Peter Kwasniewski setzt sich bei OnePeterFive mit dem Argument auseinander, daß jede zelebrierte Messe -nach welchem Ritus und auf welche Weise auch immer zelebriert- letztendlich gleichwertig sei und man sich nicht in Äußerlichkeiten und Details verlieren sollte.
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"IST DIE MESSE "EINFACH" NUR DIE MESSE?"
In meinem Leben bin ich oft Menschen begegnet, die Katholiken, die die traditionelle Liturgie lieben – oder eigentlich, die die moderne Liturgie in einer Weise gefeiert sehen möchten, die in offensichtlicher Kontinuität mit ihrer Vorgängerin steht – so etwas sagen wie:
"Sie machen zu viel aus zufälligen Dingen. In welchem Stil oder welcher Form auch immer, es ist die Eucharistie, oder? Ob Latein oder Landessprache, tridentinisch oder Novus Ordo, gesungen oder gesprochen, in einem amerikanischen Auditorium oder einer Europäischen Kathedrale, die Eucharistie ist immer gegenwärtig und wir werden von ihr genährt. Verglichen damit ist nichts wirklich wichtig, oder? Der Rest ist zufällig, äußerlich, diskutabel, austauschbar. Tatsächlich ist es so, daß jemand der in Zeremonien, Rubriken, Musik etc. verfangen ist, zeigt nur, daß er vom wesentlichen abgelenkt ist. Die Messe ist schließlich die Messe."
Das Problem, das ich mit diesem allzu üblichen Text habe, ist, daß er raikal unterschätzt, wie die Art wie wir zelebrieren, das beeinflußt, was wir glauben (lex orandi lex credendi) ebenso wir vorbereitet wir sein werden unseren Herrn im richtigen Geist der Anbetung und Demut empfangen, wenn Er zu uns kommt. Es reflektiert eine moderne, materialistische Anthropologie, bei der nichts wichtig ist außer "den Job zu mache"; ob der Job gut oder schlecht gemacht wird, scheint viel weniger wichtig zu sein. Es zeigt eine atemberaubende Naivität bzgl. der subtile Überschneidung zwischen der sakramentalen Ökonomie und der menschlichen Psychologie. Es stellt einen Bruch mit zwanzig Jahrhunderten Katholischen Denkens und Katholischer Praxis dar.
Ja, die Hl. Eucharistie ist immer die Hl. Eucharistie; aber nähern wir selbst uns diesem erhabenen Mysterium mit der gedämpften Ehrfurcht, lebhaften Gottesfurcht, konzentrierten Feierlichkeit und großzügigen Ausgießung von Schönheit, die wir dem Sanctissimum verdanken? Wenn nein, warum nicht? Was sagt das über die Reinheit unseres Glaubens, die Glut unserer Nächstenliebe aus? Haben die heiligen Mysterien aufgehört, uns zu beeindrucken, uns mit Staunen zu erfüllen, uns in die Knie zu zwingen, das Beste der Kultur zu beschwören? Wen machen wir zum Narren – Gott oder uns selbst? Die Messe ist "nur“ die Messe in Bezug auf die Gestaltung der Eucharistie, aber eine Messe, die einen ehrfürchtigen und feierlichen Charakter hat, ist in Bezug auf uns und unsere Beziehung zu Gott etwas ganz anderes als eine Messe, die schnell und leer ist oder lang und doch falsch. In der Tat, wenn wir die sogenannten Äußerlichkeiten zu sehr beschädigen, werden wir am Ende das Vertrauen in die Realpräsenz untergraben.
Die Allerheiligste Eucharistie ist der größte Schatz der Kirche, unbezahlbares Geschenk, Mysterium, Wunderquelle, privilegiertes Geheimnis. Sie ist das pulsierende Herz ihres ganzen apostolischen und kontemplativen Lebens. Das Heilige Opfer der Messe ist das ausschließliche Mittel, durch das diese Gabe zu uns herabkommt, die für jede Generation von Jüngern erneuert wird. Entehrt oder missbraucht die Messe, lasst sie weniger ehrfurchtgebietend und mysteriös erscheinen, als sie ist, und ihr entehrt oder missbraucht den Einen, der allein durch sie zu uns kommt. Ihr deformiert den Glauben und die Gläubigen.
Die sakrale Musik ist das Gewand des nackten Wortes – und was für ein schönes Gewand muss das sein, um dieser göttlichen Äußerung würdig zu sein! Das Kirchengebäude ist das Haus, in dem unser eucharistischer Herr wohnt: Emmanuel, Gott mit uns. Auch das muss unverkennbar so aussehen, wie es wirklich ist. Gewänder, Einrichtungsgegenstände, rituelle Handlungen – kurz alles, was zur Durchführung der liturgischen Handlung gehört – sollten wie der kostbare Leib und das kostbare Blut sein: heilig, heilig, abgesondert. Alles, was nicht der Herr ist, sollte sein sichtbarer Thron sein, seine geweihte Herrschaft, schön, feierlich und beeindruckend, damit wir wissen, daß wir unseren König willkommen heißen, wenn er in sein Reich kommt.
Wenn also das nächste Mal jemand sagt "die Messe ist doch gleich Messe“, könnten Sie erwägen zu antworten: "Jesus ist nicht nur Jesus, er ist der Sohn Gottes, der Herrscher über alle, der Richter der Lebenden und der Toten; und die Messe ist nicht "nur“ die Messe, sie ist das Heilige Opfer von Golgatha, das wieder in unserer Mitte vergegenwärtigt wird. Und wie jeder vernünftige Mensch vor Jesus* auf die Knie fallen und Ihm sein Bestes geben würde, sollten wir alle dasselbe mit dem Messopfer tun, weil wir in Wahrheit vor dem Herrn von Himmel und Erde auf unsere Knie fallen – und das kann man mit Recht von jedem einzelnen katholischen Priester und Laien verlangen, der es wagt, einen Fuß in eine Kirche zu setzen.“
[ * Anmerkung: Während byzantinische Katholiken nicht oft in ihrer Liturgie niederknien, zeigen sie ihre tiefe Ehrfurcht und Anbetung auf hundert andere Arten, die lauwarme Katholiken beschämen würden. Mir geht es nicht um das Knien als solches, sondern darum sicherzustellen, daß die Realitäten unseres Glaubens in unseren Handlungen und in den Dingen, die wir bauen oder verwenden, widergespiegelt und verkörpert werden.]"
Quelle: P. Kwasniewski, OnePeterFive
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