktion von uns postmodernen Selbstgenügsamen, Panik verbunden mit
Wieso? Man hat uns glauben lassen, daß wir diese Dinge beherrschen, daß bestimmte Probleme der Vergangenheit angehören, daß Wissenschaft und Technik uns eine Welt geschenkt haben, in der wir das tun können, was wir wollen, ohne uns um die Konsequenzen zu kümmern und jetzt entdecken wir uns unvorhergesehenermaßen als schwach und ohne Verteidigung.
Die Langsamkeit beim Ergreifen der adäquaten Maßnahmen ist - noch vor der organisatorischen Unfähigkeit - Kind dieser kulturellen Überzeugung,.
Der postmoderne, selbstbezogene Mensch ähnelt einem verwöhnten Kind, das -aufgewachsen in der Gewißheit, von gewissen Ängsten befreit zu sein, praktisch omnipotent- in dem Augenblick, in dem es sich als schwach und unverteidigt wiederfindet, sich weigert, die Realität anzuerkennen und anfängt zu jammern.

Es wäre interessant zu wissen, was wohl seine Exzellenz Monsignore Marcelo Sánchez Sorondo von der Situation hält, der vor einem Jahr von einer Reise nach China zurückkehrte und ohne Angst, sich lächerlich zu machen, verkündete, daß "in diesem Moment die Soziallehre der Kirche am besten von Chinesen umgesetzt werde, "weil sie sich um das Gemeinwohl kümmern und die Dinge dem Gemeinwohl unterordnen".

Die Worte des Kanzlers der Päpsltichen Akademie der Wissenschaften verdienen erinnert zu werden -nicht so sehr, um Polemiken zu unterhalten (dafür ist nicht der richtige Augenblick) sondern um zu zeigen, wozu die Ideologie führt, wenn sie die Stelle des gesunden Menschenverstandes einnimmt, 

"Ich bin", sagte der Msgr. -"einem außerordentliches China begegnet, das die LEute nicht verstehen  und das ist, daß das chinesische Hauptprinzip Arbeit-Arbeit-Arbeit ist- "
"Die kommunistische Regierung- sagte Sorondo noch " verteidigt die Würde der Person" und folgt 
der Enzyklika "Laudato Si´" von Papst Franziskus mehr als andere Länder. Außerdem "Beherrscht die Wirtschaft nicht die Politik, wie es in den USA ist. Man hat den Eindruck, daß China sich sehr gut entwickelt. 
Und man muß feststellen, daß Msgr. Sorondo vorher ,während einer internationalen Begegnung über Organhandel Peking wütend gegen den Vorwurf erzwungener Transplantationen verteidigt hat, die von chinesischen Ärzten an zum Tode verurteilten Gefangenen vorgenommen werden.




Die Worte des Msgr. müssen denen von He Weifang, Jura-Dozent an der Universität Peking, gegenüber gestellt werden, der ohne seine Worte zu mäßigen, die Regierung wegen ihrer Handhabung der Corona-Virus-Epidemie (Covid-19) angreift. 
Die Abwesenheit von Redefreiheit und Gedankenfreiheit in China hat die Ausbreitung der Infektion begünstigt. Die Fehler der Regierung - besonders die Informationsbeschränkungen haben die epidemische Krise verstärkt: der Beweis, daß China Pressefreiheit braucht, um den Notfällen zu begegnen. "Ich hoffe, daß der hohe Preis. den wir für die Epidemie bezahlen müssen, die Herrschenden verstehen läßt, daß das Volk ohne eine freie Presse leiden und die Regierung in der Lühe leben muß" schreibt He Weifanf. 

Der Dozent kritisiert Präsident Xi Jinping massiv, schuldig die Verbreitung des Virus von Wushan verspätet bekannt gegeben zu haben. Eine Rede von Xi vom 3. Februar . wie von verscheidenene Medien berichtet wird- zeigt, wie er schon vorher-seit Anfang Januar von der Epidemie wußte, als er erste Maßnahmen anordnete um ihr entgegen zu wirken,. 

In der Vergangenheit- erklärt Asia-News- hat Professor He seinen Universitäts-Lehrstuhl verloren, weil er den Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Liu Xuiabo unterstützt habe. 
Der Dozent gehörte zu den Anhängern der Carta 08, einem im Dezember 2008 von einigen Intellektuellen verfaßten Dokument - unter ihnen Liu- das mehr Demokratie und Respektierung der Menschenwürde forderte, die deshalb von der Pekinger Führung zeniert wurden. Sein Bruder He Weitong -auch er ein Rechtsexperte-wurde im vergangegen November verhaftet weil er bei WeChat eim Video des ISIS als Protest gegen den Besuch einiger Taliban-Exponenten in Peking veröffentlicht hatte. 

"Pressefreiheit, unabhängige Gerichtsbarkeit, Menschenrechte, Schutz von Gewerkschaften und sozialen Organisationen- schreibt Asia News- sind der Mirttelpunkt der Forderungen Hes zur  Schaffung eines Rcchtsstaates in China." 

He bleibt eine der wenigen offen kritischen Stimmen des Regimes. Seine Worte spiegeln die von zwei anderen Intellektuellen wider. Der Menschenrechtsanwalt Xu Zhiyong, ebenfalls ehemaliger Professor an der Universität Peking, hat sich kürzlich wegen seiner "Unfähigkeit", die Coronavirus-Krise, den Handelskrieg mit den USA und die Pro-Demokratie -Proteste in Hongkong zu bewältigen gegen Xi gewehrt. 
Xu wurde am Samstag, dem 15. Februar, in Guangzhou (Guandong) während eines "Gesundheitschecks" festgenommen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Ein anderer Rechtsprofessor, Xu Zhangrun von der Qinghua-Universität, tadelte die Behörden wegen mangelnder Bewältigung der Epidemiekrise. Laut Xu hat das repressive und diktatorische Handeln der Regierung zu Verzögerungen bei der Reaktion geführt und somit die Ausweitung von Covid-19 begünstigt.

Angesichts dieser Realität erinnern die Aussagen von Monsignore Sanchez Sorondo, einem der Berater, denen der Papst am meisten zuhört, an die unsere Maoisten der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, die China in den Paraden und Versammlungen als das Beste der Welt bezeichneten, sie winkten mit dem roten Libretto und priesen Mao Tse-tung (der zu diesem Zeitpunkt noch nicht Mao Zedong geworden war). 

Massimo Fini erzähl, daß " einmal in Mailand in der Palazzina Liberty, Dario Fo, der sich in das kommunistische China verliebt hatte, die Tatsache gepriesen hat, daß die Chinesen an einem Fluss (ich erinnere mich jetzt nicht an den Namen) einen Damm organisiert haben, um ihn umzuleiten, einen Deich aus Mensch. Der gute Dario wusste nicht, daß er die Sklaverei lobpries. "

Die Ideologie macht die Vernunft blind und speist konzeptionelle und praktische Monstrositäten, wie wir auch während der Amazonas-Synode gesehen haben, mit dem Lob eines Lebenssystems, das auf Armut, Angst und Aberglauben basiert.

Der christliche Realismus ist völlig anders, das in Zeiten, in denen die Gesellschaft durch Geißeln wie Krankheiten, Pandemien und Hungersnöte zerstört wird, zum Gebet und zur Buße einlädt. Denn nur wenn der Mensch sich als schwach und bedürftig erkennt und zu Gott aufschaut, kann er die Kraft finden, zu reagieren. Wenn er andererseits wie ein Kind ein Gefangener ideologischer Fantasien bleibt, kann er nur jammern.

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