Nico Spuntoni blickt bei La Nuova Bussola Quotidiana schon einmal auf das noch nicht veröffentlichte letzte Buch des verstorbenen Kardinals Paul Joseph Cordes, das den Titel "Über den Mut, Christ zu sein" trägt. Hier geht´ s zum Original: klicken
"CORDES LETZTES WERK ÜBER DEN MUT, CHRIST ZU SEIN"
Der Kardinal wartete darauf, daß sein Buch, das von der Notwendigkeit handelt, Christus ins Zentrum der Botschaft der Kirche zu stellen, in Italien veröffentlicht wird, eine Gelegenheit, die während der Pandemie-Periode versäumt wurde.
Gestern morgen wurde im Paderborner Dom von Erzbischof Markus Bentz ein Pontifikal-Requiem zum Gedenken an Kardinal Paul Josef Cordes zelebriert. Er war 1975 von Paul VI zum Weihbischof dieser Diözese ernannt. Der Kardinal -der bei seiner letzten Heimkehr in seine Heimat von den Memores Domini, die ihn bis zuletzt versorgt haben, begleitet wurde- wurde nach dem Ende der Liturgie, bei der auch Kardinal Woelki anwesend war, in der Pfarrkirche Hl. Petrus und Paul in seiner Heimatstadt Kirchhunden beerdigt. Er wird in der Nähe einer Statue Unserer Lieben Frau von Loreto ruhen, die er selbst seiner Gemeinde anlälich seiner Erhebung zum Kardinalat geschenkt hatte.
Die große Beteiligung der Gläubigen an den Gottesdiensten in Paderborn und Kirchhundem zeugt von der Verbundenheit, die Cordes trotz seines Umzugs nach Rom im Jahr 1980 weiterhin zu seiner Heimat pflegte. Körperlich - nicht im Geiste-schwach hat der Kardinal beschlossen, seine letzten Kräfte derm Buch zu widmen, das in Deutschland unter dem Titel "Der Mut Christ zu sein. Ein gespräch über Glauben und Kirche (Fe.Medien, 2023) und bald auch in Italien von Edizioni Studium veröffebtlicht werden sollte. Der Kardinal war sehr froh, daß dieses Werk, bei dem es um die Notwendigkeit ging, Christus in den Mittelpunkt der Botschaft der Kirche zu stellen, auch italienischen Lesern zugänglich gemacht werden konnte. Mit seiner akribischen Dynamik hatte er bereits geplant, in La Nuova Bussola darüber zu sprechen.
Kuciński unterstrich die Angemessenheit des Titels in Zeiten, in denen das Christentum in der Defensive ist: „Der Kardinal hat wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen, denn darüber muss man nicht groß nachdenken: ein Mensch, der mit ein wenig Bewusstsein durch´s Leben geht, erkennt sofort, daß man heutzutage bereits ein Risiko eingeht, wenn man sein Leben und sein Christsein ernst nimmt.“
"Cordes‘ neuestes Buch", so argumentierte sein Interviewer, wende sich an „alle Menschen, die sich für das Christentum interessieren, vor allem aber ihr Christentum ernst nehmen wollen“. Im Stil des verstorbenen Kardinals, präzise und detailliert, ist diese Lektüre eine Herausforderung, wie der Interviewer gegenüber K-TV sagte: "ms ist nicht etwas Triviales, das schnell gelesen und dann jkwieder zur Seite gelegt wird, sondern etwas, das echte Tiefe vermitteln kann.“ In diesem Sinne gibt es uns auch den Mut, das christliche Leben wieder richtig zu leben.“ Kuciński hat Recht, denn Cordes war es gewohnt, nur nach sorgfältiger Überlegung zu schreiben und Wort für Wort sorgfältig auszuwählen.
Der Kardinal hielt sich weiterhin über die Situation der Kirche und der Gesellschaft im Allgemeinen auf dem Laufenden, und oft waren es gerade die Widrigkeiten, die er im Fernsehen hörte oder in einer Zeitung las, die seine Arbeit anregten. Kuciński erzählte, sein Freund habe ihm gesagt: „Ich habe immer oder sehr oft geschrieben, wenn ich mich herausgefordert fühlte, das heißt, wenn mir etwas dazwischenkam, das mir nicht gefiel, von dem ich dachte, daß es korrigiert oder anders dargestellt werden sollte.“ In diesem Zusammenhang kann man sagen, daß alle Krisenmomente oder Krisenphänomene in der Kirche für ihn sehr produktiv waren, weil sie auch in seinem Alter eine Herausforderung für dieses aktive Engagement darstellten.“
Diese Eigenschaft war Benedikt XVI. wohlbekannt, der, wie wir bereits sagten, in einem Brief aus dem Jahr 2021 zum Vorwort eines anderen Buches darüber gesprochen hatte: "Wer Gott nicht gibt, gibt zu wenig.“ Diese Besonderheit hat ihn angesichts des Deutschen Synodalen Weges und anderer Neuerungen der letzten Jahre besonders produktiv gemacht. Kuciński wies gegenüber K-TV darauf hin, daß Cordes "nicht nur die Entwicklungen in Deutschland verfolgt hatte, die auch zum Synodalen Weg führten, sondern auch die Entwicklungen in der Weltkirche als Bischof und Kardinal. Und so, glaube ich, hatte er eine.“ tiefere Einsicht, aus der bestimmte Ereignisse und Phänomene interpretiert werden können.
Im kommenden Buch hatte der Kardinal nicht über seine Kritik an der allgemeinen Vorgehensweise in der Zeit der Pandemie geschwiegen, in der er von der Verzweiflung seiner großen Sorge bewegt war: der Gottes-Vergessenheit.. Kuciński erklärt: "Ich glaube, er fühlte sich auch ziemlich entmutigt. Das war eine der Krisen, die ihn bewegten, weil ihm ein wesentliches Element fehlte. (...) Es besteht eine Gefahr, und ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, daß das der Fall ist.“ Auch in weiten Teilen der katholischen Kirche besteht die Versuchung, es auf das zu reduzieren, worüber sowieso alle reden: Wir müssen die Menschen schützen, wir müssen dies und das tun, was natürlich richtig ist. Aber gleichzeitig haben wir dieses "mehr“, das wir behaupten sollten. Es reicht nicht aus, den Menschen die Erde zu geben, ohne das Himmlische anzubieten und vor allem, ohne Gott in diesen Schicksalsschlägen zu sehen.“
Auf die Frage von Claudia Kaminski nach den Prioritäten des Kardinals während der Covid-Jahre erinnerte der Priester daran, wie Cordes "von Gott sprach und uns aufforderte, uns diese Fragen zu stellen: Wie gehe ich der Pandemie im Gebet entgegen und vor allem: wie lebe ich sie.“ in Bezug auf Gott und sein Handeln für die Menschen? Oder: Was bedeutet das für uns? Und in Ihrem Buch haben Sie darüber gesprochen, zum Beispiel durch den Vergleich zweier literarischer Werke: Camus‘ ‚Die Pest‘ und ‚Die Verlobten‘.“ Unsere Leser erinnern sich vielleicht daran, daß der deutsche Kardinal dieses Thema in einem in La Bussola veröffentlichten Artikel angesprochen hat."
Quelle: N. Spuntoni, LNBQ
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