Bei Rorate Caeli stellt Peter Kwasniewski eine ahnungsvolle Frage zur kommenden Synode und veröffentlicht einen Kommentar zum Thema von Joachim Heimel, der bei kathnet erschienen ist.
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"STEHT UNS 2023 /24 EINE HORROR-SYNODE BEVOR?"
"Schon wird sie in den Medien als "Kirchenparlament" oder "Mini-Konzil" betrachtet und die Proteste des Synoden-Sekretariates verstärken im Gegenteil nur diesen unglücklichen Eindruck". Ein Gastkommentar von Joachim Heimerl
Vor kurzem hörte ich, wie man eine Dame nach der "synodalen Kirche“ fragte. Ihre Antwort fiel so knapp wie zutreffend aus: "Ich bitte Sie! Ich bin katholisch und nicht synodal.“ Dem kann ich mich selbst nur anschließen, auch wenn die Rede von der "synodalen Kirche“ inzwischen so selbstverständlich in aller Munde ist, als wäre sie ein Glaubenssatz.
Tatsächlich findet sich dieser Begriff aber in keinem lehramtlichen Dokument und in keinem Katechismus; auch im "Credo“ taucht er nicht auf. Wer von der "synodalen Kirche“ spricht, spricht deshalb von etwas, das es gar nicht gibt.
Auch Bischofssynoden haben mit der "synodalen Kirche“ nichts zu tun, und in der heutigen Form existieren sie noch nicht einmal lange, sondern wurden erst 1967 von Paul VI. zur Beratung der Päpste eingeführt. Wer anderes behauptet, verbreitet fake news, auch wenn dies inzwischen sogar Kardinäle tun. Slogans wie "Synodalität gehöre zur DNA der Kirche“ sind bestenfalls ideologisch, katholisch sind sie aber nicht.
Natürlich ist auch die kommende Bischofssynode 2023/24 offiziell nur ein Beratungsorgan; inoffiziell ist sie aber schon jetzt sehr viel mehr. Das wird unter anderem daran erkennbar, daß Laien an der Synode teilnehmen und obendrein auch noch stimmberechtigt sind. Daß dies der Definition einer Bischofssynode grundsätzlich widerspricht, ist klar. Klar ist aber auch, daß sich die Bedeutung dieser Synode dadurch enorm erhöht. Bereits heute gilt sie in den Medien als "Kirchenparlament“ oder "Minikonzil“ und die gegenteiligen Beteuerungen des Synodensekretariats verstärken diesen unglücklichen Eindruck nur.
Fakt ist: Mit der kommenden Synode soll ein Paradigmenwechsel in der Kirche eingeleitet werden, was das jüngst erschienene Arbeitspapier einwandfrei beweist. Damit ist die Zielsetzung der Synode offenbar geworden: Der Zölibat soll fallen und mit der Einführung von Diakoninnen auch das Weihesakrament. Darüber hinaus soll das Ehesakrament weiter aufgeweicht werden, und zwar durch die "Segnung“ gleichgeschlechtlicher Paare und durch eine wie auch immer geartete Akzeptanz der – heidnischen – Vielehe. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Vorstöße, haarsträubend sind sie alle.
Das Perfide an diesem Arbeitspapier ist zweierlei: Es beinhaltet – erstens – hauptsächlich Fragen, die aber nur rhetorischer Natur sind und ausschließlich positiv beantwortet werden wollen. Und es wird – zweitens – schon vorab auf die Stufe der Verbindlichkeit gehoben, indem es vom Synodensekretariat als "Dokument der gesamten Kirche“ bezeichnet wird. Dass dies nur ein Taschenspielertrick ist und – pardon – ein glatte Lüge, ergibt sich bereits aus der Entstehungsgeschichte des Textes; die Beteiligung der "gesamten Kirche“ lag prozentual hier nur knapp über Null! Doch auf Wahrheit kommt es den Machern der Synode nicht an. Die Kardinäle Grech und Hollerich wollen schon jetzt den Druck auf den Papst erhöhen; immerhin ist es kaum vorstellbar, dass sich Franziskus gegen die "gesamte Kirche“ stemmt. Damit dies am Ende nicht doch geschieht, hat Hollerich mit einer "wasserdichten“ Sicherung vorgesorgt: Er propagiert unentwegt das Wirken des Heiligen Geistes, und dies, bevor die Synode überhaupt begonnen hat.
