Donnerstag, 27. Juni 2024

TLM: Es wird Zeit, den Kopf aus dem Sand zu ziehen...oder der "zynischste Titel der Kirchengeschichte"

Carina Benton kommentiert bei OnePeterFive 

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"VERBOT DER TLM (WIEDER). DIE JÜNGSTE ENTWICKLUNG"

Dass die glaubwürdige Gerüchte, die Rorate Caeli über einen erneuten Schlag gegen den Römischen Ritus veröffentlicht, auf den dritten Jahrestag von Traditionis Custodes fallen, hat eine interessante Diskussion darüber ausgelöst, welche Tricks der Vatican im Ärmel hat und wie dagegen einzelne Diözesen und TLM-Gemeinschaften ihr Blatt ausspielen  werden. In einem Bericht, der vorige Woche veröffentlicht wurde, hat Rorate Caeli seine Leser gewarnt, dass die Verantwortlichen für Traditionis Custodes wegen seiner offensichtlich langsamen Ergebnisse frustriert sind und jetzt nach einem neuen Verbot suchen, das "so ausgedehnt, endgültig und irreversibel ist, wie möglich." 

Vorgestern hat Diane Montagna in der Zeitung The Remnant bestätigt, daß -gemäss "wohl-informierter Quellen" tatsächlich ein neues Dokument in Arbeit ist, das-wenn  es eröffentlicht wird- "allen Priestern -ausser denen, die zu den anerkannten Ex-Ecclesia-Dei -Instituten gehören, verbietet, das Heilige Messopfer im Vetus Ordo zu feiern und "auch den Bischöfen selbst verbietet,  die Feier des Vetus orde in ihren Diözesen zu zelebrieren oder zu genehmigen." Montagna bemerkt auch, daß "es unklar ist, ob und bis zu welchem  Ausmass Priester der Es-Ecclesia-Dei-Institute genehmigt werden würde, ihren Gläubigen die Sakramente, wie Taufe, Firmung und Hochzeit in der traditionellen Form zu spenden." Das Thema der Diakon.-und Priester-Weihen im alten Ritus ist ebenfalls im Gespräch.

Es wird berichtet, dass Erzbischof Vittorio Francesco Viola O.F.M: ,Sekretär des Liturgie-Dicasteriums Autor des Dokumentes ist, in Konsultation mit Kardinal Victor Fernandez, Präfekt des Glaubens-Dicasteriums und unterstützt vom Kardinal-Staatssekretär und Architekten des geheimen Vatican-China-Abkommens von 2018. 

Bedenkt man das alles, sollten die traditionellen Katholiken sich selbst mit vier Schlüsselthemen vertraut machen. damit sie spirituell, psychologisch und intellektuell auf das, was als nächstes kommt, vorbereitet sind, 

Der erste wichtige Punkt, der bei der Diskussion am Runden Tisch bei OnePeterFive in der vergangenen Woche angesprochen wurde-- auf den auch ich schon früher hingewiesen habe- ist, dass bei der andauernden Verfolgung der Tridentinischen Liturgie überhaupt nicht u die Liturgie geht Es geht um die Theologie. Es ist ein Krieg um die Lehre, kein Geplänkel über die Benutzung von Latein, Altar-Schranken und Orientierung ad orientem. Der traditionelle Ritus erzeugt richtige Anbetung und lehramtliche Rechtgläubigkeit die für den "wer bin ich dass ich urteile-Relativismus und den "jeder Weg zum Ökumenismus" untauglich macht. Auf soziopolitischer Ebene bringt es den traditionellen Katholizismus auch in Konflikt mit dem auf der Klimaagenda basierenden Plan zur Umverteilung des Reichtums, dem sexuellen Nihilismus und dem Chaos der offenen Grenzen, die Papst Franziskus und viele hochrangige Prälaten fördern.

Eine weitere wichtige Beobachtung bei diesem Gespräch war die zunehmende Ghetto-isierung der TLM und das Risiko der Normalisierung der Behandlung der TLM-Besucher als Katholiken zweiter Klasse.. Durch die Veröffentlichung von Traditionis Custodes im Juli 2021 verspottete der Vatican die traditionellen Katholiken mit dem päpstlichen Dokument mit dem zynischsten Titel der Kirchengeschichte In diesem Dokument gibt es nichts, das als "Wächter der Tradition" handelt. Es war eine Abriss-Birne. 



