Auf gewisse Weise passend zum 11. Jahrestag des aktuellen Pontifikates veröffentlicht Marco Tosatti bei Stilum Curiae einen Artikel, in dem Joachim Heimerl die Prophezeiung des Hl. Malachias analysiert und auf die derzeitige Situation der Kirche anwendet. Hier geht´s zum Original: klicken
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Joachim Heimerl, dem wir von ganzem Herzen danken, stellt Ihnen diese Überlegungen zum gegenwärtigen Pontifikat im Lichte der Prophezeiung des Heiligen Malachias zur Verfügung. Viel Spaß beim Lesen und Teilen.
FRANZISKUS UND DIE FINSTERNIS DER KIRCHE. DIE PROPHEZEIUNG DES MALACHIAS,KORRIGIERT.
Joachim Heimerl
"Die Gerüchte um die Gesundheit des Papstes verdichten sich, und das nächste Konklave liegt spürbar in der Luft. Viele lässt das an die mittelalterliche Papstprophezeiung des heiligen Malachias denken. Doch was hat es damit auf sich und was wissen wir über Malachias.Historisch gesichert ist, daß er Abt des irischen Klosters Bangor und später Erzbischof von Armagh war. 1148 ist er gestorben. Seine Prophetie umfasst 112 Sinnsprüche über die kommenden Päpste, die aber nicht namentlich genannt werden. Auf das letzte Pontifikat folgt das Jüngste Gericht.
Was heute abenteuerlich klingt, galt seit dem 16. Jahrhundert als Fälschung. Dabei wurde eine mögliche Autorschaft des Heiligen Philipp Neri (1515-1595) ins Spiel gebracht.
Diese These ist inzwischen jedoch widerlegt. Wie wir wissen, hat der Maler Duccio di Buoninsegna Malachias zwischen 1308 und 1311 auf der Maestà des Doms von Siena dargestellt, und zwar mit der Liste seiner Sinnsprüche in der Hand. Philipp Neri, der 200 Jahre später gelebt hat, scheidet als "Pseudo-Malachias“ damit aus; die Prophezeiung muss tatsächlich aus dem Mittelalter stammen.
Auch der deutsche Historiker Hermann Hiery hat die Fälschungsthese vor einiger Zeit erschüttert. Darüber hinaus hat er bisherige Zuordnung der Pontifikate zu den Sinnsprüchen korrigiert, indem er etliche Gegenpäpste herausnahm. Dadurch ergibt sich eine neue Situation: Wäre zuvor Franziskus der letzte Papst gewesen, würden ihm jetzt noch drei nachfolgen. Das heißt aber auch: spätestens mit Franziskus hätte die Endzeit begonnen.
Der Deutungstradition nach soll unter dem nächsten Papst ("de labore solis“) eine kosmische Katastrophe eintreten, während der vorletzte Papst ("gloria olivae“) aus dem Judentum stammen könnte, für das im Römerbrief die Metapher des Ölbaums steht. Auf ihn folgt "Petrus Romanus“, unter dem es zu einer Kirchenverfolgung und zur Zerstörung Roms kommen soll.
Interessant ist vor allem: Der dunkelste Sinnspruch der Prophezeiung steht in der neuen Zählung nun ausgerechnet über dem Pontifikat von Franziskus: "De medietate lunae“ . Das lässt an den Einfluss des Halbmonds, an den Islam oder die Flüchtlingskrise denken, doch all dies greift sicher zu kurz. Auch ein "gespaltenes“ Pontifikat mit einem amtierenden und einem emeritierten Papst kommt als Deutung nicht in Frage: Der Mond ist keine Chiffre für das Papstamt und es gibt bekanntlich immer nur einen Papst.
"De medietate lunae“ heißt im Lateinischen aber nicht nur "von der Hälfte“, sondern auch "von der Mitte des Mondes“. So gesehen könnte es sich um ein Pontifikat handeln, das ausschließlich unter dem Zeichen des Mondes steht. Aber was bedeutet der Mond in einer mittelalterlichen Prophetie?
Auch diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, denn die Symbolik des Mondes bleibt ambivalent. Er kann für die Jungfrau Maria und für die Eucharistie stehen; er kann aber auch einen dämonischen Symbolgehalt haben. Wichtig scheint mir deshalb, den Sinnspruch im Zusammenhang der gesamten Prophezeiung zu sehen. Dort folgt auf den Mond die Sonne ("de labore solis“) und auf die Nacht der Tag. Mit anderen Worten: "De medietate lunae“ beschreibt ein finsteres, unheilvolles Pontifikat.
Hier ist allerdings eine Einschränkung zu machen: Malachias geht es in den Sinnsprüchen nicht um die Kategorisierung "gute Papst“ – "schlechter Papst“, sondern um ein „Etikett“ für den Zustand der Kirche und der Welt während des jeweiligen Pontifikates. Ein Beispiel dafür ist Pius XII., auf den in der neuen Zuordnung der Sinnspruch "Ignis ardens“ ("brennendes Feuer“) trifft. Daß hiermit der Holocaust und Hiroshima gemeint sind, darf als sicher gelten. Pius jedoch als "Papst des Holocausts“ oder als "Papst der Atombombe“ zu verstehen, wäre absurd. Dennoch haben der Holocaust und Hiroshima sein Pontifikat dramatisch überschattet. "Ignis ardens“ ist demnach eine sehr klare Aussage über den zeitgeschichtlichen Kontext, nicht aber über Pius XII. persönlich:
Doch was könnte der Mond-Spruch über das Pontifikat von Franziskus sagen? Auffallend ist: Mit dem dunklen Sinngehalt nimmt die Prophezeiung ein ebenfalls prophetisches Wort Pauls VI. vorweg, der 1972 davon sprach, daß der Rauch Satans in die Kirche eingedrungen sei. Vermutlich geht "de medietate lunae“ inhaltlich in die gleiche Richtung und deutet auf einen besonderen dämonischen Einfluss hin. Zweifellos erleben wir eines der schwierigsten Pontifikate der letzten Jahrhunderte, in dem alles in eine diabolische Unordnung zu geraten scheint. Dazu gehört das anbrechende Schisma in Deutschland. Aber auch ein römisches Schisma kann nicht mehr ausgeschlossen werden, wenn der Papst zum Beispiel die Weihe von "Diakoninnen“ einführen würde. Insgesamt haben wir es mit einem Pontifikat der Verwirrung zu tun, nicht wenige meinen: mit einem Pontifikat der Häresie. Immerhin: Franziskus lässt als erster Papst praktizierte Homosexualität "segnen“ und duldete Götzenbilder im Vatikan. – Größer war die dämonische Finsternis in der Kirche gewiss noch nie!
Ob nach dieser "Mondzeit“ mit dem nächsten Pontifikat ("de labore solis“) eine neue Epoche beginnt, bleibt abzuwarten. Daß sich dieser Sinnspruch jedoch wirklich auf ein kosmisches Ereignis – etwa auf einen Asteroid – bezieht, darf bezweifelt werden. Im Kontext der Prophezeiung ist eine andere Lesart wahrscheinlicher, nämlich die, daß sich die Situation der Kirche dann aufhellt, wenigstens solange, bis mit "Petrus Romanus“ der letzte Papst auf dem Stuhl Petri sitzen wird. Spätestens dann wird die Finsternis der Kirche, wie wir sie unter Franziskus durchleiden, überwunden sein."
Quelle: J. Heimerl, Stilum Curaie, M.Tosatti
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