Montag, 25. August 2025

Papst Leos XIV Pontifikat: erste erkennbare Züge

In seiner heutigen Kolumne für Monday at the Vatican erkennt A. Gagliarducci ein erstes Muster. 
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LEO XIV, DIE ERSTEN ERKENNBAREN ZÜGE

Wenn ein Papst gewählt wird, warten alle auf die ersten Entscheidungen. Allgemein sagt man, daß die ersen 100 Tage diejenigen sind, die das gesamte Pontifikat charakterisieren-wie es üblicherweise von gewählten Führern gesagt wird.  Leos XIV erste hundert Tage jedoch haben keine größeren Regierungsentscheidungen gebracht, Ruhe hat dLeos  ersten 100 Tage erste 100 Tage durchdrungen- in starkem Kontrast zu den den ersten 100 Tagen von Franziskus. Leo Regierung wird allerdings weder direkt noch sudrücklich mit der von Papst Franziskus konkurrieren. 

Soviel ist bereits offensichtlich. Auch einige andere Charakteristiken sind bereits erkennbar. 

Das erste Charakteristikum ist Kollegialität. Leo XIV ist im reinsten Sinn des Worte ein Mönch. Er war Generaloberer seiner Augustiner-Kongregation . Und er wurde auch als Mönch wahrgenommen, ale er Missionsbischof war und als er Kardinal und Präfekt des Bischofs-Dicasteriums wa.  Es wird berichet, daß er wann immer er konnte zum Essen in die General.Kurie der Augustiner gegangen ist und daß er seine Augustiner-Brüder regelmäßig besuchte. 

Diese Kollegialität wird er in sein POntifikat mitbringen. Es wird berichtet. daß Leo XIV im APostolischen Palast nicht allein wohnen, sondern Mitbewohner haben wird. Das ist keine absolute Neuheit. Benedikt XVI hatte ebenfalls seine eigene "päpstliche Familie", die aus den Memores Domini bestand, Frauen aus Communio e Liberazion, die später, nach seinem Rücktritt mit ihm im Kloster Mater Ecclesiae lebten. 

Auch Johannes Paul II hate nie ein leeres Haus. Er war Gastgeber beim Frühstück, Mittag-und Abendessen und umgab sich immer mit Personen und fragte sie nach ihrer Meinung, 

Kurz gesagt- man zieht nicht allein in den Apostolischen Palast. 

Und es ist kein Zufall, daß Papst Franziskus- ein Jessuit- aber einer, der den größten Teil seines Lebens außerhalb der Jesuiten-Gemeinschaft gelebt hat-  beschloss, aus "psychiatrischen Gründen" wie er selbst sagte- nicht im Apsotolischen Palast zu wohnen. Er hatte einfach keine "Familie" er hat sogar seine Privatsekretäre mehrfach ausgetauscht und wäre im Apostolischen Palast am Ende allein gewesen - mit wenig Kontakt zur Außenwelt und ohne vertraute Freunde als Resonanzboden (oder Filter). Papst Franziskus war sein eigener Resonanzboden, sein eigener Filter.

Papst Franziskus wird also eine Miniatur-Mönchsgemeinschaft im Apostolischen Palast bilden, eine Gruppe von Personen, denen er vertraut und sich anvertraut.  Manch befürchten, daß der Papst so beeinflußt werden könnte. Wahr ist, daß jeder von Personen beeinflußt wird, denen er vertraut. Aber eine Gemeinschaft, eine Art Stabilität und dauerhaften Dialog aufzubauen, ist auch einguter Weg zur Sekbstkontrolle. eine Gemeinschaft hilft dem Papst dabei, sich selbst vor momentaner Impulsivität zu schützen. Kollegialität hilft ihm, seine Entscheidungn abzuwägen, Leo XIV scheint entschlossen, diesen Weg zu wählen. 

Das zweite Charakteristikum ist alles auf das Evangelium und das Verkünden des Wortes auszurichten. Leo XIV kannte die südamerikanische Welt gut, in der er erst als Missionar und dann als Bischof war. Gleichzeitig bewies er auch ein Bewußtsein für die Gefahren der Lateinamerikanischen Welt. Wo Franziskus Experimente begann, definierte Leo sie  und versuchte Konsequenzen zu vermeiden, die nicht genau mit dem Katholischen Glauben übereintimmem- 

Zwei Beispiele iluustrieren das. Das jüngste ist das Telegram, das Kardinal im Auftrag des Papstes unterzeichnete und an die Versammlung der Bischoöfe Amazoniens geschickt hat, das vom 17.bis zum 20. Augiust in Bogota stattfand.  Das Telegramm enthält ein Detail, das nicht unbemerkt geblieben is.  Der PApst ruft dazu auf, Jesus Chriustrus aa als den Schöpfer zu benennen, weil auf diese Aweise neue Ungerechtigkeiten umgekehrt werden und definiert danndas Recht und di Pflicht unser gemeinsames Zuhause zu bewahrenals nicht weiger offensichtlich, damit niemand unverantwortlich die natürlichen Güter zertört, die von der Güte und der Schönheit des schöpfers sprechen. 