Man muss nicht erst Jahrhunderte  zurück gehen, bis zur Verankerung der Liturgie in Quo Primum durch Papst Pius V., um den Widerspruch zu identifizieren. Nur vier Jahre zuvor war Benedikt XVI. in seinem Motu proprio Summorum Pontificum kristallklar. Er legte ausdrücklich fest, dass „in Pfarreien, in denen eine Gruppe von Gläubigen, die der bisherigen liturgischen Tradition dauerhaft verbunden sind, der Pfarrer bereitwillig ihren Bitten nachkommen soll, die heilige Messe gemäß dem Ritus des Römischen Messbuchs von 1962 zu feiern“ und dass, wenn einer solchen Gruppe „ihren Bitten vom Pfarrer nicht entsprochen wird, sie den Diözesanbischof informieren soll, der dringend gebeten wird, ihrem Wunsch nachzukommen.“

Und doch kam es während des darauffolgenden Papsttums zu einer totalen Kehrtwende in den pastoralen Bemühungen Benedikts, der nicht einfach aus Nächstenliebe oder dem Wunsch nach Einheit gehandelt hatte, sondern gerade weil „das von Pius V. verkündete und von Johannes XXIII. überarbeitete Römische Messbuch … wegen seines ehrwürdigen und alten Gebrauchs gebührend gewürdigt werden soll.“ Nicht einmal der streitlustigste Popesplainer kann sich erklären, wie der Vatikan unter Benedikt von der Ehrfurcht vor dem tridentinischen Ritus dazu überging, unter Papst Franziskus die Bekanntgabe der lateinischen Messzeiten in Pfarrnachrichten buchstäblich zu verbieten. Wenn Katholiken die Absurditäten akzeptieren, die aufgrund von Traditionis Custodes entstanden sind – und mit Ausnahme einiger unterstützender Bischöfe tun das viele –, gibt es keinen Grund, warum sie sich nicht an die neueste Welle von Monstrositäten anpassen sollten, die aus dem nächsten teuflischen Dokument aus Rom hervorgehen werden.

Dies führt uns zum dritten Thema, dem Rahmen des "begrenzten Gehorsams“, wie er in der katholischen Katechese gelehrt und von Aaron Seng in seinem hervorragenden Artikel im Crisis Magazine ausführlich erläutert wird. Seng erklärt, dass Katholiken nicht moralisch verpflichtet sind, "jedem Befehl zu folgen, der die richtige Vernunft, das natürliche oder positive göttliche Gesetz oder die anerkannte Lehre, Moral und Riten der Kirche untergräbt oder widerspricht“. Er zitiert den Katechismus von Trient und weist darauf hin, dass die Befehle der Pfarrer, wenn sie „böse oder ungerecht sind, nicht befolgt werden sollten, da sie in einem solchen Fall nicht gemäß ihrer rechtmäßigen Autorität, sondern gemäß Ungerechtigkeit und Perversität entscheiden.“

Das einzige Problem, wie ich gerade angedeutet habe, ist, dass es zwar einige herausragende Bischöfe gibt, aber zu viele Bischöfe keine Überzeugung haben oder Karrieristen sind oder einfach Angst haben, für ihre Gemeinden einzustehen, insbesondere wenn der Druck wirklich zunimmt. Erst letzte Woche erfuhren Gemeindemitglieder der St. Patrick’s Cathedral in Melbourne mit Bestürzung, dass Erzbischof Peter Comensoli die lateinische Messe "auf Ersuchen des Vatikans“ abgeschafft hat.

Schlimmer noch: Der Vatican hat uns großmütig Beispiele dafür vorgeführt, was mit den wenigen Priestern und Bischöfen geschieht, die die modernistische Maschinerie in Frage stellen. Anfang 2022 wurde der puertoricanische Bischof Daniel Fernández, der die experimentelle Covid-Impfung ablehnte, freiwillig religiöse Ausnahmen für Menschen unterzeichnete, die sie nicht erhalten wollten, und das Dekret der puertoricanischen Bischofskonferenz ablehnte, das erklärte, dass ungeimpfte Gemeindemitglieder von geimpften getrennt würden, unerklärlicherweise von der Seelsorge seiner Diözese entbunden.

Letzten Sommer leitete Bischof Strickland eine Gebetsprozession als Reaktion auf die Ehrung einer blasphemischen, antikatholischen Hassgruppe bei der 10. jährlichen „Pride Night“ der Los Angeles Dodgers, einem Datum, das mit dem Fest des Heiligsten Herzens Jesu zusammenfiel. Zwei Wochen später erhielt Strickland einen päpstlichen Besuch und wurde aus noch immer unbekanntem Grund seines Amtes enthoben. Am umstrittensten ist, dass Erzbischof Viganò, der 2018 dabei half, den sexuellen Missbrauchsskandal um McCarrick aufzudecken, und ein zunehmend lautstarker Kritiker des Pontifikats von Papst Franziskus und der von ihm geförderten modernistischen Agenda war, wahrscheinlich für seine Bemühungen exkommuniziert wird (ungeachtet der Exzesse des Erzbischofs, wie bei OnePeterFive diskutiert).

