Wunder gibt es immer wieder - so der Schlagertext- aber, wie man gerade wieder erleben kann, nicht in der vorurteilsfixierten deutschen Presse.
Da fühlt sich die Wochenzeitung ZEIT bemüßigt, nun auch zu Vatileaks Stellung zu nehmen. Sie werden doch nicht unvoreingenommen berichten ?
Nein - werden sie nicht.
Sie waren, wie man im nicht lesenswerten Artikel mit dem Titel "Der Anschlag" sehen kann, nicht in der Lage, das vor ihren Köpfen festbetonierte Brett des alten Bismarckschen antirömischen Affektes auch nur um Millimeter zu lösen.
Ein Eingehen auf den unglücklichen Kammerdiener und sein Tun- das alsbaldige Versiegen der erhofften Quellen, hätte ihr ärmlich-eindimensionales, instabiles "Gedanken"gerüst zum verdienten Einsturz gebracht, sie hätten vielleicht sogar- horribile dictu-ihre eigenen Vorurteile in Frage stellen und selbst nachdenken(!) müssen.
Das aber erlaubt der ererbte, einzementierte Antikatholizismus nicht.
Und so kommt ein desolates Stück Journalismus heraus: nicht aktuell, dafür werden wir mit den ältesten, antikurialen Vorurteilen, wie sie Dan Brown auch nicht platter formulieren könnte, abgespeist.
Jetzt weiß ich wieder- wie Recht ich vor etlichen Jahren hatte, mein ZEIT-abo zu kündigen, sehe wieder, welchen rasanten intellektuellen Abtieg dieses Blatt seit den Zeiten eines J. Müller Mareins durch die bedingungslose Unterwerfung unter den Mainstreamzeit-un-geist durchgemacht hat.
Nein, kein Wunder in Hamburg
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