oder Grüße aus dem Sommerloch
Im Sommerloch taucht ja alljährlich ein schon liebgewonnenes Wesen aus den Tiefen des Loch Ness auf und wir werden von Nessie-anhängern mit immer neuen Über-und Unterwasserfotovarianten des alten Monsters konfrontiert- immer mit der flehenden Botschaft : Seht und glaubt !
Nessie ist aber nicht das einzige immer wiederkehrende Phantasieprodukt sommerlicher Hitzegrade-ebenso zuverlässig und wiederkehrend wird uns eine andere Fabel serviert- und zwar nach jedem WJT, den der Herr werden läßt.
Es ist eine wirklich bemerkenswerte Allianz aus erztraditionellen WJT-feindlichen Katholiken und unseren atheistischen Freunden, die- letztere im Vollglanz vermeintlicher Aufklärung- aus ihrer Verzweiflung über diese, die Jugend der Welt zu Millionen hinreißenden Glaubensfeste, keinen Hehl machen.
Da haben die einen schon immer über die Verderbheit der Jugend geklagt, während die anderen nun seit Jahrzehnten alle Register moderner PR-strategien und der Propaganda gezogen haben, in ihren Medien mit Meinungshoheit die Verlockungen ihrer Weltanschauung ausgebreitet, Nihilismus, Hedonismus, Promiskuität, Drogen-& Konsumrausch als das Glück dieser Erde angepriesen, Narzissmus als alleinseligmachend, die Pornographisierung so gut vorangetrieben wie es eben gehen wollte - und dann?
Dann ist wieder WJT und sie sehen eine Jugend, die sie nicht errreichen können, fröhlich, betend und beichtend, für ihre Verlockungen nicht zu begeistern und für die Leichenbittermienen der anderen auch nicht.. Das tut weh.
Und weil ihnen die Worte fehlen, dem irgendetwas entgegenzusetzen - taucht in den Tagen danach und pünktlich wie aus einem Schweizer Uhrwerk - sogar im absolut identischen Wortlaut - das Märchen von den Kondomen, mit denen der Veranstaltungsort von Vigil und Abschlussmesse übersät seien, auf.
Ob Stadion, Wiese, Strand - egal. Es begann in 1986 mit dem ersten Weltjugendtag in Rom und zieht sich seither wie ein roter Faden mit hämischem Unterton durch die Berichte von den WJTs.
Das Dumme ist, daß dieses Dauer-da-capo die Glaubwürdigkeit der angeblichen Gummifunde mit jedem mal mehr untergräbt.
Auch wenn dieses selbsterfundene Märchen den Atheisten Trost und Linderung, den Apokalyptikern Genugtuung zu bringen scheint - sollten sie, wenn sie denn außer sich selbst auch andere überzeugen wollen, vielleicht besser einige Erkundigungen zum Ablauf der jeweiligen Veranstaltungen einholen - dann hätten sie jetzt gewußt, daß auf der Copacabana in der Nacht vor der Abschlußmesse keine Zelte aufgebaut werden durften.
Und selbst ihnen fiele es wohl nicht ein, zu behaupten, der Kondomgebrauch habe nachts in aller Öffentlichkeit und Anwesenheit von cirka 5000 Journalisten ( die hätten das wohl kaum verschwiegen) oder gar während Vigil und Messe unter den Augen der Mitfeiernden, der zahlreichen Priester und den Kameras der Welt mit ihrer lückenlosen Dokumentation der Feiern stattgefunden.
Wir erinnern noch aus Köln, daß Gummiwarenfabrik-Aktienbesitzer im trauten Verein mit Kirchenfeinden, versuchten, den zur Vigil strömenden jungen Katholiken ihre Latexprodukte geradezu aufzuzwingen ( ganz zufällig von den Kameras der Öffentlich-Rechtlichen dokumentiert), ein zum Scheitern verurteiltes Ansinnen, wie man sehen und hören konnte.
Also - wie wäre es, liebe Atheisten und liebe WJT-Weltuntergangspropheten, wenn Sie sich für Krakau mal was anderes einfallen und das Wort "übersät" mal ausfallen ließen?
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