Samstag, 26. März 2022

Nach der gestrigen Weihe ...Himmel und Erde wieder vereint?

Nico Spuntoni  gibt bei  La Nuova Bussola Quotidiana seine Eindrücke und Gedanken zur gestrigen Weihe Rußlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens wieder.
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"DAS VOLK, DER PAPST UND MARIA: DIE WEIHE VEREINT HIMMEL UND ERDE" 

Mit der gestrigen feierlichen Weihe nach einer dichten Buß-Liturgie, in der der Hl. Vater im Namen aller Gott um Vergebung gebeten hat, ist es zu einer "Ausbesserung" zwischen Himmel und Erde gekommen. Die Kirche, die Welt, Rußland und die Ukraine sind jetzt  das Eigentum Marias, die sich vor dem Thron Gottes als unsere Fürsprecherin präsentiert. Die gestern vollzogene Handlung für die Weihe, in Kommunion mit den Bischöfen der Welt und die historischen Gründe- entspricht den von der Madonna geforderten Modalitäten Und von dieser objektiven Tatsache aus, mit der Einladung, zu Gott zurückzukehren, müssen wir neu beginnen.

Nico Spuntoni hat die Beweise dafür zusammengetragen.

Eine intensive Bußliturgie, nüchtern, gesammelt, voller Stille, hat die Kirche in ihre Position der Wahrheit vor Gott zurückgebracht: zur Anerkennung der Schuld, der Notwendigkeit der Vergebung, zur ausgestreckten Hand, um um jene Hilfe zu bitten, die nur die Hoffnung wiederherstellen kann, in einer Welt, die den Gipfel der Bosheit erreicht hat. Und dann die lang erwartete Aktion, die die Welt in der Schwebe hielt, die Gott in der Schwebe hielt; wie sie die ganze Schöpfung und die Heilige Dreifaltigkeit seit  mehr als zweitausend Jahren in der Schwebe gehalten hat, dieser Moment der Stille zwischen der Ankündigung des Erzengels Gabriel und der Antwort Marias von Nazareth.

Wir haben mit den Ohren des Leibes die Worte des Hl. Vaters gehört, der um Vergebung bat, im Namen aller, und die Kirche und die Welt, Rußland und die Ukraine dem Unbefleckten Herzen Mariens weihte. Jetzt lassen uns die Ohren des Glaubens die Madonna hören, unsere Fürbitterin , die sich vor dem Thron Gottes präsentiert, mit der Welt, der Kirche und besonders Rußland und der Ukraine in der Hand, als ihr Eigentum. 

Was gestern Abend passiert ist, war eine "Ausbesserung" zwischen Himmel und Erde, der Abriss einer Mauer, die unsere Welt errichtet hat, um den Himmel für die Menschen unerreichbar zu machen  und der Wiederaufbau einer Brücke. Und diese Brücke hätte nicht rekonstruiert werden können, wenn Jene nicht den ewigen Brückenbauer, Jesus Christus, unseren Herrn, in sich getragen und der Welt gegeben hätte und sie konnte nur von dem wieder aufgebaut werden, der als Stellvertreter Christis eingesetzt und damit zum Papst ernannt wurde (genauer gesagt, der als Brücke fungiert).  Zwischen ihr und ihm, zwischen Maria und Petrus besteht eine ganz besondere, einzigartige, unersetzliche Beziehung, die seit den Erscheinungen von Fatima sehr, sehr speziell geworden ist. Gestern Abend sahen sich der Papst und die Muttergottes mehrmals intensiv an und trugen den Schmerz und die Hoffnung aller in diesen Blick.

Gestern haben wir der Wiederherstellung jener Ordnung und jenes Ausweges beigewohnt, die die Madonna vor einem Jahrhundert in einem kleinen portugiesischen Dorf gezeigt hatte und der das Volk Gottes, ihren obersten Hirten auf Erden und die Mutter Gottes, in Fatima  eng verbindet. Die Mutter Gottes bat ihr Volk, durch die Kommunion an den ersten Samstagen, den Heiligen Rosenkranz zu beten, Fürbitte zu leisten, zu sühnen und sich selbst und Opfer darzubringen. Dann hat sie den Papst gebeten, in Gemeinschaft mit allen Bischöfen Russland ihrem Unbefleckten Herzen zu weihen und damit die unersetzliche Rolle zu stärken, die der Papst und die katholische Hierarchie in Gottes Heilsplan zum Wohle der ganzen Welt haben.


Und wir haben gestern gesehen, wie diese Ordnung ein wenig wiederhergestellt wurde, wir haben das Volk Gottes gesehen, Große und Kleine, Hirten und Herde, die Gott um Vergebung baten und sich im Gebet für diesen feierlichen Akt vereint und die Stimme des Hirten erkannt haben, der sie am Ende dazu brachte, ihre Hoffnung auf den Schutz der Mutter Gottes zu setzen, mehr als auf jede andere irdische Initiative. Wir haben den Pontifex Maximus gesehen, der- mit allen Hirten der Kirche- demütig und fügsam die Bitte des Himmels annahm und eine Weihe vornahm, die nur er vornehmen konnte. Weil die Hl. Jungfrau nicht gekommen ist, um sich an die Stelle der Hirten und der Gläubigen zu setzen, sondern um sie zu bitten, gemäß der Sendung zu leben, die er Herr ihnen anvertraut hat.

