Samstag, 6. Januar 2024

Fr.Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über das Licht im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Herrn in den Texten der Evangelien. Hier geht´s zum Original: klicken

                                                LUX

Sehr langweilig - erkläre ich oft, daß Textkritik nicht irgendetwas bedeutet , was die meisten annehmen, sondern sich auf den Versuch bezieht, wieder zu entdecken, was ein "Originaltext" sagte, bevor der Prozess des handschriftlichen Kopierens ihn veränderte. 

Heute biete ich Ihnen ein weiteres Stück "Textkritik" an.

Während dieser Epiphanias-Periode betrachten wir tria mysteria, die Magier, die Hochzeit in Kana und (vielleicht das älteste) die Taufe des Herrn. Im Bericht des Hl. Matthäus vom dritten, gibt es einen faszinierenden Zusatz zwischen den Versen 15 und 16 in Kapitel 3. Einige sehr frühe Zeugen fügen hinzu; "Und als er getauft war, leuchtete rund um ihn ein riesiges Licht aus dem Wasser, so daß alle die gekommen waren, voller Angst waren.

Offensichtlich nicht original...es muss entfernt werden. Aber da gibt es ein kleines Problem mit dem Entfernen. 

Der Zusatz ist tatsächlich sehr alt. Und er scheint einige Unterstützung aus einem jetzt verlorenen Jüdisch-Christlichen Evangelium, dem Evangelium der Ebioniten, und nach dem Hl. Justinus zu erhalten. Und s. die Predigt PG 10, 858-862. 

Offensichtlich haben wir hier eine Tradition, die  auf eine sehr frühe Zeit zurückgeht,als es noch keine Unterscheidung zwischen Mündlichem und Schriftlichen gab, weit entfernt davon rigide zu sein; aus einer Zeit, als die Traditionen fließend waren.

Wenn sie genauer hinsehen, werden Sie in unserer unermesslichen alten Römischen Liturgie Hinweise auf diese Tradition entdecken, in denen  Licht aus Wasser scheint. In unserer Messe für Epiphanias, fordern wir Jerusalem auf, (Lectio u. s. Graduale) leuchtend zu sein, weil sein Licht kommt. Und in der Präfation ist dieser wundervolle Satz "nova nos Immortalitatis suae luce reparavit."

Ich habe mich manchmal gefragt, ob der Leitstern der Magier mit dem Fest des Tauflichtes assoziiert wurde, um uns unser kombiniertes Westliches Fest des Lichtes zu geben. 

Bei fast jeder Messe schließen wir Lateiner prächtig mit dem Johannes Prolog ab, der ... denken Sie darüber nach, schauen Sie es sich an ... uns fasziniert, indem es mit der Vorstellung spielt, daß das Leben das Licht der Menschen sei; das Licht, das in der Dunkelheit scheint, die es nicht beherrschen kann. Johannes lehrt uns, wer nicht das Licht ist und wer es ist. Die Identität des fleischgewordenen Gottes ist eines der größten Themen von Johannes; vielleicht denken wir zu wenig darüber nach. Barretts Kommentar zum griechischen Text des Johannes war für mich hilfreich. Und ich vermute, daß Johannes uns in Kapitel 6 eher etwas über die Eucharistie lehrt, als wenn wir an das Letzte Abendmahl denken, so daß er das Licht am Anfang seines Evangeliums erklärt, als die alten Traditionen über die Taufe des Herrn noch lebendig und fruchtbar waren."

Quelle:litugicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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