Eine Handvoll Priester. Ein paar Bischöfe. Ein Erzbischof. Die Chancen stehen nicht gut. Letztendlich könnte sich die Versuchung, sich auf die Seite der Macht zu stellen, für die meisten als zu groß erweisen.

Ein Prälat, der sicherlich bereit war, den modernistischen Wölfen die Stirn zu bieten, war natürlich Erzbischof Marcel Lefebvre. Jeder, der heute auf die eine oder andere Weise die lateinische Messe besucht, ist seiner mutigen Verteidigung der katholischen Lehre und Tradition zu Dank verpflichtet.

Dies bringt mich zum letzten Thema, nämlich den möglichen Auswirkungen auf traditionelle Gemeinschaften. Wie immer unter dem gegenwärtigen Pontifikat sind Verwirrung und Zweideutigkeit an der Tagesordnung. Im Jahr 2022 unterzeichnete Papst Franziskus ein Dekret, das den Fortbestand der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) bestätigte. Gestern gab das Institut Christus König (ICKSP) bekannt, dass es in einer Privataudienz von Papst Franziskus empfangen worden sei, der offenbar „darauf bestand, dass [das ICKSP] der Kirche weiterhin gemäß [ihrem] eigenen, angemessenen Charisma im Geiste der Einheit und Gemeinschaft dient …"

Doch am Sonntag gab der Obere der Gesellschaft der Missionare der Göttlichen Barmherzigkeit, einer französischen Priestergemeinschaft, die sich dem römischen Ritus verschrieben hat, aus der Diözese Fréjus-Toulon und in gutem Einvernehmen mit ihrem Bischof, bekannt, dass die Weihen von fünf Seminaristen blockiert worden seien, „weil künftige Priester die Möglichkeit hätten, im alten Ritus zu zelebrieren“. Alle anderen Weihen, die der Vatikan 2022 ausnahmsweise ausgesetzt hatte, kurz bevor er eine apostolische Visitation von Bischof Dominique Rey anordnete, wurden nun wieder aufgenommen.

Was die SSPX betrifft, dürften weitere Einschränkungen dort keine Auswirkungen haben, da sie nicht in der üblichen Weise der Leitungsgewalt des Diözesanbischofs unterworfen sind. Das heißt, ob man mit ihren Methoden einverstanden ist oder nicht, sie befinden sich nicht im Schisma. Diejenigen, die an den Messen der SSPX teilnehmen, sind keine Schismatiker, es sei denn, sie nehmen bewusst einen separatistischen Geist an. Dennoch nehmen so viele traditionelle Katholiken es auf sich, ihre eigene Exkommunikation vorzunehmen. In ihrer Behandlung der SSPX stellen sie sich faktisch auf die Seite ihres spirituell missbräuchlichen Vaters und grenzen ihre Brüder und Schwestern in Christus mit derselben Ungerechtigkeit und Feindseligkeit aus, die ihnen der Heilige Stuhl entgegenbringt. Wenn die traditionellen Katholiken die Ermutigung des heiligen Paulus in Epheser 4:3, „die Einheit des Geistes im Band des Friedens zu bewahren“, nicht beherzigen, könnten ihr Misstrauen und ihre kleinlichen Streitereien die entscheidende Schwachstelle darstellen, durch die der Vatikan versuchen wird, die traditionelle Gemeinschaft zu spalten und zu erobern.

Ich bin keine Schwarzseherin; ich bin Realistin. Wenn Gott "Traditionis Custodes 2.0“ nutzt, um Katholiken wie den heiligen Simon von Cyrene zu zwingen, das Kreuz Christi auf sich zu nehmen, dann soll es so sein. Wie Dr. Peter Kwasniewski in der Diskussion der letzten Woche betonte, haben traditionelle Katholiken schon dunklere Zeiten als diese durchgemacht. Allerdings sollten alle – ob Bischöfe, Diözesanpriester, traditionelle Priester oder Laien – zumindest den Kopf aus dem Sand ziehen und sich im Gebet darauf vorbereiten, was dieser erneute Aufruf zur Beharrlichkeit mit sich bringen kann."

Quelle: Carina Benton, OnePeterFive



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