Es ist objektiv schwer zu behaupten, daß die Art und Weise, wie die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens von der Kirche, der Welt und insbesondere von Russland und der Ukraine durchgeführt wurde, nicht dem entspricht, was die Allerheiligste Jungfrau in Fatima erbeten hat. Und dies ungeachtet dessen, was man über die "Gültigkeit“ der von Johannes Paul II. im Jahr 1984 vollzogenen Handlung denken könnte, und ungeachtet der tausend kritischen Betrachtungen, die man über dieses umstrittene Pontifikat anstellen kann.

Das Herzstück der Handlung liegt in den entscheidenden Worten: „Deshalb, Mutter Gottes und unsre Mutter, weihen wir und vertrauen uns, die Kirche und die ganze Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, feierlich deinem Unbefleckten Herzen an.“ Alle Bischöfe und Priester der Welt haben sich dem Papst in diesem Akt angeschlossen, der alle wesentlichen Elemente enthält, die von Unserer Lieben Frau 1917 verlangt wurden, von denen jedes eine bedeutsame Bedeutung hat, die wir Menschen, die kontinuierlich einer ständigen, schnellen, meist oberflächlichen Kommunikation ausgesetzt sind, nicht mehr verstehen.

Da ist zunächst die ausdrückliche Form der Weihe, die auch mit der Anvertrauung einhergeht: Die Bedeutung dieses Wortes – der Weihe – und der Handlung, die es ausdrückt, kann man niemals übertreiben. Nach jahrzehntelanger Säkularisierung auf allen Ebenen, bis hin zu dem Punkt, an dem wir im katholischen Bereich nicht nur den systematischen Abriss des Heiligen, sondern sogar die Kritik an der eigenen Idee erlebt haben, kehrt der Weiheakt den Kurs um 180 Grad um. Nach Jahren und Jahren, in denen wir unermüdlich und töricht daran gearbeitet haben, jedes Element der Heiligkeit bis in die Intimität des Kultes auszulöschen, gehorsam dem Slogan, daß "alles schon heilig ist“ – und das aufgrund einer rigorosen internen Dynamik , es jetzt nicht mehr ist - erinnert die Weihe an jene große Bewegung und verwirklicht sie, durch die der Mensch existiert: alles zu Gott zurückzubringen, ihm alles zu weihen.

Dann ist die "Empfängerin“ der Weihe durch die wesentliche Vermittlung des Unbefleckten Herzens die Allerheiligste DreifaltigkeitNach Jahren des marianischen Minimalismus erkennen wir einmal mehr "feierlich“, um die im Text enthaltenen Worte zu verwenden, an, daß Maria die Empfängerin der Weihehandlung sein kann (und muss), weil sie als Mittlerin aller Gnaden eingesetzt wurde. Wir haben bereits darüber gesprochen (siehe hier, hier und hier) und es besteht keine Notwendigkeit, weiter darauf einzugehen. Aber wie schön ist es doch, die unendliche Geduld der Allerseligsten Jungfrau Maria und ihren Respekt vor dem, was ihr Sohn errichtet hat, hervorzuheben; Seine Vermittlung wollte zwar die von Gott eingerichtete menschlichen Vermittlungen, die in der des Papstes gipfeln, nicht ersetzen, sondern hat sie angeregt, erwartet gemacht und geadelt. 

Und dann das Objekt der Weihe. Einige haben die Tatsache kritisiert, daß die Weiheformel die Kirche, die Welt und die Ukraine hinzugefügt hat, während die Muttergottes nur um die Weihe Russlands gebeten hatte. Und es ist wahr, daß Suora Lucia in Bezug auf die Weihe von 1982 präzisiert hatte, daß die Muttergottes nicht um die Weihe der Welt, sondern allein um die Weihe Russlands gebeten hatte. Ein "Ungehorsam", der jedoch die Bitte der Gottesmutter nicht missachtet, sondern ihre Macht über das gesamte Universum und die Weltkirche anerkennt, ohne jene Nation zu vergessen, auf die sie lange gewartet hat. Was die Ukraine betrifft, scheint es ziemlich offensichtlich, daß sie zusammen mit Russland geweiht werden wird, nicht nur wegen dem, was jetzt seit Jahren passiert (obwohl einige so tun, als sei der Krieg erst Ende Februar ausgebrochen), sondern auch weil essich um   zwei Nationen handelt, die durch ihre Taufe im christlichen Glauben und die Weihe an die Muttergottes der Rus'-Ukraine durch Jaroslav den Weisen eng miteinander verbunden sind. Eine Verbindung, die in dieser Weihe gereinigt und gestärkt wird. 

Schließlich die Teilnahme aller Bischöfe und sogar aller Priester der Welt, die ausdrücklich aufgerufen wurden, sich dieser Aktion anzuschließen. Es ist objektiv schwierig, eine Weihe von 1952 - vorbei an der  Weihe von 1984- zu finden,  die den Bitten der Muttergottes mehr entspricht als die gestrige. Und wegen dieser objektiven Seite der Dinge, müssen wir hier aufhören und die Einladung zu Gott zurückzukehren, annehmen, die Franziskus gestern bei mehreren Gelegenheiten an alle gerichtet hat."

Quelle: N.Spuntoni, LNBQ 

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