Der Papst fügt jedoch hinzu – und zitiert dabei mit besonderem Anspruch den Heiligen Ignatius von Loyola –, dass der Mensch sich den natürlichen Gütern nicht als „Sklave oder Anbeter der Natur unterwerfen dürfe, da diese Dinge uns gegeben sind, um unser Ziel zu erreichen, Gott zu preisen und so das Heil der Seelen zu erlangen.“

Zu Beginn der Sondersynode für die Panamazonasregion am 4. Oktober 2019 nahm Papst Franziskus an einer Zeremonie zur Pflanzung indigener Bäume in den Vatikanischen Gärten teil. Diese Zeremonie ging zu weit, so weit, dass Papst Franziskus selbst Anzeichen von Unbehagen zeigte und so schnell wie möglich die Veranstaltung verließ. Das ist das Risiko, wenn man Prozesse in Gang setzt: Man kann sie dann nicht mehr kontrollieren. Daraus entstand die Pachamama-Kontroverse, angeheizt durch die Tatsache, dass Papst Franziskus den Wert indigener Kulturen aufrichtig hervorheben und ihnen eine Plattform bieten wollte.

Leo XIV. entschied sich für einen anderen Ansatz, der darin bestand, die Probleme von Anfang an zu definieren. Leos Ansatz war jedoch ein Akt der Diskontinuität mit den Methoden von Papst Franziskus, nicht mit den Themen.

Das macht es wohl bedeutsamer als eine direkte oder explizite Ablehnung franziskanischer Themen.

Der zweite Hinweis findet sich in der Botschaft des Papstes zur 40. Ordentlichen Versammlung des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen, die vom 26. bis 30. Mai stattfand. „In der gegenwärtigen historischen Situation“, schrieb der Papst, „in der eine große Zahl von Männern und Frauen die Not und Armut ertragen, die durch anhaltende Krisen auf kontinentaler und globaler Ebene verursacht werden, müssen wir uns dringend daran erinnern, dass es der Auferstandene ist, der unter uns gegenwärtig ist, der die Kirche beschützt und leitet und sie in der Hoffnung neu belebt.“

Leo XIV. hat weder die soziale Vision von Papst Franziskus noch seine Theologie des Volkes geleugnet. Er betonte jedoch die Zentralität Jesu Christi, das zentrale Thema bei der Diskussion der Befreiungstheologie oder der katholischen sozialen Bewegungen in Lateinamerika. Es besteht immer die Gefahr, dass soziale Probleme in den Vordergrund treten und Gott in Vergessenheit gerät.

Leo XIV. erweist sich somit als ein Papst der Diskontinuität innerhalb der Kontinuität. Er strebt eine Harmonisierung an, die nicht mit dem vorherigen Pontifikat bricht, sondern gleichzeitig Klarheit und Orientierung bietet.

Hier kommt das dritte Merkmal ins Spiel: die Institutionalität.

Als ehemaliger Prior einer Ordensgemeinschaft weiß Leo XIV., dass Governance nicht durch Umbrüche erreicht werden kann. Bisher hat er keine größeren Risse innerhalb der Kurie verursacht – im Gegenteil, er hat ihre Arbeit gelobt – und er wird wahrscheinlich auch nicht zu einer ähnlichen Störung der Kurienkultur führen wie unter der Herrschaft seines Vorgängers. Für Leo XIV. steht die Institution immer an erster Stelle.

Aus diesem Grund hat der Papst begonnen, Ausnahmen einzuführen – zum Beispiel das Komitee für den Weltkindertag im Dikasterium für Laien, Familie und Leben – jedoch ohne Verstimmungen oder Störungen.

Wir sollten nicht erwarten, dass der Papst die Kurie revolutioniert, die von Papst Franziskus gewünschte Apostolische Konstitution ändert oder plötzlich einige Entscheidungen aufhebt. Er wird einige Entscheidungen übernehmen und andere treffen, stets auf der Suche nach Ausgewogenheit.

Das vierte Charakeritikum teilt er nicht nur mit Franziskus, sondern mit allen Päpsten. Leo XIV. möchte dorthin gehen, wo Gott gebraucht wird. Rund um die Reise nach Nicäa zum 1700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils sind mehrere Etappen geplant, die Bände über die Botschaft sprechen, die der Papst vermitteln möchte. Die vorangehende Etappe könnte in Algerien stattfinden, auf den Spuren des heiligen Augustinus, denn von dort aus möchte Leo XIV. symbolisch beginnen und seine Inspiration unterstreichen.

Die nächste Etappe nach Nicäa könnte der Libanon sein – Kardinal Bechara Rai hat sich für diese Möglichkeit offen gezeigt –, eine Reise, die Papst Franziskus bereits vor drei Jahren unternehmen wollte. Doch der Libanon ist ein Symbol für den gespaltenen Nahen Osten, ein Zeichen dafür, dass auch Menschen unterschiedlicher Religionen für das Gemeinwohl zusammenarbeiten können.

Kurz gesagt: Das Pontifikat Leos XIV. ist ein missionarisches und institutionelles Papsttum, das sich auf die Peripherien konzentriert, ohne jedoch den Blick vom Zentrum, nämlich Christus, abzuwenden. Leo wird sich Zeit für Entscheidungen lassen. Sein Pontifikat wird in gewisser Weise traditionell sein.

Das haben uns die ersten hundert Tage Leos XIV. an der Spitze der Kirche gezeigt.

Quelle: A. Gagliarducci, Monday-at-the-Vatican

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