T. S. Flanders berichtet bei OnePeterFive, daß der emeritierte Erzbischof von Philadelphia Charles Joseph Chaput in der Aprilausgabe von firstthings das Pontifikat von Papst Franziskus und seinen obersten Glaubenshüter Fernandez kritisiert.
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"BISCHOF CHAPUT WIDERSPRICHT FRANZISKUS SCHON VOR DER VERÖFFENTLICHUNG DES NEUEN DOKUMENTS"
Am 8.März dieses Jahres wurde bekannt, daß Kardinal Fernández und Papst Franziskus an einem neuen Dokument arbeiten, das Anfang April -gerade rechtzeitig zu Ihrer Oster-Meditation veröffentlicht werden soll. Heute morgen hat Diane Montagna bestätigt, daß Seine Heiligkeit sich mit S.E. getroffen hat, wobei es wahrscheinlich um dieses Dokument ging.
Zu gleichen Zeit, als das passierte, hat S.E. Bischof Charles Chaput, der emeritierte Erzbischof von Philadelphia seine eigenen Kommentare gegen dieses Pontifikat in First Things veröffentlicht, Sie wurden bereits online veröffentlicht, während die Druckversion erst im April erscheint.
Bischof Chaput ist kein "Tradi-Bischof" sondern ein Schüler der beiden letzten Pontifikate. Als solcher preist er den "klassischen Ratzinger" -Text von Lumen Fidei, der von Papst Franziskus beendet wurde. "Als Präfekt der Glaubenskongregation" sagte er " war Joseph Ratzinger einer der größten christlichen Köpfe des vergangenen Jahrhunderts".
"Aber", sagt der emeritierte Erzbischof: "die reiche Qualität von Lumen Fidei steht in unglücklichem Kontrast zu jedem anderen Dokument aus Franziskus´ Amtszeit.
Seine Exzellenz rügt Papa Bergoglio jedoch nicht, räumt aber ein, daß seine kritische Haltung gegenüber den wohlhabenden Nationen des globalen Nordens und insbesondere den Vereinigten Staaten nicht ungerechtfertigt ist“. Fair genug. Dennoch führt er die "bemühte Zweideutigkeit“ von Papst Franziskus auf eine starke "Versuchung“ zurück, "ansonsten wohlmeinende Menschen in ihren sündigen Verhaltensweisen und Beziehungen zu bestätigen oder zumindest zu beruhigen“.
Die Implikation ist natürlich, daß Franziskus dieser Versuchung erlegen ist. Chaput scheint zu sagen, daß dieses Erliegen alles erklärt, einschließlich der Verfolgung der Tradis:
Das erklärt seine Weigerung, im Apostolischen Palast des Vatikans zu wohnen, seine Verachtung für einige der normalen Formalitäten seines Amtes und seine Angewohnheit, mit unvorsichtigen und sogar provokativen öffentlichen Kommentaren Verwirrung zu stiften. Es erklärt auch seine eigentümliche Feindseligkeit gegenüber der alten lateinischen Messe und den angeblichen Reaktionären, die daran "festhalten“ – ja, einige von ihnen, sind erbitterte Abtrünnige und Nostalgiesüchtige, aber andere, die einfach nur junge Menschen und Familien sind, die Schönheit, Stabilität usw. und Verbindung mit der Vergangenheit des Glaubens in ihrem Gottesdienst suchen.
Diese maßvolle Kritik am Heiligen Vater erreicht in der Mitte von Chaputs Abhandlung einen Höhepunkt:
"Es wird schwer, sich der Schlussfolgerung zu entziehen, daß ein unterschwelliger Groll eines der charakteristischen und bedauerlichsten Merkmale des Pontifikats von Franziskus ist. Bedauerlich, denn es schadet der Würde des Petrusamtes. Bedauerlich, denn es schafft Kritiker und Feinde, anstatt sie zu versöhnen. Bedauerlich, weil es die zentrale Aufgabe jedes Pontifikats untergräbt: eine glaubwürdige, treue Quelle der katholischen Einheit zu schaffen. Und die Berater, Apologeten und Ghostwriter, die dieses Pontifikat umgeben, haben maßgeblich dazu beigetragen, das Problem zu verschärfen."
