Sonntag, 4. Januar 2015

Heute vor 9 Jahren

"Christus hat für uns den unsichtbaren Gott sichtbar gemacht"
Bei der Generalaudienz am 4. Januar 2006 legte Papst Benedikt XVI für die anwesenden Gläubigen Zeilen aus dem 1.Kolosserbrief des Apostels Paulus aus.

                       
hier geht´s zum deutschen Text der Katechese      klicken

Hier ein Ausschnitt:

"An diesem Punkt öffnet sich der großartige, reiche Hymnus: Im Mittelpunkt steht Christus, dessen Vorrang und Werk sowohl in der Schöpfung wie in der Erlösungsgeschichte gepriesen wird (vgl. V. 15–20). Der Lobgesang geht also in zwei Blickrichtungen. In der ersten wird Christus als vor aller Schöpfung gezeugt, als »der Erstgeborene der ganzen Schöpfung« vorgestellt (V. 15). Er ist in der Tat das »Ebenbild des unsichtbaren Gottes«, und dieser Ausdruck enthält die ganze Ausstrahlung, die die »Ikone« in der Kultur des Ostens hat: Es wird nicht nur die Ähnlichkeit, sondern die tiefe Vertrautheit mit dem dargestellten Thema unterstrichen.
Christus stellt auf sichtbare Weise den »unsichtbaren Gott« wieder in unsere Mitte. In ihm sehen wir das Angesicht Gottes durch die gemeinsame Natur, die sie verbindet. Durch diese seine erhabenste Würde hat Christus nicht nur wegen seiner Ewigkeit, sondern auch und vor allem durch sein vorausschauendes Schöpfungswerk »in allem« den Vorrang: »Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare […]; in ihm hat alles Bestand« (V. 16–17). Ja, alles ist auch »auf ihn hin geschaffen« (V. 16). Und so weist uns der hl. Paulus auf eine sehr wichtige Wahrheit hin: Die Geschichte hat ein Ziel und eine Richtung. Die Geschichte geht auf die in Christus geeinte Menschheit und damit auf den vollkommenen Menschen, auf den vollkommenen Humanismus zu. Mit anderen Worten, der hl. Paulus sagt uns: Ja, es gibt Fortschritt in der Geschichte. Es gibt – wenn wir so wollen – eine Evolution der Geschichte. Fortschritt ist all das, was uns Christus und damit der geeinten Menschheit, dem wahren Humanismus annähert. Und daher verbirgt sich in diesen Hinweisen auch eine Weisung für uns: Wir sollen für den Fortschritt arbeiten, was wir ja alle wollen. Wir können es dadurch tun, daß wir für die Annäherung der Menschen an Christus arbeiten; wir können es tun, indem wir uns persönlich Christus angleichen und auf diese Weise in die Richtung des wahren Fortschritts gehen.(.....)"

Quelle und cr LEV

1 Kommentar:

  1. Klagelied aus der Katakombe04.01.15, 22:01

    Wenn man das liest, wird einem sofort wieder bewußt, was wir zur Zeit so sehr vermissen müssen: klare, intelligente, strukturierte Erklärungen biblischer Texte. Und man sieht, daß kann man auch sehr gut ohne Beleidigungen und Beschimpfungen von Klerus und frommen Gläubigen und ohne ganz und gar schiefe Bilder auskommen kann.

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