Freitag, 11. Juli 2014

Neues von der IOR

Sandro Magister hat sich im L´Espresso des Themas angenommen und betrachtet besonders den Rücktritt des EX-Präsidenten der Vaticanbank Ernst von Freyberg. Und wer schon immer wissen wollte, wie viel Geld der Vatican für externe Beratung bezahlt, kann hier staunend fündig werden.
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"Im Abschiedskommnuiqué des IOR-Präsidenten finden sich auch einige Steinchen"
Im langen Kommuniqué, das der Präsident der IOR, Ernst von Freyberg, am vergangenen Mittwoch, 8.Juli, am Vorabend der Bekanntgabe seines Nachfolgers und der Auswechslung des Administrationsbeirates, veröffentlichte, finden sich auch einige Kuriositäten.

Am Auffälligsten ist die magere Netto-Bilanz für das Jahr 2013. Knapp 2,3 Millionen Euro gegenüber dem Resultat der Aktiva des Vorjahres mit 86,6 Millionen. Zu den Gründen für diesen Einbruch werden der Wertverlust der im Besitz der IOR befindlichen Goldbarren ( minus 11,5 Millionen)  und das schlechte Resultat der Investmentfonds ( minus  28,5 Millionen) gezählt.

Aber dann kommen die Personalkosten für Promontory dazu, dem multinationalen Unternehmen, das zur " Kontenbereinigung" des Institutes engagiert wurde, was die Personalkosten der Bank um 33% - 8,3 Millionen Euro -ansteigen ließ.
Dazu kommt-so liest man im Kommuniqué- "der Verlust von 3,2 Millionen € einer Finanzhilfe, die der Diözese von Terni gewährt wurde".
Das bezieht sich auf den Crash der umbrischen Diözese, als Msgr. Vincenzo Paglia, Spitzenexponent der Gemeinschaft von Sant´ Egidio, noch ihr Bischof war. Der ist heute Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie. Die Diözese wurde unter kommissarische Leitung gestellt und die IOR mußte das Defizit mit weiteren 20 Millionen € stopfen.
Als ob das für die Verluste der sogenannten "Vatican-Bank" noch nicht genügte, mußten auch noch 15,1 Millionen € zur freien Verfügung einer Päpstlichen Stiftung bereitgestellt werden.



Der fragliche Titel sind die 17% der Aktien von "Lux Vide", der Filmproduktionsfirma von Ettore Bernabei & Söhne, die die IOR zu einem Höchstpreis erworben hatte, sie dann aber einer nicht näher benannten Päpstlichen Stiftung schenkte, die -nach bisher nicht dementierten Informationen von Journalisten,- der Päpstlichen Kulturrat unter der Leitung von Kardinal Gianfranco Ravasi  zugeordnete Fondazione Scienza e Fede "STOQ" ist.
Im Winter 2011/ 2012 hatte der damalige Direktor der Bank Ettore Tedeschi den Antrag der Lux Vide auf finanzielle Hilfe abgelehnt. Nachdem er entlassen wurde, war der Weg für diese Aktion frei- mit der Unterstützung Kardinal Bertones und dem bekannten verheerenden Resultat.

Auch die konsolidierte Bilanz des Hl. Stuhls schließt trotz der von der IOR  2013 zu ihrer Stützung aufgewendeten 50 Millionen € nach dem ersten Jahr des Pontifikates von Papst Franziskus mit roten Zahlen ab, mit einem Verlust von 24,5 Millionen €.    klicken
Als Kompensation wurde eine Umkehr der abnehmenden Tendenz für den Peterspfennig registriert, der jährlich am Fest der Hl. Petrus und Paulus von den Gläubigen der ganzen Welt dem Papst überreicht wird. 78 Millionen$ gegenüber 65,9 Mill. des vorhergehenden Jahres, den 69,7 Mill. von 2011 und den 67 Mill. von 2010. Noch nicht so viel allerdings wie die 82,5 Millionen von 2009.
Das hat der Substitut im Staatssekretariat Angelo Becciu am 28, Juni in einem Interview, das er Gianni Cardinale von Avvenire gab, bekannt gegeben.

Quelle: Sandro Magister L´Espresso, La Repubblicca
   







4 Kommentare:

  1. ElizaBerlin11.07.14, 12:22

    Warum musste jetzt noch mal der Bischof von Limburg zurücktreten?

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  2. weil das Domkapitel und die Ordinariats"mitarbeiter" im Verein mit dem extra gegründeten medialen Rechercheverbund es so wollten,

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  3. Nein, Lux Vide ist kein "schlüpfriges Unternehmen", nur muß eine Kirche, deren Oberhaupt ohne Unterlass das Wort "Armut" im Munde führt und das System der freien Marktwirtschaft als mörderisch anprangert, für Millionen von Euros Aktien eines solchen Unternehmens kaufen? Doch wohl eher nicht.

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  4. Also, ich persönlich habe gerade mit diesem Deal recht wenig Probleme.
    Ich habe nämlich den Eindruck, dass man hofft, mit Hilfe dieser Filmfirma "propaganda fidei" betreiben zu können, weil man damit auch Fernstehende erreicht (die meisten Produktionen dieser Firma sind für das Fernsehen), und weil man dann auch mehr Einfluss darauf hat, was produziert wird. Sehen Sie sich mal an, was die so herstellen (Link in meinem oberen Posting).
    Worüber man natürlich diskutieren kann: Sind Spielfilme und Fernsehserien wirklich ein effektiver Weg zur Verbreitung des Glaubens? Die im Vatikan scheinen jedenfalls der Meinung zu sein, und schaden kann es ja nicht, es zu versuchen. Und wenn es nur darum geht, über diesen Umweg das TV-Programm zu beeinflussen. Wenn irgendwelche Filme oder Serien von dieser Firma nicht religionsbezogen sind, dann ist es nette, harmlose Familienunterhaltung. Und sendet man so etwas, ist es doch besser als Pornos, oder?

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