Montag, 10. April 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Fastenpredigten des päpstlichen Predigers R. Cantalamessa und die angebliche "Apostolische Tradition" des Hl. Hippolytus.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"CANTALAMESSA  GIBT DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT ZU. UND ER STIMMT MIR ZU."

Letzten Freitag (Karfreitag) und Samstag (Karsamstag) habe ich einige Texte veröffentlicht, die ich tatsächlich einige Wochen zuvor formuliert hatte. 

Ich habe nie gedacht, daß meine Behauptung...daß die postkonziliaren "Reformen" in sich antisemitisch waren...so bald Unterstützung von so hoher Ebene bekommen würden.

Weil ich jetzt lese, daß meine These von keinem anderen als einem Mann namens Cantalamessa  ebenfalls vertreten wird, der zuvor in der Fastenzeit vor PF und der Kurie gepredigt hat. Ich hätte das nicht geglaubt! 

[Zufällig finde ich es beunruhigend, daß Cantalamessa während der Fastenzeit und zu Ostern polemische Angriffe auf die Authentische Form des Römischen Ritus führen würde. Klar ist, daß es für ihn und seinesgleichen keine Waffenruhe oder Beendigung ihrer Angriffe auf ihre Mitkatholiken und die Heilige Tradition gibt, sogar in der heiligsten Zeit. Aber sei es wie es will.]

Cantalamessa bezieht sich -kurz nach dem Anfang seiner Vierten [sic] Fasten-Predigt von 2023 auf die "Traditio Apostolica des Hl. Hippolytus". "wir erhalten eine Vision von der Messe, die der reformierten von heute sicherlich näher steht als der der vergangenen Jahrhunderte. Was ist passiert? Die Antwort ist umständlich, aber wir kommen nicht umhin: Klerikalisierung! In keinem anderen Bereich war es auffälliger als in der Liturgie."

1) Leser dieses blogs... oder sogar in meinem letzten Freitags-Post...werden den gigantischen Historischen "Heuler" bemerkt haben....das Dokument, das in der Periode von 1930-1970 so einflußreich war und damals als die Apostolische Tradition des Hl. Hippolytus von Rom betrachtet wurde, wird nach gelehrtem Konsens so beurteilt, daß es nichts mit Hippolytus zu tun hat. 

2) Die Leser dieses blogs werden am vergangenen Samstag auch erfahren haben, wenn sie es bisher noch nicht wußten, daß vom Hl. Clemens auf einer rigiden Definition der liturgischen Rollen der Kleriker im 1. Korinther-Brief bestanden wird, der üblicherweise...offensichtlich schon schwer klerikalisiert...in die 90-er Jahre des 1.Jahrhunderts datiert wird. 


Cantalamessa fährt dann fort über die Patristische Form (d.h. die Form die wir Traddis heute kennen) der Römischen Messe zu sagen: "Es gibt eine offensichtliche Rückkehr zu dem, was in den Gottesdiensten des 1. Bundes üblich war. Der Hohe Priester betrat das Allerheiligste mit Weihrauch und dem Blut der Opfer und das Volk stand zitternd draußen, überwältigt vom Gefühl der ungeheuren Heiligkeit und Majestät Gottes." 

Da! Kapiert? Genau das, was ich den Lesern vorige Woche erklärt habe!

Außer daß ich diese Hebräischen Sitten mit Wohlwollen betrachte: ist Cantalamessa von ihnen entsetzt. 

Gegen Ende seiner Predigt sagt uns der Redner, wie wunderbar die Epiklesis ist. "Es ist ein Geschenk, daß die liturgische Reform des II. Vatikanischen Konzils die Epiklese, das heißt die Anrufung des Heiligen Geistes, in den Mittelpunkt der Messe gestellt hat … ich kann nicht umhin bedauernd die völlige Abwesenheit des Heiligen Geistes in [der traditionellen Messe] festzustellenAnstelle der gegenwärtigen [d. h. nach 1970] konsekratorischen Epiklese über Brot und Wein finden wir darin die allgemeine Formel "Heilige, o Gott, dieses Opfer durch die Kraft deines Segens.“ " [Wo genau steht das im Canon Romanus?? Und wo genau spricht "Vatican II" von der Epiklese und der Notwendigkeit, sie "in den Mittelpunkt der Messe zu stellen"?]

