Donnerstag, 30. Dezember 2021

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über eines seiner Steckenpferde, die antike Literatur, stellt sie in Beziehung zum Lukas-Evangelium. 
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   "OVIDIUS IN LUCA LUDIT...NUR FÜR KLASSIZISTEN"

Ich vermute, daß der Verfasser des Corpus Lucanum im Neuen Testament zumindest mit den Metamorphosen vertraut war. 
Ja, Sie haben recht; Ich denke dabei an Lukas 2:7 folgende und die Perikope in Apostelgeschichte 14:8-18. Wenn man diesen Passagen in der profanen Literatur der gleichen Zeit begegnet, würde man sie sicherlich fröhlich als witzige, sogar frivole Ausdrücke oder Umkehrungen des Topos der Theoxenie, der unerkannten Götter, analysieren, wie in Metamorphosen VIII: 611-724 (dort sind natürlich berühmte kallimachische Exemplare ... Hecale ... Molorchus ... Hollis bemerkt, daß "die beiden Geschichten zwischen ihnen eindeutig eine Mode in der hellenistischen Poesie darstellen"; er weist darauf hin, dass Elemente in solchen Berichten auf die Besuch des Odysseus in der Hütte des Eumaeus zurück gehen).

Eine Umkehrung und Frivolität, die fast eines Naso würdig sind, würde Sie mir sagen. 

In der Tat. Ich würde Ihnen zustimmen. Das tue ich meistens. Aber ich möchte die Hypothese etwas breiter aufstellen. 

Vielleicht sind das zentrale Thema der Metamorphosen die stilistischen Metamorphosen innerhalb des Werkes selbst. so wie es fröhlich von einem Genre zum anderen schwingt und dabei wild mischt, wie es gerade kommt...Homer und Ennius und Accius und Vergil und Theokrit und die Neoteriker und die Elegisten und Euripides und Lukretius und Kallimachus... man weiß nie, wo man ist; oder wenn doch, genießen Sie jeden Augenblick davon. 

Der Autor, der die ersten beiden Kapitel des Ad Theophilum I  in einer so überzeugenden Persiflage der Septuaginta schrieb, hätte sicher, wenn er gewollt hätte, elegisch wenn nicht dreist behaupten können, Naso magister erat

Aber der Hl. Lukas hat seine Fabulierlust lieber in den Dienst Gottes gestellt, als seine Götter in den Dienst seiner Fabulierlust zu stellen. 

Er hat uns allen ein schönes Weihnachtsgeschenk vermacht! 

Schließlich: wäre es sehr übertrieben...völlig verrückt...einer weisen und raffinierten Vorsehung die Vorstellung zuzuschreiben, daß die Begeisterung der griechischen und lateinischen Literatur für Anspielung, Nachahmung mit Variation und Intertextualität eine fruchtbare kulturelle Vorbereitung für die "Typologische“ Herangehensweise an die Heilige Schrift liefern könnte?

Ich gehe darauf ein!! Sogar der arme Milton hätte zustimmen können!"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

 

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