Mittwoch, 3. Oktober 2012

Vatileaksprozess. Strategiewechsel der Verteidigung und was Ingrid Stampa zu den Andeutungen Gabrieles sagt

Wir wissen jetzt, warum Advocato Fusco nach einigen Monaten sein Mandat als Verteidiger des diebischen Kammerdieners niedergelegt hat- er hatte es ja schon angedeutet: Differenzen über die Verteidigungsstrategie.
Seit gestern ist die Katze aus dem Sack: Gabriele will sich als Folteropfer unmenschlicher Haftbedingungen in der Zelle der Gendarmeria Vaticana stilisieren.
Er will nun zwar nicht länger behaupten, unschuldig und ein passender Sündenbock für ganz andere zu sein, er hat zugegeben den H. Vater hintergangen und alles an Dokumenten, die sein "Instinkt" ihm als wichtig eingab, zu fotokopieren und- nach der vereidigten Aussage von Msgr. Gänswein- auch Originale mitzunehmen und an die Presse weiterzugeben, aber er sei in der Haft ganz unmenschlich behandelt, ja gefoltert worden.
Dem stehen die Aussagen und Protokolle der Gendarmerie gegenüber, die jetzt auch die medizinische Begleitakte, des betreuenden Arztes öffentlich zugänglich machen will. Dem Arzt gegenüber hatte Gabriele immer gesagt, es gehe ihm gut, er schlafe gut und habe Appetit....wenn das so stimmt, steht dem schlecht beratenen Exbutler eine weitere Anklage ins Haus-wegen Verleumdung.
Man fragt sich unwillkürlich, ob deiser Strategiewechsel etwas mit den dauernden Twitterkontakten zu Nuzzi zu tun hat
Bei der heutigen Verhandlung werden 4 weitere Gendarmen als Zeugen befragt.

Nachdem Gabriele gestern angedeutet hatte, er sein von mehreren Persosnen - sieben an der Zahl- , mit denen er häufigen Kontakt gehabt habe- darunter die Kardinäle und Bischof Calvi ( Staatssekretariat) sowie die Exhaushälterin Stampa,
"inspiriert" worden haben sich die italienischen Gazetten natürlich an deren Fersen geheftet und sie interviewt.

Der Corriere della Sera  hat Frau Stampa zu den Aussagen des Exbutlers befragt:
Corriere :  "Was sagen Sie dazu?"
Stampa : "Wenn Paolo G. mit mir darüber gesprochen hätte, was er tut, hätte sich ihm gesagt: hör auf damit! Wir hätten vielleicht einen anderen Weg gefunden. Er hätte mit dem Hl. Vater sprechen können, oder ich hätte das für ihn getan. Aber so? Nein !"
Zur Frage von einigen Journalisten zur behaupteten Eifersucht und zum Neid sagte sie " Alles Verleumdung und Phantasie".

Bischof Calvi wurde von der Repubblicca interviewt.
Zur Behauptung Gabrieles, Bischof Calvi gehöre auch zu denen , die ihn zu seinem Tun inspiriert hätten:
"Ich kannte ihn und hatte Kontakt zu ihm, habe aber mit ihm nie über meine Arbeit gesprochen. Ich habe niemanden inspiriert, ganz  besonders nicht Paolo Gabriele."
"Eine absurde Behauptung, Frucht eines Versehens oder eines gestörten Geistes, eines Menschen mit gepaltener Persönlichkeit".

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