Die meisten von uns neigen dazu, ziemlich sicher zu sein, daß es nie eine Epiklese des Hl. Geistes in der Römischen Messe gab, weil sie- die so primitiv ist-  verfaßt wurde, lange bevor die Begeisterung über  den Heiligen Geist ausbrach, was Jahrhunderte später im Osten geschah. Deshalb kann unser Alter Römischer Ritus präzise " binitär" genannt werden. 

Vor mehr als einem Jahrhundert faßte Adrian Fortescue (Die Messe, 1912) nicht weniger als aacht verschiedene Theorien zusammen, aus den Clevers der vergangenen Jahrhunderts, darüber die die Epiklese im ursprünglichen Römischen Kanon formuliert worden sein muß. Alle sind Unsinn... es hat im Römischen Ritus nie eine Epiklese gegeben,bis in den 1960-ern die Reformer anfingen sie rechts , links und in der Mitte einzuschlagen.

Als sie das taten, hat ihnen der herausragende anlikanische Liturgiker G G Willis wiederholt erklärt, wie fehlgeleitet sie waren. Der größte anglikanische Liturgiker jenes Jahrhunderts, Dom Gregory Dix...auch als der Rest von uns den Hippolytus-Mythos unterschrieb...hat sich beständig geweigert, zu glauben, daß die Originaltexte eine Epiklese enthalten hatten. Es läßt einen frösteln, sich vorzustellen was er...hätte er bis in die 1960-er gelebt- mit seinem bissigen satirischen Scharfsinn über diese schreckliche Eucharistischen Gebete geschrieben hätte, die aus Rom herausflossen, jedes mit seiner schrecklichen kleinen Epiklese. 

Cantalamessa spricht wie ein Mann, der im vergangenen halben Jahrhundert wenig gelesen hat. Er schwatzt in zungenfertiger Ignoranz über die "Apostolische Tradition des Hl. Hippolytus". Er rennt hinert einer "fehlenden Epiklese" her. Er preist die "Linearität und Einfachheit" des Novus Ordo, in Unkenntnis der Schriften von Catherine Pickstock und anderer Anglikaner und des (hervorragenden) Fr. Aidan Nichols, der Linearität und Einfachheit als "Aufklärungs-Aberglauben" erkennt, das die mündlichen Strukturen der Römischen Messe durch ihr "Stottern" und ihre "Wiederholungen" entstellen, [Pickstock After Writing 1998; Nichols Looking at the Liturgy 1996.]

Ganz klar befindet sich die "Katholische" Liturgie derzeit in wirklich schrecklichen Händen. Da ist diese schreckliche - unkatholische Sichtweise von PF und Roche, daß die Liturgie kein große empfangene und gegebene Heilige Tradition ist, sondern eine Sache des täglichen legalistischen Positivismus. "Autoritäten" dringen ein, schreiben vor, zwingen auf, verbieten, basteln. erklären neu und erlauben sie -vielleicht- gnädigerweise , andernfalls ist sie nicht zulässig ; und jene die sie benutzen, müssen in ihrer Unkenntnis in einem Maoistischen -Umerziehungs-Stil-Programm korrigiert werden. Wenn sie.. wir in Widerspenstigkeit beharren, werde sie...wir... mit einem wirklich großen Stockgründlich verprügelt werden. 

Das ist entsetzlich genug. Möge Gott ihnen verzeihen. 

Aber was sogar noch schlimmer ist, ist das Bild, das ich jetzt nach der Lektüre von Cantalamessa vor Augen habe: zwei achtzigjährige Geistliche, beide zutiefst allergisch gegen die Gelehrsamkeit der letzten drei Jahrzehnte, die dasitzen und einander zustimmend zunicken und sich im Wechselspiel in ihrer starren Zuneigung zu den mottenzerfressenen Gewissheiten aus ungefähr den 1950ern bestärken."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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