Ich war besonders beeindruckt von der beiläufigen Bemerkung Seiner Exzellenz gegen die "Papsterklärer“, die dieses Pontifikat weiterhin stützen. Hier haben wir es mit einem Bischof zu tun, den man als "gewöhnlichen Ratzinger-Bischof“ bezeichnen könnte, der am Neuen Katechismus festhält und daran interessiert ist, den Status quo aufrechtzuerhalten, der unter Johannes Paul II. begann.
Bischöfe dieser Art haben festgestellt, dass der Status quo (ante?) unter Papst Wojtyła – wie auch alles andere davor – zunehmend angegriffen wird. Das veranlasst Chaput, sich von Franziskus ab- und Kardinal Fernández zu zuwenden, über den er sagt: „[er] denkt nicht oberflächlich. Es ist in einigen entscheidenden Punkten einfach falsch und hat weitreichende Auswirkungen.“ Er muss sich nicht einer traditionellen Stimme zuwenden, um Fernández zu verurteilen. Nein, der gute Bischof wendet sich "José Granados zu, dem ehemaligen Vizepräsidenten des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie in Rom – bevor Papst Franziskus seinen Schwerpunkt änderte [.]“ Pater Granados fasst das Problem mit Fernández zusammen und Chaput zitiert seine Schlussfolgerung wie folgt
- [Fernández] behauptet, daß das christliche Volk, insbesondere die Einfachen und Armen, eine besondere Einsicht in die Wahrheiten des Glaubens besitzt, auch wenn es über wenig spekulative oder rationale Kraft verfügt. Es gibt Formen der Gotteserkenntnis, die sich den Gelehrten entziehen und die einfache Menschen durch die gelebte Erfahrung des göttlichen Geheimnisses besser begreifen können. . . . Diese Wertschätzung des Volkes veranlasst Fernández zu der Aussage, daß es besser wäre, statt von "sensus fidelium“ von einem "sensus populi“ [dem Verstehen des Volkes] zu sprechen. Der Grund für diese Änderung liegt darin, daß sich die "Gläubigen“ mit dem Ausdruck "sensus fidelium“ als voneinander getrennt betrachten können und dadurch das Wissen verlieren, das aus ihrer Einheit als Volk resultiert. Denn es gibt Elemente des Wissens, die nicht dem isolierten Menschen zugänglich sind, sondern nur dem Menschen, der mit der gesamten Kultur in Beziehung steht.
Es scheint mir, daß dies nichts weniger als eine marxistische Konzeption des Sensus fidelium ist. Daher betont Fernández, so Granados, "bei der Beschreibung der Nächstenliebe, daß ihre wichtigste äußere Manifestation darin besteht, unseren Nachbarn zu helfen, ihre materiellen Bedürfnisse zu verbessern.“ Das neue Dokument, das pünktlich zu Ihrem Osterfest herauskommt, wird also wahrscheinlich diesen marxistischen Blickwinkel eines materialistischen Sensus fidelium widerspiegeln.
Wir sollten dankbar sein, daß sich mehr Bischöfe dem Spektrum von "Anerkennen und Widerstand“ anschließen. Zweifellos wird jeder Bischof unterschiedliche Formen dieses Widerstands finden, und Bischof Chaput hat sich mit seiner Stimme allen anderen Kardinälen, Bischöfen und Theologen angeschlossen, die sich in irgendeiner Weise gegen dieses Pontifikat erhoben haben. Weil Karwoche ist, sollten wir Buße und Reue für Papst Franziskus und Kardinal Fernández aufopfern und den allmächtigen Gott um die Gnade bitten, für den Glauben, der den Heiligen einmal übergeben wurde, noch vollkommener zu leiden (Jud. I, 3). T.S..Flanders
Quelle: T.S. Flanders, OnePeterFive
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