Den Heiligen Geist aber kann keine Synode für sich beanspruchen, und sie selbst hat nicht die geringste lehrmäßige Autorität. Hollerichs "Heiliger Geist“ ist nur ein billiges Alibi, um eine linke Agenda durchzudrücken, die der Heiligen Schrift und der gesamten bisherigen Lehre der Kirche fundamental widerspricht. – Nein! Mit dem Heiligen Geist hat diese Synode so wenig zu tun, wie Jesus eine "synodale Kirche“ gestiftet hat, und erst recht keine, die sich hemmungslos der Welt angleichen will.
Dennoch stellt die Synode eine ernste Bedrohung für die Kirche dar. Spätestens nach dem Hinscheiden Papst Benedikts XVI. scheint jetzt der Weg frei geworden zu sein, jener radikalen Hermeneutik des Bruchs zu folgen, die sich in der letzten Zeit immer deutlicher abzuzeichnen beginnt. Nach dem unheilvollen Vorbild des "Synodalen Weges“ in Deutschlands soll nun eine neue "römische“ Kirche etabliert werden, die mit der katholischen nichts mehr gemein hat und die ihre von Christus gestiftete Einheit nicht mehr in Petrus, sondern in einer vagen "Vielfalt“ sucht. – Dass dieser unbiblische Terminus zum Schlüsselbegriff des Synodenpapiers avanciert, spricht freilich Bände; nicht einmal Luther hätte zu derart schäbigen Tricks gegriffen.
Weil eine Synode nach dem Willen Pauls VI. nichts aus sich selber ist, liegt am Ende jeder Synode der Ball beim Papst. Sollte sich Franziskus tatsächlich die Positionen dieses schädlichen Arbeitspapiers zu eigen machen, würde er zweifellos als der Papst in die Geschichte eingehen, der die Kirche zerstört hat.
Ob es soweit kommen wird, weiß gegenwärtig niemand. Dass die Synode der ganzen Kirche schaden wird, ist dagegen schon heute gewiss. Dafür genügt ein Blick ins düstere Deutschland: Der dortige "Synodale Weg“ hat die Ortskirchen inzwischen zerrissen, der deutsche Episkopat hat sich faktisch von der römischen Kirche getrennt und sich im Inneren gespalten; die "synodale Kirche“ ist zur Eigenkirche deutscher Häretiker geworden, die weiter ihre Bischofsstühle usurpieren.
Als ob dieses Desaster nicht schon genügte, hat man in Rom derweil nichts anderes zu tun, als die deutsche Irrlehren in Form von "Fragen“ zu übernehmen, die Mauern der Kirche zu schleifen und sie ans Messer des Zeitgeists zu liefern.
Was unter Benedikt XVI. und Johannes Paul II. undenkbar schien, wird nun in bestürzender Weise Realität. Der Kirche steht so eine dramatische Zeit bevor und wohl auch die Erfüllung einer Prophetie. In der kirchlich anerkannten Botschaft der Gottesmutter von Akita (Japan 1973) heißt es wörtlich: „(...) Teuflische Machenschaften werden sogar in die Kirche eindringen, und Kardinäle werden sich gegen Kardinäle erheben und Bischöfe gegen Bischöfe. Die Priester, die mich verehren, werden von ihren Mitbrüdern verachtet und bekämpft werden. Altäre und Kirchen wird man verwüsten. Die Kirche wird erfüllt sein von Menschen, die Kompromisse annehmen.“
Treffender lässt es sich kaum zusammenfassen, was wir mit der kommenden Schreckenssynode erleben. – Und wir dürfen sicher sein, daß der Heilige Geist immer das bisherige Lehramt und die Überlieferung bestätigt."
Quelle: P. Kwasniewski, Rorate Caeli, J. Heimerl, kathnet
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